Hochhaus MK 2E | Europacity (84 m)

  • Zu Beginn war ein Hafenbecken versprochen, nun eventuell ein paar Plätscheranlagen.

    Das verstehe ich nicht so ganz. Der Otto Weidt Platz liegt in der Mitte zwischen dem Nordhafen und dem Humboldhafen, dort liegen die entsprechenden Hafenbecken, oder nicht? Wozu sollte an dem Platz ein zusätzliches Hafenbecken entstehen?

  • Naja so ein schöner Platz ist am Ende doch vielseitiger nutzbar als ein Hafenbecken, finde das schon ganz gut so.

  • Das Hafenbecken am zentralen Ort der Europacity hatte im Masterplan ja die Grundidee das Quartier mit dem Wasser (Schifffahrtskanal) zu verbinden. Das Thema Wasser sollte ja die intellektuelle Stringenz vom Nordhafen zum Humboldthafen darstellen.


    Der Nordhafen ist ein breiteres Flussbecken, das in die Natur einbettet bzw. umgeben ist. Der Humboldthafen wird ja (wenn er denn überhaupt fertig gebaut wird) vor allem unter Kolonnaden mit Sicht auf die Bahn-Durchfahrt erlebbar sein. Bei Ungers Original waren die „Platzflächen“ noch großzügiger bemessen.


    Beim zentralen Platz der Europacity hätte es als drittes ein Becken in die Weite des Raumes gegeben. Dies hätte optisch eine ganz andere Entsprechung gehabt Am besten vom Bundeswehr-Krankenhaus kommend mal betrachten und dann visualisieren, dann wird das deutlich was ich meine.


    Nördlich vom QH Crown entsteht ja ebenfalls eine Platzanlage, die der Alltäglichkeit der vorher verlinkten Landschaftsplanung entspricht. Ich denke, dass die Investition des Hafenbeckens sich dahingehend schon gelohnt hätte um die Europacity nicht nur als Büro-/besseres Wohngebiet zu erschließen, sondern für mehr Stadtbewohner/Besucher als Anziehungsort attraktiv zu machen. Aber das hat wieder etwas mit Anspruch zu tun.

  • Ah ja, danke für die Erklärungen, wusste ich gar nicht dass das geplant war. Wobei die Attraktivität von Wasser auch immer abhängig ist davon, wie das Wasser selbst genutzt werden kann, finde ich.

  • ^ich habe das Gefühl der KPMG Turm überholt noch alle anderen (das erlahmende Stream und Max und Moriz so und so...)

  • ^ Aus meiner Sicht führt die Zieharmonika-Struktur dazu, dass die Fassade viel zu unruhig wirkt. Aber vielleicht tut dem biederen Europaviertel ein bisschen Unruhe sogar gut.

  • ^ Könntest du bitte erläutern, warum sich das hervorragend macht?


    Das ist schließlich nicht selbstverständlich. Eine solch unruhige Fassade würde vielerorts von der Architekturkritik zerrissen werden.

  • Diese Fassade wird erst ruhig, wenn sie fertiggestellt ist. Passt mit ihrer leicht expressionistischen Faltung gut in's monotone Rasterbild des Viertels. Finde ich jedenfalls.

  • Könntest du bitte erläutern, warum sich das hervorragend macht?

    Was Du Unruhe nennst, ist für mich Plastizität: Die Struktur gibt der Fassade einen Rhythmus, bei passendem Lichteinfall entsteht ein interessantes Spiel von Licht und Schatten. Die sichtbare zweite Fensterschicht und die Lamellen geben dem Ganzen Tiefe. Schließlich werden (was man bisher nur erahnen kann) die Glasfläche zu- und die Winkel der "Zieharmonika" nach oben abnehmen, wodurch sich die Fassade von Stock zu Stock subtil verändert. Sie wird immer leichter und transparenter.


    Mir gefällt das gut, Dir anscheinend weniger. Ist eine Geschmacksfrage. Auch unter Architekturkritikern wird es beide Einschätzungen geben.

  • Ich fange an den Bau in seine Fassadengestaltung zunehmend als Skulptur zu verstehen. Auch wenn’s im Detail betrachtet nur eine Flotte Montage aus sich unruhig ausnehmenden, profilierten Dekorplatten zu sein scheint- muss man wohl die Gesamtwirkung erst einmal abwarten - ich vermute dass das in Summe eine überzeugende Gestaltung wird die sich erst im großen Ganzen erschließt. Meine Ahnung ist, dass der Turm in der Anmutung wie ein Wasserfall aus der Schwerfälligen steinernen Umbauung herausstechen wird, das empfände ich hier als nicht ungeschickt wäre eine witzige Metapher und lockert die Gegend etwas auf. Sowohl im Material, in seiner Leichtigkeit, seiner Vitalität und seiner wenn auch nur vorgeblendeten erzählerischen Komplexität find ich den Bau zumindest erst mal erfrischend auf der Ecke.

  • Wenn man sich den Bau von nahem betrachtet, erkennt man schon jetzt wie subtil mit den Lamellen gearbeitet wird. Bei dem kurzen Schenkel des Ls stehen diese enger zusammen als bei dem höheren Gebäudeteil. Möglicherweise hängt das mit der Nutzung zusammen. Schick ist das allemal und wirkt gar nicht billig.