Frankfurter Nahverkehr II - bauliche Realisierungen

  • Am Ostbahnhof gehen die Bauarbeiten nun auch ihrem Ende entgegen. Statt Februar nun wahrscheinlich Juli/August und statt Sekt und Kaviar nur Brotkrumen und Wasser.


    Wunsch (laut Bauschild):



    und Wirklichkeit:




    Filigrane Führung der Stromkabel und geschmackvolle Lampen!


    Man ist ja schon froh, dass nach 30 Jahren überhaupt was passiert ist. :nono:


    Bilder von mir.

  • Der neue Bodebelag ist fertig

    ...und schaut wertiger aus, als auf den Bildern.



    Naja, die ersten Tags sind auch fertig, aber auf weiße Wände an der Station muss man halt auch erst mal kommen. Bis Jahresende wird das sicherlich bunt ; )


    Bild von mir.

  • Hier mal zur Info der Stand von dienstag abend: Am Ausgang zum Danziger Platz wurde ein Wegweiser zur U-Bahn und zur ECB (ja ECB nicht EZB oder Europ. Zentralbank) angebracht und die Holzverschalung des Fußgängertunnels abgeschlossen.



    Im Bereich unter den Gleisen wurden zum xten Mal die Tags mit weißer Farbe überstrichen. Am ehemaligen Aufgang zu den Gleisen 1 und 2 wurden (wie an Gleis 3) ebenfalls zusätzliche Stahlträger eingezogen und wie die Aussparungen zu den ehemaligen Treppen verschalt. In eine Aussparung wurde der Automat hineingebastelt:



    Am Aufgang zu den Gleisen 3/4 geht es überhaupt nicht voran. Stattdessen hat man auf die nackten Wände Holzbretter aufgebracht und darauf dann die Gleisnummern. Damit man weiß, dass man richtig ist, wurde ein Stationsschild am Ende des Tunnels (statt am Eingang) angebracht. Kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass der Aufgang so bleiben soll. Nur, warum passiert da seit min. 5 Monaten nichts und warum bastelt man da nach so langer Zeit ein Provisorium?



    Alle Bilder von mir.

  • Ende mit Schrecken oder Pause mit Brause?

    Am Ostbahnhof scheint man - zumindest vorerst - fertig zu sein. Alle Absperrungen und Baumaterial sind weg. Ein Teil der großen runden Lampen hängt wider erwarten auch.


    Das neue Entrée:



    Neue Verkleidungen im alten Empfangsgebäude und im Fußgängertunnel neue Türen, Lampen und ein Automat im alten Aufgang zu Gleis 2/3 (auf der gegenüberliegenden Seite hängt ein (noch) leerer Schaukasten.


    Die neuen Wand- und Deckenlampen.



    Die provisorische Wandverkleidung an den Aufgängen - und dann auch nur partiell.



    Alle Bilder von mir

  • Danke für die Bilder!


    Alles, was mit Holz verkleidet ist, gehört nicht der Bahn und wird auch nicht saniert. Das gehört zum schon lange verkauften und nun verfallenden Eingangsgebäude.


    Der Rest wird noch so hergestellt, wie es auf der Visualisierung zu sehen war. Dauert eben alles wieder einmal länger...

  • Wild horses

    Nichts wirklich sensationelles gibt es zu vermelden, allerdings wurden die nackten Presspanplatten (s. hier) nun mit bedruckten Plastikplanen verhängt. Über das Motiv mag man streiten, aber schaut ganz ansprechend aus. Mir gefällt's zumindest.


  • Festhalten, büdde!

    Seit Montag kann man einen ersten Blick auf das Ergebnis erhaschen. Das Ergebnis hat meine Hand etwas erzittern lassen - ich bitte um Nachsicht!


    Vom S-Bahnsteig aus gesehen:


    Abgang neben der Metzgerei:


    Die Weltkarte scheint allen Ernstes eine Papiertapete zu sein, die an einigen Stellen auch noch Blasen schlägt. Weiteres zum Thema dann unter > Vandalismus. :whistling:

  • Das ist halt fachmännisch verarbeitet. DIY lässt das nicht durchgehen, aber vom Fachmann ist's ok.


    Andererseits: Papier ist billig, kann schnell nachgedruckt werden und ist von vorn herein nicht für die Ewigkeit - also den üblichen DB-Renovierungszyklus von 40 Jahren - ausgelegt. Damit besteht Hoffnung auf einen regelmäßigen Austausch des Werbeträgers.

  • Die Wandgestaltung ist ein Kunstprojekt. Die endgültige Wandgestaltung erfolgt mit dem Umbau der B-Ebene.


    Überigens ist es kein Papier, da das nicht den Brandschutzvorschriften entspricht. Es handelt sich um eine schwer emflammbare Folie.

  • Ergänzend noch ein paar Bilder (auch vom Montag)


    Aufgang Gleis 103/104 (stilisierte Weltkarte)


    Abgang Gleis 101/102 (stilisierter Stadtplan)

    Aufgang Gleis 101/102 (stilisierter Stadtplan


    Wie auf diesem Musterstück am Abgang zu Gleis 101/102 zu sehen handelt es sich wirklich um Folie


    Übrigens: Wenn man genau hinsieht, bei der Weltkarte sind statt den Städtenamen Vornamen verwendet, ebenso auch bei dem Stadtplan statt den Straßennamen Vornamen.

  • Nachklapp

    Seit gestern sind die Wandfolien zumindest am Abgang zu Gleis 103/4 wieder Geschichte. Sie wurden allesamt wieder entfernt.


    Die Bauarbeiten sollten laut Bauschild im Dezember 2015 abgeschlossen sein...

  • ... an anderer Stelle geht es wieder weiter.
    In der Ebene zwischen S-Bahnstation und Fernbahnhof sind seit Donnerstag die Stützen mit Metall verkleidet.



    ... mal schauen, wie lange es so spiegelnd poliert bleibt...

  • Wenn man mal mit Fraport vergleicht, wahrscheinlich weniger als ein halbes Jahr...


    Ist zwar schön, aber in der Regel nicht lange.

  • Schöner als jede Alternative. Vandalismus hat da keine Chance, Schmierereien lassen sich spielend mit etwas Spezialreinigerspray wieder vom blanken Metall entfernen.


    "Schönheit" bemisst sich bei solchen Bauwerken nun einmal daran, wie vandalismussicher sie sind. Leider. Nichts ist häßlicher, als eine an sich hübsche Gestaltung, die aber vor spuckenden, urinierenden, tretenden und kritzelnden Vandalen nicht sicher ist und - falls sie überhaupt immer wieder voll instandgesetzt wird - zwischen den Instandsetzungen dann immer entsprechend elend aussieht.


    Solche Metalloberflächen kann der Putztrupp am nächsten Tag wieder reinigen und es ist als wäre nichts gewesen.


    Unter die hinterleuchteten Gitter sind sogar eine echte Verbesserung zu den miefigen, ollen Deckenpaneelen zuvor.

  • ^
    Und das werden die Helden relativ schnell merken und die Oberfläche dann mit nem Schlüssel zerritzen. Und die lassen sich scheinbar nicht so einfach entfernen. Kann man doch oft genug sehen.

  • Wenn man nicht am falschen Ende gespart hat und hier weiches Aluminiumblech verwendet hat, sondern ein Blech aus einer harten Edelstahllegierung eingesetzt hat, dann muss eher der Schlüssel "dran glauben", bevor sich ein Vandale da nennenswert verewigen könnte. Das macht so jemand dann genau einmal und nie wieder. Es ist bedauerlich, dass wir unseren öffentlichen Raum wie einen Affenkäfig gestalten müssen - alles festgeschraubt, vandalismussicher und leicht abzukärchern - aber ich finde gut, dass die Bahn das langsam akzeptiert hat. Vieles von früherer Gestaltung der Bahn musste in den Augen von Vandalen geradezu ein Ansporn zum Vandalismus gewesen sein.

  • Naja, selbst Edelstahl ist nicht vor Vandalismus sicher. Die polierte Oberflaeche kann durch Kratzer schon entstellt werden.
    In Dubai kommt sowas so gut wie nicht vor, allerdings steht in der Metro auch an jeder Ecke ein Security Guard und Kameras sind ueberall installiert. Wobei auch an den Bushaltestellen (klimatisiserte Haeuschen) gibt es kaum Vandalismus und Schmierereien sieht man auch nicht, obwohl dort keine Wachposten stehen. Liegt halt an der Clientel.
    Entweder man gibt das Geld fuer Ueberwachung aus, oder fuer Reparaturen. Leider ist das wohl so....

  • Man muss doch unterscheiden.
    Das Pinkeln in dunklen, unbeobachteten Ecken hat durch Gewinnmaximierung in den Bahnhofstoiletten sicher nicht abgenommen - man müsste die Toilettenbetreiber halt zur Reinigung der beliebten Wildpinkelstellen verpflichten... Hier in Köln ist beispielsweise zur Vermeidung dieses Problems in den öffentlichen Toiletten das "Stehpinkeln" kostenlos.


    Und dann gibt es unterschiedliche Formen dessen was gerne als Vandalismus zusammengefasst wird. Das reine Taggen mit Edding oder Kratzwerkzeug ist zumeist ein reiner Ruf nach Aufmerksamkeit - schafft man es kontinuierlich, die Tags zeitnah verschwinden zu lassen, unterbleiben sie nach einer Weile. Dabei ist das Zerkratzen ein schwieriges Problem, da es kaum ein Material gibt, dass den verwendeten Kratzwerkzeugen wirklich widersteht.


    Die Anfertigung von großflächigen, teilweise auch wirklich attraktiven Graffitis, lässt sich durch eine ordentliche Gestaltung mit gutem Erhaltungszustand erstaunlich lange unterdrücken - in den Offenbacher S-Bahn-Stationen hielt es so lange, bis die Stationen durch Vernachlässigung und unvollendete Umbauten so vergammelt aussahen, dass eine "Verschönerung" angemessen erschien.


    Die aufwändig bemalte Fassade eines Hauses in der unteren Eckenheimer Landstraße hat sich selbst in dieser, vor Tags strotzenden Umgebung, über zwanzig Jahre sauber gehalten.


    Und ansonsten wird die Bahn halt rechnen, was günstiger ist: regelmäßig reinigen und Sicherheitskräfte laufen lassen oder alle vierzig Jahre renovieren. Die Kundschaft kann sich's ja nicht aussuchen.

    Einmal editiert, zuletzt von Xalinai ()

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    Ja, hier ist wohl das Kern des Problems. In Deutschland ist die Wertschaetzung von Repraesentation gering ausgebildet. Funktion und Kosten haben eine wesentlich hoehere Prioritaet.

    2 Mal editiert, zuletzt von Wahnfried ()

  • Das ist aber doch die Wertschätzung der Repräsentation nicht durch den Rezipienten, die hier fehlt, sondern zunächst durch den der da repräsentiert wird: Die Bahn.


    Wenn Du in der Eingangslobby einer beliebigen Bankfiliale taggst und anderweitig rumsaust - dann ist das am Tag drauf wieder weg. Wenn Du in einem Supermarkt drumdreckst, dann ist das umgehend wieder weg. Und glaub mir, das ist nicht wenig, was da abgeht.
    Nur der Bahn ist ihre Außenwirkung vollkommen schnurz: Sie weiß, dass den meisten ihrer Kunden keine Wahl bleibt und dass die, die ihr etwas sagen könnten, die Kundenseite des Unternehmens Bahn zu selten zu Gesicht bekommen um den Spruch von den "Einzelfällen, die umgehend beseitigt werden" nicht zu glauben.