Opernplatz 2 - Abbruch und Neubau geplant

Der Standort ist bekanntlich auch als Variante 3 für einen Schauspiel-Neubau in der Diskussion. Die Stadt wird das in ihren Gesprächen mit Signa im Augen haben; vielleicht sprechen sie ja schon über ein Tauschgeschäft "Grundstück gegen Genehmigung Hochhaus". Höchstwahrscheinlich wird die Stadt diese Standortvariante nicht durch eine vorherige Baugenehmigung rauskegeln. War es nicht sogar umgekehrt so, dass dieser Platz als Schauspielstandort überhaupt erst auftauchte, als dort längst ein Neubau in Planung war?

Nachtrag: im Bericht zur Zukunft der Städtischen Bühnen (Kap. 3, Rn. 84) heißt es dazu:

Das derzeit noch bebaute Grundstück befindet sich nicht in städtischem Eigentum, Abbrucharbeiten haben im Frühjahr 2021 begonnen. Eine Veräußerung des Grundstückes durch den Eigentümer ist im bisherigen Projektstatus möglich, Voraussetzung hierfür ist jedoch eine zeitnahe politische Entscheidung. Mit Altlasten ist nicht zu rechnen, jedoch verläuft unterhalb des Grundstücks ein S-Bahn-Tunnel.

Der eigentliche Artikel in der RMZ (Bezahlschranke) thematisiert die Realisierbarkeit des HH von Signa, möglicherweise L-förmlich, in Abstaffelung und mit 60 m Höhe. Ohne die persönlichen Ansichten von Mike Josef, Martin Hunscher, Ursula Busch, Julia Frank, Sebastian Papke oder Torsten Becker im Detail zu wiederholen sind bis auf Sebastian Papke alle anderen ehr weniger begeistert. Dies bedeutet aber nicht das sie den HH-Bau auf diesem Grundstück kategorisch ablehnen. Sollte Signa also ein HH mit einem Nutzungskonzept präsentieren welches einen überzeugenden städtebaulichen Mehrwert an dieser Stelle bringt, dann könnte ich mir vorstellen das auch die Höhenlimitierung von 60 m nicht in Stein gemeißelt ist. Für eine monofunktionale Bürokiste mit Café im EG und 60 Meter Höhe, oder wie hoch auch immer, wird es keine Absolution geben. Ein energieeffizientes Hybrid-Hochhaus mit geförderten und freien Mietwohnungen sowie Fläche im EG für Kultur und Büroflächen, das könnte ich mir vorstellen und dann wären auch die 60 Meter möglicherweise kein Limit. Sollte noch Fläche für öffentlichen Nutzung am Opernplatz oder Begrünung in der Taunusanlage dabei herauskommen, dann wäre dies ein von der Stadt sicher gern gesehener Vorteil. Trotz einem solchen Konzept würde ich hier ein 120-Meter-Hochhaus trotzdem ausschließlich. Dank des geplanten CBT und dem existenten HH in der NMS 69-75 ist die Verschattung des Opernplatzes m.E. kein Ausschlusskriterium für ein HH an dieser Stelle.

Leider plant man bei Signa wohl weiterhin mit den berühmt-berüchtigten 60 (66) m Höhe. Wir alle wissen wie solche "Türme" dann aussehen, um genügend Marge zu erwirtschaften. Zu verschenken wird Signa auch nichts haben. Das wird mit großer Wahrscheinlichkeit ein massiver Stummel werden und das am schönsten Platz in Frankfurt.

Ganz ehrlich: Dann lieber gar kein Hochhaus an der Stelle. Einen 60 m Stumpen braucht es da nicht.

Aber: Ein etwas höheres, dafür aber schlankes Gebäude, z. B. an die 80-90 m Höhe, im hinteren Bereich des Grundstücks, gegenüber dem City Hochhaus würde ich sogar begrüßen. Damit könnte man, schlank abgestuft, den Opernplatz schön fassen und die Skyline auslaufen lassen. Zudem daran zu denken ist, dass es Überlegungen gibt das BAO (City-Hochhaus) abzureißen und deutlich höher neu zu bauen.

Bzgl. Verschattungsproblematik des Opernplatzes, die ja oft angebracht wird. Das kann ich nicht mehr gelten lassen. Unter https://www.sonnenverlauf.de kann das jeder selbst überprüfen. Der Central Business Tower wird den Opernplatz weitaus mehr verschatten als ein 60-80 m Türmchen im hinteren Bereich des Signa Grundstücks. Selbst unser geliebter Opernturm verschattet im Hochsommer am Abend den Platz beinahe eine Stunde. Problematisch sind beim Signa Turm lediglich der Dezember und der Januar, da aber auch nur für eine Stunde. Dazu ein paar Grafiken:

Central Business Tower, Verschattung über den Opernplatz bis zur fast kompletten Welle (stünde der Turm schon am heutigen 5.1.2022):

und im März 2022:

Opernturm, im Sommer (8.07.2022) am Abend:

Bürohaus an der alten Oper (City-Hochhaus), heute am 5.1.2022:

Signa 60 m Hochhaus (stünde der Turm schon) am heutigen 5.1.2022:

Signa 80 m Hochhaus (stünde der Turm schon) am heutigen 5.1.2022, ein CBT verschattet bis März immer noch mehr vom Opernplatz als ein 80 m Turm von Signa:

Abschließend hypothetische Signa Planungen mit 60 m und 80 m Höhe; keine Verschattung des Opernplatzes im Sommer 2022:

Bilder: https://www.sonnenverlauf.de

Nachtrag: Und wenn die Stadt dort kein Hochhaus möchte und Signa dann eben ein 8-stöckiges Gebäude baut, dann BITTE einen anderen Entwurf als diesen grotesken Gewinnerentwurf des ersten Wettbewerbs, denn dieser verschandelt den Platz mehr als jedes Hochhaus das je könnte. Danke!

Neben dem schönen Artikel zum CBT in der FAZ von Rainer Schulze hat er nun auch zu einem Rundumschlag gegen einen evtl. Signa Turm am Opernplatz ausgeholt.

Dabei meint er die absolute Deutungshoheit zu haben, das erste Mal bin ich deutlich anderer Meinung. Vielleicht möchte sich Herr Schulze die im Vorbeitrag gezeigten Verschattungen betrachten.

Im Artikel schreibt er, dass sich der CBT wunderbar ins Stadtgefüge einfüge und einen respektvollen Abstand (300 m) zur alten Oper wahre.

PK: Den Opernturm oder das Bürohochhaus an der alten Oper (Ex Citybank) hat er anscheinend vergessen. Leider verschattet der CBT den Opernplatz länger und öfter als ein evtl. 60-80 m Hochhaus der Signa Gruppe.

Herr Schulze stellt jetzt die Verlässlichkeit infrage, schließlich sei jedem klar gewesen, dass dort kein Hochhaus möglich sein würde. Dies würde ich auch andere Bauherren stören.

PK: Den Deal den es wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zwischen der Stadt und dem Investor gab (im Rahmen der Karstadt Rettung) hat er bedauerlicherweise auch nicht bedacht.

Also wo wäre denn dann die Verlässlichkeit der Stadt, hat es einen solchen Deal gegeben?

Auch wirft der Autor die atmosphärische Wirkung in den Raum, ein weiteres Hochhaus würde der alten Oper Ihrer Wirkung berauben. Er meint, ein Hochhaus würde die alte Oper erdrücken.

Schließlich fordert er die Politiker im Römer auf, das Projekt abzulehnen, es sei ein zu großes Risiko.

Ich würde Herrn Schulze zustimmen, würde die Signa Gruppe einen 60 m Frankfurt-typischen Stumpen direkt an den Platz setzen wollen.

Das ist aber gar nicht der Fall. Man möchte ein Hochhaus ganz hinten, gegenüber dem BAO errichten. Keine Frage, es gilt hier vieles zu beachten auf diesem sensiblen Areal.

Aber gerade jetzt hätten die Politiker die Chance, die genauen Rahmenbedingungen neu zu setzen.

Verschattung gilt in diesem Zusammenhang eben nicht, da weniger verschattet wird als durch den CBT oder den Opernturm. Der Opernplatz ist bereits jetzt von Hochhäusern gerahmt. Meint der Autor tatsächlich der erste Entwurf (Flachbau mit hässlichen Ausschnitten)aus dem Alllianz Wettbewerb hätte dem Opernplatz gutgetan? Ich bezweifle es stark.

Einen schlanken, eleganten 60 bis 80 m hohen Turm im hinteren Bereich des Areals, halte ich für absolut verträglich.

Für mich wäre es nur dann ein Nein, wenn ein massives 60 m Hochhaus direkt am Platz stünde, dies würde dann tatsächlich den Platz "atmosphärisch" erdrücken.

Aber wie zuvor erwähnt ist der Standort ja nicht die Frage, den der Platz für das Hochhaus ist ja bereits gesetzt.

Herrn Schulze würde ich übrigens nahelegen sich noch einmal mit dem geplanten schrecklichen Molenhotel zu befassen, denn dieses Ungetüm wird tatsächlich ein ganzes Stadtviertel und die Main Promenade verschandeln. Grüße an Hr. Schulze übrigens!

Link zum Artikel:

https://www.faz.net/aktuell/rh…tz-ablehnen-17787152.html

Ich stimme mit dir überein Adama da auch mir beim lesen dieses Kommentars diese Gedanken in den Sinn kamen. Das Verschattungsargument des Opernplatzes durch ein mögliches schlankes 60-( /80-)Meter-Hochhaus an besagter Stelle sehe ich ebenfalls als nicht stichhaltig an. Auch die Befürchtung das ein solches HH den Opernplatz oder die Oper erdrückt teilte ich nicht. Diese Visualisierungen - hier und dort - zeigt ganz gut das der CBD dank Four Frankfurt und CBT optisch dichter an den Opernplatz und die Oper heranrücken bedingt durch den Umstand das es hohe HH sind und naturgemäß aus dieser Distanz gut wahrnehmbar sind. Und es werden noch weitere HH im CBD gebaut die möglicherweise vom Opernplatz aus wahr zu nehmen sind (beispielsweise der geplante Komplex aus HH und Neuer Oper an der NMS). Ergänzend sei noch auf Opernturm und Parktower verwiesen die trotz ihrer Nähe - bezogen auf deren Abstände per Luftline - zur Oper diese nicht erdrücken weil deren Entwürfe mit der Oper gut harmonieren. Im Gegenteil der Opernturm mit seinem Sockel sind für den Opernplatz und die Oper eine Ergänzung. Sollte die Stadt ein schlankes 60-( /80-)Meter-Hochhaus - mit einem maximalem Footprint a la Parktower oder Eurotheum - nahe zum BAO genehmigen dann ist auch hier der harmonische Entwurf das entscheidende Kriterium damit sich dieses stimmig ins Ensemble aus Oper, Opernplatz und diesem innerstädtischen Bereich einfügt. Diesen Pkt. müsste die Stadt, sofern sie dies für wichtig erachtet, in einem Vertrag mit Signa festschreiben. Das die Stadt Zugeständnisse mit Investoren vereinbart wenn deren geplante Bauten von Vorgaben bei Bebauungsplänen abweichen ist nichts Neues egal welche Parteien regieren. Leider wird m.E. ein sehr wichtiger Pkt. im Kommentar nicht thematisiert nämlich das das neue 60-Meter-Hochhaus wohl eine Büronutzung mit 2- oder 3-geschossigen 'Ladencenter' im Sockel haben wird. Dies bringt weder dem CBD (Nahumfeld) noch diesem innerstädtischem Bereich einen substantiellen Zugewinn an Urbanität. Wenn dieses genehmigt würde müsste Signa im Gegenzug möglichst viel Fläche für einen Zuwachs der Taunusanlage abgeben. Auch diesen Pkt. müsste dann der Vertrag mit Signa abdecken. Sollte ein Vorvertrag zw. Signa und Stadt existieren der die Verabredung der o.g. Pkt. ausschließt dann brauchen wir uns über diese Pkt. hier eh nich mehr echauffieren.

auf dem Opernplatz 2 wird allem Anschein nach das Gelände geräumt. Dort war ja bis Weihnachten noch der Gibson Christmas Market.

Es wurden bereits alle temporären Bauten und Bohlenwege entfernt. Aktuell sind zwei Bagger dabei den ganzen Sand aus den Gibson Beach Club Zeiten in der Mitte des Grundstücks aufzutürmen.

Hat jemand dazu ein Update?

Anbei ein Bild von heute.

Bild: Skyview

Im neuen Spiegel ist ein Artikel zu einer angeblichen Schieflage im Benko-Immobilienkonzern (hinter Bezahlschranke hier). Danach versuche man diverse Projekte von Signa Prime zu verkaufen und/oder Co-Investoren zu finden, die teilweise deutlich unter aktuellem Buchwert einstiegen. Genannt wird z.B. das Kadewe, aber auch die Hauptwache. Der Opernplatz wird zwar im Artikel nicht erwähnt, aber die Frage nach der weiteren Entwicklung stellt sich natürlich beim Lesen.

Falls jemand updates zum Projekt hat, immer her damit. Vielleicht schafft es die kreditwürdige Stadt Frankfurt ja doch einem verzweifelten Rene das Grundstück abzukaufen, z.B. für einen Theaterneubau *träum*

Hier ein aktuelles Bild von dem geräumten Grundstück am Opernplatz. Es waren dort einige Begehungen zu beobachten. Vielleicht tut sich ja bald was auf der Fläche.

Bild: Skyview

Update: Mittlerweile steht da ein "Fahrzeug mit Tiefenbohrungsfunktion" für Probebohrungen. Kein schlechtes Zeichen.

PS: wurde das hier eigentlich mal thematisiert? City of Frankfurt rejects Signa's Opernplatz high-rise plans - React News

Auch dieser Bericht in der FR spricht dafür, dass es jetzt bald losgeht. Der Gibson Beach Club musste jetzt wohl letzte Gerätschaften wegräumen.

Signa zufolge wird dort ein achtgeschossiges Geschäftshaus mit mehr als 12.000 qm Gesamtmietfläche entstehen. Die kürzlich sichtbaren Arbeiten waren demnach Probebohrungen für Geothermie. Noch 2023 sollen demnach die beiden noch verbleibenden Kellergeschosse abgerissen und direkt im Anschluss der Neubau begonnen werden.

Mit beiden Entscheidungen kann ich gut leben, Hochhaus ja oder nein.

Was mich aber irritiert, ist das Narrativ der "Verschattung" den ja verschiedene Journalisten immer wieder anbringen und das leider ohne sorgfältige Recherche.

Denn wenn es rein nach "Verschattung" geht, müsste der CBT, der in derselben Flucht gerade gebaut wird, sofort gestoppt werden.

Denn dieser Turm verschattet den Opernplatz weitreichender als es ein kleines 60 - 80 m Türmchen auf dem Opernplatz 2 je könnte.

Jetzt stellt sich die wichtige Frage nach dem Entwurf und diese Entscheidung ist sehr wichtig für den schönsten Platz Frankfurts. Also warum wird dieser nicht veröffentlicht? Geben wird es ihn auf alle Fälle schon. Hat man Angst vor der Reaktion?

Mod: Die folgende allgemeine Diskussion zu Verschattung ist jetzt hier.

Wie ich mich heute mit einem scharfen Blick durch eine Lücke des Bauzauns überzeugen konnte, hat der für den August angekündigte Rückbau des Kellers bislang nicht angefangen.

heute wurden auf dem Grundstück von Signa, Opernplatz 2 alle Stromkästen und auch alle BauWatch Kameraüberwachungen abgebaut und abtransportiert.

Leider kein gutes Zeichen für eine baldige Bebauung.

Bild: Skyview

Aber leider auch nicht allzu überraschend angesichts der Entwicklung bei Signa. Jetzt sollte die Stadt schnellstmöglich aktiv werden, damit das Ganze irgendwie doch noch zu einem guten Ende kommt. Ist ja leider kein Einzelfall, dass solche groß angekündigten Projekte am Ende nicht realisiert werden.

Dieser Strang wurde im September 2013! begonnen und was ist seitdem passiert? Der Altbau wurde abgerissen. Mehr aber auch nicht.

Der Opernplatz 2 hat - laut Meldung der heutigen Immobilienzeitung - den Eigentümer gewechselt.

Geäußert wird in dem Artikel das die Projektentwicklung aufgenommen werden soll und zwar im Rahmen der ursprünglichen Baugenehmigung. Hoffnung auf Besserung stellt sich ein?

Quelle: https://www.iz.de/transaktione…ter-opernplatz-2000024551

Danke. Zu ergänzen noch, dass die neuen Eigentümer dem Artikel zufolge planen, das Areal temporär öffentlich nutzbar zu machen, wie es auch zu Signa-Zeiten geschehen ist. Zwischennutzungen waren bekanntlich ein Beach Club im Sommer und ein Weihnachtsmarkt im Winter.

Mit dieser Neuausrichtung denke ich, wird es an der Zeit einige Ergebnisse und Überarbeitungen des letzten großen Wettbewerbs zu zeigen. Dieser fand im Winter 2021 statt, diesen ließ man wohl parallel zu einer evtl. Hochhausbebauung laufen. Wie das ausging, weiß man ja.

Ortner und Ortner:

Visualisierungen: Adrian Koenig, Bilder: Ortner und Ortner

Max Dudler, Berlin:

1. Entwurf aus dem Wettbewerb 2021:

Bilder: Max Dudler

2. Überarbeitung September 2022:

Bilder: Max Dudler

Für welchen Entwurf sich Signa letztendlich entschieden hat, werden wir wohl wahrscheinlich niemals erfahren.