Projekte Ludwigsvorstadt (südl. Bahnhofsviertel-Theresienwiese)

  • Schade übrigens auch (wenn auch funktional irrelevant), dass man die Seitenwände mit dieser hässlichen Schalenverkleidung verstellt hat anstatt den historischen Fließenbestand sichtbar zu machen und zu sanieren.

    Das dürfte primär daran liegen, dass die Unterführung bis auf die Straßen und Beleuchtung der Bahn gehört. Diese wollte erst 2040 sanieren.


    Das Baureferat hat dann nur an der Beleuchtung verbessern und in Absprache mit der Bahn eine (leicht rückbaubare) Metallverschalung umsetzen können.

    Bzgl. der Fahrbahnen ist mir nichts bekannt, habe das Thema aber auch nicht groß verfolgt.

    Letztlich ist 2040 wohl auch eine statische Ertüchtigung nötig, ggf. gibt´s dann größere Eingriffe.


    Hier noch ein Bild von der anderen Seite: https://www.radioarabella.de/s…s/r:1649072178/566685.jpg


    Lichtkonzept: https://dayandlight.de/portfol…paul-heyse-unterfuehrung/


    M.E. lange nicht perfekt, aber schon eine deutliche Verbesserung des Vorzustands, der war wirklich ein Graus.

  • Schade übrigens auch (wenn auch funktional irrelevant), dass man die Seitenwände mit dieser hässlichen Schalenverkleidung verstellt hat anstatt den historischen Fließenbestand sichtbar zu machen und zu sanieren.

    Die glatten Fliesen wirken schallreflektierend, die neuen Metallpaneele wirken schallabsorbierend. Insofern doch eine richtige Entscheidung.

  • Na ja, dieses "Problem" wird sich mit der unmittelbar bevorstehenden Wende zur E-Mobilität von selbst erledigen. Denn ich gehe mal davon aus, dass der "Schall" eher von den Autos als von den Fußgängern ausging ;)


    Das Hauptproblem war (ist?) jedoch der beengte Platz für Fußgänger. Hoffen wir, dass der Umbau vor allem in diesem Bereich zu den überfälligen Verbesserungen geführt hat :)

  • Na ja, dieses "Problem" wird sich mit der unmittelbar bevorstehenden Wende zur E-Mobilität von selbst erledigen. Denn ich gehe mal davon aus, dass der "Schall" eher von den Autos als von den Fußgängern ausging ;)

    Natürlich von den Autos, von was denn sonst :)

    Ja, auf die E-Mobilität warte ich auch schon sehr lange, aber so schnell geht es zu meinem Bedauern leider nicht. Übergangslösungen sind noch sinnvoll.

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    Hatten wir noch nicht, heute in der SGK-Sitzung besprochen ;)

    Kam gut an.


    Entwickler: Accumulata

    BGF: 14.500 qm

    Fertigstellung: 2025


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    © rendart Architekturvisualisierung


    Es tut sich viel in der (baulich inzwischen aus der Mode gekommenen) Gegend des Bahnhofsviertels :thumbup:

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    Ich habe die Sitzung online nebenher verfolgt, gemeint sind hier die Aufgänge / Technikeinhausungen auf dem Dach, diese sollten in ihrer Form etwas überarbeitet werden. Kein großes Ding, aber irgendwas muss die Presse ja schreiben ;) Auch wenn man sie vom Straßenniveau aus meistens nicht sieht, würde ich mir jedoch häufiger eine gefälligere Dachlandschaft wünschen. Denn es scheint, als ginge den Architekten beim Dach öfter mal der Sinn für eine halbwegs ordentliche / sinnvolle Gestaltung verloren. Auffälliges Beispiel ist hier auch das Projekt "Nockherberg Süd", z.T. auch die Macherei mit großen, unschönen Kästen. Wie es besser geht zeigt das Neo in Berg am Laim.

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    r.f.t.schiller:


    Wenn du das nächste Mal in der Gegend bist, mach einen Abstecher in die Adolf Kolping Straße 10 zur Baustelle des Muc One.


    Dort klafft derzeit eine fast 30m tiefe Baugrube. Entstehen wird eine fünfstöckige Tiefgarage in Form eines vollautomatischen Hochregallagers mit Platz für 550 Fahrzeuge (sein eigenes kann man dann durch Glaswände auf dem Weg zum Stellplatz beobachten). Darüber 11.800 qm Bürofläche, 400 qm Gastro und 90qm für Einzelhandel, auf dem Dach ein öffentlicher Garten.


    Für das Projekt hat die Stadt nun die wasserrechtliche Genehmigung erteilt, nachdem es bekanntlich bei einem Nachbarprojekt zu Streitigkeiten gekommen war.

  • Ich verstehe schon lang nix mehr:


    Als ich mir die letzten Fotos angeschaut hab, bin ich auf Google Satellit gegangen........


    Wenn man die Blocks der südlichen Bahnhofstadt auf dem Satellit anschaut, sieht man sehr deutlich dass die Innenhöfe sehr stark bebaut sind.


    Es gab doch vor ein paar Jahren die Bebauungsstudie mit der Traufhöhenanhebung sowie Möglichkeiten des Aufsetzens von Staffelgeschossen usw.


    Die älteren Hochhausstudien Schreiber/Stracke sahen hier genauso wie im Bereich Apple/ Karlstrasse / Marsstrasse erhebliche Traufhöhen-Anhebungen vor.


    Bei 03- Architekten nicht mehr.


    Ehrlich gesagt möcht ich von Parolen wie "wir müssen mehr stapeln" oder "Grünflächen schaffen" oder "Flächen entsiegeln" nix mehr hören.


    Meine Einschätzung dazu: Von wegen Nachverdichtung Klima oder Ähnliches, es geht um Romantik.

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    Dicht bebaute Innenhöfe sind typisch für europäische Innenstädte und das wird auch so bleiben. Dort wo heute noch Platz in Innenhöfen für Neubauten ist, werden höchstwahrscheinlich auch welche entstehen. Eine oberirdische Entsiegelung wird m.E. lediglich in Form von Mikrogrünanlagen über (neuen) Tiefgaragen stattfinden, z.B. dort wo zuvor vollständig geteerte Innenhöfe waren. Eine Anhebung der Traufe jedoch würde am Versiegelungsgrad in der Innenstadt nichts ändern. Das zu glauben ist wohl auch eine Art "Romantik" ;)


    Neue Grünflächen in der Innenstadt wird es, mal ehrlich, nur auf städtischem / staatlichem Grund geben, für alle privaten Akteure ist der Boden für Grün viel zu teuer. Selbst die Stadt muss sich dabei i.d.R. um jeden Quadratmeter bemühen, konkret gibt es also nur bei der Umgestaltung von Plätzen oder Straßen die Chance auf effektiv mehr Grün als vorher (siehe Josephsplatz, Ringtunnel). Immerhin nehmen auf privater Seite die Bemühungen begrünter Fassaden / Dächer etwas zu.


    Zurück zur Traufe: Eine allgemeine Anhebung ist meines Wissens nach nur über einen qualifizierten Bebauungsplan möglich. Im Bahnhofsviertel dürfte die Anzahl der Eigentümer extrem hoch sein, entsprechend konfliktbehaftet = langwierig dürfte ein entsprechendes Verfahren sein. Tatsächlich gibt es einen B-Plan für das südliche Bahnhofsviertel, der regelt jedoch nur die Nutzungsarten hinsichtlich Glücksspiel und sonstiger dort typischen Gewerbe ;) Vermutlich nicht weniger schnell wäre es, wenn einzelne Bauherren nennenswert Grund neu entwickeln und dafür bereit sind, einen eigenen Bebauungsplan, dann mit höherer Traufe, aufstellen zu lassen. Das ist, wie wir aber regelmäßig sehen, vielen zu blöd und bauen lieber gemäß bestehendem Baurecht, denn ein Euro heute ist mehr Wert als ein Euro morgen ;)


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    Was anderes:


    Der Umbau eines Bürogebäudes in der Sonnenstraße 20 schimpft sich nun "Franz". Warum? Dort wurde in den 80ern die Kultserie "Monaco Franze - der ewige Stenz" gedreht. 1953 errichtet, wird es nun revitalisiert und um einen Neubau im Innenhof ergänzt.

    Im Erdgeschoss wird es Flächen für Einzelhandel / Gastronomie geben, darüber Büros und ganz oben 8 Penthouse Wohnungen. Verkleidet wird das Ganze wieder mit einer hellen Natursteinfassade.


    Franz-comeback-eines-originals-das-haus-scaled.jpg

    Bild: ABG Real Estate Group


    https://franz-muenchen.com/das-haus/

  • Ich stimme MiaSanMia in allen Punkten zu und will an der Stelle nur meinen Senf bzgl. Baurecht dazu geben:


    Gemäß §34 BauGB können durchaus Projekte genehmigt werden, die in Form und Umfang nicht in der Umgebung vertreten sind - es besteht lediglich kein Anspruch auf dessen Genehmigung. Am Stadtrand in den Gartenstädten passiert dies regelmäßig - ab und an kommt es dann zu öffentlich geführten Konflikten wie bspw. in Harlaching (Harthauser Str. 87 erstmals EG+3, Schmorellplatz 8 siehe Google). An der Stelle kann man sich übrigens auch Fragen, warum es immer die gleichen Projektentwickler sind, die besonders massige und nicht in die Umgebung passende Projekte genehmigt bekommen, aber das ist ein anderes Thema.


    Der springende Punkt ist jedoch, dass die formalen Abstandsregelungen am Stadtrand - selbst bei de-fakto Neuschaffung von Baurecht durch Genehmigung von Projekten mit Präzedenzcharakter - eingehalten werden. Nachbarschaftsrechtlich ist damit (fast) nie mangelnde Rücksichtnahme gegeben, denn die Einhaltung der Abstandsregeln garantiert laut Gesetz zumutbare Wohnverhältnisse.


    In den Innenstadtbereichen funktioniert §34 grundsätzlich anders, weil in den Altbauvierteln nahezu überall Abstandsflächen* unterschritten werden. Die nachbarschaftrechtliche Zumutbarkeit ist dann sehr viel offener zu diskutieren. Grobes Beispiel: Wenn Nachbar A die Abstandsflächen* zu Nachbar B um 30% unterschreitet, muss Nachbar C hinnehmen, wenn Nachbar B das tut. Wenn nun aber Nachbar B die Abstandsflächen* stärker unterschreiten will, hat Nachbar C sehr viel bessere rechtliche Chancen... Genau das macht Trauferhöhungen u.Ä. so schwer. Eine Traufanhebung wäre aber durchaus möglich auch ohne B-Plan, aber eben nur dann, wenn sich Stadt und alle direkt oder indirekt betroffenen Eigentümer einig sind, und das kommt nunmal quasi nie vor.


    * Abstandsflächen = Abstandsflächen, Verschattungsregelunge, Betreiben von Nebenanlagen etc.

  • Danke@MiaSanMia und@Truderinger.


    Wenn dem so ist, wozu dann die Studien ?


    Im übrigen: "Gemäß §34" ist völlig irrelevant, wenn man unabhängig denken möcht.


    Wenn der Strassenraum verbreitert wird, kann man bei identischen Licht und Schattenverhältnissen viel mehr Fläche unterbringen.


    Wollte man nicht auch Begleitgrün hinzufügen ?


    An den Kreuzungen kann man die Ecken anheben/betonen usw.


    Es macht leider keinen Sinn, mein Kopf ist von den Menschen hier viel zu weit entfernt, weil viel zu kreativ.