Hochhausprojekt "Nion" an der Emser Brücke (106 m)

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    Gern - wenn sich das nicht aus der Formulierung direkt erschließt.


    Aus Sicht eines Wohnentwicklers ist es seit einiger Zeit sehr schwierig geworden, bislang nach gängiger, professioneller Beratung hinsichtlich des öffentlichen Baurechts mögliche Projektentwicklungen im Wohnungsbereich genehmigt zu bekommen. Es werden immer höhere Sonderquoten für die unterschiedlichsten Nutzungen gefordert, die vor dem Hintergrund des jeweils geltenden Baurechts überraschend sind. Mir persönlich sind aus meinen Beratungstätigkeiten mehrere Fälle von Großdevelopern bekannt, in denen die Bauordnungsbehörden, trotz bereits erteilter Baugenehmigung nachträglich tiefgreifende, konzeptionelle Änderungen in der Wohnungsstrukturen und -größen forderten. Dagegen kann man selbstverständlich juristisch vorgehen – in Kenntnis der extrem langen Verfahrensdauern unterlässt man dies jedoch, um einigermaßen fristenkongruent (Ankauf Grundstück – Exit Entwicklung) abwickeln zu können. Wie man vom Entwickler hört, ist das auch beim PDT u.a. ein Thema.


    Die Markteilnehmer wissen mittlerweile mehrheitlich um diesen faktisch weggefallenen Vertrauensschutz und ziehen entsprechende Konsequenzen. Es sind im Moment sehr viele geplante Wohnprojekte im Stadtgebiet on-hold und werden mit Machbarkeitsstudien für einen möglichen Schwenk zu Office Nutzungen überzogen. Die Zahl der Baugenehmigungsanträge im Wohnungsbereich sinkt bereits seit Monaten rapide und das wird sich sukzessive in den Fertigstellungszahlen wiederspiegeln.

  • Dass bestandskräftige Baugenehmigungen nachträglich mit zusätzlichen Auflagen versehen werden, halte ich für ein Gerücht. Der Widerruf rechtmäßig erteilter Baugenehmigungen ist nur unter restrirktiven Voraussetzungen möglich und verpflichtet die Behörde zur Entschädigung der durch den Widerruf erlittenen Vermögensnachteile; ich weiß nicht ob es das in Frankfurt je gegeben hat (großer Zweifel!).


    Es gibt für den Bauherrn ein schützenswertes Vertrauen nur aufgrund von schriftlichen Zusicherungen der Behörde; für deren Zurücknahme gilt oben Gesagtes. Insofern fragt sich, was faktischer Vertrauensschutz sein soll. Bestimmte Erwartungen und Hoffnungen der Projektentwickler begründen noch kein geschütztes Vertrauen darauf, dass sich ihre Erwartungen auch erfüllen.


    Es gibt Projektentwickler, die im Umgang mit der Stadt Frankfurt besser zurecht kommen als andere; das liegt nicht an "irrationalem Genehmigungstheater," sondern meistens an der Art und Weise, wie man ein Projekt angeht; und die wird vornehmlich von den Projektentwicklern bestimmt.


    Aber zurück zum PDT: der hat ja eine Baugenehmigung; ob die Bearbeitung des Bauantrag lange gedauert hat, länger als bei anderen und ggf. aus welchem Grund, wissen wir ebensowenig wie die Antwort auf die Frage, warum sie mit dem Bau nicht anfangen. Dazu sind in diesem Strang schon viele Überlegungen ventiliert worden.


    Wer Hochhäuser bauen will, muss sich halt dem "Genehmigungstheater" unterwerfen, so isses nu ma.

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    tunnelklicks Äußerung dürfte keine "Anmaßung" sein, sondern vermutlich nur der Ausdruck der Verwunderung über die kommentierte Aussage.
    Eine Baugenehmigung ist die Genehmigung dessen, was beantragt wurde. Ggf. unter Auflagen. Aber dass die Genehmigungsbehörde "trotz bereits erteilter Baugenehmigung nachträglich tiefgreifende, konzeptionelle Änderungen" fordert, habe auch ich noch nicht erlebt.

  • Vor Baubeginn dürfte der Vertrieb starten. Und da der PDT preislich sicher sehr weit oben positioniert wird, arbeitet die Zeit für die Bauherren:


    Aktuell hätte man noch Konkurrenz durch die letzten Einheiten des Grand Tower, des Solid Home sowie durch das Eden. Noch etwas warten und man ist die letzte und damit einzige Möglichkeit für Erstbezug im Neubau im Quartier.


    Und es macht sich für den Vertrieb auch nicht schlecht, wenn klar ist, dass das Umfeld (Brick, DB, Faz) bei Bezugsfähigkeit längst fertig sind. Anstatt gegenüber der solventen Kundschaft einräumen zu müssen, dass das direkte Umfeld noch Jahre Baustelle sein wird.

  • Hm...

    Nunja...


    Wann der Vertrieb startet ist eigentlich nicht so wichtig.


    Wenn man Deiner Theorie nach bis zur Füllung des Eden und Solid Home warten würde, dann wird es noch etwas dauern.


    Brick ist schneller fertig,als die Baustelle eingerichtet werden könnte. Und DB-Tower kurz danach.
    Aber was interessiert einen möglichen Käufer, ob 400m weiter der FAZtower gebaut wird. Da wäre das ZEBRA deutlich näher.


    Jedoch, wenn Du das so galant verargumentierst, dann bedenke, dass die Messe noch einen Turm bauen wird. Bloederweise genau gegenüber auf der anderen Strassenseite.


    (Es sind andere Gründe, warum es hängt und hakt...Das ist grad eher das Thema)

  • Sorry RYAN-FRA, ich hätte tatsächlich deutlicher machen sollen, dass mein Post sich auf die Ausführungen von Atelier14 bezog, da auch mir nachträgliche Auflagen nach erteilter Baugenehmigung ungewöhnlich erscheinen.


    Messeturm ist mir bewusst, ändert aber nichts an der Quintessenz: Die Preise pro m² im Europaviertel werden nicht sinken. Axis und Prädium waren noch ganz anders gepreist als z.B. Eden. Später dran zu sein, muss also für den Verkäufer nicht das Schlechteste sein.


    Unabhängig davon ist aber "richtig", dass ich nicht weiß, woran es beim PDT tatsächlich hakt. Gebe ich zu ;)


    In einem Punkt aber möchte ich widersprechen, Zitat: "Wann der Vertrieb startet ist eigentlich nicht so wichtig."


    Doch, weil bei Eigentumswohnungen die Bauträger i.d.R. darauf aus sind, vor Baubeginn eine gewisse Quote verkauft zu haben, damit die Anzahlungen schon auf dem Konto sind. Damit braucht man weniger eigenes Kapital um die Arbeiten zu finanzieren.

  • Porsche Design Tower steht zum Verkauf


    titelt die FAZ heute (RMZ, S. 32). Die P+B Group, die das Projekt gemeinsam mit der Porsche Design Group zur Baureife entwickelt hat, verkaufe nun das Objekt mitsamt Baugenehmigung für 256 Wohnungen und 234 Stellplätze, Gastronomie und Büros im Erdgeschoss.


    Über die Gründe für den Verkauf steht nichts in der Zeitung, aber es werde natürlich spekuliert. Einerseits könnte das edle Produkt mit der Lage direkt am Bahndamm nicht gepasst haben; stark steigende Baukosten und hohe Lizenzgebühren für das Porsche Design werden ebenso genannt wie eine mögliche Sättigung des Marktes für Luxuswohnungen angesichts einiger vergleichbarer Projekte am Güterplatz; genau das aber würde lt. FAZ von anderen Marktteilnehmern eher nicht gesehen. Der Absatz von teuren Wohnugnen dauere heute länger als noch vor Jahresfrist, aber die Nachfrage ausländischer Kapitalanleger sei weiterhin da.


    Vielleicht - meine Spekulation - haben sie auch einfach kein Bauunternehmen gefunden, das zu ihren Preisvorstellungen bauen wollte; so arg viele Unternehmen mit Lücken im Terminkalender, die dafür in Frage kommen, gibts derzeit nicht.


    Jetzt steht der FAZ-Artikel online.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Link eingefügt

  • Das war abzusehen. Jetzt wird es also noch einmal spannend. Es folgen nun 2 mögliche Optionen:


    • Ein neuer Investor/Bauherr übernimmt alle Pläne (evtl. auch das Konzept) und errichtet das 83 m Wohnhochhaus wie geplant.
    • Es gibt einen neuen Wettbewerb mit ähnlichen Voraussetzungen wie damals (aber ein neues Konzept), 100m Höhe wenn 30% Prozent geförderte Wohnungen im Projekt umgesetzt werden.

    Es bleibt also spannend. Jemand noch eine andere Einschätzung?

  • Volle Zustimmung Adama.


    Ich vermutet das der neue Investor das ganze Projekt als nicht-baureif kauft um Steuern zu sparen und was deinem 2. Scenario entspräche. Deshalb wird es wahrscheinlich länger dauern bis ein Investor gefunden ist und nochmals einige Zeit bis alle Stufen zum Baubeginn durchlaufen sind.


    Schön wäre aus meiner Sicht wenn die Option mit dem 100 m HH inkl. geförderten Whg. umgesetzt würde und spannend wird es wie dieses HH dann aussieht.

    Mal ganz wild - und leider auch unrealsitisch - gesponnen: Der PDT wäre doch was neben der Oberpostdirektion (1000-mal besser als der aktuelle Malle Entwurf)?


    Aber zurück zum Thema: Dieser Artikel ist damit überholt (und auch die Einschätzung für andere Luxusmarken Wohnhochhäuser halte ich für sehr optimistisch).

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Egal, was der Käufer aus dem Projekt macht, der Verkauf wird weitere Verzögerungen mit sich bringen. Bei einer Umplanung, von der ich ausgehe, wird sich ein Baustart bestimmt um Jahre nach hinten verschieben. Immerhin stand heute noch das gewohnte Bauschild am Grundstücksrand. Noch lange wird uns dieses einigermaßen trostlose Bild (von heute) erhalten bleiben:


    img_688449jcy.jpg

    Foto von Beggi

  • und einen tollen Alternativ Entwurf gibt es ja auch, Behnisch Architekten:


    44iunfdvindfvndnvfufu4o.jpg


    Bild: Behnisch Architekten

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Der Entwurf greift ja gefühlt ein wenig die Formensprache des FOUR in den mittlerweile überarbeiteten Entwürfen auf. Finde ich spannend. Könnte aus der Feder von UN kommen. Netter Kontrast zum Klinker des DB-Towers.

  • Kurz und knapp. Geiles Teil!

    Fine nicht, das er sich so sehr am FOUR orientiert. Dazu ist er halt doch etwas zu kleine geraten. Von daher sind die Ansprüche an die Form andere.

  • ^ Das wäre schön, allerdings gehört die Baugenehmigung zur Transaktion, und die bezieht sich auf die 80-Meter-Pläne. Groß & Partner müsste demnach Geld und Zeit aufbringen, um das abgeschlossene Verfahren neu aufzurollen.

  • G&P hält sich in der Pressemitteilung übrigens auffallend mit bautechnischen Eckdaten und einem Zeitplan zurück. Dem Unternehmen zufolge liegt das daran, dass derzeit noch die Lizenzverhandlungen mit der Porsche Design Group laufen.

  • Ich möchte nicht unken, schon gar nicht nach all den Jahren voller Spekulationen bei diesem Projekt, aber mitzuteilen wäre, dass vorgestern das PDT-Gelände gerodet wurde.