Neubauvorhaben Hafenplatz (Kreuzberg)

  • ^ Gähn. Und Schönheit wird von Urban Freak definiert.
    Ich sehe es wie Camondo. Der Bestandsbau ist ein schönes Beispiel der 70er Jahre Architektur. Man könnte diesen sanieren und ggf. die Fassade aufhübschen. Bitte keine rundgelutschten Ecken, Styrodämmung und Klinkerriemchen wie sie leider in Mode gekommen sind und im ganzen Land gebaut werden. Diese Bauten haben keinen kulturellen, architektonischen Mehrwert.

  • @ UrbanFreak


    ... irgendwie will es Dir in all den Jahren deiner Mitgliedschaft hier partout nicht gelingen zwischen Deinem persönlichen „Geschmack“ und erhaltenswerten Gebäuden zu unterscheiden. Da macht es keinen Sinn mit Dir zu diskutieren.

  • Werden wir mal realistisch: das Haus ist stark renovierungsbedürftig. Ein Bestandsbau der frühen 70er hat sicherlich einiges an Asbest verbaut. Muss also aufwendigst kernsaniert werden. Nachverdichtet soll auch werden, ist eine 1A-Lage (Park Südwest-Seite, Anbindung U-Bahn, Potse um die Ecke). Ein Erhalt wird für einen Investor kaum Sinn machen. Und so viel Potential wie beim Steglitzer Kreisel bietet die Hülle jetzt auch nicht.


    Als das brutalistische Kleinod gebaut wurde hatte es in der Tat eine interessante Fernwirkung, stand es doch in einem fast vollständig weggebombten, abgeräumten Niemandsland nahe des Todesstreifens. Times are Changing und ein Erhalt ist auch unter ästhetischen Gesichtspunkten mehr als fragwürdig. Es kann aber auch gut sein, dass die neuen Entwürfe so grottig sind, dass ich mich für einen Erhalt erwärmen könnte.

  • ^ Gähn. Und Schönheit wird von Urban Freak definiert.


    Mal davon abgesehen das der Wert einer jeden Sache (auch aus kultureller Perspektive) immer - und ja immer - subjektiv ist: Bei Schönheit gibt es durchaus eine wahrzunehmende Tendenz. Wurde bereits an anderer Stelle ausgiebig diskutiert.


    Das euch das hingegen egal ist, nehme ich zur Kenntnis - es hält mich aber nicht davon ab diese, eure subjektive Meinung zu kritisieren.

  • ... und abgesehen davon aber das hatte ich hier auch schon mehrfach angeführt, bietet dieses Gebäude jede Menge günstige Wohnungen darunter ein Studentenwohnheim. Wahrscheinlich ist es genau das was hier einigen übel aufstösst. Ich frage mich allerdings auch immer wie es möglich ist, dass dieser Bereich um den Hafenplatz so völlig aus dem Horizont der Kreuzberger Baupolitik fällt. Nicht gerade sehr glaubwürdig wenn man auf der einen Seite sich nicht von Hausbesetzungen distanziert und auf der anderen Seite hier Gentrifizierung zulässt. Denn nichts anderes ist das Vorhaben. „Sowas“ passt eben nicht in eine 1A-Lage um mit Querbalkens Sprache zu sprechen. Und wieder fehlt ein Plan für die Stadt in der wir leben wollen, wo Menschen nicht gezwungen sind, weil ihr Quartier aufeinmal zu einer 1-A Lage erkoren wurde vor die Situation gestellt werden ihre Wohnungen zu verlieren.


    @ UrbanFreak
    Ich weiss ja nicht wo und wie Du so wohnst, aber ich entnehme deinen Statements, dass Du natürlich sofort bereit wärst für die here Schönheit die hier droht deine Wohnung zu räumen.


    Hier das Projekt eines Design-Studenten zur Fassadengestaltung des Baus und weitere Berliner Objekte:
    https://www.paul-eis.com/2018/03/21/stepwise/

    5 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • ^Ich glaube du verstehst das nicht sehr komplexe Geflecht von Angebot und Nachfrage einfach nicht.


    Gefragt sind mehrheitlich Altbauwohnungen und - durch die steigende Nachfrage überhaupt Angebote in Form von günstigen Wohnquartieren.


    Den Schrei nach billigen Wohnungen im Herzen Berlins, halte ich für eher fraglich. Es kann nun mal nicht jeder im Zentrum wohnen. Außer man wäre bereit massiv in Hochhäuser zu investieren und auf diesem Gebiet eine attraktive Kombination mit den Investoren abzustimmen. (z.B. 160 Meter erlaubt, dafür ein Anteil von 5% günstigen Wohnungen - das könnte durchaus funktionieren)


    Was man aber durchaus machen kann um die Not zu lindern: Attraktive Stadtviertel in den Randbezirken bauen, Universitäten an den Randbezirken aufbauen. Das würde die Innenstädte spürbar entlasten.


    Die Diskussion ist also keineswegs so einfach wie es sich vermuten lässt. Diese "Wohnraum für alle"-Schreie sind zwar durchaus verständlich aber in der Regel dann leider doch linkspopulistisch.


    Denn am Ende des Tages werden von den gleichen Schreiern auch starke Eingriffe in den Markt gefordert während man gleichzeitig wegen unzähliger Auflagen nicht nachkommt Baugebiete auszuweisen.


    Und wenn dann mal eines ausgewiesen wird, dann wird großflächig genau das Gebaut, was das eigene Klientel überhaupt nicht wünscht: Reihenhäuschen mit Vorstadtgärten.


    Ein Großteil der Menschen die wenig Geld zur Verfügung haben sind eben jung: Junge Menschen ziehen gerne in die Stadt - zum studieren, feiern, leben. Schaffe attraktive urbane Viertel an den Rändern und entlaste damit die Stadt, anstelle fragwürdigen Denkmalschutz auf Nachkriegszweckarchitektur zu vergeben weil du Brutalismus irgendwie immer noch en-vouge findest.


    PS: Ich bin nicht bereit meine Wohnung zu räumen, weil sie mir gehört. Wenn mir eine Wohnung nicht gehört und ich sie nur miete, bin ich mir dessen bewusst das es eben nicht mein Eigentum ist. Aber das scheint man manchen nicht beizubringen und dann legt man sich in die schöne warme Hängematte des "die da oben sind ja so böse und nehmen mir alles weg" und fühlt sich irgendwie als Opfer und auf der richtigen Seite.

  • ^^ Habe ich das richtig verstanden? Du wirfst mir vor mich in die warme Hängematte zu legen? Du liegst doch in der Hängematte. Du hast doch eine Eigentumswohnung und meinst andere an den Rand der Stadt verbannen zu können um Platz für Schönheit zu machen. Fass dich doch mal bitte irgendwohin. Ich weiss es ist heiss aber das kann man dir nicht durchgehen lassen.
    Das beste ist der Bezirk macht von seinem Vorkaufsrecht gebrauch und schützt damit die Bewohner und die Struktur des Quartiers vor solchen Leuten wie Dir und dem „Wallot-Schüler-Urenkel“ Querbalken.

  • Was man aber durchaus machen kann um die Not zu lindern: Attraktive Stadtviertel in den Randbezirken bauen, Universitäten an den Randbezirken aufbauen. Das würde die Innenstädte spürbar entlasten.


    Also, ich will nicht in einer Innenstadt wohnen, in der es keine jungen, armen oder auch nur normalverdienenden Leute mehr gibt, sondern ausschließlich Oberschicht der Generation 50plus - weil Leute wie Du der Meinung sind, dass das ganze übrige Kroppzeugs sich bitteschön am Stadtrand zu verstecken habe.

  • ^Aber ist es denn "schön" genug? ;) Wenn ich die nicht so detaillierten Visualisierungen zum Maßstab nehme, dann wird wohl auch die Fassade des Bestandsbau saniert. Sehr gut!

  • ^ So wie ich den BZ-Artikel gelesen habe ist hier überhaupt noch nichts festgezurrt. Der Baustadtrat der erst von Nichts wusste will sich ja wohl querstellen.

  • ^^ Habe ich das richtig verstanden? Du wirfst mir vor mich in die warme Hängematte zu legen? Du liegst doch in der Hängematte. Du hast doch eine Eigentumswohnung und meinst andere an den Rand der Stadt verbannen zu können um Platz für Schönheit zu machen. Fass dich doch mal bitte irgendwohin. Ich weiss es ist heiss aber das kann man dir nicht durchgehen lassen.
    Das beste ist der Bezirk macht von seinem Vorkaufsrecht gebrauch und schützt damit die Bewohner und die Struktur des Quartiers vor solchen Leuten wie Dir und dem „Wallot-Schüler-Urenkel“ Querbalken.


    Das ist wirklich kaum zu glauben. Ich habe natürlich einen Kredit aufnehmen müssen und den muss ich nun auch abzahlen und dafür hart arbeiten. Man kann sich eben auch dazu entschließen statt Miete einen Kredit abzuzahlen. Das würde aber bedeuten das man Verantwortung für sein Handeln übernimmt und evtl. nur sehr bescheiden mit einer 1-Raum Wohnung anfängt. Dann könnte man sich z.B. auch mit der Entwicklung seines Viertels mitfreuen als sich ständig darüber Sorgen zu machen dass das Viertel attraktiver werden könnte (wie shizophren).


    Die Stadt sollte lieber etwas dafür tun die Menschen dabei zu unterstützen Eigentum aufzubauen.


    Ja natürlich, der Bezirk soll dich schützen. Das wäre dir Recht. Ich bin kein Fan des Kapitalismus und wenn es so weiter geht ist die Gefahr von sozialen Spannungen auch sehr groß.


    Aber man sollte wenigstens kapieren nach welchen Spielregeln man spielen muss, denn das Spielbrett heißt immer noch Kapitalismus.


    Oder wie willst du entscheiden wer in der Innenstadt leben darf? Soll das ausgelost werden? Das ist eine grundsätzliche philosophische Gerechtigkeitsfrage bzw. eine politische Frage Kapitalismus versus Sozialismus.


    Ich bin aber hier weil ich mich für Architektur und Gestaltung interessiere und nicht für ideologische Fragen.

  • @UrbanFreak, speziell zu Deinem letzten Satz: Gut, dass Du das klarstellst, so, wie Du über "Nachkriegszweckarchitektur" schreibst, die keinen Erhalt verdient, hätte ich eben das nicht vermutet...

  • ^^ Weisst Du, ich halte weder von der Einen Ideologie sehr viel noch von der Anderen. Im Vordergrund steht bei mir immer der Mensch/Humanismus von daher gehen Deine Vermutungen und Anwürfe ins Leere. In keinem meiner Postings beziehe ich mich auf die von Dir erwähnten Ideologien, das tust einzig Du.

  • ^^ Weisst Du, ich halte weder von der Einen Ideologie sehr viel noch von der Anderen. Im Vordergrund steht bei mir immer der Mensch/Humanismus von daher gehen Deine Vermutungen und Anwürfe ins Leere. In keinem meiner Postings beziehe ich mich auf die von Dir erwähnten Ideologien, das tust einzig Du.


    Dafür beziehst du aber zu konkret Stellung. Humanismus und den Faktor Mensch kann man auch durch andere Faktoren erreichen als Vorkaufsrecht und Denkmalschutz von Bruchbuden.

    Einmal editiert, zuletzt von UrbanFreak ()

  • Man kann sich eben auch dazu entschließen statt Miete einen Kredit abzuzahlen. Das würde aber bedeuten das man Verantwortung für sein Handeln übernimmt und evtl. nur sehr bescheiden mit einer 1-Raum Wohnung anfängt.


    Aber man sollte wenigstens kapieren nach welchen Spielregeln man spielen muss, denn das Spielbrett heißt immer noch Kapitalismus.


    Bei derartigen Sprüchen kann ich gar nicht genug fr... wie ich ko... will!!


    Ich wünsche wirklich niemandem Böses, aber IHNEN wünsche ich einen schwerkranken Partner der dem Arbeitsmarkt zeitweilig durch OPs und Chemos leider nicht zur Verfügung steht, dann ist es mit derlei Finanzierungen aber unter Umständen GANZ SCHNELL VORBEI!!


    Gez. ein total verantwortungsloser Mieter der einfach zu blöd ist, sich ne 60 qm Wohnung in Berlin zu kaufen.

  • ^ Naja, ich wünsche UrbanFreak und seinen Angehörigen beste Gesundheit, aber inhaltlich stimmt es: Es ist schon eine bornierte Annahme, dass man einfach nur bescheiden leben und fleißig arbeiten müsse, um irgendwann eine komfortable Eigentumswohnung zu haben. Ein Großteil der Bevölkerung ist aus der Perspektive der Banken schlicht nicht kreditwürdig. Sei es, dass sie zu wenig verdienen und keine Sicherheiten haben, sei es, dass sie anständig verdienen, aber nur befristet beschäftigt sind.


    Letzteres trifft auf mich zu: Ich verdiene nicht schlecht, habe aber seit 2008 immer nur Arbeitsverträge, die jeweils auf fünf Jahre befristet sind. Was glaubt Ihr, was passiert, wenn ich mit so einem Vertrag in die Bank gehe und sage, ich hätte gerne einen Immobilienkredit mit einer Laufzeit von 15 oder 20 Jahren? Schallendes Gelächter!