Mediaspree: Entertainment District an der UBER-Arena

  • Dass dort die Bewohner von Max, Moritz & Co. zum Bummeln hinkommen, ist eine Illusion. Die werden lieber nach Kreuzberg rüber. Dort gibt es inzwischen sogar Sterne-Gastronomie.


    Glaube ich nicht - Menschen neigen dazu, die eigene direkte Umgebung im Falle von vorhandenem Angebot auch zu nutzen. Auch neigen Menschen dazu, eigene Entscheidungen zu idealisieren und damit auch die Umgebung der gekauften oder gemieteten Immobilie.


    Außerdem entscheidend ist die Fußläufigkeit. Das Entertainment District ist von den Hotels und Wohnimmobilien in der Ecke fußläufig zu erreichen - Kreuzberg ist zu weit, das kann man mal machen, aber das dauert viel zu lang. Dafür muss man Fahrrad, Auto oder öffentliche nutzen.

  • Ich stehe Malls ebenfalls kritisch gegenüber. Dennoch empfinde ich die hier geäußerte Argumentation als unfair.


    Wir haben ganz grundsätzlich einen Wandel der Kosumgewohnheiten. Der "Gegner" des kleinen Fachhändlers ist nicht die Shopping Mall, sondern der Internethandel. Oftmals ist die Rede davon, dass Shopping Malls daran schuld sind, wenn kleine Fachgeschäfte in Innenstädten schließen müssen. Dabei haben kleine Fachgeschäfte und große Shopping-Malls eigentlich ein gemeinsames Ziel. Das gemeinsame Ziel ist, den Internet-Handel zurückzudrängen. Insofern müssen kleine Fachgeschäfte u. große Shopping Malls nicht unbedingt Konkurrenten sein, sondern können sich auch sinnvoll ergänzen. Denn große Malls in zentraler Lage bringen die Menschen dazu, auf den Kauf im Internet zu verzichten und überhaupt wieder das Haus zu verlassen, um im "echten" Leben einzukaufen. Es ist schön einfach, über die großen Malls zu schimpfen. Aber man muss im heutigen Internet-Zeitalter die Menschen dazu bringen, daß sie überhaupt mal wieder ihre Füße vor die Haustür setzen!


    Und genau deswegen könnte dieser Entertainment District erfolgreich sein. Mit der MB Arena gibt es eine große Veranstaltungshalle. Musik und Sportveranstaltungen ziehen Menschen an. Das war vor 20 Jahren so und es wird auch in 20 Jahren noch so sein.

  • und direkt daneben baut die PREMIUM ein Wohngebaüde mit 200 Wohnungen. Laut Artikel entworfen von HemprichTophof Architekten mit einem Invest von 100 mio, Entwurf habe ich aber noch keinen gefunden
    ...Krasse Mischung in dem Arial so genau neben dem Anschutz arial...


    https://www.premium-immoinvest.com/

  • ^Das ist ja das was ich immer sage: Es gibt am Anschutz Areal (und der direkten Umgebung) durchaus einen gelungenen Mix aus Wohnen, Arbeiten und Konsum. Deswegen prophezeie ich dem Areal (auch wenn die Architektur in vielen Fällen eher "na ja" ist) großen Erfolg.

  • ^^ direkt am Wasser werden die gepriesenen Wohnungen also stehen - wenn man die Mühlenstrasse und die Berliner Mauer inklusive Park mal kurz unterschlägt :lach:.

  • ^Ist das denn nicht der Riegel, der neben dem kleinen Wohnturm (Living Levels oder so?) entsteht? Dann ist er auch direkt am Wasser.

  • ^Ah, danke. Genau lesen hilft manchmal, ne? ;)


    Also wenn man sich die Wohnbauten von Hemprich Tophof so besieht, könnte man ja zumindest auf etwas Abwechslung hoffen. Aber warten wir es ab.

  • Einmal "The Three Shades of Gray" von der Rückseite:



    Mittlerweile zeigen sich auch die Fassaden zur Mühlenstraße in - fast - voller Pracht:







    "Wasserlage, Neubauten, Büros, Entertainment. Woran denkst Du da?"


    "Hamburg!"


    "Warum?"


    "Speicherstadt, Hafencity, Elbphilharmonie, Musical Theater ..."


    "Zu teuer, zu edel, zu bürgerlich ... wir sind Anschutz Entertainment! Denk weiter. Was kommt in Hamburg danach?"


    "Wilhelmsburg?"


    "Wilhelmsburg. Genauso machen wir es."

  • der "hohe Anspruch der Architektur", der schon beim ersten Anblick spürbar sei


    "Zurückgenommene, an Wellen erinnernde Linien", die Bewegung in die Fassaden bringen sollen


    "wohnlich anmutende Balkone"


    "elegantes Erscheinungsbild"


    Aus irgendeinem Grund bringe ich diese Aussagen nicht mit der Kiste in Verbindung, die nun gebaut werden soll. Das Ding erinnert mich eher an die Hotelbunker, die zuhauf auf Gran Canaria oder Malle stehen.
    Wo lernt man eigentlich, Banalitäten dermaßen schön zu quatschen? Man gewinnt fast den Eindruck, die meinen das ernst.


    Beschämend, dass die Berliner Stadtplanung aus ihren Fehlern u.a. am Hauptbahnhof nicht lernt und erneut einen kompletten Block mit einheitlicher monotoner Fassade durch ein Architekturbüro bauen lässt. Andererseits ist in der Ecke mit Ausnahme des sog. Upside Berlin, das hoffentlich zu Ende gebaut werden wird, sowieso schon Hopfen und Malz verloren.

  • Beschämend, dass die Berliner Stadtplanung aus ihren Fehlern u.a. am Hauptbahnhof nicht lernt und erneut einen kompletten Block mit einheitlicher monotoner Fassade durch ein Architekturbüro bauen lässt.


    Nicht "die Berliner Stadtplanung" lässt hier bauen, sondern ein Investor, der es so und nicht anders will. Das ist doch nicht so schwierig!

  • Du willst mir also ernsthaft erzählen, dass jeder Investor irgendetwas auf die grüne Wiese bauen kann, ohne dass das Land Berlin Einfluss auf die Höhe, Gliederung, Fassadenmaterial, Dachgestaltung etc. pp. nehmen kann?


    Schade, dass das Interview mit Frau Edmaier, ihres Zeichens Präsidentin der Architektenkammer Berlin, bzgl. der Bebauung des Areals um den Hauptbahnhof in der Mediathek des rbb nicht mehr verfügbar ist. Da hättest Du was lernen können!

  • Das Interview gibt es doch noch.


    So alt wie diese Problematik ist, aktuell ist sie immer noch. Bereits bei der Planung zum Debis Areal am Potsdamer Platz Anfang der 90er wurde schon darüber diskutiert.
    Vielleicht wären kleinere Grundstücke eine einfache Lösung

  • ^ Aha. Irgendwelche Belege? Meines Wissens gehört das Gelände der Anschutz Entertainment Group. Der Masterplan ist vor zig Jahren sicher mit der Stadt abgestimmt worden. Aber angesichts eines konkreten Investoren-Entwurfs im Sommer 2018 anzukommen und zu behaupten, hier baue "die Stadtplanung", ist Unsinn.

  • Wenn sich die Wohncontainer der Bauarbeiter kaum von der Bebauung unterscheiden und das attraktivste Designelement des EKZ das gelbe Baugerüst ist, dann ist das schon traurig...

  • Architektur auf dem Niveau eines Vorstädtischen Office-Parks.


    Das sowas überhaupt möglich angesichts der ganzen Gremien, Auflagen, Architekturwettbewerbe etc.....


    in jedem anderen (industrialisierten) Land der Welt wäre ein derartiges Grundstück inspiriertet bebaut worden.


    Lässt sich nur hoffen, das die zu errichtenten Hochhäuser (Max und Moritz, East Side Tower und der Zalando-Turm) die Blicke so sehr auf sich ziehen, dass die "Sockelbebauung" nicht mehr so negativ zum tragen kommt...

  • ^ Zu den auf den Fotos darüber sichtbaren Problemen gehört ein Mangel der Farbigkeit - alles ist fast genauso grau. Wenn ich mir jetzt einen schnell ergoogelten Artikel mit einer Visualisierung des Zalando-Turms (Stream Tower) anschaue, sehe ich zwar eine etwas interessantere Form als gewöhnlich - aber genauso die graue Farbe, die im Quartier überwiegt. Die Verbesserung dürfte nicht so groß sein.
    Max und Moritz - die Formen nicht besonders originell und die Farben schon wieder grau. Der East Side Tower - noch einmal grau, die Form eines ein wenig angefressenen Kastens haut nicht unbedingt vom Hocker. (Elegant wirkt sie mE nicht gerade.)


    Spontan denke ich etwa an die Puerta Isozaki in Bilbao (wenige Schritte vom Guggenheim-Museum, welches zwar grau ist, aber neben einer Brücke mit einem roten Torbogen steht) - neben den grauen Naturstein-Baukörpern mit einigen weißen Erkern gibt es auch blaue aus Glas, rote und Teile einer alten Fassade - alles in einem Projekt. Wenn es hier für das Mediaspree-Quartier Auflagen gibt, vielleicht formulieren sie leider keinen Wechsel an Farben und Formen? Vielleicht sollte dieser in den Wettbewerben eine viel größere Rolle spielen? Bei den noch anstehenden Projekten könnte man noch zumindest bei der Farbigkeit ein wenig nachbessern. Etwa der East Side Tower mit jeweils einer anderen Glasfarbe zwischen den Ausfräsungen - das würde schon Blicke anziehen.