Umbau S-Bahnhof Warschauer Straße (in Bau)

  • ... kann mir jemand schlüssig begründen warum der Bahnhofsname Innen angebracht ist, wo mindestens 4 Buchstaben durch die Fensterteilung verdeckt werden, und nicht Aussen, wie es, seit Bahnhöfe gebaut werden, üblich ist?

  • Ein weiterer Meilenstein ist geschafft! Das Dach am Eingang wurde mit mit dem Kupferzink oder was das ist, umrandet.

    Danke für das Teilen - ich bin mittlerweile schon davon ausgegangen das die DB das Projekt mehr oder weniger beendet hat (oder aufgegeben). Weiß jemand was sonst noch fehlt um den Bahnhof fertig zu stellen? Bleiben innen diese vollgeschmierten Betonwände?

  • Ja die werden wohl bleiben - alles andere macht hier auch gar keinen Sinn mehr - Augen zu und durch - alles für den Irrsin, Den Rausch und die unbegrenzte Freiheit des Ich‘s man hat sich vorauseilend oder resigniert für die rottige Ästhetik eines Partyklos entschieden, dem die Hastigkeit und der Gleichmut seines Milleus die erwartbare Patina noch während der Fertigstellung zuteil werden lies.


    Ich hätte vielleicht auf Glasscheiben im Innenbereich verzichtet, die gehen sowieso gern zu Bruch.


    Mülleimer braucht man dort auch nicht die zahlreichen Vorsprünge und Nieschen nehmen den Dreck dankbar auf und werden zukünftig für Archäologen und Kulturwissenschaftlern eine ergiebige Quelle für die gestaltenden, geistigen und künstlerischen Leistungen als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung sein.

    Wer ne kostenlose Dusche möchte stellt sich am besten bei Regen unter eine der zahlreichen Fugen aufm Bahnsteig - da kann man sich dann auch, leider nur wenn’s gießt, gleich die Schuhe waschen falls man irgendwo reingetreten ist - ich find man hätte ruhig noch ein paar sichtschutze aufstellen können falls jemandem schlecht wird oder jemand mal muss, die scheuen Blicke hockender gestalten auf dem Bahnsteig machen mich dann doch etwas betreten.


    Und damit sich diese tolldreiste Energie nicht auf den fließenden Verkehr ergießt gibts ja diese elegante Beton- Barrikade und eine zeitlose Balustrade aus Maschendraht am Trottoir vorm Bahnhof.
    Für Pendler und Gäste im klassischen Sinne ist es als Umstiegsbahnhof sicher etwas exotisch geraten aber die interessieren sich auch bestenfalls zum gruseln für den hier ausgewiesenen magnetisierenden Roughen Chique einer nonkonformistischen, hedonistischen Blase.

  • ^^^ Zu Camondos Frage:


    Das nennt sich wohl Architektur. Ich nehme an, dass man Transparenz und Durchlässigkeit erzeugen wollte. Ich finde das elegant gelöst. Ein außen aufgesetzter simpler DB Schriftzug wäre aber vielleicht auch möglich gewesen. Sicher werden die meisten Menschen, die in diesen Bahnhof gehen sowieso wissen, um welchen es sich handelt. Zumal dieser Bahnhof ja eher ein großer Haltepunkt als ein richtiger Bahnhof ist.


    Insgesamt sehe ich das Ergebnis sehr positiv, die Kubatur, die Materialität, die gläserne Front, hier ist ein moderner urbaner S-Bahnhof entstanden, der sich von sonstigen oftmals uninspirierten Verkehrsbauten absetzt.


    Zitat entfernt. Bitte sparsam zitieren, siehe auch Richtlinien.

  • < ... danke für Deine Antwort. zufriedenstellen tut sie mich nicht. Mit Architektur hat das meiner Ansicht nach nichts zu tun. Eher mit einer Mode, einer schlechten zumal. Beim Sitz der CDU in der Hofjägerallee ist mir dies das erstemal negativ aufgefallen. Da ist das CDU logo auch hinter der Glasfassade versteckt. Ausserdem erschwert es die Lesbarkeit auf die es bei öffentlichen Bauten ja besonders ankommt. Ich bin von Haus aus studierter Grafik-Designer und dies hier zeigt das Gegenteil von allem gelernten und vermitteltem Wissen, Visualität und Gestaltung betreffend.

  • Insgesamt sehe ich das Ergebnis sehr positiv, die Kubatur, die Materialität, die gläserne Front, hier ist ein moderner urbaner S-Bahnhof entstanden, der sich von sonstigen oftmals uninspirierten Verkehrsbauten absetzt.

    Das ganze Projekt ist eine einzige Katastrophe:

    • Eine Verkehrspolitische, weil man eine Minimallösung zementiert hat. Anstelle dessen:
      • Man hätte die U1 verlängern und in der +1 Ebene direkt über die Warschauer Brücke führen müssen
      • Jene wäre so neu zu erstellen gewesen, dass man die M10 auf der Brücke nach Osten ausschleifen hätte können, wo sie direkt unterhalb der U1 ihre Haltestelle bekommen hätte
      • Die S-Bahnsteige hätten mittig unter die Brücke gehört, so dass man alle drei Schienenverkehrsträger vertikal übereinander ideal verknüpft hätte
      • Gestalterisch hätte man dann die ganze Haltestelle in ein gläsernes Ufo/Blob/Kirstall oder sowas verpacken können, so dass das ein echter Hingucker über den Gleisanlagen entstanden wäre
      • Ja, ich weiß, da reden wir schnell über mehrere hundert Millionen Euro, die man in anderen Ländern aber gerne für den ÖPNV auszugeben bereit ist, siehe z.B. London...
    • Eine Bautechnische, weil man den Minimal-Entwurf, der in seiner Beschränkung prinzipiell gar nicht so schlecht ist, übelst verhunzt hat:
      • Mitten in der Bauphase stellt man fest, dass aus Brandschutzgründen bestimmte Merkmale des ursprünglichen Baus nicht zulassungsfähig sind, und zusätzliche Wandelemente und Schließungen eines vorher recht offenen Baukörpers erforderlich sind
      • Es gibt unzählige Details an Bauteilanschlüssen die offenbar nie sorgfältig geplant wurden und nur "irgendwie" gelöst wurden, als man das Problem bemerkt hat. Verkleidungen schließen mit Lücken und unmotivierten Versprüngen aneinander, hier noch ein Lochblech irgendwie drübergedengelt, da hatte man offenbar Kabelführungen vergessen und hier sind irgendwelche Anschlagplatten zu dick, so dass sie nicht mehr unter die Verkleidung passen.
      • Überall Dreckecken (und das an dieser verschleißträchtigen Lage!), die keinen Sinn machen

    Das ganze ist mit dem Ostkreuz ein einziges Desaster für DB StuS (auch da gibt es so viele Teilansichten von Bauteilen, wo sich offenbar neimand Gedanken gemacht hat, wie das später mal aussieht, siehe die Orgie an Abwasserrohren unter den Brücken der Ringbahn...).


    Nein, an dem Ding ist gar nichts gut.


    Nur DB Netz hat jetzt eine effektiv und leistungsfähige S-Bahn-Anlage zwischen Ostbahnhof und Ostkreuz, das ist ja auch schon mal was.


    Gruß


    Thrax

  • ^ Ich mag die architektonische Grundidee und das Material immer noch. Und die U1 als Hochbahn Richtung Frankfurter Tor ist eine schöne Utopie, aber schon längst abgeblasen. Sonst kann ich Deiner Analyse leider nicht widersprechen. Hinzuzufügen wäre noch die verschleppte Fertigstellung, die zur Folge hatte, dass das Ding jahrelang als halbe Bauruine in Betrieb war – und vom einschlägigen Publikum entsprechend behandelt wurde.

  • Camondo: Ich weiß nicht, ob die schlechte Lesbarkeit des Schilds nur in bestimmten Winkeln auftritt, grundsätzlich finde ich diese Gestaltung jedoch auch mehr als fragwürdig. Könnte sein, dass man sich die Taubenabwehr auf der Beschriftung sparen wollte, sonst sind ja oft eine Menge Metallspieße auf den Buchstaben angebracht ^.^

  • ^ Ich mag die architektonische Grundidee und das Material immer noch. Und die U1 als Hochbahn Richtung Frankfurter Tor ist eine schöne Utopie, aber schon längst abgeblasen.

    Man hätte die U1 ja gar nicht bis Frankfurter Tor verlängern müssen. Nur die Endstelle ca. 150 m nach Norden über die Brücke.

  • ^ Ja, das wäre ein guter Schritt gewesen.
    Zumindest hätte das die Option für eine Verlängerung bis zum Frankfurter Tor (die ich mir auch wünschte) offen gehalten! ;)


    Überflüssiges Zitat des Vorposts gelöscht.

  • ^^ Nach damaliger Planung wäre dort ein Sackbahnhof mit 2 Seitenbahnsteigen entstanden. Das wäre betrieblich schlecht. Durch die Überlagerung von U1 und U3 ergibt sich heute ein relativ dichter Takt und bereits jetzt ist die dritte Bahnsteigkante zum Abbau von Verspätungen gut geeignet. Wäre der Weg zur S-Bahn überdacht, fände ich das Umsteigen besser (kommt ja vielleicht mit der Überbauung). Durch den etwas längeren Weg werden die Fußgängerströme auch entzerrt. Es hätte nie eine Hochbahn zum Frankfurter Tor geben sollen. Die U-Bahn sollte auf der Freifläche östlich neben der Brücke wieder in der Erde verschwinden. Der U-Bahnhof Frankfurter Tor ist auch für eine unterirdische Kreuzung vorbereitet.


    Überflüssiges Zitat gelöscht.

  • Der SBHf Warschauer Straße erhält derzeit etwas Kosmetik - die Betonwände im Inneren werden derzeit mit Antischmierkunst dekoriert - die anarchisch verzierten Blechpanele wurden zT versucht zu reinigen - der sprühlack ist aber scheinbar doch sehr hartnäckig und das gehobene Bein der Sprühflaschenpinkler bleibt gut sichtbar - an anderer Stelle hat mans bisher scheinbar daher gar nicht weiter versucht es wegzubekommen oder man verschiebt es auf später - Starbucks hat wohl auch Probleme sein Fensterglas zu ersetzen oder wartet drauf dass es von alleine rausbröselt. Wenigstens funktionieren die Fahrstühle wieder und es wirkt insgesamt etwas sauberer.

  • ^ Gut 9 Monate später habe ich mir das kurz angeschaut. Ja, die Betonsäulen wurden grau gestrichen/lasiert (auch auf dem südlichen Bahnsteig) und es sind auch keine nennenswerten Bauarbeiten mehr zu sehen. Zumindest die Bahnsteige sehen nun halbwegs sauber und ordentlich aus, besonders schick wirkt es aber nicht und das wird sich hier wohl auch nie erreichen lassen:


    s_warschauer01.jpg


    s_warschauer02.jpg


    s_warschauer03.jpg

  • ^ es wäre nicht schlecht gewesen, wenn der S Bhf Warschauer Straße ein neuen Ein / Ausgang bekommt auf der andere Seite wo das Hochhaus & E. Side Center stehen. So spart man den " kleinen" Umweg und Übergang der Ampel/ Straße.

    Oder weiß vlt jemand ob es doch geplant ist ?

  • ^

    Darüber habe ich mich auch schon häufig geärgert. Wenn man auf Google Maps schaut, sieht es so aus als wäre da auf der westlichen Brückenseite noch genug Platz für ein Treppenhaus, wie man es am nördlichen Ende der Bahnsteige vom Südkreuz findet.


    Aber gut, da ist das mehr so ein Schleichweg / Rettungsweg, hier würde das deutlich mehr frequentiert werden.

  • ^ möglich wäre es schon mann kann den Bahnsieg verlängern und dann ein neues Ausgang machen. Ich finde das wäre für sie Menschen das beste. Ein sehr gutes Beispiel ist der Bahnhof Hohenzollerndamm. Die liegt auch unter eine Brücke der Bahnsteig wurde dann verlängert und ein neuer Ausgang wurde entstanden.


    Hier der Beispiel am Bhf Hohenzollerndamm

    "Neuer " Ausgang Hohenzollerndamm ( Google Earth)

  • ^ Es ist nicht möglich. Die Gleislagen unter bzw. westlich der Brücke lassen das schlichtweg nicht zu, der Platz reicht einfach nicht. Da nützt es auch nichts, auf andere S-Bahnhöfe zu verweisen, die man in ihrer Lage entsprechend verschoben hat, um einen weiteren Zugang zu ermöglichen.


    Man hätte vor dem Umbau den Bahnhof komplett anders projektieren und das gesamte Gleisfeld verbreitern und neu errichten müssen. Vermutlich auch die Warschauer Brücke selbst. Diesen (sehr großen und teuren) Aufwand hat man gescheut und den Bahnhof in seiner Ursprungslage belassen. Das kann man bedauern, ist aber nicht mehr zu ändern.


    Ich persönlich finde das auch nicht soo dramatisch. Wichtiger ist, dass man den verbesserte Zugang zur U-Bahn realisiert und auf Richtungsbahnsteige umgestellt hat.

  • warschauerstr.47d8q.jpg


    Ich denke, eine Bahnsteigverlängerung mit Treppe sollte durchaus geprüft werden. Ich habe mal die zur Verfügung stehende Fläche mal gelb markiert. Sicher ist eine nachträgliche Bahnhsetigverlängerung mit Treppenanbindung komplizierter als wenn es gleich mit geplan worden wäre, unmöglich erscheint es mir jedoch nicht.