Bundesbank-Hochhaus - der Spekulierstrang

  • Ich sehe das eher so, bei ~100m ist es eigentlich egal wo gebaut wird, weder schadet es, noch hilft es der Skyline so wirklich. Bei 150m+ aber definitiv in die City damit.

  • Einhundertachtzig

    Die FAZ schreibt morgen, sie habe Informationen, wonach die Bundesbank ein 180 Meter hohes Hochhaus auf ihrem Grundstück plane. Diese Höhe sei der Stadtverwaltung gegenüber geäußert worden.


    Edit: Inzwischen ist der Artikel online.

  • 180 Meter geben dort doch gar keinen Sinn. Warum nicht ein spektakulärer Groundscraper auf dem weitläufigen Gelände der BB? Eine Art Frankfurter Pentagon. Gerne mit einem 80-Meter-Hochpunkt mit Fernwirkung.


    Auf das kommende Gezerre mit der Stadtverwaltung bin ich sehr gespannt.

  • Ich würde einen 180m Turm dort spektakulär erachten. Als Gegenpol zur EZB.
    Groundscraper (dieses Wort schon), kann es nicht mehr hören. Wir können ja froh sein das wir keinen "Groundscraper" an der EZB bekommen haben. Geht gar nicht.


    Wenn man der EZB einen solchen Turm genehmigt, dann wohl bitte auch der Bundesbank.

  • Schmittchens Info kann ich auch bestätigen. Man ist gewillt ein Hochhaus zu bauen. Das Geld dafür ist da. Der Bedarf auch.
    Die 180 m kommen evtl. nicht von ungefähr. Man vergleiche mal die Höhe der EZB.


    Noch sei wohl alles noch in der Ideenfindungsphase, aber der Wille besteht.


    Meine Informationen sagen aber nichts über den Standort aus. Der ist mir nicht bekannt. Es gäbe ein paar mehr Möglichkeiten, als nur das Grundstück im Nordwesten. Allerdings würde es dort mehr Sinn machen als bspw. an der Taunusanlage. Ein gläserner Camapanile neben der Betonkathedrale der BB wäre doch was.


    Ich weiss aber auch gerade nicht, wieviel Platz hinter dem Frontbau an der Taunusanlage existiert, wenn man den rückwärtigen Bereich mit der Schalterhalle etc. abreißen würde.

  • 180 Meter geben dort doch gar keinen Sinn....


    Warum ergibt das keine Sinn, Epizentrum? Geschmäcker sind verschieden und wenn ich die Posts den Tag über verfolgte, hat eigentlich ja jeder Recht oder Unrecht.


    MMn, Frankfurt muss nichts kopieren, daher warum nicht solitär stehende HH wie EZB und HenningerTurm, im Süden und Osten und nun noch eine weiterer Solitär Nordost. Das macht doch etwas einzigartiger als wenn ein Turm in der Menge "untergeht".


    Wenn man mal all die Bilder, die im Skyline Thread gepostet werden betrachtet, schaden diese Solitäre nicht bzw. machen die Skyline je nach Standort des Betrachters attraktiver oder gar einzigartiger.


    Also ich würde dort einen 180er mir eher wünschen, als einen "gedeckelten knappen 100m Turm".


    P.S. Und wenn die Security Einrichtungen schon vorhanden sind, zumindest an dem Standort des Hauptsitzes, spart man ja auch einiges an Ausgaben. Man denke mal an die ganzen Poller usw. usw. um die EZB herum.

  • Sicher, ein "gläserner Campanile neben der Betonkathedrale" wäre reizvoll, und was der EZB ermöglicht wurde, wird der Bundesbank nicht zu verwehren sein.


    Für mich greift das Solitär-Argument aber nicht, weil an der Stelle schon einer steht: der Fernsehturm. Seine enorme Fernwirkung wäre geschmälert, finde ich. Ein 180-Meter-Turm nebenan würde eine - und das kann wiederum ich nicht mehr hören - Torsituation schaffen, die ganz nett wäre, wenn man vom Nordwestzentrum in die Stadt fährt, aber von den anderen Seiten? Ich stelle mir gerade einen einsamen Büroturm neben der abseits stehenden Space Needle in Seattle vor. Dabei knirscht es in meinem Geschmackszentrum ähnlich wie bei der Vorstellung eines Hochhauses direkt neben dem Ginnheimer Spargel.


    Der EZB-Campus funktioniert städtebaulich auch deswegen so gut, weil er aus fast allen Richtungen schon aus der Ferne gut zu sehen ist. Ideal, dass der Main die eine Seite des Geländes begrenzt. Unglaublich spannend, wenn man vom Mainkai bzw. der Hanauer Landstraße auf das Gelände zufährt. Vom Fluss und vom anderen Mainufer aus sowieso. Ein Traum von der Kaiserlei-Brücke. Vor dem Bundesbank-Areal hingegen befindet sich ein großes Verkehrsbauwerk mit Brücken (A66, B8), im Osten die weite Nachkriegssiedlung, im Westen Schrebergärten.


    Wie MathiasM schon schreibt: Geschmackssache. Aber für mich "funktioniert" der Turm an der Stelle nicht. Auf dem weitläufigen Gelände wäre mir etwas Bombastisches, das den Fernsehturm ergänzt und nicht mit ihm konkurriert, lieber. Ich denke an das Squaire oder - spontan - an Bjarke Ingels Via 57 West in New York (#via57west).

  • Epizentrum, aber auch an der Stelle kommt es eben auf die Ausgangsperspektive an.
    Nicht von allen Perspektiven würde ein hypothetisches 180m Hochhaus mit dem Fernsehturm konkurieren.
    Die EZB mag ich auch bei weitem nicht von allen Perspektiven. Für mich persönlich funktioniert diese eben nicht aus allen Perspektiven, da der Turm (Türme) oftmals zu klobig und massiv wirkt und viele Skyline Blicke zunichte gemacht hat.

  • Das Auge des Betrachters, mal die Sicht von zu Hause aus. Also aus der Perspektive würde der BBT in Spargel-Nähe nicht stören. Aber wie auch immer, es kommt auf die Augen der Betrachter an.


  • Ich kann mir vorstellen, dass für das Hochhaus noch nicht einmal zwingend die gleichen Sicherheitsbedürfnisse bestehen wie die am bisherigen Hauptsitz. Schließlich arbeiten die zukünftig in diesem neu zu bauenden Hochhaus arbeitenden Mitarbeiter momentan auch schon in "normalen" Bürogebäuden. Wieso sollte sich für diese Mitarbeiter nun gravierend etwas ändern?


    So gesehen könnte man - falls ich mit der Vermutung richtig liegen sollte - dieses Hochhaus auch zentral realisieren, also auch an der Taunus-/Gallusanlage/NM etc. Oder warum baut man den Turm nicht auf dem Areal des Alten Polizeipräsidiums?


    Dass der Turm nun womöglich 180m hoch werden könnte, macht die Sache noch schlimmer. Der angedachte Standort ist mMn einfach nicht gut genug; einige Aspekte hat Epizentrum im Vorbeitrag umschrieben. Einen so hohen Turm weit draussen zu bauen, ist in meinen Augen eine reine Verschwendung. Frankfurt hat nicht das Potential auf Dauer im Jahresrythmus 150m+ Türme hervorzubringen. Wir sollten uns von den letzten Jahren und der momentanen Situation (in der vieles bisher auch "nur" angekündigt wurde) nicht blenden lassen. Umso wichtiger ist es, dass solche Türme zentral realisiert werden um die Skyline nachzuverdichten.

  • Hochhäuser und Wolkenkratzer erst recht gehören in die Innenstadt, fertig. Die beiden Ausnahmen Henninger und EZB haben gute Gründe für ihre jeweilige Lage, ideal sind die Standorte trotzdem nicht. Und im Vergleich zum Bundesbank-Areal liegen die wenigstens noch in so einer Art Sub-Zentren von Frankfurt, ein Hochhaus am Fernsehturm würde nun wirklich mitten im nirgendwo zwischen Schnellstraßen, Schrebergärten, lockeren Nachkriegssiedlungen und Sportplätzen stehen. Schlimmer geht's überhaupt nicht.

  • Genau so ist es.Es ist einfach schade,wenn 2 der 3 über 180er relativ weit außen gebaut werden.Viele scheinen bestimmte Projekte konkreter zu sehen,als sie eigentlich sind und freuen sich,wenn auch anderswo-weniger zentral- Türme zusätzlich gebaut werden.Das kann man verstehen.


    Ich würde es befürworten,wenn man erst einmal die Skyline verdichtet und danach kann man es auch gut finden,wenn außerhalb ein paar Türme gebaut werden.Diesen Turm würde man aus kaum einer der bekanntesten Skyline Perspektiven als Turm und einen Teil der Skyline wahrnehmen.Es wäre sogar eine Enttäuschung-außer für die Statistiken-wenn dort ein Supertall entstehen würde.

  • Gute Sache! Also die FAZ zitiert den Leiter des Stadtplanungsamts, Martin Hunscher so, daß das Hochhaus auf dem Gelände der Bundesbank eine "unheimliche Präsenz" entwickeln würde. Darüber, ob ein HH an dieser Stelle städtebaulich sinnvoll wäre, hätte Hunscher, der persönlich eher abgeneigt ist, noch keine abschliessende Antwort gefunden.
    Ein 180-m-Hochhaus würde die Änderung des Planungsrechts voraussetzen, so das Planungsamt.


    Der Archtitekt Jochem Jourdan (Mitverfasser des HHRP) hält einen weiteren "exterritorialen Standort ausserhalb des Hochhausclusters" für denkbar, heißt es weiter in der FAZ. "Wenn man es der EZB genehmigt, dann auch dort", meint der Architekt.


    Ich persönlich sehe einem 180m Turm auf dem Buba-Gelände am Europaturm ebenfalls positiv entgegen. Das aber völlig unabhängig von der EZB. Keineswegs würde der Buba-Tower in meinen Augen die Fernwirkung des "Spargels" spürbar beeinflussen. Nicht zuletzt ist der Fernsehturm mit knapp 340m annähernd doppelt so hoch und wäre ohnehin aus den meisten Perspektiven weiterhin in voller Pracht zu bewundern!


    Desweiteren gilt zu bedenken, daß die jetzigen noch möglichen Standorte aus dem letzten HHRP endlich sind. Heißt, irgendwann wird man sich sowieso Gedanken um neue Standorte machen (müssen). Das im Zuge von Frankfurt21 einmal angedachte "Parkviertel" am Hauptbahnhof mit HH bis zu 290m fällt unwiderbringlich weg. Das kommt nie wieder!
    Sich selbst all zu engstirnig nur auf die (erweiterte) Innenstadt zu beschränken, wird irgendwann vlt. nicht mehr ausreichen. In Los Angeles z. B. gibt es auch mehrere HH-Cluster und nicht nur die Downtown.


    Stand heute könnte ich mir natürlich die Buba z. B. auch anstelle des Fraspa Turms im Bankenviertel vorstellen. Wenn aber die Frage lauten sollte: HH am Europaturm oder garnicht, so wäre ich aber auf alle Fälle für den Turm bei der Bundesbank-Zentrale!:daumen:

  • cardiac
    Du siehst den Fernsehturm "mitten im nirgendwo zwischen Schnellstraßen, Schrebergärten, lockeren Nachkriegssiedlungen und Sportplätzen" ?!.
    Ich sehe das nicht (ganz) so dreist. Aber selbst wenn: Dann kann man dieses Areal doch entsprechend entwickeln und verdichten. Die Stadt würde dadurch in der Breite etwas zulegen (ca. 2000 Wohnungen drumherum ohne Probleme möglich + die nachverdichtete Platen-Siedlung) ohne das krasse Gegenteil "Wohnen auf der grünen Wiese". Und als <Krönung> bekäme sie ein weiteres kleines (und sehr feines !) Hoch-Ensemble (=Fernsehturm + neue BuBa). Warum also nicht ?

  • Ganz unabhängig von der Frage, ob Hochhaus oder nicht, ein derart großes Bauprogramm auf dem Bundesbank-Gelände, wirft zwangsläufig die Frage nach einer ÖPNV-Anbindung auf und würde sicherlich den Planungen für "Ginnheimer Kurve" und Ringstraßenbahn zu etwas mehr Dringlichkeit verhelfen - ein überaus positiver Nebenaspekt.


    Die eher zurückhaltende Haltung des Planungsamtsleiters und der Hinweis auf fehlendes Planungsrecht, dürfte in Ansehung einschlägiger Planungsprozesse in der Vergangenheit ohne Bedeutung sein. Der Magistrat ist in Bau- und Hochhausfragen eigentlich noch nie durch besondere Prinzipientreue aufgefallen, weshalb dieser Aspekt eher kein Problem sein dürfte. Wenn's drauf ankam, hat sich die Stadtplanung bisher immer als äußerst flexibel erwiesen.

  • also nach wie vor könnte ich mir eine Situation wie bei der EZB, für die BB sehr gut vorstellen, in dem das neue Hochhaus in das alte integriert wird. Aus mancher Perspektive mag es den Fernsehturm ja seiner Alleinstellung berauben, aber eben nicht in jeder. Und eine Skyline lebt meines Erachtens grade davon, dass sie aus jedem Blickwinkel anders wirkt, sich die Hochhäuser immer wieder neu präsentieren je nach dem wie man grade steht.
    Einen "Groundscraper" (noch nie gehört das Wort und ich verspreche es nie wieder zu verwenden ;) ), würde ich an der Stelle aber nicht wollen. Dann doch lieber ein Hochhaus in der City (bietet sich hier nicht wieder mal eine Lösung für das alte Polizeipräsidium an?), als eines dieser Mega-Gebäude ala Squaire .
    Ein Dreieck haben wir mit der "Main-Triangel" zudem doch schon. Wenn auch zugegebenermaßen längst nicht so spektakulär wie das New Yorker Exemplar. ;)

  • Wie auf dem Foto von MathiasM weiter oben schön zu sehen ist, würde ein 180 Meter hohes Gebäude weder den Skyline-Blick noch die Solitärstellung des Fernsehturms gefährden. Im Gegenteil: Wenn die 180 Meter auf mehrere kleine Hochhäuser verteilt würden, dann wäre die „Wand“, welche die jetzige Bundesbank-Zentrale darstellt, noch breiter und höher, die Sicht auf die Skyline würde aus dieser Perspektive verschlechtert. Aus anderen Perspektiven hätte ein 180-Meter-Turm ebenfalls keine störende Wirkung. Er würde optisch in das bestehende Hochhausensemble integriert. Aus der Ferne wird die Silhouette wahrgenommen und nicht die Tatsache, ob die Gebäude dicht aneinander stehen oder sich nahe am Betrachter befinden.


    Mit einer ansprechenden Architektur würde ein Turm von 180 Meter Höhe den Standort mit dem sicherlich von vielen Einwohnern als schlimm empfundenen Brutalismus-Bestandsgebäude stark aufwerten. Zeit wäre es dafür. Ich stimme uneingeschränkt für einen hohen Turm an dieser Stelle.

  • ^ Das stimmt, aber Fernwirkung ist eben nicht alles. Wir wollen doch endlich mal langsam die Canyons in der City hochziehen. Jeder Wolkenkratzer der uns dabei an die Peripherie verloren geht, ist ein Verlust. Frankfurt hat da nämlich noch einen weiten Weg vor sich. Man stelle sich mal vor, wie Frankfurt jetzt schon wirken könnte, wenn Bankenviertel und Messe ein einziger Cluster wären.


    Und zum L.A. Vgl.: Da fällt mir jetzt nur Century City ein, alles andere nennenswerte ist eigentlich in Downtown platziert. Ähnlich wie in Atlanta, Downtown/Midtown und dann gibt es noch Buckhead. Aber Century City und Buckhead sind eigene(!) Cluster und das wars dann auch schon, weitere Cluster gibt es eigentlich nicht.