Dresden NORD: Projekte in Klotzsche, Hellerau und Weixdorf

  • Aber ich frage mich halt, wie Großenhain als Produktionsstandort mit einem Massenprodukt ohne ausgebaute Infrastruktur für den Pendel- wie Industrie-Verkehr wirklich davon profitiert.

    So wenig ausgebaut ist der gar nicht (Bahn, Autobahn, Bundesstraßen). Ansonsten entsteht eine Win-Win-Situation, würde ich sagen: die geplanten bzw. in Umsetzung befindlichen Infrastrukturprojekte würden selbst davon profitieren, bzw. sorgen für wirtschaftlich größere Attraktivität:

    Alleine die Verlagerung von Pendlerströmen (nicht nur nach Dresden sondern auch umgekehrt) hat einen Nutzen für beide, Dresden und den Landkreis. Dazu kommen Steuereinnahmen für die Region. Für die angrenzende Lausitz wäre so ein großer Arbeitgeber außerdem äußerst hilfreich für den durch den Kohleausstieg bedingten Strukturwandel.

  • Ich kenne mich in Großenhain nicht aus, aber vom Bahnhof zum Industriegebiet, dort wo noch etwas frei ist, sind es etwa 3 Kilometer zu Fuß. Zum Vergleich, S-Bahn Haltepunkt Klotzsche sind keine 2 Kilometer entfernt und da war doch der Konsens, dass das viel zu weit wäre und man einen weiteren Haltepunkt im Wald für Infineon bräuchte, oder? Wobei das wieder zu unwirtschaftlich wäre usw.


    Also, was ich damit sagen will, niemand fährt 35 Minuten mit dem Zug ab HBF und läuft dann vor der Frühschicht 5 Uhr noch weitere 35 Minuten durch Großenhain. Wenn die S-Bahn hinzu überhaupt schon 4:00 / 4:30 ab HBF fährt. Oder Rückweg nach der Spätschicht. 22:30 erstmal schön 35 Minuten bis zum Bahnhof laufen in Großenhain, 15 Minuten auf die Bahn warten (!?), 35 Minuten Rückfahrt zum HBF Dresden, Ankunft dort: 23:55. Dort nochmal 30-40 Minuten mitten in der Nacht durch die Stadt mit Bus und Bahn z.B. nach Mickten, Cotta oder Strehlen. Ankunft vielleicht 00:30 Zuhause bei Schichtende 22:30. Kann ja sein, dass ich die Leidensfähigkeit mancher Mitmenschen unterschätze, aber das tut sich doch nicht ernsthaft jemand 2x am Tag an!?


    Kohleausstieg? Strukturwandel? Lausitz? Das Kraftwerk Boxberg ist per Auto 85 Minuten und 121 Kilometer entfernt (über die A4). Interessant auch, dass Google Maps mir nicht mal eine einzige Route oer ÖPNV berechnen konnte:


    Die Route von "Flugplatz Großenhain, Zum Fliegerhorst 25, 01558 Großenhain" nach "Kraftwerk Boxberg, 02943 Boxberg/Oberlausitz" mit öffentlichen Verkehrsmitteln konnte nicht berechnet werden.


    Und was will man als Halbleiterhersteller in Leipzig und Umgebung? Ohne ein paar Fachkräfte abzuwerfen, von Bosch, GF, Infineon & Co., wird es nicht gehen. Warum sollte man da nach Leipzig, wenn der größte Fachkräftepool in Europa in Dresden ist!?


    Hauptgrund von Intel für Magdeburg war lt. Intel (Quelle: Süddeutsche Zeitung) die Größe der Fläche, die gute Infrastruktur (lt. andere Quelle: Starkstrom, Gas) und die Verpflichtung der Landesregierung, für Arbeitskräfte zu sorgen.


    https://www.sueddeutsche.de/po…-sachsen-anhalt-1.5586156


    Nähe zu Kunden ist doch komplett irrelevant im Halbleiterbereich. Die Transportkosten sind extrem vernachlässigbar im Vergleich zum Wert des Produkts und dem Gewicht, es gibt keine Express-Lieferungen von heute auf morgen - Kapazitäten werden tlw. Jahre im Voraus gekauft.

  • Es geht auch nicht immer nur um Dresden oder Leipzig, sondern auch um das "Dazwischen". Das wird mir immer viel zu schnell vergessen. Deswegen darf es ruhig Großenhain sein oder Oschatz beispielsweise...

    Klar, in Zeiten von Fachkräftemangel (ja, bei echten Fachkräften gibt es den), die man für solche eine Fabrik wirklich braucht, ziehen Standort wie Großenhain und Oschatz ungemein!

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    Und in Grünheide steppt der Bär?

    Oder in Schkeuditz? Oder in Schwarzheide?


    Nichts, was ein S-Bahn-Anschluss oder eine neue Autobahnzufahrt nicht lösen könnte, entscheidend ist die Flächenverfügbarkeit.

  • ^ da hast du natürlich nicht unrecht. So mal Schkeuditz und Grünheide zur suburbanen Struktur von Leipzig bzw. Berlin gehören und Großenhain im Raum Dresden liegt. Ursprünglich ging es mir aber darum, dass der Freistaat schon noch bessere Flächen bzw. Standorte für solche Neuansiedlungen hat. Es muss nicht zwangsläufig immer der Raum Dresden bei den Halbleitern sein. Vor allem wenn die Abnehmerstruktur und Infrastruktur dann dichter liegen. Das war mein Punkt.



    Ja was denn nun? Ist Dresden der "größte Fachkräftepool in Europa" oder holt man sich Konkurrenz mit Neuansiedlungen im Halbleiterbereich außerhalb des Raums Dresden? Auch noch einmal zu Erinnerung, sind das in Sachsen zwischen den drei Großstädten keine großen Entfernungen. Da wird ja heute schon gependelt und nicht jede Arbeitnehmer*in im Halbleiterbereich wohnt in Dresden und Umgebung. Das wurde ja selbst von Hilbert zur jetzigen Werkserweiterung so formuliert.


    Und wenn die Chefin von 'Intel' Deutschland meint, dass Dreieck (WOB/BE/LE) von Abnehmerstruktur und Infrastruktur war ein wichtiger Punkt für Magdeburg war, dann kann man es sicher so annehmen. Auch ist der Punkt einer etwaigen Konkurrenz für Dresden als Meinung in der Staatskanzlei (lt. Artikel), ziemlich großer Blödsinn. Man hätte es gerne im Freistaat gehabt und ist mit einem Standort bei Leipzig ins Rennen gegangen. Das wurde von Dulig auch so bestätigt. Auch wenn das auf der lokalen Ebene in Dresden keine Begeisterung hervorruft.


    Warum du nun glaubst, ein in das Halbleiternetzwerk Sachsen eingebundenes Werk im Raum Leipzig könnte weder eine gezielt für diesen Wirtschaftszweig ausgebildete Arbeitnehmerstruktur außerhalb Sachsens und Deutschlands generieren bzw. bilden (die Region Leipzig und derer Arbeitsmarkt wächst ja vorwiegend durch Zuwanderung) noch das es generell ein guter Standort wäre, erschließt sich mir nicht. Aber gut, ich muss hier keinen Bock reiten und etliche Runden drehen. Da es mit 'Intel' bei Leipzig nichts geworden ist und 'TSMC' vielleicht ein wesentlich kleineres Gelände bei Dresden ausreicht.

    Einmal editiert, zuletzt von hedges ()

  • Die Bündelung der großen Halbleiter Werke an einem Standort(Dresden) hat auch noch einen anderen Grund.
    Denn hier sind schon viele Anlagenbauer, Zulieferer und Servicepartner, welche sich auf die Halbleiterindustrie spezialisiert haben, angesiedelt.
    Kurze Wege sind hier ein entscheidender Vorteil, denn in vielen Bereichen muss schnell gehandelt werden können.
    Deshalb werden auch in Zukunft Neuansiedlungen immer wieder einen etablierten Standort wie Dresden bevorzugen, wenn genug Fläche vorhanden ist.

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    Und in Grünheide steppt der Bär?

    Oder in Schkeuditz? Oder in Schwarzheide?


    Nichts, was ein S-Bahn-Anschluss oder eine neue Autobahnzufahrt nicht lösen könnte, entscheidend ist die Flächenverfügbarkeit.

    Grünheide liegt unmittelbar am Autobahnring von Berlin. Auch die relative Nähe zu Polen war wichtig für Tesla. Ein Land mit einem ganz anderen Lohnniveau - da ist man schon eher bereit, auch mal eine Stunde zu pendeln. Kein Dresdner Mikrotechnologe hätte es nötig, eine Stunde nach Großenhain zu pendeln (oder 2 Stunden mit dem ÖPNV), wenn er ein vergleichbares Gehalt auch im Dresdner Norden bekommt.


    Schkeuditz sind 20-25 Minuten mit dem Auto von der Leipziger Innenstadt. Das ist nicht weiter entfernt als GF, Infineon, Bosch oder der Dresdner Flughafen von der Dresdner Innenstadt. BASF Schwarzheide wurde vor vielen Jahrzehnten gebaut. Wer weiß, ob man sich heutzutage wieder dafür entscheiden würde.


    Und wenn die Chefin von 'Intel' Deutschland meint, dass Dreieck (WOB/BE/LE) von Abnehmerstruktur und Infrastruktur war ein wichtiger Punkt für Magdeburg war, dann kann man es sicher so annehmen.

    Kannst du bitte den Link posten? Ich finde das nicht. Es wundert mich halt auch, weil Intel m.W. High-Tech-Chips in Magdeburg produzieren will, für welche die Automobilindustrie gar kein Abnehmer ist.

  • Kannst du bitte den Link posten? Ich finde das nicht. Es wundert mich halt auch, weil Intel m.W. High-Tech-Chips in Magdeburg produzieren will, für welche die Automobilindustrie gar kein Abnehmer ist.

    So wie ich es verstanden habe, ist noch gar nicht klar was 'Intel' genau herstellen wird und sicher auf den Markt einstellt.


    Links hier und hier.

  • Also, Frau Eisenschmid erwähnt in keiner Art und Weise Wolfsburg & Co. - es wird erwähnt:

    - Anbindung an Autobahnen

    - Anbindung an Flughäfen

    - Elbe

    - Mittellandkanal

    - Elbe-Havel-Kanal


    Einzig und allein die Autoren des Beitrags vom MDR erwähnen Wolfsburg & Co.


    Es werden Hochtechnologie-Chips von etwa 1,8nm gefertigt. Das wird beispielsweise bei Server/Consumer-Prozessoren oder Grafikchips verbaut. 52% seiner Umsätze macht Intel mit Prozessoren für Consumer-PCs und dazugehörigen Komponenten (Mainboard-Chips usw.). 34% der Umsätze von Intel sind im Bereich von Server, Netzwerk und Massenspeicher. 7% bei SSDs. 5% IoT. 2% FPGA, dort ein Teil davon ist Automotive.

  • ^ okay, dann ignoriere ich "hieß es" im Artikel und es geht nicht um WOB mit VW und Berlin mit Tesla sondern nur um die Lage zwischen den "Großstädten Hannover, Berlin und Leipzig". Inklusive der nun schon öfter genannten Infrastruktur via Wasser, Luft, und Straße.

  • Du brauchst "hieß es" nicht ignorieren.

    Auch die Universität in Magdeburg sei ein wichtiges Kriterium für die Ansiedlung gewesen, hieß es.

    Irgendjemand wird schon gesagt haben, dass die Universität Magdeburg ein wichtiges Kriterium für die Ansiedlung gewesen sei. Vermutlich der Uni-Rektor. Oder jemand anderes. Mehr steht dort nicht da und keinesfalls steht dort, dass Intel gesagt hätte, dass die Universität ein wichtiges Kriterium gewesen sein.


    Von der Nähe zu Hannover, Berlin und Leipzig wird nirgendwo seitens Intel gesprochen. Warum soll das ein Kriterium sein? Intel wird dort High-Tech-Prozessoren für ganz Europa entwickeln. Neben zahlreichen Großhändlern dürften die Produkte z.B. zu Dell nach Polen gehen - größter Produzent von PCs, Notebooks usw. und damit ein Hauptkunde von Intel. Nach Łódź in deren Europa-Werk. Dafür ist die A2 natürlich optimal.

  • ^ was willst du mir hier eigentlich erklären bzw. was glaubst du mir erklären zu müssen? Kannst du Anführungszeichen deuten? Da steht dann was von drei Städten drin, welche in diesem Dreieck um Magdeburg liegen. Meine Güte, in Europa werden gerade mal 5% der weltweiten Halbleiter produziert.


    Aber wichtiger, wo ist dein Problem, hier permanent Runden über Runden zu drehen um von jedem Punkt der Diskussion einen vermeintlichen Gegenpunkt zu präsentieren zu wollen? Die Zeit habe ich sicher nicht.

  • Das wurde seitens 'Intel' aber genau so bekannt gegeben. Die Nähe zu WOB (VW), Berlin (Tesla) und Leipzig (BMW/Porsche/Flughafen) [...]

    Das ist falsch, darum geht es hier. Das wurde von Intel so nie gesagt und ergibt auch gar keinen Sinn, weil Intel hauptsächlich Hochtechnologie-Chips herstellt, keine Chips für Autos.


    Wenn wir uns jetzt einig sind, dass Intel nie erwähnt hatte, dass eine Nähe zu VW oder Tesla (oder gar BMW/Porsche Leipzig) ein Kriterium waren, dann ist ja gut.

  • Chipfabrik von TSMC?


    Die FAZ (Bezahlschranke) berichtet heute das die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) in 2022 das Interesse von Geschäftskunden und -partnern für einen Standort in Dresden - nicht Leipzig wie hier zuvor diskutiert - zur Produktion von Halbleitern für die Automobilzulieferer wie Bosch, Infineon oder NXP evaluierte. Es besteht ein großes Interesse am Markt für eine solche Chip-Produktionsstätte und TSMC-Delegationen besprachen mit der Bundes- und der Landesregierung die Möglichkeit einer Anschubfinanzierung und von Beihilfen. Auch ein Fläche zum Bau der Halbleiterfabrik steht - natürlich - bei Dresden zur Verfügung. Diese Investition, wie die von Infineon und Intel, steht unter dem Vorbehalt das eine "angemessene Förderung unter dem European Chips Act" erfolgen wird.


    Wie hoch die Investitionssumme für die Fabrik ist, in der Chips mit 22 oder 28 Nanometern Strukturbreite produziert werden könnten, ist zurzeit nicht bekannt. In einer vergleichbaren Fabrik in Japan wollte das Joint Venture aus TSMC, Sony und Denso - und dem japanischen Staat als Co-Finanzier - 7 Mrd. USD investieren. Deren Bau begann in 2021 und soll in diesem Jahr den Betrieb aufnehmen (Q). Mittlerweile ist ein zweites Joint Venture in Japan mit TSMC für eine 2 Nanometer (!) Chipfertigung in Diskussionen (Q).


    Sollte in Deutschland - und möglicherweise weiterhin in Sachsen - das strategische Interesse für solch eine Halbleiterfabrik ernsthaft hoch sein dann müssen der Bund (und das Land Sachsen), das zeigt Japan, ordentlich in die Schatulle greifen damit solche Investitionen letztendlich hier stattfinden. Neben diesem wichtigen volkswirtschaftlichen Aspekt ist der finanzielle m.E. ein Null-Summen-Spiel für den Staat denn er profitiert über Jahre von erheblichen Steuermehreinnahmen.

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  • Infineon Erweiterung


    https://www.saechsische.de/wir…r-chipfabrik-5822317.html


    Heute hat Die Konzernleitung in München grünes Licht für den Neubau gegeben.

    Im Sommer soll es die Baugenehmigung geben und im Herbst soll es losgehen.

    Momentan ist der Bebauungsplan öffentlich ausgelegt.

    https://www.dresden.de/de/stad…bruecker-Strasse-Nord.php


    Aus erster Hand kann ich sagen, dass erste vorbereitende Maßnahmen diese Woche schon begonnen haben.


    Die Bäume im neuen Baufeld wurden schon zum größten Teil gerodet und innerhalb des Betriebsgeländes wurde begonnen die Baugrube auszuheben.


    Ab März wird der Parkplatz gesperrt und wahrscheinlich auch dort die Baugrube ausgehoben.

  • Dazu ergänzend zwei Bilder. Das erste zeigt den Status quo und das zweite Bild die bauliche Erweiterung (farblich markiert), die auf einem Teil der ebenerdigen Parkplatzfläche stattfinden soll. Der Bau des Gebäudes sollte schnell vonstatten gehen da man üblicherweise Fertigteilen und Halbfertigteilen aus Beton beim Industriehallenbau verwendet.


    Auffällig ist das bisher keine PV-Anlagen weder auf Dach- noch auf Fassadenflächen montiert sind. Auf dem Neubau soll wohl was montiert werden; rettet so oder so nich das Weltklima aber besser als nix 🥴.


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    Bild / Visualisierung: (C) Infineon AG

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  • Chipfabrik von TSMC?


    [...]


    Sollte in Deutschland - und möglicherweise weiterhin in Sachsen - das strategische Interesse für solch eine Halbleiterfabrik ernsthaft hoch sein dann müssen der Bund (und das Land Sachsen), das zeigt Japan, ordentlich in die Schatulle greifen damit solche Investitionen letztendlich hier stattfinden. Neben diesem wichtigen volkswirtschaftlichen Aspekt ist der finanzielle m.E. ein Null-Summen-Spiel für den Staat denn er profitiert über Jahre von erheblichen Steuermehreinnahmen.

    So ganz "Null-Summen-Spiel" ist dann auch nicht. Ohne die Investition zu schmälern kann man die Zahlen schon auch einmal vergleichen. Die Investition bei 1 Mrd. Euro bei rund 1.000 Arbeitnehmer*innen sind 1 Mio. Euro Förderung pro avisierten Arbeitsplatz. Wovon aber nicht jeder in der Produktion entsteht. Die 1 Mrd. Euro sind mehr als ein Drittel des jährlichen Steueraufkommens des Freistaats, wenn es gut läuft. Oder mehr als das jährliche Steueraufkommen der Stadt Dresden oder Leipzig von 700 bis 800 Mio. Euro.


    Das ist also ganz klar eine sehr hoch geförderte Investition in einem sehr lukrativen Gewerbe in einem ohnehin hoch subventionierten Arbeitsmarkt. Ironischerweise wird hier gerade die romantisierende Synekdoche vom "Silicon Saxony" ordentlich Ausgestattet.

  • Nun kommen die Fördermittel aber nicht aus dem städtischen oder Landes-Haushalt, sondern überwiegend von der EU und vom Bund.

    Sie liegen damit im Bereich der Förderung für beispielsweise Raumfahrt, wissenschaftliche Institute und Forschungseinrichtungen, bundes-staatliche Ämter, Behörden und Verwaltungen, (ehemals) Steinkohle, Werften, Hochseefischerei und was sonst noch alles so in Europa Quersubventioniert wird.
    Die Subventionen sind ein wichtiger Beitrag, um auch im Osten Deutschlands die im Westen von jeher erfolgreichen öffentlich subventionierten lokalen Wirtschaftsmotoren zu installieren, die das "Umfeld" nach oben ziehen.

  • Infineon beschäftigt nach eigenen Angaben - wohl in 2022 - ca. 3.100 Mitarbeiter (MA) am Standort Dresden. Ende 2020 waren > 2.700 MA in Dresden beschäftigt, davon ca. 75% in der Produktion, 20% im Bereich Technologie und 5% in Supportabteilungen (Q, Seite 12). Dieses dürfte sich bisher nicht, und wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren nicht, nennenswert verändert haben. Die 1.000 zusätzlichen MA sollen bis Ende 2030 eingestellt sein.


    In 2022 wurde in Deutschland ein Umsatz von 1.594 Mrd. EUR erwirtschaftet (Q, Seite 2). Die erweiterte Produktion in Dresden soll im Herbst 2026 starten und Ende 2030 ihre volle Auslastung erreichen. Bei voller Auslastung der Produktion in Dresden plant Infineon einen Umsatz von 5 Mrd. EUR pro Jahr zu generieren. Die zuvor genannten deutschen Umsatzzahlen sind nicht direkt vergleichbar, jedoch werden die Umsätze jährlich erwirtschaftet während die Investition und damit die Subvention jeweils einmalige Kosten sind.
    Über mehrere Jahre betrachtet erwirtschaften die Dresdner MA also ein Vielfaches an Umsatz aus der getätigten Investitions- und Subventionssumme.


    Prinzipiell sollten keine Subventionen vom Staat getätigt werden. Jedoch subventionieren die USA, China und andere Staaten solche industriellen Ansiedlungen, was es natürlich nicht besser macht. Am Beispiel Nordvolt zeigt sich aber das Unternehmen auch nur einmal Geld investieren können. Halbleiter sind die wichtigste Rohware und Europa, insbesondere Deutschland als Industrienation, ist ein Nettoimporteur davon. Die politischen und wirtschaftlichen Abhängigkeiten bei Rohstoffen und Rohwaren sind nun unbedingt zu reduzieren und wenn nolens volens Subventionen fließen müssen dann lieber in gewinnbringende Unternehmungen.