Bürogebäude 'The Westlight' [Tiergarten | in Nutzung]

  • ^ Ich ging bislang davon aus, dass da am Dach noch etwas kommt, die Bauarbeiten scheinen ja (siehe v.a. das letzte Bild von Backstein) noch nicht abgeschlossen.

  • Besonders erschreckend finde ich, dass diese plumpe Kubatur ja nicht wirklich die Idee der Architekten ist, sondern der Umsetzung von städtischen Vorgaben folgt. Die öffentlichen Entscheider haben für sich also erkannt, dass dies eine sinnvolle Gliederung von Baumasse darstellt, was ihnen gleichzeitig JEGLICHE ästhetische Kompetenz abspricht.

  • Aber irgendjemand genehmigt diesen "Schund" ja auch. Dass ein Investor, gerade in den heutigen Zeiten, Geld verdienen will, kann ja nicht wirklich überraschen, jeder Privatkonsument will ja auch nur noch alles schnell und billig. Aber dann müssten es doch gerade die staatichen Kontrollinstanzen sein, die hier einschreiten und die Investoren damit nicht durchkommen lassen. Im Fall des hiesigen Projektes hätte es sogar zwei Interventionsmöglichkeiten gegeben. Erstens durch einen Denkmalstatus zumindest für die Fassade des "Altbaus" oder durch strikte Vorgaben und einen Archiktekturwettbewerb für den Neubau. Beides hat offfenkundig mal wieder nicht funktioniert.


    Und ich bleibe dabei. Neben den staatlichen Kontrollmechanismen muss vor allem die Architektenzunft selbst viel viel mehr liefern als das was man heute an dem üblichen Wettbewerbsmüll ständig so raushaut. Man muss Architektur wieder viel mehr als Kunst im Stadtraum begreifen, der Räume für Menschen gestaltet und definiert. Und einen Wettbewerb oder einen Bauauftrag nicht mit der Abarbeitung von Effinzienzrichtlinien und DIN-Normen verwechseln. Der fundamentale Fehler besteht noch immer darin, dass man Häuser von Innen denkt, von der Funktion her und die äußere Erscheinung dabei völlig vergisst. Nur diese Erscheinung ist das, was wir wahrnehmen.


    Dieses Beispiel zeigt wieder, wie wichtig ein Paradigmenwechsel und ein grundsätzlicher Wandel im Bereich der Architektur und des Bauens ist. Alle Mitspieler in diesem Prozess, die Investoren, die staatlichen Kontrollgremien und der Berufsstand selber müssen zu neunen Lösungen kommen, sonst wird sich am Grundproblem nichts ändern!

  • Hier aber fragt man sich doch, was den Hütern der Berliner Traufe einfällt, für diesen ungelenken Klos grünes Licht zu geben.

    Überall in der Stadt schreien sie auf, wenn ein Gebäude in die Vertikale strebt. Und dann darf hier so ein unförmiger Trumm entstehen, der nach allen Regeln der Kunst als zeitloses Unding zu gelten hat.

  • Bezug nehmend auf Odysseus Statement erlaube ich mir, einen Artikel des Tagesspiegels von gestern zu posten. Unter der Überschrift "Stadt der Grässlichkeiten" versucht der Autor zu ergründen, warum in Berlin so viel Mist gebaut wird, bzw. warum Neubauten in Berlin so hässlich sind.


    Ist zwar etwas off topic, aber er bringt es meines Erachtens ganz gut auf den Punkt:


    https://www.tagesspiegel.de/be…slichkeiten/25288962.html

  • Dem ist nichts hinzuzufügen. Gute Analyse der bestehenden Probleme. Es müsste nur mal jemand die Initiative übernehmen und aktiv werden. Von allein wird sich nichts ändern.

  • Berlin ist einfach wie der Rest der Republik, der auch nicht besser ist. Wenn ich auf den Münchener Hauptbahnhof zufahre, ist da.auch keine spannende Architektur zu entdecken, Raster neben Raster. Auch in der Kölner Innenstadt .... oder in Düsseldorf das Les Halles Viertel auf dem ehemaligen Güterbahnhof... bisschen "rheinischer Leichtnöfer, bisschen "Mittenmang" wie an der Lehrter Strasse. Irgendwie hatte ich gestern in Köln den Eindruck dass ich da an ner Fasade vorbeigefahren bin, die dieser hier ähnlich ist...Überall das Gleiche!


    In Berlin fällts besonders auf weil da in anderen Dimensionen gebaut wird...