Frankfurter Nahverkehr II - bauliche Realisierungen

  • Das sind Planungsprozesse, die in ihrer Konstruktion deutlich älter als 18 Monate sind. Ist das jetzt einfach Ampelbashing oder willst Du grundsätzlich über Planfeststellung und Öffentlichkeitsbeteiligung diskutieren?


    @Mod: Ich denke, das kann zusammen mit diesem Beitrag weg.

  • Durch die aktuelle Vollsperrung der Strecke zwischen Frankfurt West und Bad Vilbel hat sich für kurze Zeit ein neuer Bahnübergang zum REWE aufgetan 😉


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    Bild: https://abload.de/img/20230404_192615dzcwy.jpg


    Hier fährt aktuell Baugerät rein und raus.



    Blick in Richtung Maybachbrücke


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    Und einmal im 180° in die andere Richtung


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    Blick von der Maybachbrücke, hier entsteht gerade der neue Behelfsbahnsteig


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  • Passend zu Bato's Bilder hatte die FAZ diese Woche auch einen Artikel zum aktuellen Stand und den nächsten Schritten.


    Ab Anfang der Osterferien bis 17. April gibt es 13 km Vollsperrung zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel. In der Zeit sollen die letzten 2 km Gleise in soweit hergestellt werden, dass der Zugverkehr auf den neuen Gleisen rollen kann (nicht auf allen vieren). Somit können dann fast störungsfrei die neuen S-Bahn Gleise verlegt werden um diese dann Anfang 2024 freigeben zu können. Letzteres erfordert nochmals eine Vollsperre von 6 bis 7 Wochen vor der Freigabe.


    Die Arbeiten am Eschersheimer Bahnhof bezeichnet der Projektleiter als herausfordernd, da es sich hier um den engsten Abschnitt handelt. Ein Flächenzugewinn wie an andern Abschnitten war hier aufgrund der Bebauung nicht möglich zumal ja auch noch Schallschutzwände errichtet werden. Praktisch rund um die Uhr sind 120 Mitarbeiter vor Ort im gesamten Streckenbereich tätig.


    Damit ab dem 17. April der Verkehr auf den zwei neuen Gleisen Fahrtrichtungsunabhängig unterwegs sein kann, wurde in Groß-Karben ein neues elektronische Stellwerk errichtet. Erst dieses macht den Gleiswechselbetrieb möglich und war Voraussetzung für den Endspurt an den S-Bahn Gleisen. Somit kann bedarfsweise, wenn es bestimmte Bautätigkeiten erfordern, auch eingleisig auf den neuen Gleisen gefahren werden.

    Einmal editiert, zuletzt von MathiasM ()

  • Ich bin am Wochenende mal in Ginnheim gewesen. Mir war gar nicht bewusst, dass die Lärmschutzmaßnahmen für den Main-Weser-Bahn auch schon dort losgehen, da unmittelbar an den Gleisen nur Schrebergärten bzw. die Sportplätze sind. Zum Schutz der Anwohner ist das natürlich sinnvoll - als Bahnnutzer wird das in Zukunft aber eine recht eintönige Fahrt, wenn man fast den ganzen Weg nach Bad Vilbel nur die vollgeschmierten Wände anstarren darf (auch auf Spaziergängen im Niddapark). Schade, es gab ein paar schöne Ausblicke auf der Strecke.

  • S6-Ausbau, 1. Bauabschnitt | Komplette Inbetriebnahme um 12 Monate verschoben


    Die FNP berichtet heute, dass die geplante vollständige Inbetriebnahme des 1. BA Frankfurt-West - Bad Vilbel der S6 zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 nicht möglich ist. Vielmehr ist diese nun am 15. Dezember 2024 zum Fahrplanwechsel 2025 geplant, dann aber auch mit der neuen S-Bahn-Station Ginnheim!

    Die Arbeiten hierfür wurden schon ausgeschrieben und wohl auch schon vergeben. Was DB Netz noch fehlt ist der PVB.


    Ursachen sind Verzug bei den Arbeiten. In der noch zu verabredenden neuen mehrwöchigen Sperrpause sollen diese Arbeiten erledigt werden (aber nicht nur):

    - Bau der restlichen S-Bahnsteige;

    - Abbau der temporären Bahnsteige an den zurzeit genutzten Fernbahngleisen durch die S6; und

    - der partieller Umbau der Gleise und Technik (beispielsweise die Oberleitungen und Signale), damit sie an ihre endgültigen Positionen für den Regelbetrieb kommen.

    Im kommenden Herbst möchte DB Netz den Termin der Sperrpause bekannt geben.


  • Die FNP berichtet heute, dass die geplante vollständige Inbetriebnahme des 1. BA Frankfurt-West - Bad Vilbel der S6 zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 nicht möglich ist.

    Mit Verlaub, dieser Auszug ist irreführend.
    Laut Artikel wird um den Jahreswechsel herum die zweigleisige Neubaustrecke fertiggestellt, die vollständige Umsetzung aller Planungen muss allerdings noch bis zum nächsten Winter (24/25) warten: Der Tausch der Linienbündel. Im Laufe des nächsten Jahres soll auch die Station Ginnheim in Betrieb genommen werden, evtl. ist dies an den Tausch der Linienbündel gebunden.
    Die anderen Stationen werden aber nicht viel später als zuletzt geplant (=Ende 2023) in Betrieb genommen werden.

  • Man sollte noch ergänzen:
    Der Printartikel hatte eine andere Überschrift, sie lautete sinngemäß "Der Bahn-Ausbau wird fast pünktlich fertig".
    Die Angabe zum Streckenausbau nach Friedberg ist etwas überholt, der Projektleiter Tigges wurde an anderem Ort (Quelle gerade nicht auffindbar) mit der Hoffnung auf Fertigstellung bis 2030/31 wiedergegeben, da erstens viele Firmen gut beschäftigt sind und zweitens der Planfeststellungsbeschluss noch auf sich warten lassen wird:
    Die Anhörung im Herbst lässt erwarten, dass es mit 2024 knapp wird.
    An anderer Stelle rechnet er mit einem Baubeginn im Jahr 2025.

  • Elektrifizierung Friedrichsdorf - Friedberg


    Aktuell schreibt die DB Netz die Planungsleistungen (LPH1,2 opt 3-7) für die eingleisige Nebenbahn 3611 aus.


    Dazu heisst es in der Kurzfassung:


    23FEI70758 Die Strecke 3611 soll zwischen Friedrichsdorf (Taunus) und Friedberg (Hess) vollständig elektrifiziert werden inklusive aller erreichbaren Bahnhofsgleise zur Nutzung der Strecke mit elektrischen Triebfahrzeugen. Der bestehende Lückenschluss im elektrifizierten Netz der Region Mitte zwischen Friedrichsdorf und Friedberg (ca. 14,5 km) soll somit überwunden werden. Es werden neue Kapazitäten als Umleiterstrecke für die Generalsanierung des Knotens Frankfurt geschaffen, im speziellen für die RE-Linie Frankfurt –Kassel. Hier kann während Bauphase der S6 2. BS künftig ab Friedberg über Friedrichsdorf anstatt Hanau umgeleitet werden. Die Umleitungsmöglichkeit muss ab dem Jahr 2027 gewährleistet sein. Es werden folgende Lose gebildet: Los 1 Technische Ausrüstung 50 Hz im gesamten Streckenabschnitt Los 2 Verkehrsanklagen (Ober- bzw. Unterbau) Trassierungsabsenkung, Kabeltiefbau, PSS Los 3 konstruktiver Ingenieurbau (Nachrüsten der SÜs mit Schutzerdung und Berührschutz) Neubau Durchlässe, Fußgängerüberweg, Rückbau Sü Los 4 Neubau Oberleitungsanlage

    Interessant ist, dass der Ausbau schon 2027 fertig sein muss. Ich vermute, man kann unmöglich im Rheintal eine Strecke generalsanieren und gleichzeitig an der S6 2.BS Kapazität aus dem System nehmen.


    In den Details heisst es weiter:

    Stufe 1 beinhaltet lediglich die Elektrifizierung der Strecke, während in der 2ten Ausbaustufe die Ertüchtigung für den S-Bahn-Verkehr geplant ist. In der 3ten Stufe ist eine Zweigleisigkeit zwischen Rodheim und Rosbach (...)

    Stufe 2 und 3 sind erstmal nur Prüffälle innerhalb dieser Ausschreibung. Es ist also denkbar, dass in Zukunft einzelne S5 Leistungen über Friedrichsdorf nach Friedberg verlängert werden

    Einmal editiert, zuletzt von soaki ()

  • Das ist der zweite Fall in Hessen, der von der letzten Reform des Planungsrechts profitiert. Die Elektrifizierung bestehender Strecken kann seit 2021 ohne Planrechtsverfahren gebaut werden. Das gilt auch für die Herstellung 2-gleisiger Abschnitte, wenn die in gewidmeten Bahngelände erfolgen kann und eine bestimmte Größenordnung nicht überschreitet.


    Der andere Fall ist die Teil-Elektrifizierung einer Nebenstrecke der Riedbahn in Südhessen.

  • Das wird sportlich, Fertigstellung EP bis Ende 2024. Auf den ersten Blick sind 14 der 17 Überführungen über die Bahnstrecke zu niedrig für eine Oberleitung. Da bleibt nur der Brückenneubau, Gleisabsenkung oder eine Speziallösung mit Deckenstromschiene. Am günstigsten dürfte in den meisten Fällen mMn die Gleisabsenkung sein. Aufgrund der Eingleisigkeit dürfte bei Umleitung der RE Kassel-Frankfurt max. ein Stundentakt für die RB möglich sein, Kreuzung ist nur in Rosbach möglich. Aktuell fährt der RE16 ja zusätzlich zur RB16 und hält zwischen Friedrichsdorf und Friedberg an jeder Station.

  • Allerdings ist Rosbach auch Ziel und Quelle eines großen Teils des Pendlerverkehrs auf der Strecke. Passt also mit ggf. etwas längerem Aufenthalt dort.

  • Highlife auf der Baustelle Bahnhof Eschersheim. Da schon nächste Woche wieder die Bahnen dort halten sollen, wird mit Hochdruck am neuen Bahnsteig gearbeitet. Zu sehen sind einerseits Fundamentarbeiten für den Fahrstuhl und der provisorischen Fußgängertreppe auf der Ostseite. Anderseits die massiven Stützen unter der Maybachbrücke.

    Der Bahnsteig scheint auch schon voll gepflastert zu sein.


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    Blick von der Fußgängerbrücke in Richtung Maybachbrücke


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  • Main-Weser-Bahn (Bereich Ginnheim - update)

    Im Bereich der S-Bahnstation Ginnheim, unter der Brücke der Rosa-Luxemburg-Straße, wird auch mit Hochdruck gearbeitet. Zahlreiche Kleinbagger sind im Einsatz und ein 8-Achser Kran hebt die Fußgängerbrücke die über die Gleise führt ein.


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  • An anderer Stelle hat tunnelklick mehr Bilder vom neuen Stahlfachwerk an den Pfeilern der Brücke Am Weißen Stein (BW 022), umgangssprachlich Maybachbrücke genannt, über der Main-Weser-Bahn (MWB) eingestellt, die m.E. auch DAF-tauglich sind. Schon sieht die Brücke zumindest von unten betrachtet interessanter aus.


    Jedoch ernsthafter: Im Abschnitt über der MWB hat die Brücke Am Weißen Stein "statische Defizite" die mit dieser Konstruktion bis zu einem Neubau kompensierte werden sollen. Der Ersatzneubau für die aus drei einzelnen Bauwerken bestehende Brücke ist aktuell in Planung und der Baubeginn soll in 6 Jahren beginnen (ST_338_2024).


    Im Abschnitt der Maybachbrücke, jetzt die eigentliche Maybachbrück (BW 009), über der Nidda fand letztes Jahr eine misslungene Reduzierung und Verschwenkung der Fahrbahnen für den Kraftverkehr inkl. Ummarkierung und Installation von Trennschwellern statt. Dabei sollte von zwei Fahrbahnen auf eine Fahrbahn verringert und der gesamte Kraftverkehr nur noch auf der linken (inneren) Fahrbahn verkehren. Die freiwerdende rechte Fahrbahn sollte für den Radverkehr umgewidmet und die Brückenkappe, genauer der Weg darauf, nur noch für Fußgänger zur Verfügung stehen. Soweit der Plan für diese ebenfalls aus drei Bauwerken bestehende Brücke, die rechnerische statische Defizite in Teilbereichen ausweist.

    Die Markierungen und Trennschweller werden erneut verändert, jedoch soll die Reduzierung der Fahrbahnen in Zukunft fort bestehen

    (RMZ, Bezahlschranke von Anfang Dezember oder die nüchterner PM von Anfang Februar).


    Die RMZ berichtete vom Risiko eines möglichen Brückeneinsturzes, da lt. des Mobilitätsdezernenten "versehentlich das statische System der Maybachbrücke [Anmerkung: von der Stabsstelle für Radverkehr] nicht ausreichend berücksichtigt wurde." Ursache hierfür war die ungenügende Kommunikation zw. den Ämtern. Denn die Brückenabteilung des Straßenverkehrsamtes hatte schon vor längerer Zeit darauf aufmerksam gemacht, dass die linke (innere) Fahrspur für LKW aus statischen Gründen gesperrt ist und deswegen ein LKW-Überholverbot besteht.


    Der bauliche Zustand der Brücken bzw. der Teilbereiche wird jedoch verdichtet kontrolliert und bei den Teilbereichen der Maybachbrücke (BW 009) findet zurzeit eine statische Nachberechnung statt. Sobald Ergebnisse vorliegen ergeben sich möglicherweise weitere Maßnahmen (ST_338_2024).

    10 Mal editiert, zuletzt von main1a ()