Hochhaus 'Alexander - Berlin's Capital Tower' (150 m | in Bau)

  • Derweil wird seit 6:30 Uhr heute morgen der erste Teil der Decke gegossen. Das wurde hier am Montag von Georges Henri bereits angekündigt.


    Webcam

  • Würde mich nicht wundern, wenn dem russischen Investor zwischenzeitlich der Geldhahn zugedreht worden ist und es am Ende doch nichts mehr mit dem Turm wird.

  • ^

    Das kommt darauf an, was mit Verpflichtungen gegenüber dem Senat gemeint ist.

    Die Thematik der "Bauleistungsverpflichtung" (laut Bericht bereits 2019 vom Senat angemahnt), deutet aber nicht unbedingt auf eine Zahlungsunfähigkeit hin, sondern auf einen fixen Fertigstellungstermin, der beim Kauf vereinbart wurde und nicht eingehalten werden kann. Oder der Vertragspartner hat sich nun als etwas anderes entpuppt. Die Arbeiten laufen ja aktuell fort und die Finanzierung erfolgt sicherlich nicht ausschließlich aus russischen Eigenkapital, oder durch russische Banken. Kann auch sein, dass diese die Kreditwürdigkeit des Investors und deren Verflechtungen neu bewertet haben - darüber würde aber dann nicht der Senat binnen einer Woche spekulieren.


    Das ist nur meine Spekulation zum Thema...

  • ^^Falls es so kommt, folgt die Hauptstadt mal wieder ihrem Hang zur ironischen Tragik. Wie schon die BER-Eröffnung (oder die des Humboldt-Forums) mitten in der tiefsten Corona-Delle trifft die Krise das Turmprojekt ausgerechnet, nachdem es in Folge ewiger Verzögerungen gerade erst richtig losging.


    Ich bleibe aber dabei, dass es zwar bedauerlich für Berlin und den Alex aber doch eins der kleinsten Probleme derzeit bleibt. Menschenleben, zehntausendfache Flüchtlingsströme oder auch unberechenbare Energiepreise und sonstige Entwicklungen bereiten mir da deutlich mehr Sorgen. Soll es meinetwegen vorerst als Mahnmal dienen. Und irgendwann ist dieser ganze Albtraum ja hoffentlich auch wieder vorbei...

  • ^ Ja, wobei die Monarch-Manager wohl nicht damit rechnen konnten, dass ihr ökonomisches Kalkül (höhere Rendite durch spätere Fertigstellung) von Putins Kriegsplänen durchkreuzt werden könnte. Schlechtes Karma, Hilfsausdruck. Für die Entwicklung am Alex ein Desaster (aber, wie jan85 schon meinte, gerade nicht das wichtigste Problem) ...


    EDIT: Da verschwand jetzt der Beitrag, auf den ich mich bezog...

  • Anbei zwei Artikel zu dem Thema im Tagesspiegel. Der Stand der Dinge darin isst die Sache allerdings etwas kühler, als wir sie hier kochen. Interessant aber, dass im Artikel bereits im Präteritum formuliert wird, Monarch "wollte" am Alex einen Turm bauen. Ich habe ehrlich gesagt keinen Grund zu glauben, dass Monarch das nicht mehr will. Sonst hätten sich heute dort nicht die Kräne gedreht. Aber so klingt es natürlich nach einer Story.


    Ich persönlich erlaube mir aktuell noch immer, mich auf diesen tollen Turm zu freuen. Von Bauruinen hat keiner etwas in einer Stadt, die Wohn- und Büroraum (auch für Nichtarme) dringend braucht.


    https://www.tagesspiegel.de/be…eht-infrage/28152920.html


    sowie


    https://plus.tagesspiegel.de/w…hwierigkeiten-413482.html


    Und wie hochnotpeinlich, dass aus gerechnet die von mir persönlich besonders gering geschätze Katalin Genburg von der Partei die "Linke", aus der noch bis zuletzt immer und immerzu freundlich-relativierende Verdrehungen zu Putin in die Welt gerufen wurden, aufgrund des Krieges einen erneuten Versuch wagt, den Turm zu verhinden:


    https://www.rbb24.de/politik/t…hhaus-alexanderplatz.html

  • ^ So sehe ich das auch, falls ich es vorrausgehend etwas missverständlich ausgedrückt habe.

    Ich denke, die beiden potenziellen "Baustopp-Gründe" die in den Artikeln genannt werden, muss man schon auseinanderhalten.


    - Das eine sind reine Spekulationen über das Firmenkonstrukt des Bauherrn aufgrund der aktuellen Situation.

    - Das andere ist, dass der Bauherr angeblich nicht seiner vertraglich zugesicherten "Bauleistungsverpflichtung" nachkommen kann - was mit der aktuellen Situation in der Kürze eigentlich nichts zu tun haben kann.


    An konkreten Inhalten fehlt es beiden Begründungen, sodass es momentan eher nach Aktionismus ausschaut.

  • Die BZ hat heute wohl gleich zwei Artikel dazu. Online heißt es auf dieser Seite, die Berliner Bauverwaltung sage, Bauprojekte russischer Investoren in der Stadt seien bislang nicht von den Sanktionen der Bundesregierung bzw. der EU abgedeckt. Und Berlin könne und werde hier nicht ohne Absprache mit der Bundesregierung handeln.



    https://www.bz-berlin.de/berli…-alex-nur-ein-luftschloss

  • Mich wundert allerdings, dass das Projekt von der Webseite des Vermarkters verschwunden ist. Auch die Projektwebseite selbst ist nicht mehr aufrufbar.

  • @Georges Henri Ich glaube, Du liest Dir die verschiedenen Artikel schön oder aber Du verstehst sie ggf. in Teilen nicht richtig.

    Tatsächlich steht da drin, dass der Berliner Senat das Projekt nicht direkt stoppt, weil das (noch) nicht Teil der vereinbarten Sanktionen ist.


    ABER

    1) Es steht eben auch in den Artikeln, dass der Investor seine vertraglich vereinbarten Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann (womöglich nicht oder nicht allein aufgrund bestimmter Sanktionen aber das spielt letztlich keine Rolle). Und damit kann der Vertrag offenbar komplett rückabgewickelt werden. Und sofern wiederum diese Möglichkeit auch nur besteht, dürfte der Druck in diese Richtung durch die aktuelle Gemengelage natürlich durchaus zunehmen. Das ist mE auch der Ansatz der Linken-Politikerin. Wie diese sonst zu Russland und dem Konflikt stand, weiß ich nicht. Solltest Du da nicht deutlich besser informiert sein, würde ich aber vorsichtig sein, bevor man ihr implizit unterstellt, dass sie da nur etwas instrumentalisiert, um den ungeliebten Turm am Alex zu verhindern.

    2) Außerdem könnte der Investor durch die allgemeine Lage in Russland mit all den direkten und indirekten Auswirkungen der vielen Sanktionen wie u.a. die Abwertung des Rubels doch relativ wahrscheinlich inzwischen zumindest absehbare finanzielle Schwierigkeiten haben, sodass er seine aktuellen Bauprojekte mindestens priorisieren oder ggf. zusammenstreichen muss. Russland geht es aktuell wirtschaftlich deutlich schlechter als es vielen Ländern während der Weltfinanzkrise ging. Auch damals wurde viel zusammen gestrichen. Das wird an einem der laut Artikel wichtigsten Bauinvestoren des Landes ganz sicher nicht spurlos vorübergehen.


    Ich persönlich erlaube mir aktuell noch immer, mich auf diesen tollen Turm zu freuen. Von Bauruinen hat keiner etwas in einer Stadt, die Wohn- und Büroraum (auch für Nichtarme) dringend braucht.


    Zunächst hatte ich mich auch sehr auf den Turm gefreut und natürlich feiere ich auch keine Bauruinen. Das geht sicher auch den meisten recht ähnlich.

    Es geht hier mE aber gar nicht primär darum, ob wir etwas von der Bauruine hätten. Die Frage wäre eher, welchen Preis wir selbst zahlen wollen, um damit den Druck auf Russland ggf. zu erhöhen und - falls überhaupt noch irgendwie möglich - hoffentlich etwas zu bewirken. Falls es noch gelingen kann, dann wohl vor allem durch Druck der Russischen Bevölkerung und speziell der Macht- und Finanz-Elite, zu der eben auch ein MonArch-Boss zählt. Selbst wenn das alles letztlich nichts bringen sollte, finde ich den Ansatz dennoch nachvollziehbar, gegenüber einem möglichen NATO-Einsatz auch maßvoll und moralisch legitim. Und dann lebt man eben notfalls auch mit Einschränkungen wie einer vorübergehenden Bauruine (Herr Gauck sagte gar sinngemäß, "dann frieren wir eben mal einen Winter" - was ich deutlich krasser fände). In einem verflochtenen Wirtschaftssystem wird ein "Wirtschaftskrieg" (wenn man es so nennen soll) nie nur der einen Seite weh tun. Man muss sich aber nur mal Bilder aus Kyiv und Co ansehen und schon sieht man, wie verschwindend gering eine (temporäre) Bauruine da im Verhältnis ist - und sei sie noch so prominent und ärgerlich.


    Was ich mich aber frage, was bei einer Rückabwicklung des Vertrags passieren würde. Ob man dann trotzdem die bestehenden Pläne in Betracht zieht oder nochmal alles neu plant?

  • Festzuhalten ist: In der ersten Kriegswoche haben sich die Kräne noch gedreht. Vergangene Woche waren anscheinend nur noch wenige Leute auf der Baustelle unterwegs. Das scheint auch jetzt (Samstagvormittag) nach wie vor der Fall, wenn der Zeitstempel der Webcam stimmt. Aber die Projektseite wurde, wie bereits erwähnt, gestern im Laufe des Tages entweder vom Netz genommen oder gehackt.


    Was die Gründe dafür sind, ist Spekulation, und wird auch aus den Presseberichten nicht klar: Ist Monarch selbst direkt von Sanktionen betroffen? Kann es nicht weitermachen, weil die beteiligten Banken wegen des SWIFT-Ausschlusses keine Zahlungen mehr abwickeln können? Ist das Unternehmen unabhängig von den Sanktionen in Schieflage geraten? Keine Ahnung.


    Die Antwort des Finanzsenators im AGH nennt jedenfalls nur Optionen, keine Entscheidungen. Und Katalin Gennburg hat nicht die Macht, irgendwas zu stoppen. Jedenfalls wird es zu weiteren, längeren Verzögerungen kommen – von einem endgültigen Aus würde ich noch nicht sprechen, auszuschließen ist das aber nicht.

    Man muss sich aber nur mal Bilder aus Kyiv und Co ansehen und schon sieht man, wie verschwindend gering eine (temporäre) Bauruine da im Verhältnis ist - und sei sie noch so prominent und ärgerlich.

    Ebenfalls krass ist die drohende Hungersnot in Ländern, die von ukrainischem und russischem Getreide abhängig sind. In einigen Staaten Afrikas sind deshalb bereits jetzt die Lebensmittelpreise explodiert, die Lieferketten drohen zusammenzubrechen. Verglichen damit ist eine Bauruine in Mitte leicht zu verschmerzen. Und höhere Spritpreise auch.

  • Dem Stimme ich zu.

    Ich bin traditionell russlandfreundlich aufgewachsen, was nichts mit der DDR zu tun hat, sondern den Erlebnissen meines Vaters im 1. Weltkrieg (als Kind) und im 2. Weltkrieg (als deutscher Soldat). Umso mehr bin ich enttäuscht durch die jetzige Situation.

    Aber für uns sind die Folgen derzeit überschaubar und auch wenn ich Gaucks Aussage sehr abgehoben finde (wer dermaßen abgesichert ist, friert im kommenden Winter bestimmt nicht), wird uns wohl nichts schlimmeres passieren als frieren. Das dies viele, nicht so gut situierte Menschen, schon hart genug trifft, ist mir dabei bewusst und ich hoffe, die Politik findet die passende Antwort um die Folgen abzumildern.

    Andere Länder sind da bestimmt in weitaus schlechter Lage, auch ihnen gehört unsere Solidarität.


    Bezogen auf das Bauvorhaben sieht es doch so aus, als hätte sich der Investor klar verzockt - sprich zu lange gewartet.

    Da fällt mir nur ein: Wer zu spät kommt...


    Wenn das so kommt, wäre das auch eine Chance, dort einen besseren und genau an dieser Stelle, wegen der Sichtbeziehung zwischen Frankfurter Tor und Fernsehturm, auch niedrigeren Turm zu errichten.

  • Wir können ganz sicher davon ausgehen dass MonArch raus ist. Die Frage ist ob ein Weiterverkauf des Projekts an einen anderen Investor so ohne Weiteres möglich ist. Nahezu alle Geschäftsbeziehungen zu russischen Unternehmen sind ja derzeit untersagt.

    Gleichwohl wäre ein Weiterverkauf sicherlich die beste Lösung. Das Projekt ist genehmigt und die Bauarbeiten könnten nach zeitlich vermutlich überschaubaren Unterbrechungen wieder aufgenommen werden.

  • Wir können ganz sicher davon ausgehen dass MonArch raus ist. Die Frage ist ob ein Weiterverkauf des Projekts an einen anderen Investor so ohne Weiteres möglich ist. Gleichwohl wäre ein Weiterverkauf sicherlich die beste Lösung. [...]

    Daran sieht man wie die Spekulationen gerade etwas ausufern. Womit will man MonArch nochmal schaden? Der Verlust für MonArch wäre demnach kurz vor Fertigstellung und Vermarktung am größten gewesen - jetzt spricht man hier von "Weiterverkauf", wobei ein satter Gewinn zu erwarten wäre. Der Senat spricht wiederum von "Rückabwicklung des Grundstückskaufes". Weiß von Euch jemand was das bedeutet, oder kennt den Vertrag zum Punkt "Bauleistungsverpflichtung"? Ist der Kaufpreis von 2013 gemeint und was ist mit der bereits erbrachten Bauleistung?


    Wenn man russisches (Groß)Kapital generell enteignen will, sollte man das auch so sagen - stattdessen findet der Senat plötzlich eine Hintertür aus dem Kaufvertrag mit MonArch, die es vor 3 Wochen auch schon gab, nur weil einem sonst die Hände gebunden sind. Statt sich auf die offensichtlichste russische Investition in der Hauptstadt zu fokussieren, müsste man dann auch weniger plakative Immobilien- und Firmenkonstrukte mit russischen Anteilseignern, oder auch manche Dax-Konzerne genau anschauen. Da wird es dann schon komplizierter... Jachten und Wolkenkratzer kommen da besser. Denkt man etwa nur BP und Shell hätten Anteile an russischen Großkonzernen (gehabt) und umgekehrt gibt es das nicht?


    Bitte nicht falsch verstehen - man sollte diesbezüglich schon alle Möglichkeiten ausnutzen, nur dann bitte mit Sanktionsliste und rechtlicher Grundlage statt Hintertüren. Bei all den berechtigten Emotionen, sollten wir jetzt nicht auch noch unberechenbar werden und russischen Enteignungsfantasien Vorschub leisten.


    PS: Dass die Homepage offline ist, wundert mich nicht - sie ist gerade eine greifbare Projektionsfläche und hat ein Impressum.

  • ^ So wie ich das verstehe wurde der Tiefbau mit der Herstellung der Baugrube abgeschlossen. Du meinst dass es Sinn macht, den Hochbau bis auf Erdgeschossniveau abzuschließen. Frage: Worin läge der bauchtechnische Vorteil noch bis zum Erdgeschoss weiterzumachen? Kannst du das etwas ausführen?


    Unsinniges Zitat des Vorposts gelöscht.

  • Wenn man russisches (Groß)Kapital generell enteignen will, sollte man das auch so sagen - stattdessen findet der Senat plötzlich eine Hintertür aus dem Kaufvertrag mit MonArch, die es vor 3 Wochen auch schon gab, nur weil einem sonst die Hände gebunden sind.

    Leute, nochmal: Der Senat ist nach den Optionen gefragt worden, die er hat. Dazu gehört auch eine Rückabwicklung, wenn der Bau nicht weitergeht. Er hat kein Sanktionsprogramm auf Landesebene verkündet oder das politische Ziel ausgerufen, Monarch zu "schaden" (da die Frage von der CDU kam, war sie auch nicht vom Senat bestellt). Im Übrigen ist die Rückabwicklungs-Option auch nicht "plötzlich gefunden" worden, sondern kam vor einigen Jahren schon einmal ins Spiel - damals, weil Monarch den Baubeginn solange verzögerte, bis der Senat mit der Aufhebung des Kaufvertrags drohte.


    Ich finde die Presseberichte (vor allem in der BZ) problematisch. Da wird in der Vergangenheitsform geschrieben (sollte gebaut werden), als wäre der Bau offiziell abgeblasen worden. Da wird behauptet, von dem Bau sei bis heute kaum etwas zu sehen, obwohl es seit Monaten gut sichtbar vorangeht. Grund sei, dass der Investor "offenbar" in Schwierigkeiten stecke, heißt es, ohne dabei auf die Sanktionen Bezug zu nehmen. Auch die Presse weiß anscheinend nur das, was der Finanzsenator im AGH von Schwierigkeiten, laufenden Gesprächen und Optionen berichtete - spekuliert aber munter weiter.

    Worin läge der bauchtechnische Vorteil noch bis zum Erdgeschoss weiterzumachen?

    Fundament und Kellergeschosse wären abgeschlossen und gegen Wind, Regen, Eindringlinge & Co. geschützt. Auch nach ein, zwei Jahren könnte man einfach weiterbauen oder ein anderes Hochhaus auf dieser Basis errichten. Zumindest dass scheint derzeit noch geplant: Auf der Webcam ist heute (Montag) reger Betrieb zu sehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Architektenkind () aus folgendem Grund: Wortdoppelung entfernt.

  • Ob man nach zwei jahren wirlich weitermachen kann hängt davon ab, wann die Baugenehmigung erteilt wurde und wie lange die Sanktionen dauern. § 73 BauO Bln besagt u.a., dass die Baugenehmigung und die Teilbaugenehmigung erlöschen, wenn das Bauvorhaben nach Ablauf von sechs Jahren nach ihrer Erteilung nicht fertig gestellt worden ist. Die Frist kann auf Antrag dreimal, jeweils bis zu einem Jahr verlängert werden. Sie kann auch rückwirkend verlängert werden, wenn der Antrag vor Fristablauf bei der Bauaufsichtsbehörde eingegangen ist. Das Projekt kann also durchaus noch zur Hängepartie werden.