Friedrichswerdersche Kirche

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  • Geograph


    das sehe ich genauso. wenn mann nur 5 meter neben der kirche mit großgerät ne tiefe kuhle aushebt wird es wohl nicht die u-bahnbaustelle in der friedrichstrasse sein die daran schuld ist. eine gewisse schadenfreude kann ich mir wirklich nicht verkneifen.

  • ^^ Schadenfreude? Wieso? Verstehe ich nicht!


    Zur Antwort:
    Ach so, das sind dann doch eher "niedere Beweggründe" gegen Luxusbauten. ;)

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  • Das verstehe ich auch nicht, ReinhardR. Wie man sich über die Schäden an der Kirche freuen kann ist mir schleierhaft.


    In Berlin twitterten die GRÜNEN, das sei "ja wohl erwartbar" gewesen. Was Luxuswohnungsbau mit Bauschäden zu tun hat ist mir nicht ersichtlich. Vermutlich gräbt der Bauträger nicht selbst sondern hat ein Bauunternehmen beauftragt, dass seinen Job ordentlich machen muss. Da der Friedrichswerder eine ehem. Spreeinsel ist besteht der untergrund vermutluch mehrheitlich aus Schwemmsand - kein einfacher Baugrund.

  • ^^ Schadenfreude? Wieso? Verstehe ich nicht!


    ... weil ich nachwievor der meinung bin, dass man einen großen fehler macht wenn mann diese tolle kirche von allen seiten umbaut und sie somit dem normalen betrachter entzieht. ausserdem wird die mögliche ensemblewirkung von bauakademie und kirche zunichtegemacht. ich habe mich darüber hier schon genug geäussert und prügel bezogen. so geniesse ich still meine freude über einen möglichen baustopp natürlich!

  • ...man sollte es nicht so dramatisch sehen. Hinter der Kirche wurde das Außenministerium der DDR abgerissen und vor ihr das der heutigen Bundesrepublik gebaut. Rund um die Kirche finden bereits schon diverse andere Bauarbeiten (Oper, U-Bahn, Humboldforum) mit Ausschachtungs- und Rammarbeiten statt und weitere sind geplant. Bis jetzt hat es die Kirche überstanden.


    Da sollte man mal nicht gleich die "bösen Luxuswohnungen" verantwortlich machen, die ohne Rücksicht auf Verluste gebaut werden, wenn mal ein wenig der Putz rieselt. Vielleicht ist bei den diversen Wiederaufbau- und Renovierungsarbeiten an der Kirche auch einfach mal nur das falsche Material zum Einsatz gekommen, vielleicht hat der Ursprungsputz nach 180 Jahren auch etwas seine Haftung verloren. Wir sollten mal das Gutachten abwarten.


    Einsturzgefährdet ist die Kirche ja nicht. Und den rieselnden Putz kann man wieder reparieren - es ist bei dieser Kirche ja sowieso nicht alles orginal (alt).

  • Naja, auch der "falsche Putz" braucht einen "Grund", um abzufallen. Mit dem "richtigen" oder ner anderen Grundierung oder weß icke bestünde das Problem jetzt vielleicht nicht. Ich unterstelle den Restaurateuren jetzt keinen Pfusch bei der Renovierung der Kirche, denke auch, dass es eher an den Bauarbeiten liegt, aber jetzt mal objektiv betrachtet. Das Projekt an sich kann ja auch nichts dafür, sondern die Fahrlässigkeit der Verantwortlichen. Die sind aber auch sehr nah dran!

    3 Mal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Sicherlich wäre der Putz auch in keinem Fall gerieselt wenn man anstatt der Luxuswohnungen Sozialbauten errichten würde ! *gg*

  • Wohl wahr. Aber Arcadia gehts ja darum, dass überhaupt was gebaut wird und somit die Sicht auf die Kirche (wie ich finde die schönste, die mir so in der Stadt einfällt, innen wie außen) verstellt würde, was sicher schade ist, keine Frage! Selbst bei etwas "zeitgenössischem" oder für alle erschwinglichem Bau hätte er also wohl Schadenfreude empfunden (oder etwa nicht?).
    Schadenfreude ist zwar die schönste Freude, aber wenn die Kirche zusammenbricht, ist das Ensemble von Kirche und Bauakademie auch dahin (nicht, dass Arcadia das wollte).

  • ausserdem wird die mögliche ensemblewirkung von bauakademie und kirche zunichtegemacht.


    Ich finde eher, daß sie durch die Einfassung des neuen Platzes südlich der zukünftigen Neubauten am Schinkelplatz zwischen Kirche und Bauakademie eher verstärkt wird.


    Heute sieht die Kirche meiner Meinung nach eher verloren in der Leere aus.

  • Friedrichswerdersche Kirche in Gefahr

    Da nun auch Brüche in den Bodenplatten sowie Risse im Mauerwerk festgestellt worden sind, wurden die Bauarbeiten vorerst gestoppt.
    Die Situation sei sehr beunruhigend da die Schäden an der Kirche offenbar gravierender als angenommen sind.
    Ob die Schäden durch das unmittelbar angrenzende Bauwert-Projekt oder noch anderen Projekten wie dem Umbau der Staatsoper oder dem Bau der U5 entstanden sind wird derzeit von Gutachtern ermittelt.


    Artikel Berliner Zeitung

  • Laut eines Artikels der Berliner Zeitung könnten die Beschädigungen auch auf Konstruktionsfehler beim Bau der Kirche selbst zurückzuführen sein. Die Risse seien zudem wohl keine neuen, sondern alte die ungenügend (zur 750-Jahr-Feier Berlins) ausgebessert wurden.
    In ca. 3 Wochen liege ein umfangreiches Gutachten vor. Erst dann könne eine genauere Beurteilung der Situation erfolgen und eine Aussage getroffen werden wie es u.a. auch mit dem Bau der Kronprinzengärten weitergehe.


    Artikel Berliner Zeitung

  • Danke für das Update.


    Finde ich aber schon bedenklich, wenn man einer uralten Kirche, die schon zig Jahre steht, Krieg und Renovierungen überstanden hat nun Konstruktionsfehler nachsagt, weil man daneben mit einer Ramme den Boden beben lässt. Ich frage mich vielmehr ob solche Rammarbeiten tatsächlich notwendig sind, um solide und dauerhafte gebäude zu errichten. Oder ob das nicht einfach eine ratz-fatz-Baumethode ist.

  • nothor: Hmm - Spundwände mit Rammen zu setzen ist nicht rat-fatz - sondern weltweit der Standard. Ohne Rammen geht auch - das wird aber sauteuer. Da kann der Bauherr auf seinen eh schon sehr hohen QM-Preis gleich noch mal 'ne kräftige Schippe drauflegen. Noch ist das Gutachten nicht da - aber das könnte ein blödes Dilemma werden. Die Erklärung in der Berliner Zeitung hört sich doch sehr plausibel an. Selbst Schinkel war ein Mensch und machte halt mal 'nen Fehler ;)

  • Die Eichenstämme zur Gründung älterer Bauvorhaben hat man schließlich auch nicht reingesungen. Da brauchte man ebenso ordentlich wumms. Beim Wiederaufbau der von der Jahrhundertflut zerstörten Pöpelmannbrücke in Grimma, genauer gesagt bei der Beseitigung des Mittelpfeilers, wurde dieser Rammbär gefunden http://www.poeppelmannbruecke.de/pdf/presse_31072010_LVZ.pdf. Da kann man sich schon vorstellen, dass es auch damals ordentlich gerummst hat und in Städten die umgebende Bebauung einiges aushalten musste.

  • Einen aktueller Artikel findet sich in der Berliner Zeitung.
    Dort steht, dass die Probleme die Risse in Boden und Mauerwerk der Friedrichswerderschen Kirche nun doch sehr wahrscheinlich auf das Bauprojekt Kronprinzengärten zurückzuführen seien. Die Berechnungen zur Lastenverteilung hätten nicht gestimmt weswegen der Baugrund nachgegeben habe.


    Die Bauarbeiten an den Kronprinzengärten sollen voraussichtlich im Frühjahr wieder aufgenommen werden.

  • RBB Inforadio berichtete am 25. April über den aktuellen Stand der Dinge.
    Die Kirche wurde innen mittlerweile komplett eingerüstet. Die Bauwert habe bereits erste Kosten für die Auslagerungen der Skulpturen und Kirchenfenster übernommen.
    Derweil sei man immer noch mit der Erstellung der Gutachten beschäftigt. Erst wenn die fertig seien und man sich verständigt habe könne der Baustopp aufgehoben werden. Das kann jedoch noch Wochen oder sogar Monate dauern.

  • Ich frage mich, ob Bauwert die gleiche Situation in der Klosterstraße bevorsteht.... dort soll ja ebenfalls genau neben der Kirche gebaut werden.