Die Belange von Eintracht Frankfurt

  • Die Belange von Eintracht Frankfurt

    Schön und gut, aber die Eintracht sollte langsam mal ernsthaft überlegen, den Bau eines eigenen Stadions ( dann auch mit einer passenden Kapazität von 60.000 ) in Erwägung zu ziehen, zur Not auch im Bereich einer Nachbargemeinde.


    Da das Wahlversprechen von OB Labermann schon eine Weile her ist, wird sich nichts daran ändern, daß die Eintracht die höchste Miete der Liga zahlt.


    Entweder die Stadt gibt dem Druck nach und erlässt pro Saison einen nennenswerten Betrag oder sie ist den Hauptmieter los.

  • Denke auch dass die bisherige Miete in keinem Verhältnis steht, gehe aber davon aus, dass im Rahmen des Baus der neuen Räumlichkeiten für die Eintracht auch über den irgendwann auslaufenden Mietvertrag gesprochen worden ist. Hier wäre es doch beispielsweise möglich, dass die Stadt die Räume baut aber die Eintracht nicht mehr an Miete zahlt. Wäre eine Mietminderung ohne Gesichtsverlust bei der Stadt und der Eintracht.


    Zum Thema Neubau auf der grünen Wiese sehe ich ehrlich gesagt nicht, wie und wo das ganze gebaut werden kann. Dazu dann noch ohne öffentliche Bürgschaften oder Subventionen. Stadion, Parkplätze, Verkehrsanbindung müsste die Eintracht dann alleine schultern, billiges Geld hin oder her, dass wird nicht zu schaffen sein.


    8.000 zusätzliche Plätze werden aus meiner Sicht auch im jetzigen Stadion machbar sein. Oberrang nach vorne ziehen schafft sicherlich Platz für 5-6 Sitzreihen. Dies alle wären schon knapp 2.500 - 3.000 Plätze. Den Oberrang nach hinten verlängern wäre sicherlich auch machbar. Tieferlegung des Spielfeldes ginge auch noch. Dazu ließen sich die Sitzplätze sicherlich ein klein wenig enger aneinander rücken.


    Also Optionen wären da schon noch da.


    Forza SGE

  • So so, „die Eintracht sollte langsam mal ernsthaft überlegen, den Bau eines eigenen Stadions ( dann auch mit einer passenden Kapazität von 60.000 ) in Erwägung zu ziehen, zur Not auch im Bereich einer Nachbargemeinde“. Glaubst du Ernsthaft dass man sich nur in Nordhessen darüber Gedanken macht und die Eintracht einfach nur vor sich hin pennt? Der Stadionnutzungsvertrag hat eine Laufzeit von 2005-2020. Klar ist, dass es mit Ablauf des aktuellen Vertrages zu erheblich verbesserten Konditionen kommen muss.


    Eintracht Frankfurt ist derzeit nur Nutzer des Stadions, nicht Betreiber. Eintracht Frankfurt muss 18% an den Ticketverkäufen und 60% an den Werbeerlösen an Betreiber und Vermarkter abgeben. An den Einnahmen von Parkplätzen, Catering, Namensrecht und sonstigen Umsätzen die in und um das Stadion generiert werden, verdient Eintracht Frankfurt nichts. Dies ist ein erheblicher Wettbewerbsnachteil ggü. anderen Bundesligisten.
    Die Miete für das Stadion beträgt momentan in etwa 7,5 Millionen Euro und geht je nach Nutzungsvolumen auf bis zu 10 Mio. Der Grund für die hohe Miete ist die hohe Investition in das Stadion. Dieses wurde als WM-Arena und nicht für den gewöhnlichen Bundesligaspielbetrieb gebaut. Die Investitionskosten pro Sitzplatz sind die zweithöchsten in Deutschland.
    Eigentümer des Stadions ist die Besitzergesellschaft Sportpark Stadion Frankfurt (SSF), ein Unternehmen der Stadt Frankfurt. Diese beauftragt die Stadion Frankfurt Management GmbH (SFM) mit dem Betrieb des Stadions. Und schließt den Nutzungsvertrag mit Eintracht Frankfurt ab.


    Eintracht Frankfurt hat sich mit allen Szenarien/Modelle beschäftigt. Diese Modelle sind auch alle durchgespielt, durchgeplant und durchgerechnet worden.


    Szenario 1: Stadionneubau
    Ein Neubau ist realistisch betrachtet nicht möglich, da es in Frankfurt kaum Flächen gibt, die infrastrukturell infrage kommen würden. Unerschlossene Flächen im Rhein-Main-Gebiet würden auch das Wohlwollen der Stadt Frankfurt und der von Frankfurt stark dominierten Regionalgesellschaften voraussetzen. Dies ist nicht zu erwarten, weil die Stadt Frankfurt ja eine zukünftige Verwendung des Waldstadion sicherstellen muss.


    Szenario 2: Kauf der Commerzbank-Arena
    Auch dieses Szenario ist laut Eintracht Frankfurt sehr schwer zu realisieren, da anzunehmen ist, dass die Stadt das Darlehen auf dem Stadion nach all den Jahren nicht so runtergetilgt hat, dass der Kaufpreis für EF wirtschaftlich vertretbar ist. Wenn der Unterschied zwischen Verkehrswert und Buchwert zu groß ist, wird sich die Stadt aus politischen Gründen mit einem Verkauf sehr schwer tun.


    Szenario 3: Eintritt in die Betreibergesellschaft
    Denkbar wäre auch, dass EF vor 2020 in die Betreibergesellschaft als Gesellschafter eintritt und die bisherige Konstruktion unter veränderten, für EF positiven Nutzungsbedingungen, den Nutzungsvertrag vorzeitig verlängert. Dies hätte eine dauerhafte Entlastung zur Folge, die schon früher als 2020 wirtschaftlich greift. Diese Entlastung müsse sich vor allem an dem Zugang zu den Erlösen durch das Stadion, also Catering, Parken und Namensrecht abbilden.


    Szenario 4: Gründung einer eigenen Betreibergesellschaft
    Sollte die SFM nicht bereit Eintracht Frankfurt vor 2020 in den oben genannten Punkten entgegen zu kommen, ist die Gründung einer eigenen Betreibergesellschaft eine denkbare Option. Mit dieser müsste man etwa ab 2018 am europaweiten Ausschreibungsverfahren teilnehmen und würde dann gegen die bestehende SFM in einen Wettbewerb eintreten.
    Sollte man den Zuschlag nicht bekommen hätte man die Möglichkeit das Zustandekommen eines Mietvertrages mit einer anderen Gesellschaft zu verweigern, um seine Interessen durchzusetzen.
    Die Szenarien 3 und 4 werden aktuell wohl favorisiert.

  • Es gibt im Zuge der wahrscheinlichen deutschen Bewerbung um die EM 2024. folgende Überlegungen:
    Ausbau des Stadions auf eine Kapazität von knapp 60.000 Zuschauern
    Denkbar wäre eine Tieferlegung des Spielfeldes und somit ein Anbau von Unterrängen
    Ausbau der NWK zu einer reinen Stehplatz-Tribüne
    Ausbau der digitalen Infrastruktur (Flächendeckendes W-LAN, Second-Screen Angebote, virtuelle Werbung)

  • Durch die Umwandlung von Stehplätzen in Sitzplätzen wird rein gar nichts gewonnen.


    Bei internationalen Spielen wie die EM 2024 gibt es ausschließlich Sitzplätze. Bedeutet dass sich an den 48.000 Sitzplätzen nichts verändern würde.


    Dazu ginge der Eintracht doch sehr viel Geld flöten bei solch einer Umwandlung. Im Moment kostet ein Sitzplatz im Oberrang der NWK irgendwas zwischen 30 und 40 Euro und ein Stehplatz 15 Euro. Wäre für den Verein ein deutliches Verlustgeschäft.


    Einzig der Platz von zusätzlichen Sitzplätzen generiert der Eintracht mehr Einnahmen.

  • Unabhängig von den Überlegungen der Einracht liegt auf Seiten der Stadt Frankfurt eine weitere Problematik im EU-Beihilferecht. Der Schutz des wirtschaftlichen Wettbewerbs in Europa steht auf zwei Säulen, zum einen auf dem Schutz vor Beeinträchtigungen durch private Unternehmen (z.B. Kartelle, Missbrauch von Marktmacht etc.), zum anderen durch Beihilfenkontrolle, d.h. Schutz vor Verzerrung des Wettbewerbs im Binnenmarkt durch staatliche geldwerte Leistungen der Mitgliedstaaten.


    Seit der EuGH im Verfahren betreffend den Flughafen Leipzig/Halle entschieden hat, dass der Bau einer Infrastruktureinrichtung nicht von deren späterem (kommerziellen) Betrieb zu trennen ist, stuft die Kommission mittlerweile grundsätzlich alle Infrastrukturen, die gegen Entgelt kommerziell betrieben werden, als wirtschaftliche Tätigkeit und damit als beihilferechtlich relevant ein. Auf kommunaler Ebene betrifft dies insbesondere die Errichtung und den Betrieb von Fußballstadien, Mehrzweck-Hallen, Messehallen, Tagungshäusern usw.


    Die staatliche Förderung des Profisports, vor allem des Profifußballs, unterliegt dem Beihilferecht, weil diese Vereine und Sportler eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben. Verbotene bzw. genehmigungsbedürftige Beihilfen (vulgo: Subventionen) sind z.B.


    • Kapitaleinlagen einer Kommune in unrentable Unternehmen oder Verlustübernahmen ohne Aussicht, zumindest langfristig eine angemessene Rendite zu erzielen;
    • Grundstücksverkäufe, Miet-/Pachtverträge unterhalb der Marktpreise;
    • Dienstleistungsverträge, für die eine höhere als marktübliche Vergütung bezahlt wird;
    • Bürgschaften und zinslose oder zinsgünstige Darlehen zu Konditionen, welche das Unternehmen auf dem privaten Kapitalmarkt nicht oder nur gegen Stellung weiterer Sicherheiten erhalten würde;
    • Befreiungen/Ermäßigungen von kommunalen Gebühren, Abgaben und sonstigen Betriebskosten oder
    • die Erschließung von Unternehmensgrundstücken ohne angemessene Kostenbeteiligung des Eigentümers.


    Jede Form der staatlichen Förderung des Profisports, vor allem des Profifußballs, unterliegt dem Beihilferecht, weil diese Vereine und Sportler eine wirtschaftliche Tätigkeit ausüben. Denn nach der beihilferechtlichen Definition ist Profisport die Ausübung von Sport als entgeltliche Arbeits- oder Dienstleistung, bei welcher der finanzielle Ausgleich höher ist als etwaige Teilnahmekosten und einen erheblichen Teil des Einkommens der Sportler ausmacht. Im Profifußball sieht die Kommission diese Voraussetzung bis in die 3. Bundesliga als erfüllt.


    Vorzugsbedingungen – wie etwa ein finanziell günstigerer oder zeitlich längerer Zugang – für einzelne Sportler, Vereine oder Unternehmen dürfen nur vereinbart werden, wenn diese zuvor mehr als 30% der Investitionskosten beigesteuert haben.


    Wir dürfen gespannt sein, wie das zusammenpasst, zumal die Stadt Frankfurt in der causa Galopprennbahn im Begriff ist, einschlägige beihilferechtliche Erfahrungen zu sammeln.

  • zu #5:


    Ja genau, ich habe ja geschrieben "Denkbar wäre eine Tieferlegung des Spielfeldes und somit ein Anbau von Unterrängen" wodurch sich eben diese zusätzlichen Sitzplätze ergeben sollen

  • Wie schon erwähnt es gibt zwei Szenarien:


    Entweder der Vertrag wird neu verhandelt (der Ausbau/Umbau der Commerzbank Arena hat hauptsächlich was mit der EM 2024 zu tun. Ein Ausbau auf 70.000 Plätze ist im Gespräch. Die Eintracht hat eines der grössten Fanaufkommen in Deutschland, man würde das Stadion natürlich nicht immer voll bekommen, aber bei Top Spielen auf jeden Fall).


    Die andere Alternative: Neubau. Dann natürlich etwas am Rand, Neu-Isenburg hatte ich mal gehört, glaube ich. Die Kapazität würde dann bei ca. 45.000 Plätzen liegen. Ein hochmodernes reines Fussball-Stadion für die Eintracht wäre zu begrüßen. Während dann die Commerzbank Arena zB für große Rock-Konzerte, NFL Spiele (sind ja im Gespräch), Länderspiele, usw genutzt werden könnte. Bei absoluten Top-Spielen (vs Bayern, vs BVB, Europapokal) könnte die Eintracht auch in die Commerzbank Arena ausweichen.

  • Woher stammen denn diese Aussagen?


    Die vier beschriebenen, denkbaren Modelle stammen von Axel Hellmann, Stand 18.08.2016.
    3 und 4 sind lt. Axel H. die wahrscheinlichsten. Es wäre mir komplett neu, dass sich hieran etwas geändert hätte. Im Gegenteil, durch die geplanten Investitionen von 30 Millionen auf dem Stadiongelände wird doch offensichtlich, dass man auf Dauer im Waldstadion bleibt.

  • Also erstmal ist es das Waldstadion. Die Namensrechte werden nur für ein paar Jahre verkauft, das treibt dann so Blüten wie in Hamburg wo das Volksparkstadion innerhalb von nichtmal 10 Jahren 4 oder 5 verschiedene Namen trug. Wir wollen aber sicherlich, dass man beim Lesen dieses Forums auch in 15 Jahren noch weiß, was gemeint ist.
    Zweitens verstehe ich nicht, worauf Tunnelklick mit dem Beihilfezeug hinaus will. Es geht doch gar nicht darum, die Eintracht zu subventionieren, sondern die unverschämt hohe Stadionmiete generell abzusenken, und damit die Benachteiligung der Eintracht und auch anderer Stadionmieter im nationalen Vergleich zu beseitigen. Das komische Sonnensegel braucht kein Mensch, war reiner Wunsch der Stadt, ist aber ein Hauptgrund für die hohen Baukosten. Zusammen mit den Namensrechten und Mieteinnahmen dürfte sich der Bau für die Stadt trotzdem bald komplett amortisiert haben. Trotzdem bleibt die Miete weiter auf diesem unverschämt hohen Niveau (deutschlandweit ein absoluter Spitzenwert), und das völlig ohne auch nur halbwegs angemessene Gegenleistung: der ÖPNV bei den Spielen ist regelmäßig ein Disaster, mangels anständiger Befestigung verwandeln sich bei Regen die Parkplätze und immer noch einige wichtige Wege in regelrechte Schlammwüsten, Kapazität ist zu niedrig, und eine angemessene Beteiligung an den Ticketeinnahmen bekommt die Eintracht auch nicht.

  • Zweitens verstehe ich nicht, worauf Tunnelklick mit dem Beihilfezeug hinaus will.


    Ich will darauf hinaus, dass die Stadionmiete nicht beliebig zu Gunsten der Eintracht gesenkt werden kann, weil das eine unerlaubte Beihilfe wäre. Die Miete wird nicht frei Schnauze festgelegt, sondern kaufmännisch kalkuliert worden sein. Dann ist die Miete eben nicht unverschämt hoch, sondern genau so hoch, wie sie sein muss, um das Stadion kostendeckend zu betreiben. Was andere Betreiber für ihre Stadien kalkulieren ist insofern nicht relevant.


    Insofern geht es beim Thema Mietsenkung sehr wohl um Subvention. Die ÖPNV-Anbindung hat mit dem Stadion nichts zu tun und kann deshalb nicht als Gegenleistung für hohe Miete angesehen werden; eine völlig abstruse Vorstellung ist das. Immerhin kriegt die Eintracht bei jedem Heimspiel einen für sie kostenlosen Polizeieinsatz; ist das nix?

  • In diese kaufmännische Kalkulation gehört aber natürlich auch noch ein ordentlicher Gewinn mit rein, der an den Besitzer der Betreibergesellschaft (hier die Stadt Frankfurt) abgeführt wird. Und der nunmal deutlich höher sein dürfte, als in anderen Städten, anders ist die im nationalen Vergleich absolute Spitzenmiete kaum zu erklären.
    Ich bleibe dabei: die Jahresmiete könnte locker um einen deutlichen Millionenbetrag gesenkt werden, und die Betreibergesellschaft würde immer noch Gewinn machen. Beihilfefragen sind also völlig unerheblich, weil einfach nicht existent.


    Immerhin kriegt die Eintracht bei jedem Heimspiel einen für sie kostenlosen Polizeieinsatz; ist das nix?


    Kann ich gerne komplett drauf verzichten. Einsatzkonzept inklusive die (meistens sehr fragwürdige) Risikoeinstufung liegt nicht in der Hand der Eintracht, sondern geschieht nach Ermessen des Polizeipräsidiums.

  • ^^ Einspruch! Großer Irrtum!! Die städtische Sportpark Stadion Frankfurt am am Main Gesellschaft für Projektentwicklungen mbH (SSF) ist eine reine Vermögensverwaltungsgesellschaft, die praktisch keinen Gewinn macht. Ihr gehören neben dem Waldstadion noch andere Sporteinrichtungen, die sie überwiegend nicht selbst betreibt. In ihr liegen die Verbindlichkeiten aus dem Neubau des Waldstadions mit entsprechenden Verlustvorträgen usw. Dort kann sicher keine Miete um einen deutlichen Millionenbetrag gesenkt werden, und schon gar nicht locker, ohne dasss es eine verbotene Beihilfe wäre. Die Stadt steht für die Verbindlichkeiten dieser Gesellschaft mit einer Bürgschaft über mehr als 60 Mio € im Feuer; kann man nachlesen in den Jahresabschlüssen der Firma, die öffentlich einsehbar sind.


    Bleibt die Betreibergesellschaft Stadion Frankfurt Management GmbH, an der die Sportfive GmbH & Co. KG und die Bilfinger HSG Facility Management GmbH jeweils mit 50 Prozent beteiligt sind.


    Im Lagebericht 2014 heißt es:


    Die Geschäftstätigkeit der Stadion Frankfurt Management GmbH ist darauf ausgelegt, die Commerzbank-Arena unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu betreiben und zu vermarkten. Für jede vertragsgegenständliche Saison (dabei gilt der Zeitraum vom 01.07. bis zum 30.06 des Folgejahres als Saison) zahlt die SFM an die SSF eine Pacht in Abhängigkeit von der Ertragslage. Diese Pacht beträgt 99% des vorläufigen Ergebnisses (Ergebnis vor Pacht) der SFM, detaillierte Regelungen zur Ermittlung des Pachtbetrages sind im Betreibervertrag festgelegt.


    Wichtigstes Element für die Vermarktung ist die Durchführung von Veranstaltungen im Stadion. Hierzu gehören Sport-/Musik- und Business-Veranstaltungen. Von besonderer Bedeutung sind die Veranstaltungen des Hauptnutzers, der Eintracht Frankfurt Fußball AG.
    ...
    Vom Hauptnutzer erhält die SFM als Miete Umsatzbeteiligungen auf bestimmte Einnahmen, wie etwa Ticketing, VIP-Hospitality oder Werberechte. Ähnlich verhält es sich bei sogenannten "Drittveranstaltungen", wie z. B. Konzerten, die von Konzertveranstaltern durchgeführt werden. Für die Bereitstellung des Stadions erhält die SFM je nach Vertrag eine fixe oder variable Miete. ...


    Daraus folgt: die Eintracht zahlt keine feste Stadionmiete, sondern drückt Umsatzanteile ab. Spielt die Eintracht schlecht und steigt ab, gehen die Umsätze zurück und die Miete sinkt. (Für den Fall zurückgehender Einnahmen sorgt die SSF vor durch entsprechende Rückstellungen). Spielt die Eintracht gut, zahlt sie natürlich mehr als wenn sie schlecht spielt. Über eine umsatzabhängige, variable Miete werden alle, die an dem Stadionbetrieb dranhängen, am Erfolg, aber auch Misserfolg der Eintracht beteiligt. Ist das unfair?


    P.S. Die SFM hat die Betreiberrechte 2005 für 15 Jahre eingeräumt bekommen, d.h. der Vertrag läuft keine fünf Jahre mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Nachtrag

  • Der Stadionbetreiber SFM prüft derzeit Ausbaumaßnahmen. Hintergrund ist eine bereits erfolgte Bewerbung für das Finale der Euro League 2020. Das schreibt Bild Frankfurt offline (natürlich ganz zufällig in die Hände bekommen). Für einen Zuschlag sind mindestens 50.000 Sitzplätze erforderlich, also 2.000 mehr als bisher. Die UEFA macht davon zwar immer wieder Ausnahmen. Aber die Chancen, das Finale zugesprochen zu bekommen, verbessern sich natürlich, wenn keine Ausnahme erforderlich ist.


    Es gibt wohl einerseits die Möglichkeit einer großen Lösung, hier werden das Anheben des Dachs oder/und das von Bona bereits erwähnte Tieferlegen des Spielfelds genannt. Andererseits könnten lediglich Optimierungen erfolgen, das wäre dann die kleine Lösung. Als Beispiele genannt werden die Komplettierung der bisher unvollständigen 23. Reihe und die Beseitigung von Sichtbehinderungen.


    Aktuell arbeitet das Münchner Ingenieurbüro Companeer GmbH (Web) an einem Konzept. Im Februar 2017 soll es vorgestellt werden. Eintracht-Vorstand Axel Hellmann wird bei der Präsentation zugegen sein.

  • Finanzierung der neuen Geschäftsstelle | Erweiterung der Waldstations


    In der heutigen FNP ist ein Interview mit Axel Hellmann, Vorstandsmitglied der Eintracht Frankfurt Fußball AG, in dem er u.a. auch über die baulichen Pläne befragt wird. Nachfolgend die inhaltliche Wiedergabe.


    Bedeuten die veranschlagten Kosten i.H.v. 30 Mio. EUR für den Neubau der Geschäftsstelle und dem Funktionsgebäude für die Profifußballer ein finanzielles Risiko?
    Auf Basis eines 99-jährigen Erbpachtvertrages möchte die Eintracht die Tilgung und Zinsen durch die Mieteinsparung im hohen 6-stelligen Bereich für die 4 Standorte - was aber nicht komplett deckend wäre - gegenfinanzieren.
    Weiterhin spekuliert die Eintracht in der Zukunft auf höhere Einnahmen bei den Fernsehgeldern die nicht komplett in Spielergehälter investiert sondern auch in die Infrastruktur fließen sollen.


    Würde ein Ausbau des Waldstations der Eintracht helfen?
    Die Zuschauerkapazität sollte auf 60.000 Plätze erhöht werden und dies soll überwiegend bei den Stehplätzen zu einem Zuwachs führen.
    Die Idee dahinter ist das durch diese preisgünstigen Ticketpreise vermehrt junge Zuschauer in das Station kommen und diese sollen durch das Stadion-Feeling zu Eintracht-Fans werden.

  • Heute tagt erneut der Aufsichtsrat der städtischen Gesellschaft "Sportpark Stadion Frankfurt am Main". Einer der Tagesordnungspunkte ist die zukünftige Entwicklung des Geländes um die Commerzbank-Arena, kurz: Eintracht oder Tennis-Leistungszentrum oder irgendwie doch beides. Im Anschluss, voraussichtlich am frühen Abend, will Markus Frank, Aufsichtsratsvorsitzender und Sportdezernent, das Ergebnis der Sitzung bekannt geben.


    Nachtrag: Die Stadt hat Eintracht Frankfurt den Vorzug gegeben. Einzelheiten an dieser Stelle.

  • Fußballstadt Frankfurt

    Wenn auch bei diesem Projekt dem Fußball der Vorrang eingeräumt wird, komme ich zu dem Schluss, dass die Bezeichnung "Sportstadt" bei Frankfurt langsam durch "Fußball-Stadt" ersetzt werden sollte. Andere Sportarten gehen mehr und mehr unter und werden dem runden Leder untergeordnet.

  • Die angedachte Rhein-Main Arena am Kaiserlei, die für Basketball und Eishockey bereit stehen würde, spricht da eine andere Sprache. Die vielen (und zunehmenden) Lauf-Events muss ich zudem wohl auch nicht aufzählen. Frankfurt hat nach Berlin und Hamburg zudem zusammen mit Offenbach die meisten Rudervereine. Leichtathletik wird auch bei der Eintracht groß geschrieben.


    Wenn Tennis und Golf in Frankfurt nun eine zunehmend unwichtigere Rolle spielen, wird sich das Mitleid in Grenzen halten. Zu lange definierten sich diese beiden Sportarten hauptsächlich über das Einkommen und man setzte vor allem auf Abgrenzung und Exklusivität. Die Arroganz, die einem bei manchen dieser Vereine entgegen gebracht wurde, ist unerträglich. Das muss die Stadt nun wirklich nicht durch-subventionieren. Wer Golf & Tennis spielen will, hat im Rhein-Main Gebiet ohnehin schon ein Füllhorn an Angeboten.

  • Eintracht möchte Stadion kaufen

    Eintracht Frankfurt soll den Kauf der Commerzbank-Arena planen. Dies schreibt der hr unter Berufung auf einen Sportbild-Artikel. Mit Lagardère soll es einen Mitbewerber geben. Nach einer Schätzung ist das Stadion rund 50 Millionen Euro wert, heißt es in dem Ticker-Bericht. Der Mietvertrag der Eintracht endet im Sommer 2020.

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    Wie 50 Millionen? Zahlt die Eintracht nicht schon über 9 Millionen Miete pro Jahr? Und hat der Bau vor 12 Jahren nicht fast 200 Millionen gekostet, gezahlt aus öffentlichen Mitteln? Ist das Grundstück nichts wert?


    Nicht, dass ich es der Eintracht nicht gönnen würde, aber ich halte das für unrealistisch. Bei einem Kaufpreis von 50 Millionen dürfte ganz schnell die EU anklopfen wegen Wettbewerbsverzerrung und unerlaubter Beihilfen...