Nbger Norden: Thon, Wetzendorf, Großreuth h.d.V, Marienberg

  • Ich finde die Pläne hervorragend - schon fast genial!


    Wieviel moderne Gebäude haben schon Arkaden- bzw. Rundbögen?!

    Wenn dann noch die Markthalle (etwas was ich mir schon lange wünsche), wie im zweiten Bild dargestellt, kommt, dann wird das meiner Meinung nach eines der besten Neubauprojekte der letzten Jahrzehnte!


    Interessant wäre das Fassadenmaterial. Wenn es Natur- oder eine qualitative Kunststeinverkleidung wird, dann kann ich dem Projekt nur Positives abgewinnen.

  • Die Rundbögen gefallen mir schon auch. Aber ich finde den Kontrast zwischen der erdig-organisch-runden Erdgeschosszone und den draufgesetzten knallharten weißen Kuben schon sehr stark. Ich hätte mir gewünscht, dass irgendetwas an Formen oder Material aus der Erdgeschosszone weiter oben nochmal aufgegriffen wird, damit diese Bauten als Einheit wahrgenommen werden können.


    Zudem finde ich das quadratisch-eckige Hochhaus an der Kreuzung eher langweilig im Vergleich zu den besser proportionierten und abwechslungsreicheren kleineren Teilen des Ensembles. Trotzdem stimme ich zu: Das gehört schon eindeutig zu den besseren der Nürnberger Bauvorhaben.


    Auf jeden Fall hat nothor Recht: Die Visualisierungen sind schon sehr stilisiert, wie in einem japanischen Computerspiel. Kirschblütenfrühling, Schwärme glücklicher Vögel, im Sand - äh auf dem Beton spielende Kinder, schwingende Röcke - und als Höhepunkt auf dem ersten der Bilder die sich im Asphalt spiegelnden Hochhausbauten. ;)

  • Die meisten Entwürfe finde ich für sich auch gelungen. Allerdings überzeugt mich eigentlich keiner der Entwürfe so richtig für diese Stelle.


    Kein Entwurf geht auf die Umgebung und Nachbarschaft ein und versucht eine Verbindung oder Anbindung herzustellen. Ein attraktiver und belebter Stadtteilplatz braucht mMn. auch eine attraktive und einladende Einfassung. Daran scheitern fast alle Entwürfe, auch und v.a. der Siegerentwurf, der nur eine einheitliche, extrem einfache Fassade um den Platz anordnet. Da gibt es nichts für's Auge, nichts wo der Blick hängen bleiben könnte (siehe auch die letzten Diskussionen zu Gründerzeithäusern, die gerade wegen ihrer abwechslungsreichen Fassaden so "schön" sind).

    Enttäuscht bin ich vom Entwurf der Staab Architekten GmbH. In der Ausstellung im Neuen Museum haben sie gerade die Einfügung in die Umgebung als große Stärke gezeigt.


    Am besten gefallen mir für diese Stelle noch 1002, 1008, 1011 und 1014.

  • Also ich finde das Projekt jetzt nicht so schlimm:


    kilianstrasse2.JPG


    kilianstrasse1.JPG

    Quelle: Vorlage für den Baukunstbeirat Nürnberg, Sitzung vom 25.03.2021


    Der Baukörper ist mehrfach gestaffelt, sowohl in der Höhe als auchvon der Straßenkante aus, es gibt einen oberen Abschluss, wie einen Sims und eine abgesetzte Sockelzone, sowie vertikale Gliederungselemente wie die Loggien. Also je länger ich mir die Visualisierung anschaue, desto besser gefällt sie mir. Zugegeben, nichts besonders Innovatives, aber eine klare Absage an die Pseudo-Bauhauskisten der übliche Bauträger. Und Lichtjahre besser als der Neubau gegenüber.

    Ich kenne die Hintergrundgespräche im BKB hier nicht, aber es sieht so aus als hätte er hier konstruktiv und aufwertend gewirkt. Von mir ein Danke!

  • Ich kenne die Hintergrundgespräche im BKB hier nicht, aber es sieht so aus als hätte er hier konstruktiv und aufwertend gewirkt. Von mir ein Danke!


    Jenseits der Qualitätsdiskussion: Sehe ich es richtig, dass dieses Vorhaben und das Projekt in der Zufuhrstraße die ersten beiden sind, bei denen seit mehr als einem Jahr überhaupt etwas aus dem Baukunstbeirat nach ußen dringt? Das wäre in puncto Transparenz in jedem Fall ein erfreuliciher Schritt nach vorne!

  • Richtig.


    Die Aufgabe des BKB ist u.a. die Information der Öffentlichkeit über die wichtigen Bauvorhaben. Das wird aber seit Jahren bereits vermehrt, und seit Corona vollständig hinter verschlossenen Türen durchgezogen. Das ist besonders schräg, weil die Corona-Pandemie sicherlich nicht verhindert, Informationen online zu stellen!


    Auf einer der Veranstaltungen des BKB, oder der Stadt zum Thema BKB hieß es mal, dass es für die Qualität von Bauvorhaben durchaus konstruktiv sei, wenn man eben nicht öffentlich diskutiert, sondern hinter verschlossenen Türen verhandeln könne. So liefe das in anderen Städten oft, die sich ebenfalls ein Baukunstbeirat leisten. Nun, da ich ohnehin nie zu den Sitzungen gehen kann und es mir lediglich wichtig wäre, die Unterlagen dazu online einsehen zu können damit ich u.a. hier meine Meinung dazu kundtun kann, bin ich erfreut wenn dann doch mal was nach Außen dringt und das dann für meine Begriffe auch ordentliche Beiträge sind.


    Trotzdem sind zwei öffentliche TOP bei derart vielen BV in Nürnberg schon eine sehr sparsame Öffentlichkeitsarbeit.

  • Also ich finde den Entwurf der Eckpfeilergruppe richtig übel! Das hat die Optik und Qualität eines Plattenbaus (Platte). Die Form, die Gestaltung und die Grundrisse sind doch unterirdisch. Schlafzimmer mit Fenstern nach Süden und Westen?!? Im frei finanzierten Bereich kleine Wohnungen mit Balkonen nach Osten und Fenstern nach Norden? Die Zugänge nicht von der Straße aus sondern auf die Rückseite zur Tanke hin? Dort auch zwischen Mauer und Gebäude die vorgeschriebene Spielzone für Kleinkinder rein gequetscht?

    => Für mich ein falscher Bau am falschen Ort! Die hohen Wohnpreise rechtfertigen meiner Meinung nach nicht alles. Auf so ein Grundstück gehört kein Wohnbebauung.


    Leider wird damit die Ecke Erlanger Str - Kilianstraße an der B4 ein weiterer Unort in Nürnberg (siehe die Planungen zur neuen Mitte). In einigen Jahren wird man sich vermutlich fragen, wer die Schöller-Stiftung ist, die vor über 20 Jahren die Nord-West-Ecke mit dem dann vermutlich immer noch modern und "gut" wirkendem Gebäude bebaut hat.

  • Instone Real Estate: 100 Wohnungen + 10 Stadthäuser in Boxdorf

    Wie der Stadtanzeiger schon am Mittwoch berichtete investiert die "Instone Real Estate" im Nürnberger Norden, in Boxdorf auf dem Gelände einer ehemaligen Spielzeugfabrik.


    https://www.instone.de/news/de…aeusern-nuernberg-boxdorf


    Entstehen sollen 100 Wohnungen und 10 Stadthäuser mit zusammen 118 Tiefgaragenstellplätzen. Der Investor verrät nicht wo genau das Projekt realisiert werden soll, lt. Stadtanzeiger hat Hr. Ulrich jedoch eine ziemlich genaue Vorstellung davon wo das sein wird (Google)

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    Die gute Nachricht: Für die Gestaltung wurde laut Pressemitteilung GP Wirth Architekten gewonnen. Mit den Sebald Kontoren, dem Wohnhaus an der Hadermühle oder der Teambank haben die ein paar außergewöhnliche und auch außergewöhnlich gelungene Bauten in ihrem Portfolio. Die schlechte Nachricht: Wenn hier Höherwertiges gelingt, wird das kaum jemand bemerken, weil außer den Anwohnern niemand bis in diesen Winkel von Boxdorf vordringt.

  • Das Sebald Kontor ist gelungene Architektur. Die Hadermühle ist für mich ein Versuch mit dekonstruktiven Elementen aufzufallen. Der Entwurf der Team Bank ist von Baumschlager Eberle Architekten. GP Wirth war für die Ausführung beauftragt.

  • "Leicht abgeändert" heißt hier: Die Fenster und Loggien reduziert und verkleinert. Die volle Bezeichnung auf der Eckpfeiler-Homepage erschließt sich nun quasi von selbst: "Grüne Wohnqualität und zentrale Urbanität".


    Grüne Wohnqualität wäre mir auch gleich als erstes in den Sinn gekommen. :rolleyes:

  • Am Campus Marienberg (ehemals Autokino) wird der vierte Bau begonnen. Grube ist ausgehoben und Kran steht.


    Wie zu erwarten / befürchten, wird es wieder ein "eigenständiges" Gebäude. D.h. ein Investor, ein Grundstück - aber vier Gebäude die keinen Bezug zueinander haben, noch eine gestalterische Idee teilen....


    So soll das vierte Gebäude werden:

    csm_171.005_3D-Visuals_NUE_Marienbergerstrasse_V01_571f1037a8.jpg

    Quelle: https://www.campus-marienberg.…trasse_V01_571f1037a8.jpg




    so sehen die anderen aus:

    Nummer 1 (geschätzt 10 Jahre alt), in den Fenstern spiegelt sich Nummer 2

    csm_Campus_Marienberg_BA1_aussen_d7b013707a.jpg

    Quelle: https://www.campus-marienberg.…BA1_aussen_d7b013707a.jpg



    Nummer 2 (vor geschätzt 4 Jahren gebaut)

    csm_Campus_Marienberg_BA2_aussen_2_7a1a7176ef.jpg

    Quelle: https://www.campus-marienberg.…2_aussen_2_7a1a7176ef.jpg



    und Nummer 3 (wurde glaube ich vor 1 oder 2 Jahren fertig)

    csm_CMN_BAIII_AUssenansicht__3__95393cb005.jpg

    Quelle: https://www.campus-marienberg.…nsicht__3__95393cb005.jpg



    Ein fünftes Gebäude könnte folgen:

    https://www.campus-marienberg.…r_Office_4_62ac4a9a55.jpgcsm_Marienberg_Campus_Tucher_Office_4_62ac4a9a55.jpg

    Quelle: https://www.campus-marienberg.…r_Office_4_62ac4a9a55.jpg

  • Also, ich finde, die von Planer gewünschte gemeinsame gestalterische Idee ist durchaus vorhanden: Es sind der rechte Winkel und die annähernd quadratische Fläche der einzelnen Gebäude. Ob das eine echte "Idee" ist, kann man natürlich diskutieren. Für meinen Geschmack ist es jedenfalls gar nicht so schlecht, dass sich die Gebäude in der Fassadengestaltung voneinander unterscheiden.


    Hauptmanko des Areals ist, dass sich diese durchaus urbanen Gebäude nicht direkt am Flughafen-Zubringer Marienbergstraße befinden, sondern hinter einem flächenfressenden Autohaus in der zweiten und dritten Reihe stehen.

  • Hauptmanko des Areals ist, dass sich diese durchaus urbanen Gebäude nicht direkt am Flughafen-Zubringer Marienbergstraße befinden, sondern hinter einem flächenfressenden Autohaus in der zweiten und dritten Reihe stehen.


    Sicherlich ist das Areal des Autohauses riesig. Aber immerhin kommt damit zur Abwechslung etwas Pflege in die anschließende Grünanlage. Egal wohin man in Nürnberg geht, überall wirken die Grünanlagen ungepflegt, Gras wird gefühlt 1x jährlich gemäht und im Sommer verdorrt alles, weil es nicht bewässert wird. Da macht der Straßenzug durch das Autohaus einen ganz anderen Eindruck und ich gehe nicht davon aus, dass das besser wäre, wenn sich der Campus direkt an der Marienbergstr befinden würde.

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    Verstehe ich dich richtig, wenn du sagst die Fläche eines Autohauses wirke "gepflegt" und ein Park, in dem man Flächen der Natur überlässt, seien ungepflegt? Interessant, ich sehe das nämlich völlig anders.

    Ich freue mich jedesmal wenn ich einen ungemähten "Rasen" sehe, auf dem es blüht und summt. So stelle ich mir einen Park vor, in dem das Spazierengehen Spaß machen soll, das ist Natur.


    Dazu war in der Zeitung vor einigen Tagen auch ein Artikel, in dem Bürgermeister Vogel dazu Stellung nahm. Kurzum: Zur selben Fläche kommen erst Beschwerden, warum nicht gemäht werde, und wenn man dann mäht, kommen wieder Beschwerden warum abgemäht wurde. Ich gehöre der zweiten Partei an. Ein Golfplatz ist keine Natur, nur weil es grün ist. Und ein Park sollte Natur sein. Wenn man allerdings ein Autohaus und seine Ausstellungsfläche schöner findet, dann kann man natürlich auch dort spazieren gehen und sich erholen. Das Riesenautohaus als Naherholungsgebiet :)