Potsdam: Wiederherstellung Stadtkanal

  • Ich möchte die Geographie-Exkursion nicht noch weiter ausdehnen. Interessierte Nutzer können sich da in die Unterschiede zwischen Grundwasser und Oberflächenwasser einlesen. Weiterhin auf den seit Garnisonskirchenzeiten extrem veränderten Wasserhaushalt, durch großflächige Drainagen und Kanalisierungen in der Landschaft in Kombination mit großflächiger Versiegelung des Bodens und gesunkenen Niederschlagsmengen sowie gestiegenen Temperaturen und somit stärkerer Verdunstung sowie auch noch mehr Menschen und mehr Gewerbebetriebe, die den lokalen Wasserhaushalt belasten (vgl. Einwohnerzahlen sowie pro Kopf Wasserverbrauch). Nahezu alle denkbaren Faktoren zerren den lokalen Wasserhaushalt in den roten Bereich.


    Nochmal überdeutlich: Wasserhaushalt und Niederschlag sind keine statischen Größen und mit dem Klima zu Zeiten des "alten Fritz" hat das aktuelle Klima in Potsdam schlicht nichts mehr zu tun. Die ersten Kartoffeln sind wegen des nassen und kühlen Klimas noch im Acker verfault, als die Preußen versuchten diese Frucht aus der neuen Welt zu kultivieren. Inzwischen ist Wassermangel das Problem der lokalen Landwirtschaft. Irgendwelche Chroniken bringen bzgl. der gegenwärtigen und noch viel weniger zukünftigen Situation schlicht keinen Erkenntnisgewinn und haben genau das, wofür sie gedacht sind, historischen Wert.

  • Bei allem Respekt vor Deinen hydrologischen Kenntnissen, Eisber, aber wenn ich mir so die nichtschwimmerfreundliche Tiefe des Stadtkanals vor Augen führe:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Potsdamer_Stadtkanal


    (Bild oben rechts)


    ... und dessen Länge (1,8 km) und Breite (ca. 15 Meter), glaube ich nicht, dass dieses bescheidene Rinnsal die Havel leersaufen wird, wenn es erst einmal an diesen märkische Amazonas angeschlossen sein wird. ;)

  • So sah's früher aus


    Abschnitt der Yorckstraße (damals: Am Kanal), ca. 1928-44



    Quelle: Bundesarchiv (gemeinfrei)/Wikimedia Commons

  • Die PM berichtet über den geplanten Wiederaufbau des historischen Kanals. Damit bis Ende 2015 die Arbeiten für weitere 170 Meter Stadtkanal zumindest begonnen haben suche der Förderverein händeringend nach einem Mäzen.
    Außerdem halte der Förderverein unverändert an seinen umstrittenen Plänen fest, mithilfe von Investoren für ein weitläufiges unterirdisches Einkaufs- und Kulturzentrum den Rest des Kanals zwischen Platz der Einheit und Dortustraße zu realisieren.
    Konkreter seien die Planungen für das Teilstück in der Straße Am Kanal zwischen der Berliner Straße und der Heilig-Geist-Straße. Ein direkt in die Havel mündender Kanalabschnitt wurde bereits ausgehoben und für die weiteren 170 Meter sei mit Investitionskosten von 270k€ zu rechnen.
    Da die Genehmigung nur für 2015 vorliege sei es wichtig noch in diesem Jahr mit dem Bau zu beginnen.
    Die Stadtverwaltung wolle laut PM keine Mittel in die Stadtkanal-Wiederherstellung fließen lassen. Zudem lehne sie die unterirsche Ladenpassage ab.

  • In dem Artikel stimmt eigentlich nichts ausser, dass der recht betagte Chef des Fördervereines an seiner Idee eines Shoppingzentrums UNTER dem Stadtkanal festhält. Diese Idee wird vom OB und dem Baubeigeordneten sowie den meisten anderen zartfühlend als Schnapsidee bezeichnet.


    Der nächste Kanalabschnitt misst 200 und nicht 170 Meter (Kellertor-Berliner Brücke), kostet 3 bis 3,5 Millionen Euro (inkl. Kellertorbrücke) und hat eine wasserrechtliche Genehmigung, die bis 2016 in Anspruch genommen werden muss (Baubeginn).


  • Diese Wasserkaskade ist der äußerlich sichtbare Teil eines Pumpwerks. Dessen Aufgabe besteht darin das Wasser in diesem Teilabschnitt des Kanals in Bewegung zu halten und so Geruchsbelästigungen zu vermeiden.
    Dieses Pumpwerk ist zeitgleich mit der Eröffnung des nördlichen Kanalabschnitts 2011 in Betrieb genommen worden.
    Aber wie heisst diese Wasserkaskade oder hat sie keinen Eigennamen?

  • Die Kaskade ist ja (hoffentlich) nur ein Provisorium. Braucht sie also überhaupt einen offiziellen Namen?

  • Die dicke Bertha war eines der größten mobilen Artilleriegeschütze im ersten Weltkrieg mit einem wahnsinns Kaliber ! ;)


    Die Assoziation ist . .. naheliegend . . .*lol*


    Siehe hier :


    http://de.wikipedia.org/wiki/Dicke_Bertha


    Witzig finde ich die mögliche Namensherkunft :


    Entweder aus dem Buchstabier-Alphabet ( Bertha für B ) - Bertha Krupp - oder Bertha von Suttner . . *gg*

  • Die vollständige Wiederherstellung des Potsdamer Stadtkanals ist laut einem MAZ-Bericht leider erst in ferner Zukunft zu erwarten. Ein Gutachten empfiehlt die Freilegung aus Kostengründen zeitgleich mit der Erneuerung der Leitungen, die bei der Zuschüttung des Kanalbetts in den 1960er-Jahren dort verlegt wurden. Nach Angaben der Stadtwerke haben diese Leitungen noch eine Lebensdauer bis zum Jahr 2050.


    http://www.maz-online.de/Lokal…-den-Potsdamer-Stadtkanal

  • In dem MAZ-Artikel steht kurzgefasst, dass eine Studie der Stadtwerke von 2002 sagt, man solle den rekonstruierten Stadtkanal an der Dortustraße (wovon ja noch nicht die Rede ist) erst dann herstellen, wenn dort (auf dem Abschnitt Breite Straße-Waisenbrücke) die Rohre der Stadtwerke im Jahr 2050 ohnehin ausgetauscht werden müssen.


    Die Aktualität dieser Information (13 Jahre alte Studie) prädestiniert die Nachrcht nicht gerade aus Neuigkeit. Ausserdem ist es klar, dass die Stadtwerke nicht vorher an die Leitungen wollen. Werden sie aber müssen - gottlob wird die Stadt nicht von den Stadtwerken regiert.


    Insgesamt diente der Artikel wohl eher dazu eine Ente der MAZ von vor vier Wochen zu relativieren, der Stadtkanal komme wahrscheinlich nie. Tatsächlich aber werden im Rahmen der Anlage der Plantage Leitungen schon großflächig umverlegt und Platz für die Wiederherstellung des Kanalbettes geschafft.

  • Bei der Wache am Kellertor sind nun die Säulen auf volle Höhe gemauert und die tragenden Säulen des Altans in Stahlbeton gegossen. Nächste Woche beginnt das Aufmauern des ersten Obergeschosses.




  • Richtfest für Kellertorwache

    Am Stadtkanal wurde letzten Freitag das Richtfest für die klassizistische Kellertorwache gefeiert. Ursprünglich errichtet 1788, wurde sie im Zweiten Weltkrieg beschädigt und 1958 abgerissen. Jetzt baut ein Historiker sie originalgetreu wieder auf. Laut einem MAZ-Bericht liegen die Kosten unter einer Million Euro.


    http://www.maz-online.de/Lokal…t-fuer-die-Kellertorwache