Mediaspree: Quartier am Postbahnhof

  • Zur Information: Diese Woche habe ich das erste Mal arbeitende Personen und Büroflächen durch die Fenster des Spreeturms sehen können. Ich bin mir nicht sicher ob bereits 100% der Büros bezogen sind, aber hier zieht nun tatsächlich endlich Leben ein. Hoffentlich wirkt sich das auch positiv aus für die benachbarte Gastronomie, die das Mittagsgeschäft sicherlich brauchen kann.

  • Auch hier noch ein paar Ansichten des Spreeturms, ich hatte ein kurzes nettes Gespräch mit dem Security-Mann und eventuell kann ich dort bald noch mehr Fotos machen.
    Ich finde es immernoch schade, dass der Turm nicht seine Drehung bekommen hat, dennoch macht er einen ganz urbanen und schicken Eindruck. Wenn die ganze Gegend drumherum ersteinmal fertig ist, wird das ein doch ganz schönes Stück Stadt ergeben.







    Bilder von mir.

  • Für mich sieht es aus wie "Ein Gebäude spielt Hochhaus." Als wär der Bürgermeister von Kletschmembach aus NY heimgekeht und hätte gesagt "Das können wir auch!" Dazu steht dieses Türmchen noch nicht einmal an der Spree, wie der Name ja nahelegt. Aber es tut keinem weh und verspielt sich im Stadtbild.

  • Update Rosa Luxemburg Stiftung. Früh morgens.


    So langsam zieht Leben in die Bude ein. Je freier das Blickfeld auf das Gebäude, desto besser gefällt es mir. Fügt sich doch behutsam in die Gegend ein ;)






    Alle Bilder von mir und gemeinfrei.

  • Die X'e sind auch mein Highlight, aber man hätte sie enger ziehen, bzw. die Auskragung stärker betonen können, um dem Gebäude mehr den Eindruck zu verleihen, dass es "auf den X'en schwebt". Insgesamt lässt mich der Red-Overkill aber nach wie vor mit dem starken Gedanken an eine Feuerwache zurück.

  • Mich erinnert das Gebäude an ein Postscheckamt oder irgend etwas Änliches mit gelbem Postzeichen oben dran, direkt gegenüber dem Hauptbahnhof einer westdeutschen Stadt und am Beginn einer Fußgängerzone, die, gesäumt von Imbissen und Ramschläden, ins Zentrum führt. Davor steht ein nicht mehr funktionierender Brunnen aus Betonelementen, der von skatenden Jugendlichen bevölkert wird.

  • Für mich sieht es aus wie "Ein Gebäude spielt Hochhaus." Als wär der Bürgermeister von Kletschmembach aus NY heimgekeht und hätte gesagt "Das können wir auch!"

    Attends un moment! Die Berliner müssen sich halt erstmal langsam rantasten an die Höhe eines Wolkenkratzers. :)


    Alles, was in dieser Stadt höher ist als Traufkante, ist bereits ein spektakuläres Hochhhaus. Deswegen: Wir fangen mit niedrigen Hochhäusern an. Dann folgen die mittelhohen Hochhäuser. Und in naher Zukunft kommen dann auch hohe Türme. Projekte mit 140 Meter sind ja bereits im Entstehen. Das geht alles in die richtige Richtung.

  • Was für eine alberne Sicht auf die Dinge. ES ist nun in allen Foren und in allen Beiträgen angeklungen - das Berlin ganz bewusst NICHT auf Hochhäuser setzt. Ich verstehe diesen "engstirnige und kleinbürgerliche" Sicht auf die Dinge nicht wenn ich lesen muß das spektakuläre Hochhäuser immer wieder das Maß in Metern entscheidend zu sein scheinen - erinnert mich immer an die Porsche-Menthalität - da spricht leider leider auch keiner von dem klassischen Design der Porsche sondern nur von den Pferdestärken !


    Das ist hier ein Architektur-Forum und ob 80m, 150m, oder über 300m kann mir egal sein, solange das Design, Architektur und der Bezug zur Stadt irgendwie Berücksichtigung findet.


    Können wir also mal die Höhe als untergeordnetes Kriterium erkennen? Qualität 1. Ordnung Höhe, Qualität 2. Ordnung Architektur - könnt Ihr mir folgen?

  • Sehe ich ähnlich – das vorrangige Streben nach Höhe führt am Ende immer zu einem "noch mehr draufsetzen müssen".


    So können Wolkenkratzer eine Stadtsilhouette auch ziemlich vermurksen (z.B. wurde Midtown Manhattan zwischen ca 1980 und der Ära der neuen streichholzartigen Mega-Talls immer mehr zu einer Art Brett als eine Skyline... und wenn dann dereinst die Mega-Talls das neue Brett sind? Dann kommen irgendwann knallharte technische Grenzen und der einzige Weg die Stadt abwechslungsreich in Szene zu setzen wäre ein gezielter Rückbau...)


    Bzw., um mal auf dem Boden der Realität Berlin 2020 zu bleiben:

    Ich mag auch Hochhäuser als Eyecatcher und Cluster als interessante Strukturen im Stadtbild und begrüße gerade deswegen das Wirken des Baukollegiums, das – wie ich das sehe – eine Art bewusste Höhen-Gestaltung der ganzen Stadt anstrebt.


    Das Viertel zwischen Postbahnhof und künftigen Edge-Turm wird doch ganz toll, wie es sich langsam steigert.

    Man stelle sich vor, hier hätten fünf Investoren jeder eine super-extravagante 200m-Skulptur hingesetzt...

  • ES ist nun in allen Foren und in allen Beiträgen angeklungen - das Berlin ganz bewusst NICHT auf Hochhäuser setzt.

    Ach wirklich? Kannst du mir bitte erklären, warum es dann in diesem Berlin-Forum mindestens 5 aktuelle Threads gibt, in denen es um den Bau von Hochhäusern geht?


    Berlin erlebt momentan geradezu einen Hochhaus-Boom. So viele Hochhäuser wurden in dieser Stadt noch nie gleichzeitig errichtet. Un du sprichtst davon, dass Berlin nicht auf Hochhäuser setzt. Irgendwie paradox.

  • Attends un moment! Die Berliner müssen sich halt erstmal langsam rantasten an die Höhe eines Wolkenkratzers. :)


    Alles, was in dieser Stadt höher ist als Traufkante, ist bereits ein spektakuläres Hochhhaus. Deswegen: Wir fangen mit niedrigen Hochhäusern an.

    Also ich habe eher das Gefühl dass es in Deutschland grundsätzlich keine große Begeisterung für Wolkenkratzer in den Städten gibt. Das immer wieder nur auf die Berliner abzuwälzen ist einfach nicht seriös.


    17 von 18 Wolkenkratzern per Definitionem stehen in Frankfurt, 1 in Bonn.


    Hamburg hat gerade mal 1 wirkliches Wolkenkratzerprojekt am Start, München wird in 10 Jahren keine bemerkenswerte Hochhausskyline haben. Selbst Düsseldorf und Köln bieten sich nicht gegenseitig in die Höhe .


    Und irgendwie schaut auch keiner neidisch auf Frankfurt, oder? Im Gegensatz zu New York und z.B.Chicago ist das Wolkenkratzerviertel in Frankfurt auch so monothematisch. Tagsüber interessieren sich nur Banker und Büroangestelle für das Viertel, nach 18 Uhr niemand mehr. Und die berühmte Zeil geht da schonmal gar nicht mitten durch...

  • In Frankfurt war ich noch nicht aber es stimmt schon, es wirkt auf Bildern eher sowas wie eine mittlere amerikanische Downtown und sehr "9 to 5".

    Obwohl sicher interessant wird, was da noch an Wohntürmen kommt und zusammen mit einem Neu-Denken des Straßenraums die Stadt vielleicht noch total verändern wird.


    Aber generell sind massive Wolkenkratzerviertel für mich zur Zeit irgendwie so abgenudelt (?)


    New York, Chicago und mehr und mehr auch London sind so "fertig gebaut" und es geht nur noch um das nächste große Ding. Und die neureichen Giga-Städte in irgendwelchen Autokratien finde ich sogar richtig obszön.


    Da lobe ich mir eine Stadt wie München, wo die Politik (vermute ich mal) ihre Frauenkirche nicht degradieren will, oder auch Städte wie Berlin und Hamburg, die sich beide gerade monstermäßig verdichten und eine stattliche Anzahl an stilvollen "kleinen" Hochhäusern planen und/oder bauen.

    Soviel Dynamik im Stadtbild hatte Manhattan zuletzt 1905 oder so.


    Und darum gehts doch auch (oder vielleicht hauptsächlich): Dabei sein, wenn was Neues entsteht...

  • Als jemand der in Frankfurt lebt kann ich mitteilen, dass unten in oder an mehreren Hochhäusern Kaffees, Bäcker, Bars und Restaurants sind. Sie nehmen also am Stadtleben teil, anders als dies bei monolithischen Einzeltürmen in anderen Städten der Fall ist. Hamburg und München sind hier abschreckende Beispiele für mich, denn dort sollen Hochhäuser wohl freistehende Kunstobjekte darstellen, die nichts für die Dynamik der Stadt als Zentrum als Anziehungspunkt leisten. Wer im O2 Tower in München arbeitet, packt sich sein Essen daheim oder geht in die interne Kantine und fährt nach der Arbeit direkt heim.


    Es muss kein Brett werden, aber Hochhauscluster haben enorme psychologische Wirkung und können so von städtebaulich misslungenen Situationen an anderer Stelle ablenken. Dies gerade in Berlin, wo einzelne Stadtteile sehr lebenswert und urban wirken, aber das Zentrum um den Alexanderplatz leer und undynamisch daher kommt.


    Plakativ ausgedrückt: ich würde deutlich lieber in Berlin als in Detroit leben, aber auf Stadt- und Übersichtsbildern ist Detroit erheblich mehr instagramable als Berlin.


    München war in den letzten Jahrzehnten gerade nicht dabei, wenn etwas neues entstand, sondern hat sehr bieder gebaut. Dies wurde zuletzt von der Stadtpolitik erkannt und gegengesteuert. Dies zum Beispiel am Ostbahnhof, welcher sich aber wohl die Backstein und Glaskontore von NYC und London zum Vorbild nimmt.

  • LukaTonio Es hat aber auch mit dem 'Maßstab' einer Stadt und der Qualität der Umsetzung zu tun. Der Potsdamer Platz ist beispielsweise eine vielfach geschätzte Location, durchaus auch für Touristen aus Japan oder den USA, die ganz andere Skylines kennen. Einfach weil es dicht am Tiergarten beeindruckend wirkt und in sich gut/ stimmig gemacht ist. Ähnlich übrigens auch bei den Düsseldorfer Bauten am Medienhafen.

    Davon abgesehen hat Berlin auch ohne Hochhäuser genügend beeindruckende/ instagramable Attraktionen wie Brandenburger Tor, Reichstag, Museumsinsel usw usf. Dagegen wird der künftige 170m + Turm in Neukölln auch als dann höchstes Haus der Stadt für Touristen wohl kaum mehr als eine Randerscheinung beim Sightseeing bleiben. Eben weil es so etwas fast überall gibt und man auch architektonisch immer schwerer hervorsticht. Umgekehrt würde es zumindest mir persönlich kaum einfallen, wegen der Hochhäuser nach Detroit zu fliegen.


    Für den Berliner Maßstab wird das Areal um die Mediaspree jedenfalls spektakulär genug und im Zusammenspiel mit den anderen Attraktionen werden auch die Türme gut wirken (wenn es die Architektur hergibt). Und im besten Fall gibt das auch Auftrieb für weitere Hochhausprojekte/ großformatige Mischensembles.

  • Hamburg und München sind hier abschreckende Beispiele für mich, denn dort sollen Hochhäuser wohl freistehende Kunstobjekte darstellen, die nichts für die Dynamik der Stadt als Zentrum als Anziehungspunkt leisten.

    Ich meinte eher die vielen Gebäude im Bereich 50-60 m, die in Hamburg entstehen. Diese sind sowohl für das Straßenleben als auch für die Abwechslung im Stadtbild gut.


    Der Elbtower ist nochmal was anderes. Er wird ja ein richtiger Skyscraper und ich finde ihn auch etwas solitär in die Gegend gestellt (allerdings nahe an einem noch entstehenden, dichten und hoffentlich mal lebendigen Viertel mit niedrigeren Hochhäusern).

  • Hier wird das letzte freie Grundstück am Postbahnhof gerade von der Nutzung der letzten Jahre beräumt.

    Der Wagen mit der großen Videowand erhält zum Abtransport gerade neue Reifen.

    Man darf gespannt sein wie die weitere Entwicklung auf dem Grundstück verläuft.


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