Zentren - Unterzentren - Kerngebiete (Diskussionsthread)

  • Iwie hats meinen Link nicht verlinkt.


    Hier spricht die Stadtplanerin von Wien über Hochhäuser, und den Nachteil von monozentrischen Städten. Es tauchen sehr viele Begriffe auf, auf die wir hier im Münchenforum schon oft gestoßen sind.


    "Warum Polyzentralität toll ist? Weil ohne sie die Innenstädte zu teuren Geschäfts- und Bürostandorten werden, aus denen die Wohnbevölkerung verdrängt wird", sagt Brigitte Jilka. Sie ist Stadtbaudirektorin von Wien. "


    http://www.morgenpost.de/berli…-weiter-wachsen-soll.html

  • Wenn ich es richtig verstanden habe, bezieht sich der von dir verlinkte Beitrag auf Berlin und eher weniger auf die Region München. Dabei geht es dann auch weniger um Wachstumsstrategien, sondern eher um die Schaffung und den Erhalt von Subzentren für das organisatorische Gesamtgefüge der Siedlungsgebiete. Wie schon an anderen Stellen erwähnt, sehe ich in beiden Strukturen Vor- und Nachteile. Kompakte Stadtgebiete mit monozentrischer Struktur wie München oder auch Amsterdam haben durchaus Vorteile für alle Bewohner und Nutzer (u.a. kurze Wege, Konzentration der wichtigen Funktionen etc.). Eine "Verödung" der Innenstadt, wie in dem Beitrag am Beispiel Wien identifiziert wird, kann ich in den Münchner Innenstadtlagen nicht feststellen. Trotz hoher Mieten sorgt die Mischung aus verschiedenen Funktionen für viel Lebendigkeit (zudem werden gerade in den letzten Jahren wieder viele innerstädtische Gewerbeimmobilien zurück in Wohnraum umgewandelt). "Verödet" sind hier eher die Vororte.

  • Mod.: Verschoben aus dem Pasing-Thread: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=619457#post619457


    So kurios es klingt, aber Pasing ist einer der wenigen Orte in München, der mich etwa an Berlin mit seinen zig Unterzentren erinnert. Derartige Dichte, Funktionsmix und Unabhängigkeit hat eigentlich kein anderes Gebiet in München. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass Pasing 9 km vom Zentrum entfernt liegt.

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    Außerhalb des Mittleren Rings ist Pasing tatsächlich eines der wenigen echten Subzentren. Nicht umsonst ein Fernbahnhalt. Rotkreuzplatz und Umgebung wäre noch zu nennen, Bayernkaserne könnte eins werden.


    Aber wieso kommst du denn gerade bei diesem Projekt darauf :D?


    Architektonisch sicher solide, aber die zwei gegenüberliegenden Brachen warten auch noch auf ihre Entwicklung.

  • Kenne Rotkreuzplatz auch recht gut. Würde mal behaupten, dass er vielleicht 1/5 von dem bietet, was Pasing hat. Zumindest, wenn man nicht viel Geld hat. Für Reiche ist der Rotkreuzplatz mit Boutiquen und Restaurants natürlich besser ausgestattet.

  • Als klassisches Subzentrum haben wir hier u.a. Schwabing mit Münchner Freiheit als Mitte.


    Außerhalb und neuer natürlich Neuperlach und Messestadt. Mußte aber auch ers mal kurz nachdenken, das sind Orte wo ich selten hinfahre.

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    Die Münchner Freiheit liegt ja innerhalb des MR - da gibt´s natürlich dutzende Subzentren.


    Die Messestadt besitzt lediglich ein großes EKZ, ich würde es daher nicht als Subzentrum bezeichnen.

  • Nur in München zählt MFreiheit nicht mehr zur Innenstadt. In jeder anderen Stadt dieser Größe würde keiner auf die Idee kommen so etwas wie die MFreiheit als Subzentrum zu bezeichnen.

  • Innenstadt = innerhalb des Mittleren Rings


    Das ist richtig, so könnte man jeden größeren Platz in München, den vier, fünf Geschäfte und Cafés zieren, zum Subzentrum deklarieren, was der Sache nicht gerecht wird.
    Meines Erachtens ist aber auf jeden Fall noch Ostbahnhof/Orleansplatz zu nennen. Messestadt/Willy-Brandt-Platz und Neuperlach/Hanns-Seidel-Platz natürlich schon auch. Sowas wird auch in Freiham entstehen. Hier ist mehr als nur EKZ. Hier sind auch Ärzte, gestalteter ÖR mit Aufenthaltsqualität sowie Verkehrsknotenpunkt mit Bahn/Bus/Taxi...


    Aber irgendwie kenne ich das ja als Geograph eher unter dem Begriff Stadtteilzentrum und somit ist der Rotkreuzplatz als Stadtteilzentrum Neuhausens auf jeden Fall zu nennen. Subzentren sind eher kleinere Zentren in einer Stadtregion, also z.B. Germering oder Erding wenn ich nicht irre. Aber sei's drum. Für die Anwohner haben solche Stadteilzentren oder auch Subzentren eine sehr wichtige Funktion zur Deckung von Waren des kurz- und mittelfristigen Bedarfs. Für Waren des langfristigen Bedarfs muss ohnehin entweder das Stadtzentrum bzw. die Kernstadt oder vermehrt die EKZs und Fachmarktzentren auf der grünen Wiese angesteuert werden.


    Um zum Thread zurückzukommen: Pasing war bei der Eingemeindung zu München ja nicht bloß ein Dorf wie etwa Riem, sondern bereits eine Kleinstadt mit eigenständigem Stadtzentrum, heute eben ein Stadtteilzentrum innerhalb Münchens. Und ich hoffe Pasing erhält möglichst bald einen U-Bahn-Anschluss (am besten mit Verlängerung nach Freiham über Bodenseestraße). Denn es ist nachgerade ein Witz, dass Pasing mit dem zweitgrößten Münchner Bahnhof noch nicht längst an die U-Bahn angeschlossen ist. Am Ostbahnhof erfolgte dies bereits 1980...

  • In jeder anderen Stadt dieser Größe würde keiner auf die Idee kommen so etwas wie die MFreiheit als Subzentrum zu bezeichnen.


    Die Freiheit ist einfach ein Teil der Innenstadt - man muss nicht streng stadtviertelbezogen herangehen.


    Daher würde ich zustimmen, die Freiheit nicht als eigenes Subzentrum zu bezeichnen, da es innerhalb des MR für mich einfach keinen Sinn macht, solche zu deklarieren - wie Geograph schon erwähnt hat, müssten sonst zahlreiche vergleichbare Orte als solche bezeichnet werden.


    Wenn wir aber die Messestadt als ein Subzentrum bezeichnen, dann ist der Arabellapark oder das OEZ / Moosach mindestens auch eines.


    @Mods:


    Posts vll. besser in die Lounge verschieben.

  • Wie ich sehe, gibt es unterschiedliche Vorstellungen über Subzentrum.


    Wenn ich nochmal auf Schwabing zurück kommen darf. Nicht nur weil es früher eine eigene Stadt war (bekam tatsächlich vor der Eingemeindung eigene Stadtrechte) sondern vor allem weil es so anders ist als die Innenstadt habe ich das immer als eigenständiges Zentrum betrachtet. Nicht nur architektonisch anders, auch vermittelt mir persönlich Schwabing immer ein komplett anderes Lebensgefühl. Ein Ausflug an die Freiheit gab mir oft das Gefühl in einer ganz anderen Stadt zu sein. Ob Schwabing dann innerhalb des mittleren Rings liegt ist unerheblich, die gefühlte Distanz zur Innenstadt ist groß. Anders als z.B. ein Spaziergang durch Sendling oder Giesing, das ist immer noch München, während die Freiheit was viel weltstädtischeres ausstrahlt.

  • Moosach hat mehr (klein-) städtischen Charakter als Neuperlach oder Neuriem.


    Das wird durch die Bebauung des Meillergeländes, die Umstruktzrierung des OEZ, Stadtwerkezentrale, Knorr-Bremse noch vestärkt werden.


    Hoffentlich kommen da noch mehr Projekte. Ist ein höchst interessanter Stadtteil.