Potsdam: Wiederherstellung historische Mitte - Diskussionsthread

  • Es handelt sich hier um den Staudenhof, dessen Bestand bis 2022 garantiert ist (2012 beschloß man eine Karenz von 10 Jahren). Dann ist der Abbruch möglich, wenn die SVV dies bestätigt.


    Das andere Gebäude ist die Stadt- und Landesbibliothek. Hier hatten die Sozialisten versucht das Haus zu "retten" und das Ergebnis nach Umbau (also Rohbauzustand => Neubau) hat jedoch die DDR-Nostalkiger nicht begeistert. Das ist der Grund, warum sich die Sozialisten nicht in die Reihe der FH-Retter stellen.

  • Nochmal zur FH. Die Intitive "Potsdam neu denken" behauptet ja fortwährend, der Bau sei exklusiv für Potsdam entworfen worden und stelle eine kreative Sonderleistung der Architekten dar. In Wahrheit ist der Bau eine Kopie von Mies van der Rohes "Home Federal Building" in Des Moines, Iowa - ausgerechnet einem Bankgebäude. Mies konnte den Bau 1964 in Marmor und Metall ausführen - die Potsdamer Variante kommt da mit angestrichenem Stahlbeton aus. Also Mies für Arme.


    http://abload.de/img/bildschirmfoto2015-10cgsxb.jpg


    http://abload.de/img/homefederalbuildingiow2svi.jpg


    http://abload.de/img/homefederalsavingsbanbns2u.jpg


    Fotos geurlt. Quellenangabe fehlt.
    Bato

  • Die Initiative "Potsdamer Mitte neu denken" behauptet nicht fortwährend, dass das FH-Gebäude keine Vorbilder hätte. Erst am 25.10. hat PMND auf ihrer Facebook-Seite einen Hinweis auf einen Mies van der Rohe Bau als Vorbild eingestellt, allerdings auf die Martin Luther King Junior Gedenkbibliothek in Washington.
    https://www.facebook.com/PotsdamsMitte
    "Potsdamer Mitte neu denken" ist aber der Meinung, dass sich das FH-Gebäude hervorragend sanieren und nutzen lässt und dass ein Abriss ein Vorstoß gegen die Prinzipien der Behutsamen Stadterneuerung wäre.

  • Also, als ich vor etwa einem Jahr bei der Präsentation der Diplomarbeit von Herrn Tomczak war hat dieser gesagt, dass die FH exklusiv für Potsdam entworfen worden sei. Andere haben das bei mehreren Veranstaltungen wiederholt. Nachdem der Vergleich mit Mies vor etwa einer Woche bei Facebook kursierte konnte die Truppe jetzt wohl nicht anders. Zudem eignet sich wohl eine Martin-Luther-King-Jr.-Gedenkbibliothek besser als Vorbild als ein Bankgebäude...


    Die Martin Luther King Junior Gedenkbibliothek in Washington ist der Zweitaufguss von Mies (1972) und hat vier Konstruktions- und drei Obergeschosse. Das würde ich schon für entscheidend halten. Die Bibliothek in Washington ist Mies' letztes Werk.


    Dass die Initiative den Potsdamer Bau erhalten möchte ist keine Neuigkeit. Das Beispiel der benachbarten Bibliothek jedoch zeigt, dass nach einer notwenigen Rückführung in den Rohbauzustand meist etwas anderes Aufgebaut wird, als dort vorher stand. Der Abbruch bis zum Rohbau wäre aus Gründen der Altlastensanierung nötig und für den Aufbau einer neuen Fassade, die den Wärmeschutzbestimmungen entspräche.


    Oder die Initiative, welche das Kopieren von hervorragender internationer Architektur durch Friedrich II. stets als "Kitsch" und "Unehrlichkeit" brandmarkt, bricht - nachdem nun eine ihrer Ikonen auch "nur" eine Kopie ist - gleich mit dem nächsten Dogma und verlangt die Fassade der FH zu rekonstruieren. Ich fürchte, das ist alles schwer vermittelbar.

  • so so...der Abriss der FH stellt also einen Verstoß gegen die Prinzipien der "behutsamen Stadterneuerung" dar.


    Dass ich nicht lache!


    Erst vergewaltigt man die Altstadt Potsdams mit dieser riesigen unsäglichen Hässlichkeit, die sich quer gegen den historischen Stadtgrundriss stellt, um sich anschließend rotzfrech bzgl. deren Erhalts auf die Phrase der behutsamen Stadterneuerung zu berufen.


    Merkt die Initiative "Potsdam neu denken" nicht, wie schizophren die Argumentation ist?


  • Erst vergewaltigt man die Altstadt Potsdams mit dieser riesigen unsäglichen Hässlichkeit, die sich quer gegen den historischen Stadtgrundriss stellt, um sich anschließend rotzfrech bzgl. deren Erhalts auf die Phrase der behutsamen Stadterneuerung zu berufen.


    Das ist doch ein Wesenszug des sozialistischen Städtebaus. Die Jahrhunderte alten Strukturen werden ausradiert und mutwillig konträr überbaut und anschließend wird das Resultat zur besonders schützenswerten Zeitschicht erhoben. Diese architektonische Hirnwäsche ist sozusagen systemimmanent.
    Es geht dabei überhaupt nicht um Baustile, sondern ausschließlich um politische Agitation.

  • ^ Ja super, die nächste Beschimpfungskaskade geht los: "Vergewaltigt", "unsäglich", "rotzfrech", "schizophren", "Hirnwäsche", "ausschließlich politische Agitation". Ich bin, wie schon oft gesagt, für den Abriss der FH und die Wiederherstellung des alten Stadtgrundrisses. Aber diese selbstgerechte Denunziation des Gegners seitens mancher Traditionalisten geht mir doch arg auf den Senkel. Ich bitte um Mäßigung.


    (Ach, und sollte nun mein anonymer Lieblings-Rotbewerter "Du bist es, der hier auf den Senkel geht" in seine Bewertung schreiben wollen - lass es bleiben. So rhethorisch brillant, wie es Dir vielleicht scheint, sind diese Retourkutschen nicht. Also schone Deine Tastatur und schreibe einfach: "Selber doof!")


    EDIT: Ein Rotbewerter schreibt: "Das sind keine Beschimpfungen, sondern Tatsachen". Na klar.

    2 Mal editiert, zuletzt von Architektenkind () aus folgendem Grund: Sichtbarmachung anonymer Wadenbeißerei

  • Das ist doch ein Wesenszug des sozialistischen Städtebaus. Die Jahrhunderte alten Strukturen werden ausradiert und mutwillig konträr überbaut und anschließend wird das Resultat zur besonders schützenswerten Zeitschicht erhoben. Diese architektonische Hirnwäsche ist sozusagen systemimmanent.
    Es geht dabei überhaupt nicht um Baustile, sondern ausschließlich um politische Agitation.


    Du hast ja 110% Recht. Man muss nur durch das Photostream von Potsdam Mitte gucken um zu wissen es hat herzlich wenig mit Architektur zu tun, and viel mehr mit Linkerpolitik zu tun.


    Guck mal:


    https://www.facebook.com/Potsd…_stream?tab=photos_stream


    Zitat von Potsdam Mitte Neue Denken

    Wozu muss sie die Grundstücke denn dann verkaufen?
    Sie gehören ihr.
    Es steht ein Gebäude (die FH) das als ganzes oder in Teilen weiter genutzt werden kann. Für die Stadtverwaltung, als Kulturhaus, als Ausstellungsräume usw.
    Entlang der F.Ebert Str. könnte trotzdem Wohnbebauung entstehen. Der Staudenhof könnte weiter preiswertes Wohnen im Zentrum gewährleisten und weiter eine grüne Oase im Ort der Steine sein.

  • Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) warnt vor dem Bürgerbegehren einer Initiative, die die Entwicklung der gesamten historischen Mitte zum Erliegen bringen will. Dabei geht es in Wahrheit nicht nur um den diskutierten Abriss des Hotel Mercure, sondern vielmehr um einen totalen Stillstand zwischen Altem Markt und Platz der Einheit. Und das, obwohl in diesem innerstädtischen Bereich neben Geschäften, Restaurants und Cafés auch 600 dringend benötigte Wohnungen (darunter mindestens 15 Prozent Sozialwohnungen) sowie öffentliche Einrichtungen für Kunst und Kultur geplant sind.



    Mit purem "dagegen" kann man insb. in der heutigen politischen Lage tatsächlich viele Leute mobilisieren, die sich eigentlich gar nicht für Architektur und Städtebau interessieren. Siehe die letzte Sonntagsfrage zur Landtagswahl in Brandenburg, wo die Rechtspopulisten inzwischen gleichauf mit der CDU liegen und die Linkspartei schon überholt haben (http://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/brandenburg.htm). Kann mir ja keiner erzählen, dass das alles überzeugte "Rechte" sind. Aber es scheint vielen Leuten ein steigendes Bedürfnis zu sein, den Wahlzettel zum "Denkzettel" zu machen, auch wenn die gegenständliche Wahl gar nichts mit den Dinge zu tun hat, die sie aufregen (als ob das Land Brandenburg mit seiner Landesgesetzgebung irgendwas an den großen "Aufregern" unserer Zeit ändern könnte...).


    Wenn der Eindruck vermittelt wird, dass "der kleine Mann" (wer auch immer das sein soll, viele Mitbürger bezeichnen sich in der Selbstzuschreibung nunmal so) sich gegen "die da oben" stemmt oder "die da oben" auch nur ärgern kann wenn er die Wiederherstellung der Mitte Potsdams ablehnt, dann wird es schwierig für die Befürworter. Wenn nun "die da oben", also die politische Spitze der Kommunalpolitik oder auch engagierte Bürger (in den Augen des "kleinen Mannes" gehört bereits jeder mit Hochschulabschluss zu "denen da oben"), ohne Not eine Front bieten, dann wird das daher in meinen Augen den paradoxen Effekt haben, dass es den Gegnern der Wiederherstellung der hist. Mitte besonders leicht gemacht wird.


    Statt daraus ein Rückzugsgefecht zu machen, statt sich in "Erklärungsnot" zu begeben, würde ich diejenigen, die "dagegen" sind, um handfeste Alternativen bitten.


    Zu sagen "das ist doch so teuer", was man im Kern oft hört - jede Bebauung koster Geld und in der heutigen Zeit ist 1 Mio. schnell verbaut. Selbst für zweckmäßigste "Nicht-Architektur".


    Zu sagen "das ist doch nur für Bonzen" - in der Stadtmitte wird wohnen so oder so teurer, ob in wiederhergestellten Altbauten oder in "modernen" Betonkisten. Im ersteren Fall wird es aber auch für die, die nicht in der Mitte wohnen, schöner - gerade für die, die sich dort zum Bummeln oder aus anderen Gründen aufhalten und außerhalb der Mitte wohnen.


    Zu sagen "mit den Grundstücken wird Volkseigentum privatisiert", niemand hat ein schlüssiges Konzept wie die öffentliche Hand den dringend benötigten Wohnraum schaffen soll. Die Stadt Potsdam hat das Geld schlicht nicht. D. h. ob mit "modernen" Betonkisten oder mit Rekos, in beiden Fällen werden Private neuen Wohnraum schaffen (müssen). Und jede Wohnung entlastet den Gesamtmarkt, weil sich umgekehrt jede fehlende Wohnung - selbst im Luxussegment - auf den Gesamtmarkt auswirkt. Wer einfache Wohnlagen möglichst preisgünstig erhalten will, der muss gehobenen Wohnraum neu bauen.


    Ja gut und die ideologischen Debatten über Historismus, wer die führen will, viel Spaß. Die Geschichte der Architektur ist eine einzige Abfolge von Historismus plus ein Quentchen Neuinterpretation und Re-Arrangement. Genau das wird in Potsdams Mitte gemacht. Es gibt ja keine flächendeckende Altstadtreko sondern auch auch reichlich ahistorische Neubauten, aber eben in einem schlüssigen Gesamtkonzept (wofür man an das Vorkriegspotsdam anknüpft - nicht um die Zeit zurückzudrehen, sondern weil man das Rad nicht neu erfinden will, nichts liegt doch näher eine Stadtstruktur, von der man wuste, dass sie lebenswert war, zum Vorbild zu nehmen).


    Städtebau aus einem Guss - dazu gibt es keine Alternative, zumindest keine bessere.

  • Der Kern der Infamie liegt ja stets darin zu unterstellen, dass die Geldbeträge die Hasso Plattner für das Barberini aufwendet, die Landesregierung zur Beseitung von städtebaulichen Missständen wie der FH der Stadt überweist oder vom Bund zur Errichtung des Garnisonkirchenturmes zugesagt werden alternativ für Schultoilettensanierung und Subventionierung der Plattenbaumieen auf DDR-Niveau ausgegeben werden können.


    Auch die Anarchos der Anderen und die Sozialisten wissen, dass das nicht geht. Trotzdem behaupten Sie Gegenteiliges und wollen ein Plebiszit darüber.


    Wir haben eben vor etwa 10 Jahren in weiten Teilen der Politik die Konkurrenz unterschiedlicher Ideen zum Erreichen des gleichen Zieles verlassen und sind dabei wieder in die klassenkämpferische Rhetorik, bei der es eine (diesmal aber wirklich !) funktionierende Alternative zur freiheitlichen Gesellschaft gibt, einzutreten. Das haben auch die rechten Feinde der offenen Gesellschaft begriffen und links und rechts zusammen marschiert wieder auf einen Anteil von 50 Prozent zu.

  • Ich persönlich habe noch nie jemand gehört, der das genau so behauptet. Es wird geschickter formuliert wie. "Das soll X Mio. kosten. Und was ist mit den Schultoiletten?". Wortklauberisch kann man sagen, dass da doch gar kein Zusammenhang hergestellt wurde. Tatsächlich weiss aber jeder, wie solche Äußerungen wirken und dass der arglose Rezipient solch eine Botschaft dann auch genau wie "gewünscht" versteht. Und auch das macht diese Diskussionen so enorm anstrengend. Manchmal hab ich fast den Eindruck, dass mancher, insb. die Ostalgiker, sein FDJ Agitprop-Seminar aus DDR Zeiten recycled.

  • Ein paar Infos zum aktuellen Stand des Bürgerbegehrens: Das Interesse übersteigt selbst die kühnsten Erwartungen. Nach zwei Wochen wurde die 5000-Unterschriften-Grenze überschritten. Ich bin daher sehr optimistisch, dass die benötigten 14000 Unterschriften zusammenkommen und wir bald einen spannenden Abstimmungskampf bekommen werden.

  • Ein paar Infos zum aktuellen Stand des Bürgerbegehrens: Das Interesse übersteigt selbst die kühnsten Erwartungen. Nach zwei Wochen wurde die 5000-Unterschriften-Grenze überschritten. Ich bin daher sehr optimistisch, dass die benötigten 14000 Unterschriften zusammenkommen und wir bald einen spannenden Abstimmungskampf bekommen werden.


    Aber WARUM!? Ich kann es nicht vorstellen, warum Leute Platten behalten möchten.


    Wer wird für die Sanierungs des Gebäudes bezahlen? Wer wird einziehen (ah ja -- die Andere und die Linke wollen die FHS als "Cultural Center" und Flüchtlingsheim nutzen)? Hat Potsdam/Brandenberg so viel Geld sie können das schaffen? Neubau im alten Stil bringt mehr Wert zu den Nachbarschaft, es bringt Arbeitsstellen (via neue Lädens, Restaurants, Hotels, usw., usf.,), es kehrt die Stadt zu einem Zustand vor der Krieg & DDR-Zeit zurück.


    Für mich -- es ist so schwer zu verstehen, wenn man sieht die Bilden von Architektenkind und vergleicht die mit Bilder von die Platten in der Potsdamer Stadtmitte ... es gibt keinen Vergleich. Ich finde es Wahnsinn, dass es (kranke) Leute gibt ... die die Plattenbau behalten möchten.


    Ich finde es auch Interessant ... die Leute hinter der Bürgerbegehren wollen die DDR-Zeit erinnern und natürlich die Gebäude davon bewahren. Um ... Hallo! Die SED & der DDR war auch so schlecht wie die NSDAP und der III. Reich. Beide hatten Geheimpolizei, beide hatten Geheimgefängnis, beide hatten keine Beachtung für Menschenrechte, beide hatten politischer Gefangener, beide hatten keine Redefreiheit, keine Pressefreiheit .. aber eins war doch nicht soooooo schlecht, und darum sollten wir es erinnern und die Gebäuden bewahren?


    Ich könnte mir nicht vorstellen, die gleiche Leute wollen die Finanzministerium in Berlin bewahren wie die die Platten bewahren möchten.

  • ^^^



    Ich bin der Meinung, dass es ein "Culture War" ist.


    Architektur ist eine Kunstform. Hinter der Fassaden gibts Bedeutungsgehalt. E.g., Architektur repräsentiert die Ideen, die Werte und das soziales Konstrukt von der Gesellschaft wann es gebaut war.


    Für die Linke, die Andere und die Grüne -- Platten ist nicht nur einen Architekturstil oder eine Sammlung von sehr effiziente Gebäuden ... sonst Platten repräsentiert die "wesentliche Gleichheit des Bevölkerungs." "Alle sind gleich."


    Du musst auch merken ... Wideraufbau sind fast immer in der Stil des 19. Jahrhunderts. Marx & Engles gekämpft gegen des Systems in diesem Zeitraum. E.g., die Kampf gegen das System, dass den Altermärkt in Potsdam gebaut hat.


    Wenn Platten abgerissen ist, und ein Wiederaufbau ist gebaut -- es ist die "Körperlichesbekanntmachung" von der Untergang des Sozialismus.


    Im end-effekt, für die Leute hinter das Begehren .. die Gebäude sind irrelevant. Was wichtig ist -- ist die Ideen hinter der Fassade der Gebäude.


    Du und ich ... wir kämpfen für schöne Gebäude. Die Leute hinter des Begehren ... es ist ein Kampf um ihre "Lebensart" und "politische Philosophie."


    Sie werden niemals aufgeben. Das heißt, wir können auch nicht aufgeben.

    Einmal editiert, zuletzt von Gatriel ()

  • Nochmal zur FH. Die Intitive "Potsdam neu denken" behauptet ja fortwährend, der Bau sei exklusiv für Potsdam entworfen worden und stelle eine kreative Sonderleistung der Architekten dar. In Wahrheit ist der Bau eine Kopie von Mies van der Rohes "Home Federal Building" in Des Moines, Iowa - ausgerechnet einem Bankgebäude. Mies konnte den Bau 1964 in Marmor und Metall ausführen - die Potsdamer Variante kommt da mit angestrichenem Stahlbeton aus. Also Mies für Arme.


    So ziemlich jede Curtain Wall Konstruktion der Nachkreigsmoderne in [West]Deutschland wird Mies van der Rohe als geistigen Vater zugerechnet. Das ist aber infantiler Blödsinn der auf einer "Nachholer"-Schrulle der Nachkriegszeit basiert in dem man den Anschluss an die "Internatonale" Moderne Architektur versucht zu Germanisieren. Tatsächlich gab es aber schon vorher Vorhangfassaden, im Amerika dieser Zeit sogar welcher mit gleicher Optik vor dem Seagram. Mies wird nur stilisiert weil er halt die Formvollendung dieser Konstruktionsmethode durch seinen Tektonik-Bezug in die Architektur einführt und sie Veredelt.
    Zur FH würde ich sagen das die Mies vergleiche Blödsinn sind alleine schon deswegen weil es sich nicht um eine Stahldominante Vorhangsfassade der Mieschen Beispiel-Typen handelt......
    Letztendlich versucht man hier nur eine umgekehrte Argumentation der FH-Befürworter mit einer Bauhaus-Historismus Analogie um sie einer Vorkriegs-Analogie gegen überzustellen.
    Eine Analogie lässt sich letztendlich schon finden aber eben eher im Vorkriegs-Industriebau. Dessen Bauingenieureske Methodik die teilweise der Orthodoxen-Moderne zugerechnet werden darf war der Anknüpfungspunkt der DDR-Architektur (auch vor der Chruschtschowen Homogenisierung). Letztendlich sind hier von allen Seiten aufgeführte [Architektonischen]-Geschichtskonstruktionen von Fiktion durchsetzt. Also Argumentiert doch bitte doch einfach nur mit der Ebene eures ['unsäglichen'] Privaten Geschmacks und hört auf die schon genügend Fiktive Architekturgeschichte/Theorie hier weiter zu ['vergewaltigen']. Eure ['shizophrene'] ['Gehirnwäsche'] die mit einer ausschließlich ['politisch motivierten Agitation'] der anderen begründen wollt ist ['rotzfrech'] denn ihr seit keinen Deut besser.

  • Ih weiss ja nicht, Klarenbach, was deine "kühnen Erwartungen" waren, aber dass ein Bürgerbegehren zum Erhalt des Interhotel bei über 20 % Wählerstimmen für die Linkspartei in Potsdam die notwendigen 10 % der Wahlberechtigten mobilisiert ist doch klar. Es müssten wirklich "kühne" Gedanken sein, die hier auf etwas anderes getippt haben.
    Vielleicht formulierst Du künftig deinen Gedanken besser selbst, als die Sätze von Pressemitteilungen poltischer Gruppierungen zu kopieren. Dann passieren solche Sachen nicht.

  • Kraftausdrücke helfen da nicht weiter, Whywolf Larry. Und schon gar nicht "infantiler Blödsinn".


    Der Vergleich mit dem Bankgebäude von Mies aus den 60ern bringt die Verwandschaft eindeutig zu Tage. Das Restaurant "Seerose" in Potsdam - aus der gleichen Zeit wie die heutige FH - ist auch eine Kopie einer Ikone der Moderne. Die selige DDR wollte in den 70ern international sein und kopierte hemmungslos die klassische Moderne.




    (c) akg images

  • Konstantin, super Vergleich, chapeau! Aber weshalb gab es eigentlich irgendwann mal die Post-Moderne?

    Einmal editiert, zuletzt von Taxodium () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Das ganze nochmal in Farbe, wenn wir schon Bilderkreig machen wollen
    Stahlvorhangfassade, mit Beton aus Brandschutzgründen umkleidet, nochmal mit Schwarzen Blech des Styles wegen umkleidet. Das ist eine reine Stahlkonstruktion deren Fensterabstände breiter als in der FH sind.
    https://www.cardcow.com/images/set514/card00049_fr.jpg
    Geplant waren sie sogar noch größer, weil Mies auf den Betonbrandschutz verzichten wollte. Das hat er sehr oft Probiert um die Propotionen zu verbessern.
    https://www.cardcow.com/images/set455/card00118_fr.jpg
    Auch wichtig ist das die reine Stahlkonstruktionen einen sehr luftigen; transzluzenten Sockel ermöglicht.


    Das kann man alles von der FH nicht behaupten sie reiht sich eher in solche Bauten ein.
    http://www.tagesspiegel.de/images/kkw-rheinsberg/10637052/2-format43.jpg[


    Wenn du einen Mies van der Rohe style Bau suchst in der DDR dann bietet sich der Typenbau, Mehrzweckgebäude Typ Leipzig des VEB Leichtmetallbau.
    Volle Stahlskelettkonstruktionen mit Vorhangfassaden auch in derselben Pfosten-Riegel abfolge. Es gibt auch einige Pavillions welche diese Fassade verwenden, diese sind dann dem Home Federal Building ähnlich.
    http://www.lvz.de/var/storage/…nt-belegt_ArtikelQuer.jpg


    Und Restaurant "Seerose"?????????????????
    Eine Betonschalenkonstruktion! Das ist meilenweit davon entfernt. Das sollte sogar deiner Ideologisch verschrobenen Sichtweise offensichtlich ins Auge fallen.


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    Hinweis der Moderation: Die Einbindung der Bilddateien wurde in Links geändert. Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Bildern achten! Vielen Dank.
    Bato