Nbger Norden: Maxfeld

  • Mir persönlich fällt es schwer zu einem Urteil zu kommen. Wenngleich mir der Entwurf des Nürnberger Büros gestalterisch am Besten gefällt. Wenn man den riesgen Klotz schon nicht unsichtbar machen kann, dann macht man daraus eine stadtbildprägende Dominante mit Wiedererkennungswert. Das finde ich respektabel. Wenn ich die Farbe richtig deute versucht man eine Anlehnung an die Sebalder Höfe:



    Planer: Weil du bereits über die Verkehrssituation vor Ort sprachst: Bei allen drei Vorschlägen befindet sich ein breiter Haupteingang mit Vorplatz dort, wo es heute noch eine parkähnliche Situation gibt. Sämtlicher Besucherverkehr wird aktuell über einen an der Bayreuther Straße liegenden Seiteneingang abgewickelt. Die Planung, künftig alle Besucher über das spitze Ende des Grundstücks am Rathenauplatz kommen zu lassen erscheint mir auch nicht optimal. Ich fahre da quasi jeden tag mit dem Rad vorbei, und bereits heute ist diese Stelle an der Belastungsgrenze. Wenn dort künftig noch zusätzliche Menschen unterwegs sind wird das immer schwieriger. Der Eingang sollte besser weiterhin zur Bayreuther Straße ausgerichtet sein, den besucherverkehr dorthin lenken und so den Park erhalten. Leider verschwinden in allen drei Vorschlägen diese einzigen Qualitäten, die der Bestand städtebaulich hat.

  • fertig: Projekt "Maxfeldeck"

    Das unumstrittene Wohnungsbauprojekt "Maxfeldeck" von Sontowski & Partner in der Maxfeldstraße ist nun fast fertig. Hier stand zuvor ein unscheinbarer Wohnblock aus den schätzungsweise 1960'ern mit Autohof dahinter. Nun ist der Baublock durch einen mächtigen Neubauriegel in Blockrand geschlossen.

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    Das elegant-skulpturale, das die Website verspricht, wird nicht ganz getroffen. In der Realität wirkt der Bau dann doch gewöhnlicher. Anstatt als eigenständige Baufigur aus der Umgebung herauszustechen fügt es sich stattdessen ganz angenehm ein. Das Dach mit seiner eigenwilligen Form ist so von der Straße aus näherer Entfernung kaum warnehmbar. Und auch schön ist die Anleihe aus der Umgebung, die Erdgeschosszone mit Klinker bzw. Riemchen zu gestalten. Die Nachbarhäuser habens vorgegeben:

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    Blöd nur: Das ganze Projekt ist komplett in "fifty shades of grey". Mit jedem Neubau, jeder Sanierung wird unsere Stadt immer grauer.

  • Also ich finde, dass das Gebäude die Plannung / Rendering sehr gut trifft. Es ist eher selten, gerade auch in Nbg., dass auch hochwertig gebaut wird.


    nothor: Du hast immer wieder genug Negativbeispiele gefunden und hier dokumentiert.



    Mich würde interessieren, ob auch die DG-Wohnung verkauft wurde. Aufgerufen waren, wenn ich mich richtig erinnere, "nur" um die 1,6 Mio. € (ohne Sonderwünsche).

  • energetische Sanierung: Wurzelbauerstraße 4 - 16

    Was ich mit grauer werden meine kann man wenige Meter weiter gut betrachten. Ein großer, von der Vonovia verwalteter Wohnblock aus der Wiederaufbauzeit wurde energetisch saniert. Das Ergebnis:


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    Bei aller Ödnis, immerhin hat man die kleinen Supraporten in der Wurzelbauerstraße auf die neue Putzoberfläche übertragen. Vorher:


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    Jetzt:


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    Über die erhaltenen Supraporten kann man sich freilich freuen, aber das Haus hat insgesamt enorm an Qualität eingebüßt: Die Segmentbogenfenster im Erdgeschoss, alle Fensterlaibungen, die Kunststeinrahmen der Eingangstüren, die angedeutete Kleinteiligkeit in der Wurzelbauerstraße (Adressbildung nennen das Architekten) - alles wegsaniert. Im Vergleich zum Vorher-Zustand auf google-streetview wird wiedermal klar, dass es leider immer gelingt, ein schon nicht schönes Haus richtig hässlich zu machen. Man gibt in unseren Tagen viel Geld aus für das Hässlichwerden und Ergrauen unser Stadt. Schon deswegen kann ich für das Projekt "Maxfeldeck" kaum Kritik mitbringen, und soetwas wie "Fenitzer Leben" erzeugt schon fast Freudensprünge.


    Übrigens, zum Thema Fassadenbilder sei der Kurzfilm der Medienwerkstatt Franken empfohlen, der hier gewissermaßen ebenso Alarm schlägt: http://www.medienwerkstatt-fra…ansicht/news/sgraffito-1/

  • "Gratulation" zu diesem Fund, Gerch!


    Ich finde, dieser Entwurf macht schon was her. Mir gefallen die Zuschnitte der Gebäude, die vom Diktat des rechten Winkels angenehm locker abrücken. Das Areal wirkt offen und freundlich. Auch der virtuelle Rundgang auf der ansprechend gestalteten Projekthomepage ist sehenswert.


    Zum ganz großen Wurf fehlt´s für mich ein bisschen an der Fassadengestaltung. Wenn die glatten Flächen noch etwas stärker strukturiert werden könnten und nicht einfach nur die großen Fenster ansatzlos in der glatten Fläche sitzen würden, wäre es noch besser. Aber auch so ist das schon gut über dem Durchschnitt.


    Ganz generell finde ich es schade, dass prestigereichere Neubauvorhaben oft gerade nicht "in erster Reihe" entlang größerer Achsen hochgezogen werden, sondern in Nebenstraßen oder Randgebieten. Aber das hat jetzt mit diesem Vorhaben an sich nichts zu tun.

  • Ich kann mir nicht vorstellen das Sontowski das z.Zt. stemmen kann. Außerdem werden zukünftig die reinen Wohnanlagen der Partner Instone Real Estate realisieren (z.B. das Seetor ehemaliges Cocoa Cola Areal). Auf den Web Seiten konnte ich weder bei Sontowski noch bei IRE etwas zum Eschenbach Gelände finden.

    Wäre schade, da mir diese halböffentlichen Zugänge sehr gut gefallen. Die Durchlässigkeit der inneren Begrünung bis zur Straße macht den Entwurf interessant. Bei einer Blockrandbebauung bekommt die Öffentlichkeit wenig von der Hofbegrünung mit. Trotzdem sollte auch noch Straßenbegleitgrün

    eingeplant werden. Auch sollten im EG teilweise Läden entstehen, damit das keine reine Schlafsiedlung wird.

    Jedenfalls werde ich die nächsten Planungsschritte soweit sie öffentlich werden verfolgen.

  • Nicht ganz uninteressant und nur für kurze Zeit zu sehen ist das entkleidete Hochhaus des ehemaligen Eschenback-Optik-Areals an der Löbleinstraße/Schopenhauerstraße. Nachdem die Vorhangfassade demontiert wurde kamen Teile der Ursprungsgestaltung der Fassade zum Vorschein:



    Der links angefügte Aufzugsschacht aus Beton ist jüngeren Datums und gehört nicht zum ursprünglichen Erscheinungsbild des Hauses. Dieses dürfte im Kern aus den 1960'er Jahren stammen, wie die dezente Ornamentik mit farbigen Kreisen und Linienraster zeigt.



    Das Haus wurde ganz offensichtlich später, womöglich in den 1990'ern aufgestockt und anschließend mit der bekannten Verkleidung versehen, die man noch bei google streetview sehen kann. Für meine Begriffe ist das auch ein gutes Beispiel dafür, wie Modernisierungen einen Ursprungsentwurf entstellen können und langfristig daraus keine baukulturell wertvolle Substanz werden kann. Immerhin weint dem Bau nun niemand nur eine Träne nach.

  • Dann ist dort wohl die Bebauung des Parkplatzes, oder Autohofes hier geplant. Passt schon, ein schöner Ort zum Wohnen ist das aber nicht, wenn die dröhnenden LKW vor dem Schlafzimmerfenster im Stau stehen.

  • Beim Projekt CLARNIA-PARK geht es schnell voran, nach dem Abriss wurde bereits mit dem Tiefbau begonnen.


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    eigenes Foto 08.10.2020

  • Jetzt sehe ich gerade: So lange ist der letzte Beitrag zum Carlina Park ja noch gar nicht her. Trotzdem hier schnell zwei Baugruben-Photos. Ab sofort geht´s dort in die Höhe.


    Blick von der Schopenhauerstraße nach Osten:

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    Blick von der Nietzschestraße nach Nordwesten:

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  • Gegenüber Friedenstrasse 21 wird momentan eine größere Baugrube ausgehoben. Auf GoogleMaps ist hier noch ein ganzer Wohnblock zu sehen, der jetzt verschwunden ist. Was dort entstehn soll ist mir leider unbekannt.

  • Gegenüber Friedenstrasse 21 wird momentan eine größere Baugrube ausgehoben. Auf GoogleMaps ist hier noch ein ganzer Wohnblock zu sehen, der jetzt verschwunden ist. Was dort entstehn soll ist mir leider unbekannt.

    Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich gehe davon aus, dass dort ein in diesem Artikel der NN erwähnter Neubaukomplex der Joseph-Stiftung inklusive sozial gefördertem Wohnbau entsteht:


    "...Die vorgeschriebenen 30 Prozent sozial geförderten Wohnungsbau integriert die Joseph-Stiftung zwei Ecken weiter in den Neubaukomplex mit 66 Wohneinheiten in der Friedenstraße, wo heuer der Abriss der alten Häuser geplant ist."

  • Das habe ich mich auch schon gefragt. Ich gehe davon aus, dass dort ein in diesem Artikel der NN erwähnter Neubaukomplex der Joseph-Stiftung inklusive sozial gefördertem Wohnbau entsteht:

    Habe heute vor Ort eine Bautafel entdeckt, hier ein Foto davon mit Visualiserung:


    50696047386_344a3ccb6e_c.jpg

    eigenes Foto.


    Meiner Meinung nach einfallslose, abweisende Würfel. Das EG besteht scheinbar aus Abstellkammern, Müllraum oder ähnlichem (für die Autos gibt es ja eine TG)? Frage mich auch warum man hier nicht ein bis zwei Geschosse höher baut, wo doch Wohnraum scheinbar so knapp ist? Insgesamt dürfte hier durch den Neubau sogar Wohnraum verloren gehen im Vergleich zu den zwei Wohnblöcken die dort vorher standen - diese hatten immerhin 4 Vollgeschosse...

    Vorzustand GoogleMaps:

    50696121431_88fc89d6a1_c.jpg

    Quelle: https://www.google.de/maps/@49…9.76h,53.5t/data=!3m1!1e3