Region Heilbronn: Projekte der Schwarz-Gruppe

  • Bad Wimpfen: Lidl Deutschland HQ (in Bau)

    Neubau Verwaltungsgebäude



    Der zweitgrößte Discounter weltweit* plant die Verlegung der Deutschlandzentrale (innerhalb des Landkreises HN) von Neckarsulm nach Bad Wimpfen.

    • Terrassenartige Anlage mit begrünten Dachflächen, für 1300 Arbeitsplätze
    • Oberirdisch fünf Gebäudeteile, bis sechsgeschossig / unterirdisch verbunden
    • Investition: 20-25 Millionen Euro mehr als für einen rein zweckmäßigen Bau
    • Baubeginn angestrebt Ende 2016, Einzug Anfang 2019 (sehr optimistisch!)
    • Standort am Stadtrand Richtung Bad Rappenau, rund 4 Hektar
    • Unterirdische Boulevards, Fitnesscenter, alle Mitarbeiter-P in Tiefgaragen
    • Mehr Platz in Neckarsulm für den Ausbau zur weiteren Internationalisierung
    • Sprung auf den US-Markt 2017/18 vorgesehen


    Modellansicht | Meldung SWR | Radiobeitrag SWR [3 min]



    Architektonisch hochwertiger Komplex, in die Landschaft eingebettet. Gebäudeteile sind an der Fassade abgerundet, aus erdfarbener Keramik.

    Bild größer | Visualisierung Architekturbüro (Aachen) via SWR



    Bei der Recherche fand ich den 2. Preis einer Mehrfachbeauftragung. Das Aachener Siegerbüro blieb mir noch verborgen; vielleicht weiß das ja jemand?



    2. Preis: KSP Jürgen Engel Architekten. Hier sieht man den Standort zwischen den beiden Landesstraßen, zur A 6 und nach Bad Rappenau.

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    Bild größer | KSP Jürgen Engel Architekten (Frankfurt am Main) | FSWLA Landschaftsarchitektur (Düsseldorf)



    Die Erfolgsgeschichte begann 1930 in Heilbronn. Josef Schwarz trat in Lidl & Co. ein und es entstand die Lidl & Schwarz KG.



    Geschäft von Lidl & Co. in der Sülmerstraße 54, um 1905.

    Bild größer | Wikipedia | Stadtarchiv Heilbronn



    Weitere Quellen: Stimme.de + SWR Studio Heilbronn | *Lebensmittel Zeitung (Top 10 Discounter Welt 2015)

  • vielen Dank LuftbaHN, dass sind wirklich spektakuläre Neuigkeiten! Die Entscheidung, welcher Entwurf mir besser gefällt, fällt mir allerdings sehr schwer :)


    Der zweite Platz würde IMHO besser auf das Baugelände passen, der Siegerentwurf wäre prädestiniert für eine Lage am Steilhang, welcher ja in der Gegend durchaus vorhanden wäre.


    Das ist aber wirklich jammern auf allerhöchstem Niveau, beide Entwürfe finde ich großartig.

  • ^

    Die Entscheidung, welcher Entwurf mir besser gefällt, fällt mir allerdings sehr schwer :)


    Mein Favorit ist die Siegerarchitektur, die doch rundherum viel mehr außergewöhnliche Ansichten bietet, als der zweitplatzierte Entwurf.



    Artikel Stimme.de



    Das Gelände ist leicht abschüssig.

    FSWLA Landschaftsarchitektur (Düsseldorf)



    Noch einmal in groß.

    Visualisierung Architekturbüro (Aachen) via Stimme.de

  • Selbst der zweitplatzierte Entwurf wäre mindestens solide und allein in Verbindung mit den Kreisverkehren sehenswert! Ich sehe den Siegerentwurf aber eine Klasse besser, da markanter und ausgefallener in Formgebung + Fassadenmaterial. Mir fehlt hier nicht mal ein Hochpunkt!


    Weisst du @LuftbaHN wie die Bewohner in Bad Wimpfen zu dem doch großen Projekt stehen? "Unten" sollte es zwar keine Probleme geben, meine ich, aber dennoch... Den Kassenwart freut es, klar.

  • Lidl-Ansiedlung

    Bisher nur, dass man das so +- Jahrhundertchance sieht. Bestimmt gibt es auch Bedenken; wie überall.



    Stadtgeschichte



    Die Stadt hat eine große Historie. Der folgende Ausschnitt aus der Stadtgeschichte beschreibt jüngere Ereignisse, Anfang der 1950er Jahre.



    Städtische Webseite



    Durch die Lidl-Ansiedlung könnte es einen kräftigen Schub in der Stadtentwicklung geben.

    2000 x 1500 px | 04.05.2015 | LuftbaHN



    Architektur



    Ich kann zu der Entscheidung zugunsten Kada Wittfeld nur gratulieren!



    Das war ein weiterer Wettbewerbsbeitrag: gmp · Architekten von Gerkan, Marg und Partner, Hamburg.

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    Bild größer



    Bild größer | rendertaxi architecture.visualisation (Aachen)

  • Spannendes Projekt. Von den Dimensionen etwas krass direkt neben dem Dorf, aber auf jeden Fall interessanter als der Neubau der DM-Zentrale.

  • Region Heilbronn: Projekte der Schwarz-Gruppe


    Der Thread bietet sich für eine Ausweitung an, um mehrere Großprojekte der Schwarz-Gruppe in der Region Heilbronn zusammenzufassen.




    Bad Friedrichshall: Neubau Schwarz Projekt Campus (Planung)


    Projektseite JSWD Architekten


    Schwerpunkt IT – 3500 MitarbeiterInnen (MA) im 1. Bauabschnitt, 5000 MA im Endausbau

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    Schwarz-Gruppe



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    Arcadis - Rendertaxi



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    JSWD Architekten - Rendertaxi




    Bad Wimpfen: Neubau Lidl-Campus (Realisierung)


    Bild zum Baufortschritt

    [kadawittfeldarchitektur]


    Projektseite kadawittfeldarchitektur


    Hauptverwaltung Lidl Deutschland – 130 000 m² BGF, 1500 MA im 1. Bauabschnitt

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    kadawittfeldarchitektur



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    kadawittfeldarchitektur




    Neckarsulm/Heilbronn: Neubau Lidl-Komplex R36 (Realisierung)


    Projektseite Baufrösche


    Osten: Neckarsulm, Rötelstraße / Westen: Heilbronn, Austraße – 1400 MA

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    Baufrösche



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    Baufrösche



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    Baufrösche

    2 Mal editiert, zuletzt von HNJOY () aus folgendem Grund: Überarbeitung Bildrechte.

  • Neubau Schwarz Projekt Campus, Bad Friedrichshall (begonnen)

    Für heute wurde der Baubeginn auf dem 16-Hektar-Areal angekündigt, als man jetzt am Freitag die Baugenehmigung erhielt. Ich schreibe allerdings lieber über Projekte der Innenentwicklung, denn meiner Meinung nach ist der enorme Flächenverbrauch nicht mehr zu verantworten (allein in Baden-Württemberg sieben Fußballfelder, jeden Tag).



    Artikel SWR



    Beschreibung JSWD Architekten, Köln

    Wie große Blütenblätter liegen die poligonalen Gebäude mit ihren abgerundeten Ecken in der topografisch bewegten Landschaft. Trotz ihrer solitären Anmutung sind die Baukörper so gesetzt, dass sie eine gemeinsame, grüne Mitte umschließen. Terrassenartig gestaffelt bilden die zum Tal offenen Parkhausebenen ein Plateau für die Hochbauten.


    Die Positionierung der Gebäude erzeugt nach außen regelrechte Empfangsbuchten - jede mit einer spezifische Nutzung. Haupteingang, Servicezufahrt oder Mitarbeitereingänge erhalten eindeutige und attraktive Vorfahrten. Über den Haupteingang erreicht man den Konferenzbereich und das Mitarbeiterrestaurant. Eine Kita ermöglicht am Ende die Betreuung von ca. 280 Kindern.


    Die vertikal geschuppte Fassaden fahren der Außenkontur der Baukörper nach. Die Metallrahmen sind raumhoch verglast. Die natürliche Belüftung der Innenräume erfolgt im Bereich der seitlichen Rücksprünge zur nächsten „Schuppe“.



    Beide Bauabschnitte

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    JSWD - Visualisierung: bloomimages

    Einmal editiert, zuletzt von HNJOY () aus folgendem Grund: Korrektur Visualisierungsstudio

  • Neubau Projekt-Campus Bad Friedrichshall (Update)

    Jetzt erfolgte der Erste Spatenstich; weitere Informationen aus verschiedenen Quellen.


    *** Alle fünf Gebäude durch eine Magistrale verbunden; 'Marktplätze' zur Begegnung und Kommunikation sowie Ruhebereiche; 1000 Sitzplätze im Mitarbeiter-Restaurant; Sportbereich mit Physiotherapie; großer Teich außen in der grünen Mitte *** Verkehrsanbindung: neuer vierstreifiger Anschluss zur B 27; neue Fahrradinfrastruktur; Shuttles des Mitfahrdienstes TwoGo; geplante Stadtbahn-Station Kochendorf-Süd nahe am Projekt-Campus *** zum Tal offene, unterirdische Parkdecks; 500 Fahrrad-Stellplätze und 3000 Auto-Stellplätze, überwiegend für E-Ladesäulen vorbereitet ***



    Projektseite Projekt-Campus // Beitrag SWR // Mitteilung Presseportal



    Erster Bauabschnitt

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    JSWD - Visualisierung: bloomimages

  • Update zum Schwarz-Projekt-Campus (IT-Campus) in Bad Friedrichshall:


    (Nicht zu verwechseln mit dem Innovationspark Künstliche Intelligenz (IPAI), der in Heilbronn entsteht)


    In den beiden Jahren seit dem Spatenstich hat sich viel getan. Der Baukrise trotzend wurde und wird in Rekordtempo gearbeitet. Auf der Projektseite werden monatlich Zeitraffer hochgeladen.


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    Handyfoto aufgenommen vom gegenüberliegenden Neckarufer am 24.09.23


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    Der erste Bauabschnitt ist in diesem Sommer im Rohbau fertiggestellt worden und soll 2025 für 3500 MA bezugsfertig sein. Die „Allgemeine Bauzeitung“ schreibt zum Rohbau: „Dafür benötigt werden 19 Hochbaukräne, etwa 160.000 m³ Beton, 38.500 t Baustahl und 35.000 m² Mauerwerk. […] 350 Mann gleichzeitig sind auf der Baustelle […]“.

    Auf den Visualisierungen mag es so aussehen, als throne der Campus auf einem terrassierten Hügel über der Landschaft. In Wahrheit handelt es sich wie hier zu sehen um einen gigantischen Unterbau, in dem das Parkhaus seinen Platz findet.


    https://abload.de/img/rohbauenfli.webp

    Quelle: Heilbronner Stimme


    Was sich die Schwarz-Gruppe das alles kosten lässt, ist wie gewohnt nicht öffentlich, muss aber ein hoher dreistelliger Millionenbetrag sein, wenn doch allein die von IGM in Medard produzierte Fassade 150 Millionen € kostet.


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    Fassadenelement, Quelle: Rhein Zeitung


    Ein großes Problem des Projekts ist der Verkehr: die B27 und die Frankenbahn, beide stark belastet, führen am Campus in einem geographischen Nadelöhr vorbei. Die Lage zwischen Hang und Audi-Gelände gestaltet den langfristig angestrebten Ausbau beider sehr schwierig. Kurzfristige Maßnahmen, die im Zuge des Baus umgesetzt werden, sind eine eigene Stadtbahnhaltestelle „Kochendorf-Süd“ und der Umbau des B27-Knotens. Leider kann ich keinen genauen Plan für den neuen Knoten finden.


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    Visualisierung Stadtbahnhaltestelle Kochendorf-Süd, Quelle: Ingenieurgruppe Bauen


    Vor einem halben Jahr, als der Entwurf des IPAI enthüllt wurde, gab es den Vorschlag einer Neckar überspannende Seilbahn, die die dort ebenfalls strapazierte Verkehrslage entlasten könnte. Eine Idee, die man auch für den IT-Campus verfolgen könnte.



    Abschließend bleibt die grundlegende Frage offen, ob ein Bauprojekt dieser Größenordnung überhaupt zeitgemäß ist. Homeoffice ist mittlerweile fester Bestandteil der Arbeitswelt geworden, auch bei Schwarz: bei der kürzlich fertiggestellten Lidl Deutschland-Zentrale in Bad Wimpfen steht laut Pressebericht einer der fünf Bauten dauerhaft leer.

    Natürlich ist da auch die große ökologische Frage, ob in einer Region, die ohnehin stark versiegelt ist, Ackerfläche mit Unmengen Beton zerstört werden muss, ob ein so ressourcenhungriger Neubau nicht hätte ökologisch verträglicher ausfallen können.



    Rechteangabe und zwei Einbindungen geändert. Wegen fremder Bildrechte bitte keinesfalls Fotos aus Presseartikeln einbinden (Richtlinien).

  • Schwarz-Projekt-Campus und Schwarz Digits


    Die Ausgründung einer eigenen IT-Sparte der Schwarz-Gruppe, die sich einige Zeit angekündigt hat, ist nun geschehen. Diese neue Sparte nennt sich Schwarz Digits und vereint die verschiedenen IT-Dienste und Marken der Gruppe (Schwarz IT, Schwarz Digital, STACKIT, XM Cyber, Kaufland e-commerce, Lidl e-commerce, Schwarz Media, mmmake) zu einem Unternehmen von etwa 7500 Mitarbeitern. Es ist anzunehmen, dass der Projekt-Campus der Sitz dieser Sparte sein wird.


    Schwarz Digits ist das Puzzlestück ist, das viele der Großprojekte der Schwarz-Gruppe in und um Heilbronn zusammenführt. Der Bildungscampus mit der Programmierschule 42 und der stetig wachsenden TUM-Außenstelle hat einen starken Fokus auf Wirtschaft und Informatik und soll (wie zuletzt in diesem Post zusehen) schon bald doppelt so groß werden.

    Und nur wenige Kilometer vom IT-Campus entfernt, entsteht ab 2026 der KI-Park (IPAI), der zum Nabel eines IT-Ökosystems in Baden-Württemberg werden soll und ohne die Schwarz-Gruppe (auf die das Wettbewerbsverfahren des Landes fast schon wie zugeschnitten wirkte...) nie nach Heilbronn gekommen wäre.

    Die Schwarz-Gruppe will einen IT-Riesen aufziehen und baut sich ein nährendes Umfeld, das das Gelingen eines solchen Unterfangens wahrscheinlicher macht, gleich mit auf.


    Hier ein (nicht ganz gelungenes) Symbolbild:

    Die "weiße Stadt" rechts im Bild ist das Audi-Werk Neckarsulm. Das Werk ist der größte Arbeitgeber der Region und definiert zusammen mit zahlreichen Zulieferern der Automobilindustrie die Wirtschaftsregion Heilbronn. Links wächst der IT-Campus, der für den Beginn einer womöglich großen Transformation dieser Region steht. Hier lässt sich außerdem ein architektonischen Wandel ablesen. Heilbronn ist berüchtigt als Stadt, in der eher funktional als ästhetisch gebaut wird. Im Gegensatz dazu, zeichnen sich die schwarz'schen Großprojekten durch eine für die Region unbekannte architektonische Qualität aus, mit der der Konzern sich vom Billig-Lidl-Image distanzieren will.

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    Bild: wolkenkopf