Tourismus, Städtemarketing und Kulturpolitik in München

  • Tourismus, Städtemarketing und Kulturpolitik in München

    Das mag auf dem ersten Blick etwas fachfremd sein, allerdings koennte es als Begruendung fuer den Hotelbauboom in Muenchen herhalten:


    München-Tourismus auf Rekordkurs


    [...]
    Erstmals wird in diesem Jahr wohl die Acht-Millionen-Marke bei den Übernachtungen überschritten.
    [...]
    Wobei der August mit einem Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat der absolute Spitzenreiter war. Der positive Trend habe sich auch im September fortgesetzt.
    [...]

    Die Spitzenreiter beim Zuwachs:
    Exorbitante Wachstumsraten verzeichnet der Tourismus aus den Golfstaaten: Die Zahl der Übernachtungen stieg um 44,9 Prozent auf 154000.



    http://www.sueddeutsche.de/,mu…enchen/artikel/757/64693/

  • Anm. d. Mod.: Fortsetzung des Austausches aus dem Kunstareal-Thread: http://www.deutsches-architekt….php?p=484036&#post484036

    @pumpernickel
    Ich denke dass die Situation in München nicht vergleichbar ist mit Berlin.


    Die Stadt München hat - wie du schon richtig bemerkt hast, das Stadtmarketing jahrelang viel zu einseitig auf das Oktoberfest reduziert, dazu kam noch BMW und der FC Bayers sozusagen als Gratiswerbung dazu und das war's ums mal etwas reduziert auszudrücken. Mit Geld hat das primär mal nichts zu tun.
    Das Ergebnis kennen wir. Es gibt jede Menge sehens- und hörenswerte Kultur aber viel zu wenige wissen darum und junge Leute meiden München ausserhalb von Oktoberfestzeiten sowieso und ziehen lieber in Berlin zum die Häuser.


    Das ist primär ein Defizit der Vermarktung. München hatte 1990 mehr als doppelt so viele Übernachtungen wie Berlin und alle Voraussetzungen um erfolgreich zu sein, heute sind es nicht einmal halbsoviele wie in Berlin.


    Das Deutsche Museum ist seit 30 Jahren renovierungsbedürftig, als Kind fand ich es faszinierend durch die künstlichen Bergminen zu laufen, aber das Konzept ist für heutige Kids bestimmt völlig uninteressant. Das wurde total verschlafen und jetzt findet natürlich der Streit auf der Ebene München/ Bayern statt, denn natürlich sind alle Kommunen in Bayern strikt dagegen, dass das die Münchener Kulturlandschaft massiv mit Landesmitteln saniert und ausgebaut wird und das kostet jetzt 600 Mio.
    Aber das werden Nürnberg Augsburg und Regensburg sich teuer von der Landesregierung erkaufen, nämlich auch Mittel für eigene Projekte einfordern.



    Das liegt aber auch am wirtschaftlichen Erfolg der Stadt. München ist auf vielen Ebenen extrem erfolgreich, Kulturpolitik war immer reduziert auf Hochkultur - also König Ludwig und seine Schlösser, Oper und Alte Pinakothek ausserdem wurde es als Selbstläufer angesehen und dementsprechend hat man agiert, man hat überhaupt erkannt dass die Zeiten sich wandeln und im Weltbild einer CSU und der Münchener Vermarktungsagenturen waren Zielgruppen wie sie Berlin anspricht überhaupt nicht vorhanden und wollte diese auch jahrelang nicht.


    Und wenn man sich eh für den Nabel der Welt hält, dann besteht immer die Gefahr, dass man vielleicht in immer mehr globalisierten Welt den Anschluss verliert, vor allem wenn auch noch eine relativ fremdenfeindliche und restriktive Politik gemacht wird (im Vergleich zu Berlin z.B).
    Dazu kommt das Ordnungs- und Ruhebedürfnis der Bewohner, die einen japanischen Touristen der brav das Glockenspiel knipst akzeptieren, aber keine grölenden Jugendlichen, die nach 1 Uhr durch die Strassen ziehen, sehen wollen, also kann man das auch nur sehr unzureichend.


    Die Stadt und das Land haben seit dreissig Jahren - was Kulturpolitik betrifft einfach völlig einseitig, provinziell und ohne Konzept gearbeitet und jetzt schreien sie nach Geld vom Bund, das löst keine Probleme.


    Der Bund wird keinen Präzedenzfall schaffen. Dein Argument München sollte neben Berlin eine Ausnahme sein, wird die anderen 15 Landeshauptstädte nicht überzeugen und der Streit wäre vorprogrammiert.
    Abgesehen davon, ist nun mal Kultur Ländersache, also sollen Sie's auch zahlen.


    München ist ja nach wie vor extrem erfolgreich und die Stadt jammert auf sehr hohemm Niveau, es gibt meines Erachtens keinen Anlass für den Bund hier hausgemachte Defizite auszugleichen, Bayern und München müssen erkennen das Kulturpolitik aktive Gestaltung, Mittel und Konzepte benötigen - ähnlich wie Wirtschaftspolitik es ja auch ist, und da waren und sind sie ja sehr erfolgreich. Es muss ein Sinneswandel entstehen.
    Geld vom Bund braucht es dazu nicht.

  • Die Miene kommt heute auch noch gut bei Kindern an! :D Das ist Fakt, und ich habe es selber bei meiner jüngeren Verwandschaft so gesehn.


    Das Problem ist eher wenn es einen Standortvergleich München Berlin @ Kultur geben soll, dass die meisten Touris weltweit, München sicher nicht kennen. Geschweige denn das Kulturangebot. Und wenn sie dann doch kommen bleiben sie nicht wirklich lange in der Stadt, sondern ziehn durch Bayern. Eben zu den Schlössern und Burgen. Diese kennen sie dann schon.


    Kann auch nicht verstehn warum man aus London oder Tokio kommen soll um das bescheuerte Glockenspiel 20sec. lang zu sehn. Das ist aber nach Wiesn das Vermarktungshit der Stadt. Absurd. Und natürlich ist die Altstadt Regensburgs oder Nürnbergs oder Bambergs 100 mal interessanter als die Münchens. Das kann ich sogar verstehn, dort hat man Mittelalteratmosphäre pur. Das wollen besonders die Amis und Chinesen sehn.


    Aber ich unterstelle auch dass grob gesagt kaum ein Tourist aus dem Ausland die Berliner Musen groß kennt. Vielleicht noch die Anwesenheit der Nofretete, aber eher auch nur in bestimmten Kreisen. Sicherlich ist dies kein Massenwissen.
    Nicht vergleichbar mit dem Louvre und der Mona Lisa.


    Aber mit Berlin assoziieren ich sag mal grob 90% aller Menschen dieser Welt, Hitler Krieg, Teilung, DDR, kalter Krieg, Wiedervereinigung und Wiederaufbau....Dazu sicher noch 30 bis 40% Preußen, Preußentum, Deutschlands Hauptstadt etc... Das ist ein Massenmarkt. So wie in M die Wiesen, nur eben 365 Tage im Jahr.

  • München hatte 1990 mehr als doppelt so viele Übernachtungen wie Berlin


    Also als Referenzdatum eignet sich 1990 bestimmt nicht ;)


    Ein Scheitern der Kulturpolitik kann ich nicht sehen, eine Art "Scheuklappenpolitik", wie du es bereits angemerkt hast, dagegen schon, auch wenn in dieser Hinsicht einiges verbessert wurde. Zur trendigen "Yolostadt" wird München im Gegenzug zu Berlin, London oder Barcelona aber wohl nie werden, dazu gehört ja nicht nur eine in diese Richtung gelenkte Kulturpolitik, sondern viel mehr auch die entsprechende Mentalität der Bevölkerung. Aber das soll und muss München ja auch gar nicht, dafür gibt es hier viel zu viel Anderes zu entdecken.


    Es gibt jede Menge sehens- und hörenswerte Kultur aber viel zu wenige wissen darum


    Das ist nunmal in 99 Prozent aller Städte der Fall. Spricht man von "Kultur", dann verbinden die meisten damit Museen, Sehenswürdigkeiten und Essen. Gerade Erstere interessieren aber viele Menschen überhaupt nicht bzw. nur während des Lesens des Touriguides oder dann vor Ort selbst. Hängen bleiben tut, besonders von den großen klassischen Museen eher wenig bis nichts. hat man es dann in eines geschafft, wird durchgehetzt und alles der Kamera unterworfen. Oder wer kann sich noch an Exponate des Museum of British History oder des Louvre erinnern (abgesehen von der Mona Lisa)?
    Besucht man eine fremde Stadt oder ein fremdes Land, dann bleiben also hauptsächlich Mentalität und Flair hängen.
    Ich sage nicht, dass man das Museumsviertel deshalb nicht stärker fördern soll, München wird aber, genau wie Berlin, wohl unter den Massen (!) nie dafür bekannt werden, denn anders wie z.B. das Louvre fehlt ein verkitschtes Leitexponat, das auch der größte Kulturbanause kennt.


    Dazu kommt das Ordnungs- und Ruhebedürfnis der Bewohner, die einen japanischen Touristen der brav das Glockenspiel knipst akzeptieren, aber keine grölenden Jugendlichen, die nach 1 Uhr durch die Strassen ziehen, sehen wollen, also kann man das auch nur sehr unzureichend.


    Würdest du diese akzeptieren, wenn diese nachts um 1 vor deinem Fenster Lärm machen? Mit förderbarer Kultur hat das wenig zu tun, eher mit der Mentalität der Einwohner. Dass sich diese allein durch Konzepte und Leitfäden ändern wird, glaube ich nicht.


    jetzt schreien sie nach Geld vom Bund, das löst keine Probleme.


    Seit wann das?


    Das Deutsche Museum ist seit 30 Jahren renovierungsbedürftig, als Kind fand ich es faszinierend durch die künstlichen Bergminen zu laufen, aber das Konzept ist für heutige Kids bestimmt völlig uninteressant.


    Man mag es kaum glauben, aber auch heutzutage muss nicht alles voll digitalisiert sein, um ein Kind zu begeistern. Ich würde sogar sagen, man muss das gesamte Museum auffrischen, die Mine kann man dagegen so lassen wie sie ist ;)


    Abgesehen davon, ist nun mal Kultur Ländersache, also sollen Sie's auch zahlen.


    Ich denke auch, dass das unnötig wäre, wenn München den Bund um Geld für Kultur bittet. Davon hat Bayern mehr als genug. So ganz pauschal würde ich aber auch nicht behaupten, dass "Kultur" ausschließlich von den Ländern bezahlt werden soll. Es gibt genügend Beispiel wo dem nicht so ist.


    Endokin:


    Kann auch nicht verstehn warum man aus London oder Tokio kommen soll um das bescheuerte Glockenspiel 20sec. lang zu sehn. Das ist aber nach Wiesn das Vermarktungshit der Stadt. Absurd.


    :lach: Das habe ich auch nie verstanden. Ich muss zugeben ich habe mir das Glockenspiel noch nie ganz bewusst angehört, aber jedes mal wenn es gerade im Gange ist und ich daran vorbei laufe, starren hunderte begeisterte Gesichter nach oben und ich frage mich für was. Interessant ist es nur, wenn sich das Figurenkarussell dreht.
    Ich verstehe allerdings auch nicht den Sinn, warum jemand aus Japan oder den USA zur Wiesn fährt nur um sich dort zu besaufen.

  • Ja das Datum 1990 ist wirklich absolut nicht aussagefähig. Das Glockenspiel..mei..wenns denn noch viele sehenswerte Stelle in der Altstadt geben würde. Aber eigtl. siehts da sehr mau aus, wenn man jetzt mal das typisch Münchnerische nicht mitberechnet. Aber richtige Attraktionen sehe ich nicht. Wenn noch den Viktualienmarkt, aber naja..ein TopHit ist der auch nicht. Mit Speis und Trank wird man ja quasi auf jedem m² in München grad so bombadiert.


    Eine Mall of Munich am Rande der Altstadt wäre schon mal was. Dazu ein Museumsareal in der Maxvorstadt und ein bissl weniger Augenmerk auf die Vermarktung des Sauftourismus würde mich freuen.


    PS: Ich finde das Dt. Museum präsentiert sich doch in einem ganz netten Zustand. Also von Ruine kann man sicher nicht sprechen.
    Die Mine rockt bestimmt auch noch in 20 Jahren. Das ist ja genauso in Bad Reichenhall und dem Salzbergwerk dort. Ebenfalls sehr interessant und top beliebt bei Touristen. Da gibts nicht einen Flatscreen, und es es ist grad recht so.

  • Aber eigtl. siehts da sehr mau aus, wenn man jetzt mal das typisch Münchnerische nicht mitberechnet. Aber richtige Attraktionen sehe ich nicht.


    :lach::lach::lach:


    Wenn du bei jeder Stadt das "typische" abziehst bleibt überall nichts mehr übrig. Ein Kaufhaus soll dann dagegen eine Attraktion sein? Du schreibst ja selbst, man wird bereits jetzt mit Essen und Shops zubombadiert.

  • ahh so genau kann man nichts festlegen. Die nördliche Altstadt mit dem Odeonsplatz der Residenz und dem Hofgarten sind sehr empfehlenswert und sicher auch die mit am beliebtesten Orte der Altstadt. Meinte nur unsere Altstadt ist im Vergleich zu der Regensburgs Nürnbergs Salzburgs etc eher sehr mau. Da wurde zu viel dem Kommerz oder der bay. Landesregierung geopfert. Das ist Fakt!

  • Auch, wenn die Punkte etwas durcheinander formuliert sind, finde ich einige von Theseus' Beobachtungen zum Thema Tourismus und Vermarktung sehr gut nachvollziehbar.


    Im Vergleich zu Berlin steckt das Tourismusmarketing in München in den Kinderschuhen. In München gibt es seit Jahrzehnten das Tourismusamt - eine unbedeutende Unterabteilung des Wirtschaftsreferats, die bis vor wenigen Jahren mit Frau Weishäupl auch als Oktoberfestleitung fungierte und dadurch wenigstens ein klein wenig Aufmerksamkeit erhielt. Berlin hat hingegen schon 1993 die Berlin Tourism Marketing GmbH gegründet und das Thema Tourismus von der Verwaltung entkoppelt. So wird Berlin seit über zwei Jahrzehnten professionell und zielgerichtet als Destination vermarktet, während sich in München wortwörtlich kaum jemand darum kümmert. Allerdings muss man München auch etwas entschuldigen. Während der Tourismus für Berlin ein mittlerweile recht wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden ist, und man den Bereich aus Mangel an Alternativen in den letzten Jahren gerade unter Wowereit bewusst entwickelt hat, hat der Tourismus für die Region München eine untergeordnete Bedeutung. Hier verlässt man sich auf andere Wirtschaftszweige, der Tourismus läuft halt irgendwie nebenher.


    Geblieben ist das etwas behäbige Bräuhaus-Biergarten-Lebkuchenherzerl-Weisswurst-Brezn-Weissbier-Dirndl-Lederhosen-Oktoberfest - Klischee, das natürlich - seien wir ehrlich - auch der Realität entspricht und hier vorgefunden wird (zusätzlich zu vielen anderen Dingen!). Auch als Bewohner Münchens muss man früher oder später mit diesen Traditionen Bekanntschaft machen, und die meisten von uns genießen das ja auch, weil es Teil des Lebensgefühls der Stadt ist. Ich denke sogar, dass diese Punkte zu den touristischen Unique Selling Points der Region gehören (man erinnere sich nur an Barack Obama mit seinem Weissbierglas in Krün), denn wo kann man z.B. echte oberbayerische Wirtshaus- und Biergartenkultur besser erleben, als in der Region München? Da sitzt München in einem ähnlichen Boot wie Wien, auch dort ist das Fiaker-Opernball-Kaffehaus-Sachertorten-Gugelhupf-Schnitzel-Kaiserzeit - Klischee erlebbar und fest in den Köpfen drin. Aber dennoch hat es Wien geschafft, in der Wahrnehmung mehr als nur traditionell und altbacken zu sein. Es wird eben auch als moderne Kunst-, Kultur und Theaterstadt besucht. In diese Richtung könnte München auch etwas mehr kommunizieren, denn es hat wahrlich viel Hochkultur und natürlich auch Subkultur zu bieten (die, wie es sich für Subkultur gehört, endgültig kaum wahrgenommen wird ;-))


    Haha, das Glockenspiel ist in der Tat ein Phänomen. Immer wieder passiert es mir am Marienplatz, dass ich all den Zuschauern durchs Bild laufe, bzw. geradezu über sie stolpere. Ist so ähnlich wie Changing of the Guard at Buckingham Palace! Fazit: die Leute wollen Klischees und München hat massig davon. Das ist schon mal eine gute Ausgangslage für erfolgreiches Städtemarketing. Wenn man jetzt ein paar andere Bereiche vorstellt und kommuniziert, könnte man da richtig was draus machen. Ich befürchte allerdings, dass dafür (derzeit) kein Bedarf gesehen wird :)

  • Bei den Saudis macht das Tourismus-Amt Werbung für Traum-Hochzeiten in München. Da ich in der Innenstadt aber auch immer öfter Japaner oder Chinesen (fast nicht zu unterscheiden) sehe, die in ihren Hochzeitskleidern vor Sehenswürdigkeiten posieren, könnte sich das jetzt auch auf den Fernost-asiatischen Raum ausgeweitet haben :D


    iconic: Da stimme ich dir zu. Das was bei den Leuten zieht sind Klischees. Meisterhafte Gemälde locken die wenigsten in eine fremde Stadt. Man will das Typische, Lustige, Andersartige erleben. Dennoch, trotz jährlicher Übernachtungsrekorde, könnte München wirklich viel viel mehr aus seinem ohne Zweifel vorhandenen Schatz machen. Bis jetzt glaube ich wissen nicht mal die meisten Münchner um die großartigen Kunstschätze in unseren Museen.

  • Das stimmt natürlich mit den Cliches.


    Aber ich sehe beim Dreigestirn M W B den entscheidenden Unterschied in der Konzentration der Museen und Schlösser etc an einem zentralen Viertel. Das ist in Wien, Altstadtring und Museumsquartier und in Berlin mit der Strasse unter den Linden und der Spreeinsel so gelöst worden. Das bedeutet das dort fast jeder Touri mehrfach am Tag vorbeikommt. In München hingegen sind die Pinakotheken schon ab vom Schuss. Wenn man mit dem Schuss jetzt mal die Passage Hbf-Stachus-Mpl. meint.


    Das ist mMn. auch mit ein Grund warum hier nicht so viel geht. Dann natürlich noch die Hauptstadtaspekte und die jüngere Geschichte auf die sämtliche Reisende aus den USA CHINA Russland Japan etc ganz wild sind.

  • Struktur der Touristen im Stadtgebiet, 1. Halbjahr 2015


    Quelle: http://www.muenchen.de/rathaus…Halbjahresbilanz_2015.pdf

  • Bezogen auf die Einwohnerzahl von vielleicht 40 Millionen minus xx Millionen armer Gastarbeiter sind die Gästezahlen aus dem golfarabischen Raum schon sehr markant. Kommen da immer die selben Leute? Wenn nicht sollte jeder Golfaraber mindestens ein mal im Leben in München gewesen sein.

  • Bier-Erlebnis-Museum für München

    Der vor kurzem gegründete Verein "Münchens Bier Erlebnis & Museum e.V." will in München ein Bier-Erlebnis-Museum nach dem Vorbild des Guinness Storehouse in Dublin aufbauen. Nach den Vorstellungen des ersten Vorsitzenden soll es nicht nur eine Sehenswürdigkeit für Touristen, sondern auch ein Treffpunkt für Münchner werden. Standort und Kosten sind noch unklar, derzeit sucht man nach Geldgebern und Unterstützern.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…n-anziehen-soll-1.2721017

  • MUC hat ein Problem. Es ist absolut keine Tourismusmetropole. Trotzdem wird es während der Wiesn natürlich übervoll.


    Das heißt: Man braucht 2 Wochen im Jahr eigentlich noch viel mehr Hotelzimmer, die restliche Zeit eher weniger.


    Im Vergleich zu Berlin, Barcelona, London, etc. sind die Zahlen der Übernachtungen(die Wiesn mal abgezogen) in MUC geradezu minimal.


    Darum stehe ich auch dem ganzen "schönste Stadt der Welt" Gerede von Radiosendern, der Meinung einiger, es gäbe außerordentlich tolle Sehenswürdigkeiten, etc. sehr skeptisch gegenüber.



    Da ich viel Zeit des Jahres in Barcelona, an der Costa Blanca oder Milano verbringe, bin ich auch froh darüber, daß meine Heimatstadt eben keine Touristenmetropole ist.


    Zustände wie in Barcelona oder London kann man auf Dauer schwer ertragen und ich freue mich dann richtig, wieder in das ruhige MUC zu kommen.

  • Munich_2030:


    Die Hotels werden in München relativ gleichwertig von Freizeit und Geschäftsreisenden besucht, ebenso gleichwertig ist der Anteil an nationalen und internationalen Gästen (insg. 14,1mio. Übernachtungen 2015). Letzterer ist überraschenderweise mit 50% sogar der Höchste in Deutschland. Die Auslastung ist dabei von Mai bis Oktober am größten, wobei davon der Juli und August die höchsten Zahlen aufweisen (Araber). Der Oktober weist die größten internationalen Raten aller Monate auf (Wiesn). Im Deutschlandvergleich liegt München bei der Bettenauslastung auf Platz 2 hinter Hamburg.


    Edit: Übrigens sind die Hotels in München zu keiner Zeit besser ausgelastet, als zur Bauma. Da bekommt man dann nicht mal mehr eine 1-Sterne Pritsche im Keller eines 70er Jahre Baus.


    Auf 10 Seiten fasst Deloitte den Hotelmarkt München (2015) sehr gut zusammen:
    http://www2.deloitte.com/conte…t_M%C3%BCnchen_D_safe.pdf


    Einen Zusammenhang zwischen Tourismusdichte und "Schönste Stadt der Welt" Aussagen zu bilden, naja, das hat jetzt nicht unbedingt miteinander zu tun, sondern ist halt einfach Lokalpatriotismus. Es gibt auch viele Menschen, die Bochum für die schönste Stadt der Welt halten (ein ehemaliger Nachbar von mir).


    Zitat Iconic:
    mm, die große Zeit der Hotelimmobilien scheint mir ohnehin vorbei zu sein.


    Die Fakten sagen etwas Anderes. Siehe dazu Seite 9 in obigem Link.


    Zum Vergleich auch noch der Bericht von Colliers: https://www.colliers.de/wp-con…C3%BCnchen_Q1-Q2-2015.pdf


    iconic: Bitte verschieben, sorry :) Done, iconic

    Einmal editiert, zuletzt von MiaSanMia ()

  • Ich weiß nicht, ob wir in zwei unterschiedlichen Städten leben, aber München ist eine ziemliche Touristenhochburg. Gottseidank halten sich die Einwohner halt oft in unterschiedlichen Teilen der Stadt auf (kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal am Samstag über den Marienplatz gelaufen bin), so dass die Menge an Touristen nicht ganz so stadtbildprägend ist.


    Soweit ich weiß hat München nach Berlin die größte Zahl an Städtetouristen in Deutschland, noch vor Hamburg. Tut mir leid, aber manchmal ist bei dir ein ganz schöner Schmarrn dabei - und das sage ich, obwohl ich dem "schönste Stadt der Welt"-Gefasel nicht aufgesessen bin.


    Edit: Weil ich faktenloses Gesabbel hasse, anbei wenigstens einen Indikator: http://newsroom.mastercard.com…CI-2015-Final-Report1.pdf , z.B. Seite 9: München auf Platz 18 weltweit der Städte mit den höchsten Touristenausgaben (wahrscheinlich die Golfaraber auf der Maximilianstraße). Seite 16: München auf Platz 10 nach "International Overnight Visitors", noch vor Berlin.


    Es geht mir hier nicht um einen bekloppten Stadtvergleich, sondern um deine vorherige Aussage, die ich einfach nicht faktenlos hier stehen lassen kann.

    Einmal editiert, zuletzt von Jöran ()

  • Komisch, ich glaube wir leben in der gleichen Stadt aber berufen uns auf verschiedene Quellen.


    http://www.welt.de/reise/artic…ten-Staedte-der-Welt.html
    Hier liegt MUC auf Platz 57 weltweit.


    http://www.hamburg-tourism.de/…/europaeische-metropolen/
    Hier in Europa auf Platz 9, weit hinter Berlin.


    Könnte jetzt noch zig andere Quellen angeben.


    Von all diesen Zahlen kannst du gern nochmals 1 Mio abziehen, die nur zur Wiesn kommen.


    @ Jöran: Ich weiß nicht, ob ich mir von Dir sagen lassen muß, daß ich nen Schmarrn schreibe?


    Falls Du mal aus MUC hearusgekommen bist und London oder Barcelona besuchen durftest, dann wird Dir sicherlich aufgefallen sein, daß das ganz andere Dimensionen sind.

  • Ich bin noch nichtmal aus München, muss also wohl mal rausgekommen sein. Keiner hat behauptet, dass London nicht wesentlich mehr Touristen anlockt (ist auch mindestens siebenmal so groß). Nur die Behauptung, dass München keine Touristenmetropole sei konnte ich nicht unwidersprochen lassen. Deine Links unterstützen das im übrigen. In Deutschland die zweitmeisten Übernachtungszahlen nach Berlin. Nichts anderes habe ich geschrieben. Wenn du Schmarrn schreibst, muss man das auch sagen. Tut mir leid.


    Im übrigen beziehen wir uns auf die gleichen Quellen - der Welt-Link bezieht sich auf die Euromonitor-Untersuchung, die ich mir auch anschaute.

  • Ok, dann einigen wir uns hiermit :)


    Ist ja jetzt auch nicht so das Thema.


    Ich bin zwar Münchner, aber bin auch Realist und mag es einfach nicht, wenn diese Stadt auf einen Sockel gestellt wird, wo sie einfach nicht hingehört.


    War in vielen Städten, die interessanter, touristischer, spannender und auch optisch viel schöner sind.


    Dennoch bin ich gerne Münchner...aber man muß halt die Kirche im Dorf lassen :)