Oper und Schauspiel: neuer Standort / Alternativlösungen?

  • Klar wird das Gebaeude kleiner. Aber der Platz zum Spielen wird groesser. Viel groesser.

    Der jetzige Hauptraum, zum Beispiel, wird noch von der Oper genutzt.

    Nur zum Vergleich:
    Die Portalbreite der Opernbühne beträgt 10,2 bis max. 14,8m,
    die des jetzigen der Schauspiels 14,2 bis 24,0 m. Beides sind große Bühnenräume.


    Innerhalb dieses Größenbereichs ist das "Viel größer" des eigentlichen Bühnenraumes jedoch nicht unbedingt das Erstrebenswerteste. Für einen Theaterabend viel wichtiger sind die Sichtachsen, die dem Publikum auf allen Plätzen ein Verfolgen der Vorgänge auf der Bühne ermöglichen. Und es hilft keiner Inszenierung, wenn Darsteller wegen der Weite des Raumes im Schweinsgallopp ihre Auftritte hinlegen müssten oder aber 2, 5 oder 12 Personen nur verloren wirken würden. Der Bühnenbildner würde mit viel Material- und Personalaufwand zunächst einmal einen konzentrierenden Raum bauen müssen.


    Der wirklich entscheidende Platzbedarf besteht da, wo alles das, was die Vorstellung erst möglich macht und was der Zuschauer nicht sieht, untergebracht werden muss: technische Einrichtungen wie Maschinerie, Beleuchtung, Ton, Lüftung etc, die Räume für diejenigen, die während der Vorstellung arbeiten, eben nicht nur Schauspieler, Sänger, Chor, Orchestermusiker, auch die Bühnentechniker, Beleuchter, Maskenbildner, Garderobieren. Und alles das in direkter Bühnennähe und unter Eihaltung der heute gültigen Sicherheitsauflagen.


    Das sehe ich im Rahmen des ehemaligen Gebäudes nicht.

  • Die Stadt will ja die Oper herausnehmen. Die Oper belegt 65% der Flaeche.

    Das Schauspiel haette dann die gesammte Flaeche.

    Zu klein nicht im Sinne von zu wenig Bühne oder Publikumsfläche.

    Zu klein, weil die nicht sichtbaren Räume, die Infrastrukturflächen, Technikräume, Probenräume, Umkleiderräume, nicht mehr/noch neu heutigen Anforderungen entsprechen. Man hat halt in dem Kern, der noch erhalten ist, keine Klimaschächte und Kabeltrassen vorgesehen, von aktuellen Brandschutzanforderungen mal ganz abgesehen.

    Deshalb war man sich weitgehend einig, dass eineSanierung des Bestands nicht nachhaltig ist, weil sie eben diese Probleme nicht löst.

  • zum Zustand des jetzigen Gebäudes ein Artikel aus der FR von gestern https://www.fr.de/frankfurt/st…ene-platten-90075434.html . Der Text lässt recht gut nachvollziehen das ausser Abriss und Neubau (in welcher Form und wo auch immer) kaum eine Alternative besteht. Frage zum Architektenwettbewerb, wäre es denkbar (rechtlich möglich ?) das sich jemand mit einer Rekonstruktion des alten Schauspielhauses bewirbt.

  • Dieser Meinung bin ich nicht ganz. Wie hier schon mehrfach herangezogen, zeigt das Beispiel in Nürnberg, zwar wie es nicht laufen sollte, da es seit Jahren für Unzufriedenheit sorgt. Eine Reko ist daher keine erstrebenswerte Lösung. Dennoch sehe ich die Möglichkeit einer Teilrekonstruktion durchaus gegeben. So kann das äußere Bild gewahrt und gleichzeitig das Innere an die Erfordernisse einer zeitgemäßen Nutzung ausgerichtet werden.

  • Die FAZ berichtet, dass die Rufe nach einer Sanierung statt Abriss lauter werden. Neben Denkmalschützern haben sich im Rahmen einer Podiumsdiskussion Architekten dafür ausgesprochen. Es werden ökologische und ökonomische Gründe angeführt. Astrid Wuttke vom Architektenbüro Schneider und Schumacher meint, der Aspekt des "Weiterbauens" sei zu wenig beachtet worden und erinnert daran, dass das Schauspielhaus schon einmal weitergebaut wurde. Allerdings geht sie davon auch, dass auch ein Erhalt eine vorübergehende Einstellung des Spielbetriebs erfordern würde. Als Ausweichsstätte nennt sie den Grüneburgpark, den Kulturcampus oder die Wallanlagen selbst. Auch weitere Architekten sprachen sich für den Erhalt aus.


    Im ersten Moment habe ich einen Schreck bekommen. Nach dem Lesen des Artikels war ich aber eher beruhigt. Bisher lese ich da nichts Konkretes, sondern nur Schlagworte ohne echte Substanz. Die Vorschläger zum Ausweichquartier (Grüneburgpark!) muten absurd an.

  • Hatten wir denn schon den Validierungsbericht (aber ohne Anlagen) vom 21.01.2020 mit dem Vorbemerkung der Stabsstelle Zukunft der Städtischen Bühnen vom 25.05.2020?

    Wer es kürzer mag, die Analyse des Validierungsberichtes welcher die Sanierung der Doppelanlage für möglich erachtet bzw. gewisse Parameter für die Interimspielstätte anders setzt.


    Der guten Ordnung halber noch der offene Brief vom 16.11.2020 von 6 Organisationen - u.a. der Verband Deutscher Kunsthistoriker - in dem die Doppelanlage auf die rote Liste setzen und der Erhalt gefordert wird.


    Lange Rede kurzer Sinn: allen Unterlagen ist gemeinsam das sie sich für die Sanierung der Doppelanlage aussprechen und das bauliche Puzzle beibehalten bzw. sogar betonen möchten.

  • ^ Deine Einschätzung, der Validierungsbericht spreche sich für die Sanierung der Doppelanlage aus, ist meines Erachtens eine Fehlinterpretation. Am Schluss heißt u.a.


    In der nachfolgenden Matrix ist die Gesamtbewertung der unterschiedlichen Varianten angegeben. Die höchste Bewertung (83,4 Punkte) erhält die Variante 4 Neubau an zwei getrennt Standorten. Mit rundeinem Punkt Abstand folgt die Variante 3 Neubau einer Doppelanlage am WBP (82,5 Punkte). Die Sanierungsvarianten erreichen 75,4 Punkten (Basisvariante plus) bzw. 73,3 Punkte für die Basisvariante. Bei der Einordnung der Ergebnisse ist zu beachten, dass für die Neubauvarianten keine ortsbezogene Planung vorliegt und entsprechend die Bewertung auf einer sehr unsicheren Basis basiert. Für die Sanierungsvarianten ist eine höhere Sicherheit gegeben, da für diese Varianten eine Planung vorliegt. (S. 71)


    Allerdings stellen die Autoren die vorgegebene Bewertungsmatrix in insofern Frage, als sie die ökonomischen Aspekte viel stärker gewichtet als alle anderen Aspekte, das könne man so machen, müsse man aber nicht, bei höhrer bewertung von Ökologie und Nachhaltigkeit, könnte das Ergebnis ganz anders aussehen, sie sagen aber nicht wie, weil sie das nicht untersucht haben.


    Im Falle einer Sanierung der Doppelanlage ist die pure Basisvariante (V1) eher von theoretischer Bedeutung, darunter der Prämisse einer reinen gesetzeskonformen Sanierung wesentliche Mängel der Bestandsanlage unberücksichtigt bleiben und daher kein wirklich erfahrbarer Mehrwert für das Publikum, die Künstler oder die Stadt entsteht. Die optimierte Basisvariante (V2) hat –bezogen auf diesen Mehrwert –eindeutige Vorteile, was die Verbindung der SBF mit dem Stadtraum, die Angebote für die Besucher oder die funktionalen Abläufe hinter dem Vorhang betrifft. Auf der Ebene der Lebenszyklusbetrachtung einschließlich des Themas der „Grauen Energie“ und der kollektiven Erinnerung an die Städtischen Bühnen Frankfurts können V1 und V2 ebenfalls punkten. Die vom Validierungsteam vorgeschlagenen Flächenoptimierungen in der V2 –speziell was die Anordnung der Haustechnikflächen angeht –könnten dazu führen, die Werkstätten doch am Standort zu erhalten –allerdings nur dann, wenn die dort identifizierten Unzulänglichkeiten von den SBF weiterhin akzeptiert werden können. (S. 73)



    Klare Aussage: wenn man die Doppelanlage saniert, müssen "Unzulänglichkeiten" auf Dauer hingenommen werden. Was sich hinter diesem harmlos klingenden Begriff verbirgt und was das eigentlich auf Dauer konkret heißt, sagen sie nicht.



    Es ist vielleicht wenig zufriedenstellend, aber ganz am Ende geht es um politische Entscheidungen für oder gegen den gemeinsamen Standort WBP mit einer Doppelanlage oder als getrennte Spielstätten und wie Frankfurt dabei mit seinem baulichen, kulturellen Erbe umgehen möchte. Das erarbeitete Zahlenmaterial stellt dabei eine fundierte Entscheidungshilfe dar, nimmt eine Entscheidung aber nicht vorweg. (S. 74)


    Damit ist eigentlich klar, dass man das Validierungsgutachten nicht für eine Sanierung der Doppelanlage vereinnahmen kann. Sie sagen, kann man machen, ist aber teuer und man muss dauerhaft mit Unzulänglichkeiten leben.

  • Auf den Tag vor 11 Monaten berichtete epizentrum vom Vorschlag Jürgen Groß und Rem Koolhaas Schauspiel und Oper im Westhafen anzusiedeln. Wie heute die FAZ unter der pointierten Überschrift "Hafenoper versenkt, Bürgerentscheid torpediert" berichtet ist dieser Vorschlag vom Tisch weil das Hessische Wirtschaftsministerium vor Monaten die Stadt Frankfurt per Brief erinnerte das weder Kultureinrichtungen noch Wohnungsbau (!) im Osthafen lt. Landesentwicklungsplan statthaft sind. Das dieser Standort in der Frankfurter Politik nicht mehrheitsfähig war, war mir bewusst. Aber, dass das auch im Wiesbaden nicht der Fall ist war mir bisher nicht bewusst.


    Das in der Frankfurter Politik eine Sanierung der Doppelanlage keine Unterstützung fand war auch klar. Und eine wie auch immer nuancierten Sichtbarmachung der Reste vom Seeling-Baues fand erst recht keine Unterstützung. Zwischenzeitlich wurde bekanntermaßen das Foyer unter Denkmalschutz gestellt was den letztgenannten Pkt. bzw. das Anliegen des Bürgerentscheides obsolet macht. Ob der Vorschlag eines Teilerhaltes des Foyers, nämlich das östliche Drittel, in einem Neubau in diesem Zusammenhang erstgemeint ist, ist fraglich weil ggf. eine ästhetisch und bautechnische unbefriedigende Lösung 'drohen' könnte so die Spekulation im Bericht.


    Im Bericht ist noch ein Link zu einem Videorundflug (Dauer 0'25") um die Doppelanlage, der den ganzen Komplex gut zeigt.


    Zum Schluss noch drei Visualisierungen vom OMA aus Rotterdam die hier im DAF noch nicht gezeigt wurden. Wie gesagt weder diese Doppelanlage noch eine andere wird im Osthafen entstehen.


    Von der Honsellbrücke aus betrachtet:
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    Vogelperspektiven vom Hafen aus:

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    Visualisierungen: OMA, Rotterdam

    3 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • War von diesen unsäglichen Politikdarstellern leider nicht anders zu erwarten. Bürgerentscheide werden nur ernst genommen, wenn das Ziel der linken Mainstream-Meinung entspricht, dann reichen sogar schon deutlich weniger Unterschriften. Leider viel zu viele Verantwortliche die sich an der durch Krieg und "Wiederaufbau" herbeigeführten Hässlichkeit der Stadt ergötzen, und diese Beleidigung der Augen für alle Ewigkeit zementieren möchten. Sind vom Geisteszustand wahrscheinlich die gleichen, die es auch geil finden, wenn immer größere Teile der Stadt versiffen im Dreck versinken, und die unmöglichen Zustände im Bahnhofsviertel so schön "urban" finden.


    Und die Sache mit dem Osthafen, dass nicht mal Kultur dort erlaubt sein soll, ist eine Posse wie man sie nur in Deutschland finden kann...

    Kann gar nicht so viel fressen wie ich...

  • ^Kultur in diesem Umfang ist noch immer durch das Gefahrstofflager eingeschränkt. Lass das Gefahrstofflager verlegen und im Osthafen wird Wohnen und Kultur möglich. Bloß: Wohin damit?


    Ansonsten vermisse ich bei deinem aktuellen Schreibstil gerade die roten Laternen.

  • Das kann und DARF NICHT das letzte Wort in dieser Sache sein:

    Der Oper-/Schauspiel-Standort auf dem Raab-Karcher-Areal behindert die heutige industrielle Nutzung im Osthaften nicht oder (wenn überhaupt) nur ganz geringfügig.

    Und eines ist doch auch völlig klar:

    Auf sehr lange Sicht (d.h. jenseits der 2050er- Jahre) wird sich das Osthafen-Gebiet (zumindest westlich der A661) auf keinen Fall in der heutigen Mindernutzung halten lassen. Genau so wie es der verstorbene AS junior vor einiger Zeit schon voraussagte: "Auf lange Sicht werden sich andere Nutzungen dort durchsetzen".

    Typisch für kurzsichtig-opportonistische Parteipolitiker ist es, sich dieser "langen Sicht" dergestalt zu verweigern, dass man das buchstäbliche "Jahrhundertprojekt" Oper-/Schauspiel dort nicht zulassen will.


    Xalinai:

    zum Argument mit dem Gefahrstofflager:

    Direkt hinter dem Raab-Karcher-Grundstück wurde gerade hochverdichteter Wohngebäude-Blockrand fertiggestellt. Ich sehe bei dieser Konstellation kein Problem darin, direkt neben diesem Wohn-Blockrand ein Kulturensemble zu errichten, was ja gerade nicht dem Wohnen dient.

  • Zum Gefahrgutlager dieser Beitrag. Die 400 Meter Mindestabstand werden bis zum Raab-Karcher-Areal um mehr als das Doppelte überschritten.


    Aber darum geht es dem Wirtschaftsministerium ja gar nicht. Es geht um den angeblich entgegenstehenden Landesentwicklungsplan. Das Ministerium äußerte laut FAZ Besorgnis wegen der Absicht, dort hafenfremde Nutzungen anzusiedeln. Bindende Folgen ergeben sich daraus nicht. Übrigens verkauft Raab-Karcher unter anderem Sanitärartikel an dieser Stelle (die natürlich nicht per Schiff angeliefert werden). Das ist gewiss auch keine hafennahe Nutzung.


    Auch um einen möglichen Alternativstandort für das Gefahrgutlager geht es nicht, doch ist diese Frage einfach zu beantworten: Der Industriepark Höchst.

  • ^^ Die aktuelle Beschlusslage zum Unterhafen besagt aber etwas ganz anderes:


    Mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 12.12.2013 ("Konzept zur Sicherung des Osthafens 2050+") bekennt sich die Stadt Frankfurt am Main zu seinen Gewerbe- und Industrieflächen im Osthafengebiet und ermächtigt die Managementgesellschaft für Hafen und Markt mbH (HFM) die Laufzeiten der Miet- und Pachtverträge der Hafenanlieger langfristig -bis über das Jahr2050 hinaus- abzuschließen. Ziel des Konzeptes ist es, den ansässigen Betrieben eine angemessene Planungs- und Standortsicherheit zu geben, um zukunftweisende Investitionen in den Standort und die Betriebe zu rechtfertigen und zu ermöglichen. Auf diese Weise wird die Möglichkeit geboten, den Hafen und die umliegenden Gewerbe- und Industriegebiete mit ihren Arbeits-plätzen zu sichern, den Hafen als Wirtschaftsfaktor zu stärken und auf dieser Basis die strukturelle Entwicklung voranzutreiben.

    Insofern von Mindernutzung zu sprechen, ist nicht sachgerecht.


    Was den Seveso-III-Aspekt angeht, so wurde durch Nachrüstungen der Gefahrguthalle der erforderliche Achtungsabstand für Wohnnutzung von 1.200 m auf 400 m reduziert. Das ermöglicht die Aufstellung der B-Pläne 799 Ä (Honsell-Dreieck) und 900 (Oststern und westl. Osthafenplatz). Seveso-rechtlich wird aber zwischen Wohnungsbau und schutzbedürftigen öffentlichen Nutzungen mit starkem Publikumsverkehr (Schulen, Pflegeeinrichtungen, Seniorenwohnanlagen, Krankenhäuser und eben auch einem Kulturpalast mit über 1.000 Plätzen) unterschieden; dafür gilt der verminderte Achtungabstand nicht. Ein Opern-Schauspielstandort dort würde m.E. die Verlagerung der Gefahrguthalle voraussetzen, und sei's in den IP Höchst.

  • Die Debatte um die Bühnen ist wirklich faszinierend! Man stelle sich einen Herr Mustermann vor, der ein zeitgemäßes und funktionales Einfamilienhaus (Grundriss, Sanitärausstattungen, energieeffizient etc.) will. Jetzt erbt Herr Mustermann ein marodes Gemäuer, das x-mal an- und umgebaut wurde:


    Keiner würde ihm raten, eine Sanierung zu versuchen, weil das ein Fass ohne Boden ist, und am Ende trotzdem nur ein suboptimales Ergebnis voller Kompromisse steht. Jeder würde raten: Reiß ab und bau neu!


    Am Besten in dem Kontext die Idee der Rekonstruktion des alten Schauspiels: Hieße nämlich konkret, dass man alle bisherigen Unzulänglichkeiten bewahrt - z.B. auch die unzureichende Größe für die heutige Einwohnerzahl - dann verzweifelt versucht, den ollen Kasten irgendwie auf technischen Stand der Dinge, Brandschutz etc. zu bekommen, und das alles nur, damit man an das dysfunktionale Ergebnis eine falsche, auf alt getrimmte Fassade dranhängen kann. Tolle Idee ...


    Erinnert mich an ein paar Scherzkekse beim Autobauer Alfa Romeo in den 1980ern. Die waren damals der Meinung, es sei schlau sich mit Nissan zusammen zu tun und unter dem Namen ARNA ein Modell zu bringen, das japanische Karosserie mit dem Charme eines Pappkartons mit italienischer Technik und Fertigungsqualität kombinierte. Die Jungs sind dann auch erfolgreich bankrott gegangen ;)


    Noch bez. Sanierung: Warnendes Beispiel sollte Köln sein, da haben sich die Kosten für die Opersanierung inzwischen mehr als verdreifacht! Quelle: https://www.br.de/nachrichten/…xplosion-in-koeln,SNDEGf2

    2 Mal editiert, zuletzt von *Gerald ()

  • Ein ergiebiges Thema, auch für RMZ, die heute Nachmittag ebenfalls digital unter der Überschrift "Alle gegen den Osthafen?" selbiges aufgreift. Dort erfahren wir, dass das Wirtschaftsministerium sich Anfang Oktober mit eben jenem Brief 'eingemischt' hat und sogar die Stärkung des Landesentwicklungsplanes für den Osthafen fordert, denn man schreibt: "Sämtliche Bestrebungen, hafenfremde Nutzungen anzusiedeln, werden mit Besorgnis verfolgt." (Dazu später noch ein paar Worte.) Die Frankfurter CDU ist gram ob dieser Einmischung und Jan Schneider kommentiert dies so: "Das ist kein K.-o.-Kriterium. Abweichungen sind möglich und nicht unüblich."; und schiebt nach: "Die Kulturmeile ist genauso in ferner Zukunft und mit vielen Unwägbarkeiten verbunden." Thomas Dürbeck kommentiert weiter: "Da (gemeint ist das Raab-Karcher-Areal) werden keine Schiffsmotoren verkauft, sondern Fliesen. Das ist kein Umschlagplatz für den Hafen. Eine kulturelle Nutzung würde sich damit vertragen."

    Sollte nach der Kommunalwahl die SPD nicht mehr mitregieren, dann könnten sich die Präferenzen zuungunsten von Ina Hartwig und Mike Josef verschieben. Auch wenn sie die Dezernate noch anführen (hatten wir schon in einem anderem Strang angerissen), denn der Bericht der Stabsstelle Zukunft der Städtische Bühnen ist noch in der mache.

    Stay tuned *Gerald. 😉


    Jetzt noch die 'ein paar Worte' welche vom Thema dieses Stranges wegführen. Da dies aber im Bericht erwähnt wird erlaube ich mir dies hier noch zu schreiben (klang schon Tages zuvor im Feuilleton der FAZ durch). Weiter oben wurde schon erwähnt das eine signifikante Anzahl an Wohnungen immer dichter zum/am Osthafen entstanden bzw. am entstehen sind. Wir erinnern uns in diesem Zusammenhang auch an das geplante Molenhochhaus mit seiner Hotelnutzung. Weiters soll der revidierte Hochhausrahmenplan - möglicherweise- in 2021 veröffentlicht werden. Hier erinnern wir uns, das für diese Version das Planungsdezernat den Verfassern auch Hochhausstandorte im Osthafengebiet zur Berücksichtigung nahe gelegt hat was also mit der Forderung des Hessischen Wirtschaftsministerium kollidieren könnte. Das Planungsdezernat kommentiert dies so: "Es gibt auch hafenaffine Büronutzer. Aber ein Bankenturm hat dort sicherlich nichts verloren." Mit anderen Worten, die Bebauungspläne für das Hafenpark-Quartier oder für das ehemalige Mercedes-Areal sind zumindest aus Sicht des Planungsdezernates unproblematisch. Möglicherweise verschickt das Wirtschaftsministerium dann den nächsten Brief wenn der neue Hochhausrahmenplan vorliegt.

    @Mod.: Wenn nötig gerne den Beitrag teilen.

  • Am Donnerstag, den 4. Februar 2021, startet um 19 Uhr ein virtueller Bürgerdialog zum Thema: "Welche Bühnen für das 21. Jahrhundert":


    Gäste sind:


    • Ina Hartwig, Kulturdezernentin der Stadt Frankfurt
    • Marcus Lobbes, Künstlerischer Leiter der Akademie für Theater und Digitalität
    • Bernd Loebe, Intendant Oper Frankfurt
    • Nora Schmid, Intendantin Oper Graz
    • Anselm Weber, Intendant Schauspiel Frankfurt

    Die Veranstaltung wird per Livestream unter dam-online.de/buehnen-der-zukunft übertragen.



    https://dam-online.de/veransta…-fuer-das-21-jahrhundert/

  • Die gestrige FAZ berichtet digital (Bezahlschranke) unter der Überschrift Der Zukunft abgewandt über die 2. Dialogrunde. Der Bericht ist für FAZ-Verhältnisse ungewöhnlich kurz und läßt den Lesenden ratlos zurück. Man gewinnt den Eindruck das die 2. Dialogrunde keine neuen Erkenntnisse bringt was mit dem/den Neubau(ten) baulich neu oder anders gelöst werden muss damit Schauspiel und Oper den zukünftigen analogen aber auch digitalen Anforderungen gerecht werden. Sowohl im Bericht als möglicherweise auch in der 2. Dialogrunde wird nur auf die Neubauten eingegrenzt weil anderes von den Verantwortlichen als hintertreiben deren Ideen wahrgenommen wird? Gilt das evtl. auch für die anderen Dialogrunden? Um Missverständnisse vorzubeugen, ich möchte hier keine Legendenbildung betreiben oder gar ein Verschwörungsszenario unterstellen. Das Ganze, so meine Wahrnehmung, ist mittlerweile irgendwie auf einen unwirklichen und teilnahmslosen Level entrückt. Also ob das Vorhaben administrativ rechtlich sauber ohne großes Aufhebens abgewickelt werden soll, mehr nicht.


    Das die Dialogrunden auch im Netz übertragen werden damit eine breitere Öffentlichkeit teilnehmen kann, auch schon vor der CC, dafür sind die Verantwortlich des DAM und der Städtischen Bühnen sehr zu loben (hoffe ich stecke jetzt nicht den Falschen die Federn an den Hut 😉). Erstaunlicherweise finden diese Veranstaltungen für meine Wahrnehmung geringen Wiederhalt in den Medien und der Öffentlichkeit, und das nicht erst seit der CC. Woran liegt das?

  • main1a In der Tat sind die Veranstaltungen zur Zukunft des Schauspielhauses zu begrüßen. Woran die geringe Teilnahme der Öffentlichkeit liegt? Man konnte als Bürger zwar Online Fragen stellen, doch diese wurden offensichtlich in einer größeren Anzahl nicht ans (sehr einseitig besetzte) Podium weitergegeben. Insbesondere unbequeme Fragen zur Rekonstruktion des Schauspielhauses wurden offensichtlich als nicht wichtig betrachtet. Wenn kein echter Dialog gewünscht ist, dann ist diese Veranstaltung leider eine Farce und von einer weiteren Teilnahme wird dann entsprechend Abstand genommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Wikos ()

  • Die FNP weist darauf hin, dass nunmehr über drei Monate seit dem Einreichen der Unterlagen zum Bürgerbegehren zur Rekonstruktion des historischen Schauspiels (mit dem spezifischen Titel "Rettet das Schauspielhaus") vergangen sind, ohne dass die Stadt ihre Prüfung abgeschlossen hätte. Die AG wittert eine Verschleppungstaktik und droht mit Klage vor dem Verwaltungsgerichtshof.


    Ich finde es natürlich mehr als unglücklich, dass die Stadt sich so viel Zeit in dieser Angelegenheit nimmt. Das sieht nicht gut aus, und ist wider dem Sinne der Beteiligungsinstrumente.

    Allerdings verdeutlicht der Artikel auch mal wieder, mit welch populistischen Mitteln die AG argumentiert. Komplexe Sachverhalte werden simplifiziert und die eigenen Forderungen etwas verklärt, um Stimmung zu machen.

    In allem spielen beide Seiten hier ihren Teil darin, die Teilhabe von mündigen Bürger:innen auf Basis einer transparenten Informationslage zu unterlaufen. Schade.