Bauprojekte im Mertonviertel

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    Ja, ich zähle das EG nicht dazu im Regelfall. Gut, bei Deiner Zählweise wären es dann 5 bei den meisten Baukörpern. Immer noch zu wenig.

  • Ich bin ganz bei Dir Adama. Es wird immer mehr Fläche versiegelt und dann hat man nicht den Mut, noch 2 oder 3 Etagen mehr drauf zu packen Oder man erhöht wenigstens die angedeuteten Türmchen noch etwas. Und da drumherum keine bestehende Wohnbebauung ist, die man damit großartig einschränken würde, wäre es nicht mal ein großes Problem.

    Immerhin kam keiner auf die Idee Doppel- und Reihenhäuser zu bauen.

  • Was mir an dem Entwurf der Preisträger gut gefällt, ist die fußläufige Durchwegung. Hier greift es sehr gut die bestehenden Wegeverbindungen zwischen U-Bahn und dem nordwestlichen Anschluss auf. Darüber hinaus scheint es nur eine neue Erschließungsstraße im Norden des Gebiets zu geben, folglich ist der Innenraum so gut wie autofrei, das wurde hier meiner Meinung nach besser gelöst als auf dem Avaya Gelände. Der kleine Park in der Mitte ist auch eine gut erprobte Idee, finde ich auch gut.


    Was mir gar nicht gefällt, ist die städtebauliche Dichte. Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, dass hier zu unambitionierte Vorgaben gemacht wurden. 2-3 Stockwerke mehr täten dem ganzen Bauvorhaben gut. Damit würden sich dann auch Restaurants, Bars, etc ansiedeln wollen. Auch ein Supermarkt fehlt (wohl aufgrund fehlender Kundschaft). Wo wenn nicht hier, wollen wir denn die Flächen besser ausnutzen, anstatt woanders neue zu versiegeln. Das Gelände ist umgeben von höheren Gebäude, ich kann daher die 900 Wohnungen nicht verstehen. Ich hatte auch vor Jahren mal gelesen, dass 1100 geplant seinen. Das wäre für mich hier auch das Minimum.


    Was auch gar nicht erwähnt wurde, ist dass sich studentisches Wohnen fußläufig zur Uni natürlich anbietet.


    Edit: Verkehrsprobleme bei höherer Ausnutzung lasse ich hier nicht gelten. Besser kann ein Areal nicht an U-Bahn und Autobahn angeschlossen sein

  • Städtebaulich wieder nix halbes nix ganzes. Die Straßenverläufe machen zwar durchaus Sinn und führen ganz gut die Achsen aus der Umgebung weiter, aber das wars dann auch schon. Ein Platz der nicht weiß ob er ein Platz oder ein Park sein will. Dazu völlig unnötige Baulücken ausgerechnet zu diesem "Platz" hin. Dann natürlich wieder diese Unsitte mit den "Hochpunkten", die hier aber eh nur zwei Geschosse mehr als ihre Nachbarn haben (stattdessen hätte man zumindest zum "Platz" hin besser gleich allen Gebäuden diese 7 Geschosse spendieren sollen). Und auch von der kolportierten "Kleinteiligkeit" ist nicht das geringste zu sehen. Fassadenbreiten fast durch die Bank weg deutlich über 30m, meistens sogar noch erheblich mehr. Und vA in den Querstraßen immer nur ein und das selbe Gebäude mit erwartbar immer der gleichen gähnend langen langweiligen Fassade.

    Angesichts dessen was sich andere Büros heutzutage so trauen, hätte es sicherlich auch noch deutlich schlimmer kommen können. Aber positiv stimmt einen dieser Entwurf bei weitem nicht. Das wird wieder nur der übliche langweilige Ort den jeder meiden wird der dort nicht zwingend hinmuss.

  • Auch ein Supermarkt fehlt (wohl aufgrund fehlender Kundschaft).

    Von dort sind drei Discounter in fußläufiger Entfernung (Penny: 400m, Lidl: 700m, Aldi: 800m). Zum nächsten Vollsortimenter (Edeka und Rewe) am Riedberg sind es auch nicht mehr als 1,3km. Zuguterletzt das NWZ ist mit dem Fahrrad weniger als 2km entfernt (mit dem Auto sind es knapp über 3km). Das Argument zählt also nicht.

    Edit: Verkehrsprobleme bei höherer Ausnutzung lasse ich hier nicht gelten. Besser kann ein Areal nicht an U-Bahn und Autobahn angeschlossen sein.

    Selbst bei der sehr unrealistischen Annahme, dass 1/3 der Wohnungsnutzer kein Auto besitzen und kein Wohnungsbesitzer mehr als ein Auto besitzt sind das 600 Autos mehr im Viertel. Und das bei einer Infrastruktur, die dort jetzt schon oft am Anschlag ist.
    Gleiches gilt für den ÖPNV. Bei 900 Wohnungen sind das mindestens 1.500 mehr potentielle ÖPNV-Nutzer. Das wird ein Spaß morgens in der U2. Und mehr Züge gehen dort nicht, denn die A-Linie ist schon am Anschlag und im Regelfall fährt die U2 morgens schon mit der Maximallänge von 4 Wagen.

  • Noch ein paar weitere Informationen zum Siegerentwurf des Lurgi-Areals:

    • Die Baukörper sind sechs- bis sieben-geschossig.
    • Aufgrund der reduzierten Erschließung und der vollständig verkehrsberuhigten Quartiersmitte eignet sich ein Großteil der Erdgeschosszonen für Wohnnutzungen, (z. B. barrierefreie Wohnungen).
    • Darüber hinaus erhält jeder Wohnhof einen zentralen Gemeinschaftsraum sowie Fahrradräume im Erdgeschoss.
    • Zwei größere Einzelhandelsstandorte befinden sich jeweils am Quartiersplatz an der Lurgiallee gegenüber der Mertonpassage und am östlichen Quartierseingang an der U-Bahn-Haltestelle Riedwiese. Hier könnte ggf. auch ein Supermarkt unterkommen.
    • Der motorisierte Individualverkehr beschränkt sich auf die Quartiersränder.
    • Mit Ausnahme des Baufeldes für die neue Grundschule werden alle Baufelder für Tiefgaragen teilweise unterbaut.

    Auf der Website von TeleinternetCafe finden sich auch noch zwei weitere Bilder/Übersichtsdarstellungen des Entwurfs:


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    Quelle: TeleInternetCafe


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    Quelle: TeleInternetCafe

  • Ein dritter Preis ging an das Frankfurter Büro Stefan Forster Architekten. Modellfoto des Entwurfs:



    Lageplan:



    Lageplan des Realisierungsbereichs:



    Visualisierung:



    Perspektive:


    Bilder: Stefan Forster Architekten

  • Einen weiteren dritten Preis vergab die Jury an das Büro Karl Richter Architekten BDA, ebenfalls Frankfurt. Vogelperspektive:


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    Lageplan:


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    Visualisierung:


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    Bilder: Karl Richter Architekten BDA

  • Schließlich ging ein dritter Preis an Machleidt Städtebau und Stadtplanung mit Sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, beide Berlin. Lageplan:



    Gesamtkonzeption:



    Ansicht:


    Bilder: Machleidt Städtebau und Stadtplanung mit SINAI Gesellschaft von Landschaftsarchitekten

  • Also ich sach mal so, ich frage mich ob die Architekten alle das selbe im Kopf haben. Für mich sieht das so aus, als wäre eine Vorgabe ausgegeben worden und daran muss man sich halten, komme was wolle. Grob drübergeguckt ist das alles die selbe Suppe. Aber ich bin ja auch kein Architekt und vielleicht sollte ich mal ins Detail gehen und sehe dann die tollen architektonischen Feinheiten. Ich hoffe ich werde jetzt nicht aus dem DAF geworfen.

  • Prämiert wurden durch die Jury nur die vier Beiträge mit einer "grünen Mitte".

    Beim Rundgang durch die Ausstellung schien mir aufgefallen zu sein, dass eine "lineare Anordnung" in der ersten Stufe durch die Jury aussortiert wurden.

  • Das Lurgihaus ist nun vollständig abgerissen. Vor ein paar Tagen zeigte das tätige Abbruchunternehmen dieses Foto. Im Sommer sah es noch so aus:


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    Bild: Google


    Für das an dieser Stelle geplante Wohnquartier findet zur Zeit im Rahmen des laufenden Bebauungsplanverfahrens die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit statt. Noch bis zum 20. November können die veröffentlichten Unterlagen im Atrium des Planungsdezernats, Kurt-Schumacher-Straße 10, montags bis freitags von 8.30 bis 18 Uhr eingesehen werden. Zudem können hier Unterlagen abgerufen werden.


    Grundlage für die Planung und die Ausarbeitung des Bebauungsplans (Nr. 922 - Nördlich Lurgiallee) ist der prämierte Entwurf von Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus, mit Treibhaus Landschaftsarchitektur und c/o Zukunft Büro für Stadtplanung und Stadtentwicklung aus dem Ideenwettbewerb von 2022. Das Ergebnis wurde in den Beiträgen #37 ff. vorgestellt und diskutiert.


    Inzwischen wurde daraus ein Struktur- und Nutzungskonzept entwickelt. Mit Bearbeitungsstand 29. August 2023 sieht es so aus (PDF).


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    Grafik: Stadtplanungsamt Frankfurt am Main


    Übrigens dürfte in diesem Fall ein gemächlich durchgeführtes Bebauungsplanverfahren keine größeren Auswirkungen haben. Denn die städtische Wohnungsbaugesellschaft ABG Frankfurt Holding wird ihre Neubauaktivitäten wegen der hohen Baukosten in der nächsten Zeit stark reduzieren.

  • Projekt "Efeus" - Revitalisierung Emil-von-Behring-Straße 2

    Auf dem Grundstück Emil-von-Behring-Straße 2 steht ein sechsgeschossiges Bürogebäude aus dem Jahr 1988 (SV). Längere Zeit wurde es von KPMG genutzt, bis zu deren Umzug an den Flughafen. Seit 2011 war Dertour bzw. DER Touristik dort ansässig. Das Touristikunternehmen nutzte die Büros ergänzend zum weiterhin bestehenden Sitz Emil-von-Behring-Straße 6. Inzwischen steht das Bürohaus leer.


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    Bild: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main


    Benchmark Real Estate erwarb die Liegenschaft kürzlich von Cresco Real Estate. Das Frankfurter Unternehmen beabsichtigt eine Revitalisierung nach einem Entwurf der Architekten Theiss Planungsgesellschaft, ebenfalls Frankfurt. Das Gebäude soll bis auf die Tragkonstruktion zurückgebaut und anschließend in "Neubauqualität" wieder ausgebaut werden. Bis zum 1. Quartal 2026 sollen 8.900 m² Bürofläche zur Verfügung stehen. Mehr auf der Projektwebsite.


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    Bilder: Benchmark Real Estate / Architekten Theiss Planungsgesellschaft

  • Das Gebäude kann es wahrlich gebrauchen. Im sog. ICI-Gebäude habe ich bis 2009 gearbeitet. Schon damals war das kein schönes Bürogebäude mehr. Insofern gut, dass da jetzt was passiert. Ich persönlich hätte da ja auch mehrgeschossigen Wohnungsbau nicht schlecht gefunden, denn die Lage gibt das her. Aber das lässt wahrscheinlich der Bebauungsplan nicht zu, oder?

  • Korrekt, da diese Immobilie in den Bebauungsplan Nr. 537 "Heddernheim -Nord" fällt. Laut Planas sind in diesem Kerngebiet bis zu acht Vollgeschosse bei einer Grundflächenzahl von 0,5 und einer Geschoßflächenzahl von 1,5 erlaubt. Als Nutzung für das Kerngebiet sind: "[…] Verwaltungen, nicht störendes Gewerbe, Labor- und Dienstleistungsbetriebe vorgesehen."


    Dafür müsste entweder eine Änderung oder ein neuer B-Plan her, wie beispielsweise der im Verfahren befindliche B-Plan Nr. 922 "Nördlich Lurgiallee".

    • Offizieller Beitrag

    Areal Lurgi-Haus

    Der Krake ist Geschichte. Reste der größten Gewerbeimmobilie Europas zur Zeit der Fertigstellung 1987 sind allenfalls noch in feiner Körnung vorhanden. Noch immer ist das Abbruchunternehmen Antal auf dem Areal tätig.


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    Es zeigt sich, wie groß die Fläche ist, die zur Neuentwicklung des Wohnquartiers zur Verfügung steht.


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    Bilder: Schmittchen


    Für den Überblick ein Luftbild aus dem Frühjahr 2023. Die heutigen Fotos wurden an der Zufahrt in Verlängerung der Sebastian-Kneipp-Straße aufgenommen.


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    Bild: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main