ÖPNV: U-Bahn (Stadtbahn)

  • Viele vergessen, dass die neue Haltestelle Staatsgalerie zusammen mit dem Tiefbahnhof geplant und sogar vom Architekt Christoph Ingenhoven mit entworfen wurde und da war die CDU noch stärkste Kraft im Gemeinderat und stellte den OB. Nur mal zur Erinnerung.


    Auch sollten wir mal mit Kritik warten, bis das Umfeld der Haltestelle und der Tiefbahnhof fertig ist. Jetzt ist ja noch alles eine Baustelle drumherum und trist.

  • Ich will mich eigentlich an der vorstehenden Diskussion gar nicht beteiligen. Nur soviel: Die SSB bauen keine geschlossenen Haltestellen mehr. Das hat aber nichts mit Ideologie zu tun sondern ist dem Sicherheitsempfinden der Passagiere geschuldet, die sich in nach oben offenen Halten sicherer fühlen.


    Hier noch ein gutes Video mit schönen Bildern und bemerkenswerten Aussagen.


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Naja, da würde mich aber mal interessieren woher dieses subjektive Sicherheitsempfinden der Passagiere kommt? Bei Unwettern sind offene Haltestellen sicherlich nicht sicherer als geschlossene Haltestellen und im Winter ist es in geschlossenen Haltestellen auch angenehmer, und vor Überfällen oder Übergriffen schützt mich eine offene Haltestelle auch nicht. Vielleicht hätte man in den letzten Jahren einfach mal etwas Geld in die Haltestellen stecken sollen und diese moderner, freundlicher und heller gestalten können. Die eine oder andere Kamera, bzw. Präsenz von Sicherheitsdiensten hätte da vielleicht auch geholfen. Persönlich habe ich kein Problem mit halboffenen Stationen, aber es bleibt natürlich das Problem des Flächenverbrauchs an der Oberfläche. Eine Tieferlegung bestimmter Streckenäste in der Innenstadt ist dementsprechend auch kaum möglich, oder z. B. die angeregte Streckenerweiterung durch Vaihingen zum ehemaligen Eiermann-Campus auch nur extrem schwer zu realisieren.

  • Generell würde ich es nicht ausschließen, wo Platz ist wird die SSB offenen Haltestelle weiterhin bauen, und wo kein Platz ist wird es wohl weiterhin unterirdische Haltestellen geben. In naher Zukunft werden bestimmte Stadtbahnäste, wie z.B. zwischen Olgaeck u. Bopser je nicht in den Untergrund verlegt werden. In den 70er Jahren wollte man dies schon mal, aber die Anwohner der Hohenheimer Str. haben es verhindert und das wird jetzt in heutiger Sicht genauso passieren. Das gleiche gilt auch für andere bestimmte Stadtbahnäste wie z. B. die Strecke Marienplatz zum Südheimer Platz, da ist nur die SPD für eine Tunnellösung und ein junger Grüner meinte hierzu nur "Unterirdische Stadtbahnstrecken sind von vorgestern und nicht mehr zeitgemäß".


    In S-Vaihingen wünscht sich die SSB AG sogar einen unterirdischen Verlauf der Stadtbahn, aber so manche Bezirksräte sind gegen eine unterirdische Wegführung. Begründung es ist einfach schöner oben zufahren als unten. Was die SSB AG aufgrund Platzmangel nicht will. Bin gespannt wer sich durchsetzt. Es ist auch eine Frage des Geldes. Gerade fehlt es der SSB aufgrund mangelnder Kundschaft das Geld für solche Vorhaben.

  • ^^


    100% Zustimmung Regent! Das Geld hätte man besser in Sicherheitseinrichtungen, Notrufsäulen, Kameras oder was weiß ich was gesteckt. Wo ist bitte die Quelle das die Sicherheit in überirdischen Haltestellen höher ist? Entscheidend ist der Flächenverbrauch durch solche Quatschpalnungen. Ich habe schon mehrfach an anderer Stelle geschrieben das es zuküftig in erster Linie darum gehen muss die oberirdischen Innenstadt-U-Bahnstrecken tiefer zu legen: Olgaecke-Hohenheimer-Straße, Heilbronner-Straße, Berliner Platz-Schloss-Straße. Wo das keinen Sinn macht bzw. vielleicht zu teuer ist (Ast zum Höderlinplatz oder Strecke über Eugensplatz zum FS-Turm hoch) auch zeitnah auf modernen Busverkehr umstellen. Stattdessen investiert man in unsinnige Planungen wie Rosensteintunnel wo die Autos nach unten verbannt werden und die U-Bahn (warum die wohl so heißt?:nono:) oben bleibt. Und zum Überfluss soll dann auch noch die Straße rückgebaut werden. Die Dämlichkeit bei den Planern im Rathaus kennt echt keine Grenzen...


    ^


    "Unterirdische Stadtbahnstrecken sind von vorgestern und nicht mehr zeitgemäß". Oder: "Begründung es ist einfach schöner oben zufahren als unten."


    Dämlicher geht's echt nicht mehr.:bash:


    Und das an den Haaren herbeigezogene Argument mit dem Geld zieht echt nicht: Für einen Ausbau der U-Bahn zu Messe/Flughafen mit superteurer Brücke über A8 obwohl es da schon eine S-Bahn gibt sind offensichtlich genügend Mittel da. Es sollte endlich mal das Pinzip Bestandsoptimierung vor ständigem Streckenausbau gelten!

  • Es ist keine Schande auf oberirdische Strecken zu setzen, Nürnberg gilt als die einzige deutsche Stadt mit einer "echten", weil unterirdisch verlaufenden, U-Bahn, selbst dort sind aber oberirdische Stationen gebaut worden. Das ganze sollte bloß auch einen Sinn ergeben. Erst Tunnel zu bohren um dann einen Krater zu gestalten hat ein ebenso übles Geschmäckle, als beim Hfb alles unter die Erde zu verlegen, um 500m weiter dann wegen der vermeintlichen Sicherheit wieder oberirdisch zu bauen. Solche Argumente klingen mehr nach einer schlecht gestalteten Werbebroschüre: "Wir sorgen für Ihre Sicherheit!" Heutige Stationen werden wirklich sehr großzügig, hell und sicher angelegt, dass ist kein Vergleich mehr zu den Röhren von vor 50 Jahren.

  • Ich vermute mal es ist wohl doch eher eine Kostenfrage – das Argument mit dem Sicherheitsempfinden halte ich eher für vorgeschoben. Fakt ist, heutige unterirdische Stationen sind wesentlich weitläufiger und großzügiger wie Stationen die vor 30 Jahren gebaut wurden. Es wurde ja auch das Thema Brandschutz bereits erwähnt und die dadurch resultierende größere Deckenhöhe + Verteilerebene darüber. Das ist natürlich ein extremer Kostenfaktor, noch dazu müssen ja auch die Tunnel entsprechend tiefer gegraben werden. Bei Städten wie Stuttgart, die nur über ein Stadtbahnsystem verfügen ist das sicherlich ein Problem, denn man muss ja auch die Rampen entsprechend planen um mit akzeptablem Gefälle wieder an die Oberfläche zu kommen. Die Lösung wäre wohl nur wirklich komplette Streckenäste in den Untergrund zu legen, was angesichts der Kosten eher unrealistisch ist. Bei der Haltestelle Staatsgalerie war vermutlich auch die nicht vorhandene Tiefe der Station ausschlaggebend für die Entscheidung die Station offen zu bauen. Was ich allerdings für besser gehalten hätte, wäre gewesen die Station zumindest größtenteils mit einem Glasdach zu versehen das zum Schlossgarten hin offen ist. Dann hätte man immerhin einen Wetterschutz gehabt. So finde ich hat man es sich doch sehr einfach gemacht.

  • Erst Tunnel zu bohren um dann einen Krater zu gestalten hat ein ebenso übles Geschmäckle, als beim Hfb alles unter die Erde zu verlegen, um 500m weiter dann wegen der vermeintlichen Sicherheit wieder oberirdisch zu bauen.

    wieso die Staatsgalerie umgebaut werden musste ist aber schon bekannt? Geschah nicht zur Erhöhung des Sicherheitsempfindens sondern schlicht und ergreifend wegen den quer verlaufenden S21-Schienensträngen.

    Und dann lieber ein geschwungener Krater als ein Hobbithügel. Grundsätzlich bin ich aber auch der Meinung das die Stadtbahnhaltestellen oftmals recht verschwenderisch mit der Fläche umgehen, der Wilhem-Geiger-Platz verhält sich ja ähnlich.


    Der Halt „Staatsgalerie“ scheint aber wirklich gelungen, da lohnt sich ja fast mal ein Abstecher in den Kessel.

  • Zitat von Neall

    Nürnberg gilt als die einzige deutsche Stadt mit einer "echten", weil unterirdisch verlaufenden, U-Bahn, selbst dort sind aber oberirdische Stationen gebaut worden.

    Wäre mir neu. Die U-Bahnen in Berlin und München fahren ebenfalls unterirdisch.

  • ^ Sehr schön mal eine un-verunstaltete ÖPNV-Haltestelle zu sehen. Die Frage ist, wie lange das so bleibt, die ersten Schmierfinken warten wohl schon. Ggf. kann die Kameraüberwachung da etwas lindern.

  • Stationen der SSB sind in der Regel nicht besprüht, da die SSB Graffiti konsequent und schnell entfernt. Mir wäre zumindest keine Station der SSB bekannt die ein nennenswertes Graffiti-Problem hat. Wahr ist aber auch, das die halb-offene Bauweise natürlich in gewisser Weise zu Vandalismus einläd.

  • Naja, nach dieser Definition gibt es praktisch nirgends eine reine U-Bahn, auch in London, Paris oder New York gibt es überirdische Abschnitte! Normalerweise werden U-Bahn bzw. Metro-Systeme als in sich geschlossenes, unabhängiges und kreuzungsfreies Verkehrsnetz, bzw. Verhersmittel definiert.

  • Zitat von jack000

    In Berlin zumindest nicht alle. Solange auch nur einige oberirdisch sind, ist es keine klassische U-Bahn mehr.


    Natürlich nicht. Demnach hätten weder London, noch Tokyo, Paris, Chicago, New York, ja eigentlich überhaupt keine Stadt dieser Welt eine "klassische" U-Bahn. Wichtig ist, und das macht den Unterschied zur Straßenbahn oder Stadtbahn (wie sie in Stuttgart oder FFM existieren), dass die U-Bahn völlig kreuzungsfrei mit dem Straßenverkehr verläuft, also ein unabhängiges abgeschlossenes Transportsystem darstellt. Ob davon Abschnitte ebenerdig, als Hochbahn (z.B. Berlin) oder im Tunnel verlaufen, ist völlig gleich. Per VDV Definition existieren U-Bahnen daher in Berlin, München, im oben genannten Nürnberg und auch in Hamburg.

  • Habe mir es auch nicht nehmen lassen und die neue Station höchstpersönlich begutachtet - bin begeistert!

    Halte es auch jetzt schon für Stuttgarts schönsten Stadtbahnhalt. Bleibt natürlich abzuwarten wie lange es dauert und die örtlichen Verschönerungsvereine zuschlagen, günstig im Unterhalt wird sie wohl nicht werden, der Beton will bestimmt auch gepflegt werden.


    Mit dem Handy gar nicht so leicht zu knipsen, deswegen nur ein "ich war da"-Beweisbild :)


    img_07408djth.jpg

  • Wenn du denkst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo eine U-Bahn - Diskussion her!


    Um mal die Diskussion etwas zu versachlichen, sehen wir uns unten mal alle konkreten Situationen an U-Bahnhöfen, die nach oben etwas offen sind, an (als wenn es so viele wären...), denn ich kann in keinem konkreten Fall irgendeine Platzverschwendung erkennen, oder vertane Chance einer besseren Oberflächengestaltung. Ganz zu schweigen davon sind mir bei keiner dieser Stationen, alternative Pläne bekannt, die eine unmittelbare Bebauung über den Stationen vorsahen. Die Vorzüge solcher Stationen haben bereits Tunnelklick und Chris73 aufgelistet. Die gegenläufigen Anmerkungen dazu von Regent sind dennoch richtig. Natürlich werden offene Bahnsteige sauberer durch Luft und Regen, aber dann regnet es und zieht es eben auch rein! Wobei ja alle Stationen dieser Art eben aber auch erheblich überdeckt sind, so dass das kaum ein Argument ist. Das Sicherheitsempfinden steigert es eben auch nur subjektiv (was natürlich gut ist), denn im Zweifel braucht es präsentes Sicherheitspersonal. Creolius, du bist in dem Fall deutlich über das Ziel hinaus geschossen! Nicht mal ich sehe hier linksgrünen Wahn am Werk. Wie Chris73 richtig anmerkt, stammt die Planung noch aus einer vollends grün unbelasteten Zeit. Und nüchtern betrachtet sehe ich hier auch nicht, wo deswegen Straßen zurückgebaut wurden. Einzig gab es immer wieder Verschwenkungen der Fahrspuren bedingt durch Baustellen.

    Hier an der Station Staatsgalerie jedoch könnte man durchaus über Bebauung sprechen über der Station. Natürlich hätte man diese Ecke der Kreuzung auch fassen können durch interessante Bebauung. Ideen und auch Bedarf gäbe es hier sicher genug. Ich selbst kann mit dieser Gestaltung der Haltestelle aber hier gut leben. Sie gibt später mal den Blick frei auf das Bahnhofsdach und das Treiben oben und unten. Vielleicht umschmeichelt die Station den Bereich später gar. Nicht ausschließen würde ich aber auch, dass dieser Bereich schneller versifft als einem lieb sein kann, denn die Sauberkeit und der Zustand (nun auch der SSB-) Stationen hat in den letzten 5 Jahren spürbar nachgelassen.



    Nun aber der Blick auf die Situation an den einzelnen Stationen, beginnend mit dem Wilhelm-Geiger-Platz. Die Station hier ist etwa zu einem Drittel nach oben hin offen und es stellt sich die Frage, welchen Nutzen eine komplette Überdeckung hier hätte, bzw. welche Einschränkung hier überhaupt entsteht durch die Lücke in der Decke. Ich selbst finde die Platzgestaltung mit der Station gelungen. Das tolle Feuerbacher Bezirksrathaus sticht hier heraus und harmoniert mit der Oberflächengestaltung der Station. Es ist eher ein kleiner Platz, wenn auch für Stuttgarter Verhältnisse sogar eher ein größerer. Diverse kleinere Veranstaltungen finden hier durchaus statt, mehr Platz für größere ist nicht nötig, da sich 100m von hier die Festwiese befindet und auch der Feuerbacher Wochenmarkt woanders stattfindet (gar auf dem noch kleineren Rudolf-Gehring-Platz). Gab es hier je Pläne einer Überbauung? Oder anders gefragt, sollte man den Platz überbauen? Die Antwort sollte hier eindeutig ausfallen...




    Der nächste Fall ist der Löwen-Markt in Weilimdorf. Die hiesige Station ist zu etwa 2/3 nach oben hin offen. Dennoch ist mehr als genug Platz für Cafe, Eisdiele etc., zumal auch die Pforzheimer Straße, die auf den Platz zu läuft, auf langer Strecke sich sehr verbreitert, bevor sie den Platz erreicht. Die Öffnung der Station ist etwa in der Platzmitte, so dass zu beiden Seiten noch viel Platz bleibt. Selbst der hier stattfindende Wochenmarkt begnügt sich mit einer Seite des Platzes. Der Platz selbst ist für Stuttgarter Verhältnisse auch echt großzügig. Auch hier, gab/gibt es Pläne einer Überbauung? Was wäre besser wenn er komplett geschlossen wäre? Zu welchen Einschränkungen führt die Öffnung?




    Ein weiterer hier erwähnter Fall ist der Pragsattel. Auch hier, warum überdecken? Was wäre dadurch gewonnen? Gab es hier je eine Bebauung? Gab es je Pläne einer Bebauung. Den Schrei der kleinen Siedlung nebenan höre ich bis hierher. Wer soll direkt an dieser Kreuzung wohnen. Und das Argument der Grünflächengewinnung? Nicht wirklich, direkt daneben gibt es satt grün, nicht mal dort gibt es Bebauung. Und man muss nur ein paar Meter über einen Steg laufen und man ist im Leibfriedschen Garten und kann von dort aus weiter ins Grüne. Auch hier sehe ich keinen Mehrwert einer Überdeckung. An alle 3 Richtungen schließen Tunnel an, also wird auch durch die Gestaltung hier keine Fortführung im Tunnel verhindert!



    Der nächste Kandidat Kichtalstraße befindet sich unterhalb der Unterländerstraße und ist nen Spalt offen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wäre hier selbst bei geschlossenen Lücken nichts, aber auch gar nichts, anders als jetzt. Freilich kann sich Creolius jetzt auch auf die 6 Parkplätze, die weichen mussten, stürzen.



    Bilder: Silesia

  • Teil 2


    In der Kirchheimer Straße befindet sich die Station Sillenbuch, im gleichnamigen Stadtteil, die in der Mitte einen Spalt nach oben hin offen ist. Ich denke es gab hier früher Parkplätze, heute Freiraum und Ladenzeilen. Überdeckung auch hier ohne jeden Mehrwert. Eine Stadtbahn wird nicht zur echten U-Bahn wenn ein paar Stationen überdeckt werden. Eine U-Bahn wird auch nicht zur Tram wenn einige U-Bahnhöfe teils nach oben hin offen sind...




    Auch an der Station Herderplatz sind mir keine Pläne einer Bebauung bekannt. Auch gab es hier früher keine Bebauung?! Tut auch hier keinem weh. Beginnt es doch mal zu schmerzen, Deckel drauf...



    An Stationen wie Weinsteige, kann man gut erkennen, wie die Vorteile beider Parteien, eben einfach auch gut kombiniert werden. Wer Luft und Licht will, bekommt es, fühlt sich sicherer und wer sich vor Wind und Regen schützen will, kann dies tun.



    Schon außerhalb Stuttgarts, nämlich in Ostfildern, befindet sich die Station Ruit (im gleichnamigen Ortsteil). Oberhalb der Station gibt es Freiflächen. Pläne einer Überbauung oder Einschränkungen sind mir hier ebenso nicht bekannt.




    Bilder: Silesia

  • Teil 3


    In Gerlingen, einer weiteren Nachbarstadt, am dortigen Endpunkt der U6, harmoniert die Station ebenfalls mit der Situation an der Oberfläche. Auch hier, muss man ohne jede Not unbedingt den Deckel drauf machen? Wir Gerlingen dadurch urbaner?



    Oben an der Waldau gibt es diese Station mit Zeltdach. Mangelt es hier an Bolzplätzen, Wald oder Grün?



    Die Station Bottroper Straße ist auch offen. Gibt es jetzt weniger Freiraum im Umfeld der großzügig durchgrünten Siedlung? Gibt es weniger Fahrstreifen als vorher?! Braucht gerade der Hallschlag unbedingt einen geschlossenen U-Bahnhof?!



    Ähnlich in Fasanenhof. Die hiesige Station Europaplatz befindet sich in einem breiten Grünzug der die Siedlung durchzieht, der an der Station sich auch noch in L-Form erweitert und mit dem namensgebenden Platz verschmilzt.



    Eine Haltestelle weiter befindet sich (die) EnBW-City. Ein Gewerbegebiet mit seeehr breitem Strassenraum, in deren Mitte sich geschotterte Parkplätze befinden. Auch hier, was alles verhindert diese kleine Spalt nur?!



    Bilder: Silesia


    Die genannten Stationen befinden sich alle in einfacher oder anderthalbfacher Tieflage, die schon ob der Tiefe nicht unbedingt eine Überdeckung erfordert, ob aus ästhetischen oder sicherheitsrelevanten Erwägungen. Bei allen Diskussionen darüber sollte man auch einen Punkt nicht vergessen - käme dennoch einer auf die Idee, dass diese Stationen überbaut werden müssen unbedingt, dann macht man einfach den Deckel drauf und los gehts...

    Dazu gibt es noch zahlreiche Station an/in Tunnelrampen, auf die ich einzeln gar nicht eingehen will. Auch hier sehe ich in keinem Einzelfall eines Mehrwerts durch eine komplette Überdeckung. Einzig im Falle einer Weiterführung um anschließende Kreuzungen (und strassenbündige Führungen im weiteren Verlauf) zu unterfahren, zwecks störungsfreieren Betrieb, was aber primär dann kein städtebaulicher Faktor wäre. Letztendlich auch eine Frage des Geldes.


    Ich finde den Kompromiss der teils offenen Stationen gut, geradezu genial. Zumindest dort wo die Station nicht in erheblicher Tiefe errichtet werden, unter sehr urbaner Bebauung verlaufen, den knappen Raum an der Oberfläche fressen, zu Einschränkungen der Nutzbarkeit führen oder wichtige Pläne zur Bebauung der Oberfläche torpedieren. Keiner der Punkte ist auch nur bei einer der Stuttgarter Stationen der Fall.

  • Abschließend noch ein paar Impressionen der kürzlich in Betrieb gegangenen neuen Haltestelle "Staatsgalerie", bei der ich auch in naher Zukunft auf einen Namenszusatz hoffe, der auf den Hauptbahnhof deutet. Die neue Haltestelle ist licht- und luftdurchflutet und hat eine klare Struktur - kein Vergleich somit zur dunklen und verwinkelten alten Version!


    Zugangsrampe vom Planetarium her


    Blick entlang Gleis 1


    Tunnel Richtung Neckartor mit dem Anschluss an die Bestandsstrecke


    Aufgang zur Oberflächhe


    Mit der beschriebenen Jungfräulichkeit ist es bereits auch schon vorbei


    Östliche Abgänge



    Provisorischer Weg über der Haltestelle


    Blick hinein


    Gleisanzeige



    Bilder: Silesia