Umwandlung leerstehender Büros in Wohnraum

  • Wohnen in der Bürostadt?

    Bei der Wahl dieses Standorts dürfte es eine bedeutende Rolle gespielt haben, dass die S-Bahn-Station nur 200 Meter Luftlinie entfernt ist.


    Und die neuen S-Bahn Züge schweben in Zukunft? Dann würde es wenigstens zum Fluglärm passen.


    Bei geöffnetem Fenster im Büro (Straßenseite 2. Hälfte Hahnstraße nach Saonestraße) meint man je nach Wetterlage am Airport zu stehen. Und bei der S-Bahn brauchst keinen Fahrplan mehr, denn da braucht man nur hören wann grad eine abgefahren ist und dann ist klar wann die Nächste kommt.


    Auf dem kurzen Stück der Goldsteinstraße zw. Lyoner Straße und Hahnstraße gibt es:


    - ALDI 8-20 Uhr
    - LIDL 8-21 Uhr
    - REWE 7-22 Uhr


    Wer soll da denn noch kommen?


    Cooler fände ich eine Ausweitung des kulinarischen Angebot. Neben Heriots, dem Döner an der Ecke Goldstein-/Hahnstraße und dem Buffet im REWE gibt es da leider keine Auswahl im direkten Umkreis. Ein McDonalds oder BurgerKing wäre doch was - grad jetzt wo bald die Abfahrt von der A5 fertig wird.

  • Ich habe eine Weile in Niederrad gewohnt und war ein paar mal auch in der Bürostadt in den genannte Märkten einkaufen. Nach meiner Erfahrung liefen die Märkte sehr gut und zur Kundschaft zählten auch viele Niederräder jenseits der Bahnlinie (also nicht nur die in der Bürostadt beschäftigten Menschen).


    Eine echte Ergänzung und sicherlich auch von der Kundschaft erwünscht, wäre ein Drogeriemarkt (zB DM oder Rossmann). Auch ein größerer Supermarkt (zB Edeka) hätte gute Erfolgchancen, weil auch ein solcher dort noch nicht vorhanden ist. Etwas skeptisch wäre ich aber auch im Hinblick auf einen weiteren Discounter ... das wäre am Ende evtl. doch des Guten zuviel.


    Und man sollte nicht vergessen (siehe weiter oben in den Beiträgen), dass eine Vielzahl von Wohnungen (allein 1500!!! Einheiten im "Lyoner Carrée) für die Bürostadt geplant sind. Die potentielle Kundschaft wird also in den nächsten Jahren massiv anwachsen.


    Bzgl der Wohnqualität:
    Ganz klar, diese Gegend hat seine Nachteile: v.a. flug- und bahnverkehr-bedingter Lärm.
    Aber auf der anderen Seite hat sie auch ihre Vorteile: günstig gelegen, v.a. für die dort und am Flughafen & Gateway Gardens Beschäftigten. Geeignet wären die Wohnungen dort auch für Studenten & Wochenendheimfahrer (von letzteren es in Frankfurt bestimmt einige Tausend geben dürfte).
    Auch aufgrund der Flächenknappheit in Frankfurt sollte ein solches Potential nicht unausgeschöpft bleiben.
    Und mal Hand aufs Herz, Frankfurt ist eine Großstadt, nicht überall muss es bzgl. Wohnen eine Idylle sein. Bezüglich Lärm, kann man ja bautechnisch ja auch einiges entgegen setzen.


    Also ich freue mich über diese Entwicklung!


    P.s.: @ Informatikfuzzi: Und "kulinarisch" und McD und BK in einem Atemzug zu nennen ... ich weiß nicht, das passt irgendwie nicht :) Aber hasst schon recht, in dieser Hinsicht könnten auch noch Verbesserungen geschehen. Aber ich denke, das wird automatisch geschehen, sobal die EWzahl dort steigt.

  • Ich frage mich nur, weil die ganzen neuen Wohnungen beziehen soll.
    Ich habe selber mal für ein Jahr in der Bürostadt arbeiten müssen und selbst in dieser Situation käme ich nicht auf die Idee, dort hin zu ziehen! Wer will schon in so großen Mietbunkern wohnen, eingerahmt von noch größeren Bürobunkern.
    Vorallem sind die Straßen ja jetzt schon morgens uns abends dicht im Viertel, von nicht vorhandenen Parkplätzen mal ganz zu schweigen. Wenn der Leerstand jetzt noch mit Bewohnern gefüllt sind, geht ja ab 17 Uhr auf den Straßen gar nichts mehr!

  • Ich glaube nicht, dass das Lyoner Viertel da Abhilfe schafft. Im einschlägig bekannten Immobilienportal sind z. Zt. allein in der Lyoner Straße 19 - dem ersten Umwandlungsprojekt in der Bürostadt - ganze 9 Wohnungen frei und das sogar obwohl ohne Provision!


    Die Frage ist doch, für wen die Bürostadt als Wohnungsstandort in Frage kommt. Das sind m. E. nur Singles und Pendler, die in der Bürostadt und ggf. noch am Flughafen arbeiten. Diese suchen bezahlbare Appartments in einer Größe von 25 bis 40 m². Wenn man jetzt alle Umbauprojekte mit Wohnungen dieser Größe füllt, kommen hunderte Appartments auf den Markt, die niemand will. Ein paar könnte man eventuell noch möbiliert an Berater oder Projektmitarbeiter vermieten, die zeitweise in der Gegend zu tun haben. Aber wer wirklich in Frankfurt leben und nicht nur montags bis freitags arbeiten möchte, zieht nur in größter Not dorthin. Zumal die Appartments sicher auch nicht spottgünstig sein werden (die Wohnungen in der Lyoner 19 liegen bei rd. 14-15€/m², für den Preis suche ich lieber in zentrumsnahen Gegenden. Wenn ich mir eine Wohnungen in der Lyoner Straße leisten kann, finde ich mit etwas Geduld auch woanders eine Bleibe!).
    Alternativ könnte man statt vielen kleinen Appartments auch familiengerechte 3-Zimmer-Wohnungen mit Größen von 80 bis 120 m² bauen. Aber ganz ehrlich: Welche Familie zieht dann mit der Absicht zu bleiben in die Bürostadt? Dafür fehlt komplett die Infrastruktur. Und da ist es mit einem neuen Supermarkt und einer Drogergie nicht getan. Dafür muss das Viertel in seiner ganzen Wirkung grundlegend verändert werden, d.h. Leerstand nicht nur umwandeln, sondern auch einfach mal abreissen und die Grundstücke unbebaut lassen, ggf. für Freizeitnutzung umwandeln, Grünflächen, Parks, Spielplätze usw. Und dann bleibt immernoch das enorme Problem mit dem vielen Feierabendverkehr.


    Versteht mich nicht falsch, ich finde es toll, dass das Leerstandsproblem jetzt massiv angegangen wird und man die Gebäude einer sinnvolleren Nutzung zuführen möchte. Ich glaube jedoch, dass das Viertel ansich viel mehr umgebaut werden muss, um es wirklich als Wohnquartier für hunderte Menschen attraktiv zu machen. Da ist es mit der Errichtung von Mietskasernen nicht getan, solche stehen auch ein paar hundert Meter weiter schon zu genüge, auch wenn deren Fassaden nicht so schön sind, wie die der Neuen anfangs sein werden. Am Ende läuft es aber aufs gleiche hinaus.

  • Ich habe selber mal für ein Jahr in der Bürostadt arbeiten müssen und selbst in dieser Situation käme ich nicht auf die Idee, dort hin zu ziehen!


    Sie vielleicht nicht, für andere hat das sicher einen gewissen Reiz.


    Vorallem sind die Straßen ja jetzt schon morgens uns abends dicht im Viertel, von nicht vorhandenen Parkplätzen mal ganz zu schweigen.


    Die zur Rede stehenden Bürohäsuer haben i. d. R. Tiefgaragen, somit stellt sich das Problem für die zukünftigen Bewohner nicht.

  • Die zur Rede stehenden Bürohäsuer haben i. d. R. Tiefgaragen, somit stellt sich das Problem für die zukünftigen Bewohner nicht.


    Wenn man aber eine Viertelstunde benötigt, um die relativ kurze, aber einspurige und ab 17.30h völlig verstopfte Lyoner Straße entlang zu seiner Tiefgarage zu fahren, nervt das schon genug.


    Und die öffentlichen Parkplätze und Straßenränder sind ja jetzt tagsüber schon vollgestellt, obwohl die halbe Bürostadt leer steht. Mehr Menschen bringen zwangsläufig mehr Autos in die Stadt, seien es jetzt Besucher, Angestellte der dortigen (z. T. neu entstehenden Infrastruktur) oder Leute, die neben ihren teuren Appartments nicht auch noch ~100€ für einen Parkplatz bezahlen wollen. Es soll auch Haushalte mit zwei Autos geben.

  • Ganz ehrlich:
    Wer nach Frankfurt zieht oder schon aus der Gegend kommt, der preist das mit ein bzw. muss das einpreisen. Ist doch im Westend, Nordend, Bornheim, Sachsenhausen-Nord, Bockenheim, etc. auch nicht anders um die Uhrzeit und zwar sowohl das Verkehrs- als auch das Parkplatzproblem.

  • In den von dir genannten Stadtteilen nimmt man das vermutlich auch gerne in Kauf, weil man dafür dann zentrumsnah in 1a Lage wohnt. Welchen "Ausgleich" hat man dafür in der Bürostadt?
    Und selbst wenn der Verkehr nicht das Problem ist frage ich mich trotzdem noch, wer die vielen, vielen entstehenden Wohnungen dann beziehen soll. Wie gesagt, nicht mal die die Lyoner Straße 19 ist voll bewohnt.

  • Niederrad ist mit der S7, S8 und S9 hervorragend angebunden - man kann ohne umsteigen zu müssen nach Mainz und Wiesbaden durchfahren (und das meist weit schneller als mit der A66). Ebenso sind alle Naherholungsziele wie Taunus, Rheingau, Rheinhessen oder Bergstrasse völlig bequem ohne Auto zu erreichen. Mit einer 8-minütigen S-Bahnfahrt kann man ebenso den Flughafen als "Tor zur Welt" erreichen. Die Fahrradtour von Niederrad an den Langener Waldsee gehört für mich zudem zu einen der schöneren Pfade der Region.


    Die meisten Angestellten werden meistens eine subventionierte RMV-Jahreskarte besitzen. Wer sich bei solchen infrastrukturellen Vorteilen immer noch ein Auto als "Klotz am Bein" leisten will, stößt nicht auf sonderlich viel Mitleid. Im Nordend kann man ohnehin schon ganz gut erkennen, dass die "fahrradgerechte Stadt" erhebliche Vorteile gegenüber der autogerechten aufweist.

    Einmal editiert, zuletzt von Golden Age () aus folgendem Grund: Formulierungs-Anpassungen

  • Bei der Tagesschau (zu sehen auf dem Youtubekanal der Tagesschau, ich weiß nicht ob ich das verlinken darf) war gestern ein Bericht darüber wie in Paris leerstehende Büros in Wohnraum umgewandelt werden. Paris und Frankfurt haben eine ähnliche Situation, zu wenig Wohnraum und durch die Pandemie viel leerstehende Bürofläche. Für mich stellt sich die Frage wie man ähnliches wie in dem Bericht in Paris auch in Frankfurt umsetzen kann. Teilweise wird das auch schon, z.B., in Niederrad gemacht, aber dennoch ist es eine Sache die viel energischer angegangen werden müsste. Auch in besseren Lagen wie z.B. dem Westend oder Sachsenhausen.

  • Der Bericht ist selten schlecht recherchiert bzw. schlicht herbei phantasiert, in den gezeigten Lagen werden für leerstehende Büros fünfstellige Quadratmeterpreise gezahlt, vor Grundrenovierung, und werden danach nachwievor zügig als Büro vermietet....


    Außerdem ist die Büroleerstandsquote in Paris unter 5%, also Fluktuationsleerstand, in Lagen wie der gezeigten Malesherbes unter 2% mit monatlichen Büromieten von um die/ über 60€.


    Wenn man auf das Thema hinweisen will, dann kann man auf Brüssel, Amsterdam und Frankfurt zeigen, dort funktioniert(e) das Thema, während es in Paris ein absolutes und hochsubventioniertes Nischenthema ist und wohl auch bleiben wird.


    PS: Danke für den YouTube Hinweis

  • Okay, vielen Dank Imobilienmogul. Ich kenne natürlich die Lage in Paris nicht, deswegen war mir nicht bewusst wie marginal das gezeigte dort ist, und dass wir hier bei uns tatsächlich weiter sind.