Sanierung/Erweiterung Staatsoper

  • Wow. Eine. Milliarde. Euro. =O

    Zum Vergleich: die Erbphilharmonie hat 866 Millionen Euro gekostet.

    Mir ist total unklar wie man hier noch mehr Geld für noch weniger Leistung ausgeben kann und möchte. Das ist doch hoffentlich nicht ernst gemeint!

  • War klar, dass die sich jetzt zu Wort melden und bedenken haben, die vermutlich nie eine Oper von innen gesehen haben und jetzt aufschreien. Würde ein Fussballstadion ne 1 Milliarde kosten wäre vermutlich kein Aufschrei zuhören und nur ein kleiner.


    Man darf nicht vergessen hier geht es um 2.000 Beschäftige die dort ihr Brot verdienen. Auch ist das Stuttgarter Staatstheater das größte Drei-Sparten-Theater in der Welt und hat bereits mehr als einen Preis erhalten:


    6. mal Opernhaus des Jahres

    12. mal Chor des Jahres der Stuttgarter Staatsopernchor

    1. mal Orchester des Jahres das Staatsorchester


    Ganz zu Schweigen vom Stuttgarter-Ballett das zu den Besten der Welt zählt und weltberühmt ist.


    Sorry für jeden Blödsinn gibt die Stadt, das Land und der Staat Geld aus, für einen X1, Lichtaugen für den Plenarsaal im Stuttgart Landtag für sich Millionen, 2,7 Millionen für 21 Luftreinigersäulen in der Stuttgarter Hohenheimer Str., für Brücken oder Straßen die ins nirgendwo führen. Es ist eine einmalige Renovierung, die für die nächsten Jahre wieder anhält.


    Je länger man wartet, desto teuer wird es. Seit 20 Jahren diskutiert man rum und jetzt wundert man sich, dass die Kosten immer Höher werden.


    Eine neue Oper könnte genauso viel oder sogar noch mehr kosten, hat man ja gesehen in Hamburg wo es ursprünglich um 77 Millionen ging und hinterher knapp 900 Millionen rauskamen und jetzt eine schlecht Akustik- und Statikprobleme vorzuweisen hat. Wie gesagt der Schuss kann auch nach hinten losgehen, wie man sieht und hinter will es keiner gewesen sein.

  • Ok, aber warum pilgern täglich Scharen von Menschen zur Elbphilharmonie, sei es auch nur, um den wirklich tollen Bau nur von außen anzuschauen? Und bei allen tollen honorigen Kritiker-Preisen des „weltgrößten? Dreispartenhauses“ (was immer das auch heißt, wieviele Dreispartenhäuser gibt es denn auf der Welt, üblicherweise wird eben nicht schwäbisch gespart, sondern jede Sparte kriegt ihr eigenes Domizil), auf die Fritzle nicht müde wird bei jeder Möglichkeit gleich einem perpetuum mobile hinzuweisen, es wird aber auch mit den Füßen abgestimmt. Und mit der Elbphilharmonie können binnen weniger Jahre mehr Menschen auf der Welt etwas anfangen als mit dem „weltgrößten Dreispartenhaus“ in 100 Jahren. Nein, für diese fahrlässig heruntergekommenen und - gewirtschafteten und bis auf den halbwegs ansehnlichen Littmann-Bau potthässlichen Gebäude nun über 1 Mrd. ausgeben - niemals ohne Bürgerbefragung. Schlechter geht’s nimmer.

  • Danke Wagahai. Ich hab ebenfalls kein Problem mit der Milliarde an sich, sondern mit dem - in meinen Augen - sehr schlechten Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn wir wirklich für 1 Mia. eine "Neckarphilharmonie" planen würden, dann könnten wir drüber reden.

  • Ich weiß aber definitiv, dass wir mit dem Rathaus in Sachen Wohnungsbau, Verkehrspolitik und Stadtplanung derzeit das weltgrößte Dreispartenhaus haben, wenn es um Flops geht.

  • Tut mir leid, nur weil man nichts damit anfangen kann, muss man dieses Theater nicht ins lächerliche ziehen. Von Flops kann man hier ja nicht reden. Die Ballettabende sind jedesmal schon drei Monate vorher ausverkauft sowie etliche Opern- und Schauspielstücke. Von solch einer Auslastung können die zwei Musicaltheater im SI-Centrum nur träumen.


    Das Theater ist ja nicht runtergewirtschaftet aufgrund mangelnder Besucher, sondern man hat in den letzten Jahren keine Renovierung gemacht. Der letzte große Umbau war im Jahr 1984, danach ist ja nicht mehr viel passiert. Die Bühnentechnik stammt auch noch aus den 60-ziger Jahren. Seit 20 Jahren steht eine neue Renovierung an und man diskutiert immer noch. In meinen Augen ein Totalversagen der Landesregierung und der Stadt. Aber hier war noch die CDU am regieren und nicht unser OB Kuhn. Ich mag ihn auch nicht, aber ihm jetzt die Schuld zuzuweisen ist zu kurz gedacht. Hier ist eindeutig das andere Parteibuch schuld.


    Museum sind auch Gebäude mit muffigen alten Bildern und anderen Kunstgegenständigen, die jedes Jahr Steuergeldern in Millionenhöhe verschlingen, sollten diese auch nicht mehr erneuert und modernisiert werden? Oder meint Ihr die Eintrittsgelder reichen aus um diese alle zu unterhalten.


    Bei der ganzen Diskussion wird auch vergessen, das die 1 Milliarde EUR inklusive Bausteigerungen nicht nur allein für die Renovierung des Großen Hauses gedacht sind, sondern ebenfalls für neue Technik, Brandschutz, der Abriss und Neubau des Kulissenhauses (Ich bin froh, wenn dieser hässliche Betonklotz gegenüber der Staatsgalerie endlich wegkommt) sowie für die Interimsoper, die später als Modulteile wieder weiterverkauft wird und für zwei weitere Neubauten an der Wagenhalle die später dem Kreativ Quartier zugeschlagen werden. (Insgesamt 3 Neubauten die dauerhaft bestehen bleiben, die Renovierung des Opernhauses und die aus Modulen bestehende Interimsoper).


    Die Elbphilharmonie ist ein reines Konzerthaus und kein Opernhaus. Die Elbphilharmonie hat mit drei Konzertsälen insgesamt 2820 Sitzplätze und das Staatstheater mit seinen 4 Spielstätten insgesamt 2.653 Sitzplätze. Das die Elbphilharmonie architektonisch ein Renner ist - keine Frage und auch noch recht jung, da kommen viele Neugierige. Auch ist Hamburg eine Millionenstadt und was die Touristikzahlen angehen, wohl kein Vergleich zu unserem kleinen beschaulichen Stuttgart. Der Vergleich hinkt ein wenig. Auch bei dem Preis- Leistungsverhältnis kommt die Elbphilharmonie in meinen Augen auch nicht gut weg. 900 Millionen für ein reines Konzerthaus. Das waren auch viele Steuergelder, die man für Wohnungsbau, Verkehrspolitik usw. hätte verwenden können.


    20 Millionen für ein Stadionumbau für einen 2. Liga Fussballverein VfB auszugeben, hier stimmt das Preis- Leistungsverhältnis auch nicht und trotzdem regt sich keiner auf. Sehr komisch. Mit dem Geld könnte man auch Schulen renovieren, den Wohnungsbau finanzieren usw.

  • Ich glaube das Problem ist hier vor allem das katastrophale Vorgehen und die mangelnde Kommunikation der Stadt. Ausgerechnet die Grünen, die ja sonst wegen jedem furz nach Bürgerbeteiligung rufen und anderen ständig Geldverschwendung vorwerfen stellen ja hier alle Beteiligten vor vollendete Tatsachen und erwähnen die 1Mrd. Kosten ja fast schon beiläufig. Nein, so kann man die Menschen nicht begeistern! Man hat ohnehin das Gefühl das die Grünen sich nur noch an ihre eigene Klientel wenden und von Dialog offensichtlich nichts halten!

  • Tut mir leid, nur weil man nichts damit anfangen kann, muss man dieses Theater nicht ins lächerliche ziehen.

    Kann ich nur befürworten, was ein wenig romantisiert wirkt, ist die Wiederverwendung der Interimsoper und das vollkommen fehlende Stadterweiternde bzw. das man als OB auch seine Stadt gestalten sollte und nicht nur hinter dem Schreibtisch diese zu verwalten. Witzig finde ich auch, dass diese Zahl der Verein Aufbruch schon sehr viel länger realistischer in die Diskussion eingebracht hat. Mit 800 Mio lag er damals zwar doppelt so hoch, jedoch nach heutigen Zahlen, sogar zu niedrig.


    Den Bau Denkmal gerecht ertüchtigen (ohne die Kreuzbühne und Anbau) für das Ballett und ein neues großes Haus beim Katzenstift oder Königstrasse 1-3 hinzustellen für ca 800 Mio Gesamtkosten, war und ist deren Vorschlag, dann hätte man für das gleiche Geld mehr Kultur und müsste sich die Interimsoper nicht schön reden!

    Der OB hat ja dies abgelehnt, wo die Kosten noch bei offiziell 400 Mio lagen.

    Es hat schon arg ein Geschmäckle, wenn bei S21 die "koschten" noch das aller schlimmste waren und jetzt ....


    Einfach mal mutig sein, an spätere Generationen denken, das wünsche ich dem OB, einmal mutig sein und nicht zaudern, seine Zeit mit Strategiepapieren, die keiner lesen will und recht haben zu verschwenden.

  • Und bei allen tollen honorigen Kritiker-Preisen des „weltgrößten? Dreispartenhauses“ (was immer das auch heißt, wieviele Dreispartenhäuser gibt es denn auf der Welt, üblicherweise wird eben nicht schwäbisch gespart, sondern jede Sparte kriegt ihr eigenes Domizil), auf die Fritzle nicht müde wird bei jeder Möglichkeit gleich einem perpetuum mobile hinzuweisen, es wird aber auch mit den Füßen abgestimmt.

    Ach Gottchen was für ne peinliche Nummer!:nono: Da schmücken die sich also mit "größtes Dreispartenhaus" und dabei ist das nur ein weiterer Beweis für kleinkarierte Stuggi-Planung weil alle anderen Theater da eben mehrere Häuser haben und nicht alles in einen einzigen alten Kasten reinqutschen. Danke wieder einmal an Wagahai das er diesen Schmuh aufgedeckt hat!:cheers:


    Auf die angeblichen Preise würde ich ja mal gar nicht's geben. Jeder ahnt doch wie so was zustande kommt: Da fließt dann eben etwas Money oder die Landesregierung schustert heimlich irgendwelche Aufträge zu, und schon hat man die gewünschte Auszeichnung. Fest steht: Ein Haus für eine Milliarde(!!! - logsch das es dabei am Ende niemals bleibt) zu renovieren das geschätzte 98% der jungen Menschen in Stuggi keinen Meter interessiert wäre ja wohl der Schwachsinn des Jahrhunderts. Mein Vorschlag: Macht das Säulending am Eckensee platt - es ist wie Wagahai schon ganz richtig schreibt ganz gewiss nix Besonderes - und stellt was Zweckmäßiges neues hin das dann auch gleichzeitig als Konzerthaus genutzt werden kann. Stuggi hat nun echt ganz andere Sorgen - Verkehr Jugendkultur usw!!!

  • Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Am einfachsten mit wilden Mumaßungen, dazu noch eine kleine Priese von Verschwörung und unfundierten Korruptionsanschuldigungen.

    Faktenwissen und Details sind nur für Kleingeister!

  • Ach Gottchen was für ne peinliche Nummer!:nono: Da schmücken die sich also mit "größtes Dreispartenhaus" und dabei ist das nur ein weiterer Beweis für kleinkarierte Stuggi-Planung weil alle anderen Theater da eben mehrere Häuser haben und nicht alles in einen einzigen alten Kasten reinqutschen.

    Ein etwas schräger Kommentar von dir, Creolius. Das Stuttgarter Staatstheater ist tatsächlich eines der wenigen Dinge in Stuttgart, welches weltweit mit Seinesgleichen mithalten kann und durchaus einen sehr guten Ruf genießt. Die Auszeichnungen sind auch nicht gekauft, sondern basieren auf jahrelanger, harter Arbeit. Das Stuttgarter Ballet genießt sogar Weltruf, gilt bei einigen sogar als einer der Vorreiter des modernen Ballets. Mag sein das Jugendliche sich nicht für das Theater und die Oper interessieren, entgegen deiner Vorstellung interessieren die sich aber auch nicht besonders für Konzerte! Wenn du also was für die Jugendkultur hinklatschen möchtest, dann am besten einen Platz zum chillen mit möglichst vielen Steckdosen um sein Smartphone zu laden und WLAN. Ich glaube da gibts mit dem Milaneo aber schon genug Fläche wo man abhängen kann. Zum Thema 1 Milliarde hätte ich gerne mal einen genauen Plan der Stadt gesehen was dafür denn bitte alles zu haben ist. Insbesondere was mit dem Kulissenhaus geschehen soll würde mich mal interessieren! Ich würde im übrigen dafür plädieren, die Fassade des Opernhauses beizubehalten und in einen modernen und architektonischen spannenden Komplex zu integrieren, der mehreren Spielstätten Platz bietet um dem Charakter des "Dreispartenhauses" auch gerecht zu werden.

  • Eine Millarde ist nunmal eine ziemlich große Hausnummer. Mich würde bei so einem Betrag auch interessieren, wo eigentlich die ganze Kohle genau verbaut werden soll. Mich würde auch interessieren, ob wir es hier mit der Luxusvariante des Umbaus zu tun haben oder ob das schon die Sparvariante ist. Man kennt die Verkaufsmasche ja: Erst mal das richtig teure zeigen und dann ist alles andere im Vergleich billig.


    Trotzdem: Bei diesem Betrag erwarte ich dann aber auch das Neueste in jeglicher Hinsicht wie z.B. Streaming, neueste Soundtechnik oder auch flexibelste Bühnentechnik. Ebenso sollte man dann auch so bauen, dass zukünftige Umbauten dann vielleicht auch etwas günstiger zu haben sind. Aber dann bleibt eben wieder für mich die Frage, ob es sich bei diesem Betrag lohnt, in dieser Form weiterzumachen, oder nicht gleich den großen Wurf mit grundauf hochmodernen Bauten zu wagen. Für eine Millarde sollte da doch so Einiges möglich sein.


    Egal, wie ich es als Laie im Moment drehe und wende, ich finde einfach keinen Punkt, an dem ich uneingeschränkt sage, ja, der derzeitge Plan mit dieser Milliarde lohnt sich als Investition.

  • An alle offenbar plötzlichen Dreispartenexperten möchte ich gerne anmerken: Außerhalb Klein-Stuggis nimmt man das kulturelle Geschehen in dieser noch schönen Stadt weit weniger wahr als von Stuttgart Marketing, StZ/StN und Fritzle in hartnäckiger Regelmäßigkeit angenommen. Und John Cranko - nun ja, ist auch schon bisschen her. Lustiger Weise bezieht sich auch noch das so penibel konsequent bemühte „weltweit größte Dreispartenhaus“ laut Wiki nur auf die Zahl der Mitarbeiter (um die 1.300 laut PZ von 2017). Addiere also einfach die Mitarbeiter zusammen, schon ist man weltweit ganz groß. Belege hierfür suchte ich allerdings auch vergeblich.


    Als Jahrzehnte langer Kulturliebhaber (ja, ich bin in einem sehr kulturinteressierten Haushalt aufgewachsen) von Beethoven über Puccini, Mahler bis Strawinsky und Takemitsu, von Oper, Orchester bis Ballett, finde ich wunderbar, erstaunlich und bin auch dankbar, dass es das alles in Stuggi auch gibt, ich bin auch durchaus hin und wieder in einem der Häuser, wenn es mal eine außergewöhnliche Vorstellung gibt. Aber die Stuttgarter Oper etwa als „weltweit führend“ (Stuttgart Marketing) zu bezeichnen, scheint doch mächtig übertrieben angesichts der weltweiten Konkurrenz, ihrerseits natürlich mit brillanten Ensembles. Wäre man im gewerblichen Bereich, hätte man sofort eine UWG-Klage am Hals. Nein, man fragt sich, wo ausgerechnet hier das schwäbische Understatement geblieben ist, da, wo ganz offensichtlich das Herausposaunen von Superlativen völlig deplatziert, gar unfreiwillig komisch erscheint. Da heißt es doch bitte realistisch bleiben und auch mal über den Kesselrand schauen. Heißt nicht, dass im Kessel alles schlecht wäre.


    Eine völlig andere Frage ist, ob es sich lohnt, aber auch fair ist, für die im Vergleich einigermaßen überschaubare Kulturklientel so viel Steuergeld (neben allen Subventionen für den Betrieb an sich) nun in die Hand zu nehmen, um die herunter gekommenen Spielstätten auf Vordermann zu bringen. Wenn ja - für eine Mrd. und mehr möchte ich aber dann doch den großen Wurf und keine bloße teure Flickschusterei. Daher möchte ich eine ernsthafte Verfolgung auch von Neubaukonzepten, und die Bürger sollen mitentscheiden, zumindest gefragt werden. Bei dem anderen Jahrhundertprojekt war man ja auch recht schnell, die Bürger entscheiden zu lassen, auch wenn der Schuss für die Initiatoren dort bekanntermaßen nach hinten losging. Offenbar wird aber das wohl von Fritzle und Konsorten befürchtet und vermutet. Oben bleiben.

  • Großes Dankeschön wieder mal an Wagahai für's Geraderücken der Fakten!:OK30:


    Was auch immer die Marketingfuzzis und Fritzle von angeblichen Preisen und Weltniveau faseln: Stuggi's Oper spielt also eher auf Regional- bis Kreisliga. Dafür ist man Spitze in Sachen Inefizienz weil man die meisten Mitarbeiter hat obwohl andere Opernhäuser offenbar gleichen oder besseren Erfolg mit wesentlich weniger Angestellten haben. Vielleicht sollte man hier mal ansetzen und den Laden nicht nur räumlich sondern auch personell entrümpeln damit sich die Kosten normalisieren. Fest steht: Die Generation U40 interessiert von wenigen Ausnahmen abgesehen weder Oper noch klassisches Konzert. Also darf man ja wohl fragen ob es Sinn macht solchen verstaubten Kulturmuseen noch massig Geld in den fetten Hintern zu blasen. Ein Neubau - gerne an Stelle des mittelmäßigen und maroden Litmanbaus oder meinetwegen hinter der stehengebliebenen Frontfasade - in dem Konzert und Oper gleichermaßen Platz haben wäre die beste Lösung. Und das kostet dann garantiert keine Milliarde!:nono:

  • Zitat von Creolius

    Fest steht: Die Generation U40 interessiert von wenigen Ausnahmen abgesehen weder Oper noch klassisches Konzert.

    Wie lebt es sich auf der Rückseite des Mondes eigentlich so? Sind die Chinesen schon dort?

  • Stuggi's Oper spielt also eher auf Regional- bis Kreisliga.


    mittelmäßigen und maroden Litmanbaus

    Über Kosten kann man natürlich immer diskutieren, aber von Kreisliga Niveau und Mittelmäßigkeit des Litmanenbaus zu sprechen ist eher Bierzeltniveau.

    Ich denke sowas brauchen wir hier nicht wirklich.


    Ich denke es wurden in Stuttgart genug alte Gebäude mit dieser Argumentation abgerissen. Der Litmanenbau ist ein stadtbildprägendes und identitätsstiftendes Gebäude, dass zumindest ich nicht missen will.

    Und ich bin stolz darauf, dass wir in Stuttgart eine traditionsreiche Oper in einem alten Gebäude haben.

    Das Opernhaus in Köln oder Frankfurt sollten Mahnung genug sein. Als dieses Gebäude gebaut wurde war das sicher ganz toll und mega modern. Alles sollte alles andere als alt und marode sein. Scheußlicher gehts kaum.

    Und an Köln sieht man, dass selbst dieses verhältnismäßig neue Gebäude auch irgendwann für viel Geld saniert werden muss.

  • Es scheint wohl wenig klug gewesen zu sein, eine "ehrliche" Kostenkalkulation zu präsentieren, denn nun steht plötzlich alles zur Disposition.


    Wagahai: Die Entwicklungen rund um die Sanierungspläne des Stuttgarter Opernhauses werden zumindest in Nürnberg sehr aufmerksam beobachtet, da auch das Nürnberger Opernhaus "aus dem selben Baujahr und von etwa derselben Größe" demnächst saniert werden wird. Kostenschätzungen gibt es noch keine, die Stadt hat aber ebenso bekannt gegeben, eine "ehrliche" Kostenkalkulation aufstellen zu wollen, und man erwarte dass es "schmerzhaft teuer werden wird". Die in Gänsefüßchen gesetzten Abschnitte habe ich so sinngemäß der heutigen Lokalzeitung entnommen.


    Man muss sich aber mal die Frage stellen, was das soll und was das mit dem gemeinen Leser macht. Da werden gigantische Summen in den Raum gestellt, die offenbar alle bezahlen müssten für die Liebhaberei einiger weniger unter uns. Ich frage mich aber auch, wo denn die "ehrlichen" Kosten sind beim Autoverkehr, dem Fußballzirkus mit all den Nebenkosten, dem Rauchen und dem Alkohol, mei, da gibt es sogar Tote. Warum kommt man gerade bei einer Opernhaus-Sanierung mit "Ehrlichkeit" um die Ecke? Dass die Mehrheit dann urteilt, das sollte man sich lieber sparen und einen günstigen Neubau hinstellen, dürfte nahe liegen. Mir drängt sich der Eindruck auf als wolle man ein verschmerzbares Opfer auf dem Altar der Kostentransparenz dem Wahlvolk gegenüber bringen, damit sich die Wähler-Politik-Beziehung verbessern möge. Für mich hat das alles einen faden Beigeschmack, und speziell die Wiedergabe der Stuttgarter Opernhausfrage in unserer Nürnberger Lokalpresse scheint mir dazu zu dienen, die Menschen auf einen möglichen Abriss ihrer denkmalgeschützten Oper einzustimmen.

  • Die Frage ist, ob man in Stuttgart nicht zu viel auf einmal will. Vielleicht wäre es die bessere Lösung, einen modernen Bau mit moderner Bühnentechnik an anderer Stelle zu realisieren und den Littmann-Bau eher zweckmäßig zu renovieren und hier auf allzu aufwändige Inszenierungen in Zukunft zu verzichten. Die 1.Mrd kommt ja vor allem deswegen zu Stande, weil man den Littmann-Bau nur mit gigantischem Aufwand modernisieren kann. Klar ist aber schon jetzt, Kuhn und die Grünen haben sich hier mächtig verkalkuliert mit ihrer Annahme man könnte den Bürgern die hohen Kosten einfach so unterzujubeln!

  • Es scheint wohl wenig klug gewesen zu sein, eine "ehrliche" Kostenkalkulation zu präsentieren, denn nun steht plötzlich alles zur Disposition.

    Ich finde das gut und auch nur konsequent, wo doch gerade aus dem grünen Umfeld bei anderen Projekten genau diese "unehrlichen" Kalkulationen beanstandet worden sind. Sie können also gar nicht anders, als transparent sein. Allerdings würde ich die Kalkulation eher als "realistisch" bezeichnen, wobei wir halt eben nicht genau wissen, was alles enthalten ist im Paket.


    Und ja, ich finde es ganz gut, wenn vielleicht auch mal im Umfeld des Kunstbetries solche Grundsatzdiskussionen aufkommen. Es ist ja nicht nur der Bau an sich, der Unsummen verschlingen könnte, sondern auch der Betrieb. Meines Wissens ist der auch und gerade in Stuttgart dank hoher Personalkosten wirklich stark subventioniert.


    Ich stehe nun hier also als Laie und habe den Eindruck, dass wir es hier mit einer Einrichtung zu tun haben, die außerhalb der Kunstkreisen nicht wirklich auffällt, aber dafür beim Umbau eine Milliarde verschlingen soll und dazu noch jährlich vermutlich dutzende Millionen an Subventionen dazukommen. Insofern ja, mir kommt es wirklich so vor, als müssten wir alle für die Liebhaberei weniger bezahlen. Deshalb sehe ich es wie Regent: Neubau an anderer Stelle, den Littman-Bau halbwegs ertüchtigen und - auch wenn in diesem Forum weniger relevant - die Personalkosten mal etwas nach unten drücken.