Hochhaus „EDGE East Side“ + „East Side Mall“ (140 m | in Bau)

  • Wunderbar, endlich ein Phallus-Symbol aus versilberten Lego-Steinen!


    Ein Schelm, wer dabei Böses denkt, und doch geht Architektur in Berlin (!), an dieser geheiligten Mauerspree (!), an der sich die Klubkultur, im Dauerkampf um Kommerz, mit den Arenen, Centern und Antänzern um Kundschaft ringend, wahrscheinlich nicht besser.


    Es grenzt schon fast an ein Wunder, dass ein Investor nach all den Jahren, überhaupt etwas vorstellen darf. Mir persönlich sieht der Entwurf im Rendering zu gedrungen, zu klötzchen-bemüht aus. Punkt-Abzug gibt es auch für die nicht gestaltete Sockelzone, jedenfalls ist noch nichts zu erkennen. Auf der Baumodell-Ansicht (geschnitzt aus Wärmeverbund?) sieht der Sockel dagegen fast stufenweise nach unten verjüngt aus – ein Dremel-Fehler, oder echter Wille?


    (Ironie an) Ein Hauch mittelalterlicher Bürgerhaus-Anwandlung, in Kombination mit der eklektizistischen Oberbaumbrücke fände ich schon eine schicke Antwort der Hauptstadt auf Frankfurts Altstadt und das wiedergeborene 'Neue Rote Haus'. Aber solch ein Architektur-Zusammenspiel verstehen wahrscheinlich nur die harten Konsumenten der Warschauer Brücke. Was soll's, vor 2025 steht dort sowieso nur eine Bauplane. (Ironie aus)

  • Nun ja,irgendwas muss man immer finden um ein Projekt schlecht zu reden oder noch weiter zu verzögern.


    Ich hoffe der Investor macht nicht mit und entwickelt das was im B-Plan erlaubt ist.Und da steht bestimmt nicht "grün und wild" für ein Bürohochhaus eine Voraussetzung für eine Genehmigung ist.


    Ich denke rechtlich hat das Baukollegium nicht die Möglichkeit dort einzuschreiten.Man darf halt als Investor nicht nachgeben,außer es sind wirklich gute Ideen und sie dürfen nicht dazu führen ein Projekt auch nur um ein paar Monate zu Verzögern.

  • Da die Senatsbaudirektorin doch was richtig wildes haben will wäre es noch besser die enormen Gleisanlagen einfach zu überbauen. Da gibt es europaweit ja einige gelungene Beispiele wo man sich Inspiration holen kann.


    ^ Camondo, Gleise überbauen? Das ist doch viel zu gefährlich in unserer Stadt. Die BVG bekommt ja schon den Kollaps, wenn einer einen Turm neben ein U-Bahn-Gleis setzen möchte. Da macht die Bahn, in Dauerkritik, welche dreissig Jahre für die Renovierung von Rostkreuz und Warschauer braucht, bestimmt nicht mit. :confused:

  • Die BVG bekommt ja schon den Kollaps, wenn einer einen Turm neben ein U-Bahn-Gleis setzen möchte.


    Billige Polemik. Das Problem am Alexanderplatz ist real und wurde hier ausführlich beschrieben. Camondos Vorschlag hat damit nicht das geringste zu tun.

  • Mein erster Gedanke war: Wieder so ein Tetris-Hochhaus !
    Gibt es denn keinen der noch mal ein klassisches Hochhaus für Berlin entwerfen kann?


    Ausserdem hatte ich das so verstanden, dass es aufgrund der prominenten Lage eine besondere Fassadengestaltung geben sollte. Das sehe ich nicht in den Entwürfen.


    Unten breiter, oben schmaler, steinerne Fassade - was ist daran so schwer?


    Schließlich befürchte ich, dass das eigentliche Highlight, das 'abgetreppte' Dach von unten gar nicht erkennbar ist.


    Na ja, vielleicht werden die folgenden Visus und Pläne ja besser.

    Einmal editiert, zuletzt von Baukörper ()

  • @Überbauung der Bahngleise

    ^^ Hier zeigte ich kürzlich den neuen unterirdischen Bahnhof in Delft (in der Stadt von der Größe einer Kreisstadt). Während früher die Bahngleise neben der Altstadt geführt wurden, jetzt wurde über dem Tunnel eine Promenade mit einem Kanal eingerichtet. Hier auf dem letzten Foto führt eine Tram-Rampe durch die unteren Geschosse eines Hochhauses in Den Haag.


    Verglichen damit müsste hier eine Betonplatte über den Bahngleisen mit Gärten (von mir aus wilden) und Gastro-Pavillons unproblematisch sein. Die Fläche in Berlin müsste mittlerweile teuer genug sein, dass die Überbauung der Bahngleise sich lohnen würde? Schade, dass die nahe Mall ausschliesslich neben den Bahngleisen gebaut wird und nicht zum Teil über diesen.


    Und wenn man schon Referenzen zitiert - im New Yorker Quartier Hudson Yards werden über den Gleisen Wolkenkratzer gebaut - sogar ohne den Bahnbetrieb zu unterbrechen.


    Und noch eine - diese Warschauer Geschäftsbauten wurden über den Bahngleisen zum Hauptbahnhof errichtet - man sieht sogar noch ein Geländer der einstigen Brücke über den Bahngleisen (auf der anderen Straßenseite bleiben sie noch nicht überbaut - schon ist die Wirkung trennender).


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    ^ Ist eine steinerne Fassade ein Muss, dass ein Hochhaus gut wirkt? Öfters habe ich welche mit anderen Fassaden gesehen, die mir gefielen. Die hier begeistert zwar nicht auf Anhieb, wirkt aber auch nicht so unbeholfen wie die Entwürfe für den Alex.

  • Dass es unfertig, roh und wild oder mit anderen Worten bitte etwas hässlicher werden soll, weil es im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg liegt, finde ich als Bürger eben dieses Bezirks eine Frechheit. Danke an die destruktive Stadtpolitik meiner armen Heimatstadt.


    Mir persönlich ist der Entwurf schon jetzt zu dekonstruktivistisch. Ich hätte lieber etwas klassischeres, idealerweise mit Backstein. Einen Turm an dieser wichtigen und Spannungsreichen Stelle der Stadt finde ich ansonsten gut.


    Eine wahre Architekturkatastrophe wird aber wohl dieses Einkaufszentrum. Wie aus Opas Mottenkiste mit den farbigen Lamellen. Im Vergleich zum Moabiter Zetrum, welches jetzt auch fertig wird eine Zumutung.

  • ^^^"Klassische" Hochhäuser hat Berlin doch schon, siehe Potsdamer Platz, Zoofenster. Welche "Tetrist"-Hochhäuser hat Berlin denn noch zu bieten? Das Living Levels und das Monarch-Hochhaus sind erstmal die einzigen, die mir einfallen, auf welche diese Bezeichnung noch zutreffen könnte, allerdings finde ich keines davon trist und das Monarch-Hochhaus ist noch nicht einmal realisiert. Und überhaupt, in unmittelbarer Nachbarschaft entstehen doch mit Upside Berlin , dem Zalando-Hochhaus und dem von Eike-Becker-Architekten entworfenen Gebäude am Postbahnhof Hochhäuser, die alles andere als ineinandergeschobene Kuben sind, falls du das mit "Tetrist" meinst.


    ^Mein Optimismus nach den Visualisierungen des Einkaufszentrums ist angesichts der ersten Fotos ohne Gerüste ebenfalls verflogen. Das Ergebnis sieht zunächst ziemlich billig aus. Ich warte dennoch auf die vollständige Realisierung um mir ein endgültiges Urteil zu bilden.

  • Ist eine steinerne Fassade ein Muss, dass ein Hochhaus gut wirkt? Öfters habe ich welche mit anderen Fassaden gesehen, die mir gefielen. Die hier begeistert zwar nicht auf Anhieb, wirkt aber auch nicht so unbeholfen wie die Entwürfe für den Alex.


    Ich würde eine steinerne Fassade bevorzugen, mehr nicht und ja, der Entwurf ist besser, als die bisherigen Entwürfe für den Alexanderplatz


    Aber vielleicht werden ja künftige Visualisierungen konkreter und das Gebäude wird doch nicht nur ein Glasturm.


    Was eine Überbauung der Bahngleise angeht bin ich skeptisch, Autobahnen werden ja auch nicht im großen Stil überbaut. Eine punktuelle Überbauung ist aber bestimmt sinnvoll.
    Viel Problematischer finde ich das ausufernde Gewerbe-Areal nord-östlich davon. Wenn das dicht und mehrstöckig bebaut wäre, würden die verbliebenen Bahngleise kaum noch stören.


    Faszinierend finde ich die Vorstellung die Warschauer Brücke über den Gleisen mit Gebäuden zu flankieren. Vermutlich müssten das überwiegend Büro- und Gewerbegebäude werden, wegen der Lärmbelästigung.

  • Dass es unfertig, roh und wild oder mit anderen Worten bitte etwas hässlicher werden soll, weil es im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg liegt, finde ich als Bürger eben dieses Bezirks eine Frechheit.


    Ich bin auch Bürger dieses Bezirks, und ich warte gespannt ab, was die Vorschläge an dem Entwurf ändern werden. Freches kann ich da nicht erkennen. "Hässlicher" ist Deine Interpretation, keine Forderung des Kollegiums. Also ruhig, Brauner! ;) Die großen, glatten Glasflächen finde ich, wie gesagt, zu langweilig. Wenn sie eine vertikale Gliederung erhielten – etwa in Form "roher" Stahl- oder Betonfassungen, würde mir das gefallen. Ich denke aber, es wird darauf hinauslaufen, dass die Fassade etwas mehr Struktur bekommt und die Terassenbegrünung üppiger ausfallen soll als auf den Visus. Beides keine Nachteile.


    Faszinierend finde ich die Vorstellung die Warschauer Brücke über den Gleisen mit Gebäuden zu flankieren.


    Eine Art Berliner Ponte Vecchio der Postmoderne? Lustige Idee. Man könnte Bars und Clubs in den Schwalbennestern unterbringen, dann müsste das Feiervolk vom S-Bahnhof nicht mehr soweit laufen...

  • Ich hoffe das passt jetzt trotzdem noch hier hin? :confused: Falls nicht, bitte verschieben.


    Die Idee der Überbauung an der Warschauer Brücke hat mir sehr gefallen und
    im Zuge eines kleinen Ideenaustauschs mit einem Freund, habe ich mal schnelle Visus angefertigt, um ihm meine Vorstellungen zu verdeutlichen. Natürlich ohne große Überlegungen von passenden Höhen und Formen usw.
    Die Idee war, die Brücke zu verbreitern und eine moderne Bebauung anzufügen, mit Gastronomie und Unterhaltung, Wohnen und/oder Büro. Um die schöne Perspektive von der Brücke aber nicht zu versperren, würde es hinter den Gebäuden eine Art Promenade oder Terrasse geben, auf der die erwähnte Gastro Flächen hätte und man ohne Hindernisse flanieren und die "Aussicht" genießen könnte. Höhentechnisch könnte ich mir dort auch noch sehr gut 60-70m oder höher (vom Brücken-Niveau aus) vorstellen.


    Hier wäre noch eine andere Ansicht. Einfach mal zum rumspinnen :)



    Ich denke zwar, dass man auf soetwas sehr lange warten kann, aber schön wäre es trotzdem.

  • Das mit der Aussicht und der Terasse / Fußgänger-Steg nördliche einer Bebauung ist mir auch in den Sinn gekommen.


    Nur mit der Höhe sehe ich das anders. Die neue Bebauung sollte sich im Osten am Bestand orientieren und könnte dann dezent ansteigen als Übergang zum geplanten Hochhaus.

  • ^
    Ja das war dann auch meine zweite Überlegung und würde auch Sinn machen, um die zwei Gebiete miteinander zu verschmelzen. Wie gesagt, wollte ich nur schnell erklären, was mir vorschwebte und habe solche Gedanke nicht eingebunden.
    Interessant währe es aber so oder so, wenn man die Brücke als solche nichtmehr wahrnehmen würde und auf ihr ein kleines Viertel entstehen würde.

  • Um meinen Senf zu diesem Projekt zu geben: Ich glaube dieses Viertel wird sich - nach dem Potsdamer Platz - zu einem der vitalsten modernen Stadtviertel Berlins entwickeln.


    Auch wenn ich kein Fan von moderner Architektur bin (oder vielleicht gerade WEIL ich kein Fan moderner Architektur bin), finde ich dieses Areal das sich irgendwo zwischen Funktionalität (Moderne) und Postmoderne einpendelt, mit seiner Durchmischung von Gewerbe und Wohnen, von verschiedensten Stilen ein Areal mit großem Potential. Wer weiß, vielleicht wird das die "echte" City-Ost, während sich der Alexanderplatz ja immer mehr als absolute Mitte Berlins etabliert.


    Der Turm erfreut mich, das Design ist erfrischend überraschend, aber die große Euphorie wurde mir auch schon wieder geraubt da es nichts wirklich individuelles ist, sondern eben eine Kopie eines Stils der so bereits existiert (wie vorher in einem Beitrag gepostet.)

  • Auch wenn ich kein Fan von moderner Architektur bin (oder vielleicht gerade WEIL ich kein Fan moderner Architektur bin), finde ich dieses Areal das sich irgendwo zwischen Funktionalität (Moderne) und Postmoderne einpendelt, mit seiner Durchmischung von Gewerbe und Wohnen, von verschiedensten Stilen ein Areal mit großem Potential. Wer weiß, vielleicht wird das die "echte" City-Ost, während sich der Alexanderplatz ja immer mehr als absolute Mitte Berlins etabliert.


    Eine "Durchmischung" von Gewerbe und Wohnen existiert nicht auf dem Anschutz-Areal – egal, wie oft Du das behauptest. Zwischen Warschauer Brücke und Mercedes-Riegel wurden und werden fast keine Wohnungen gebaut, sondern nur Büros, Shopping Malls und Vergnügungszeugs. Postmoderne gibt es dort nirgends, Moderne im klassischen Sinne auch nicht. Nur zeitgenössische Zweckarchitektur, wie sie im "Urban Entertainment Center" mit seinen riesigen Betonwänden (evtl. mit Blindfenstern) zu bewundern ist, und im Einkaufszentrum, dessen Fassade auf den Visus nach Bling-Bling aussah, sich in der Realität aber als schnöde Eternitverkleidung entpuppt. Einzig die beiden projektierten Hochhäuser stechen (im doppelten Sinne) aus dem Mief heraus.


    Eine "City-Ost" hat Berlin nie gehabt. Die heute City-West genannte Gegend um den Breitscheidplatz hat ihren Sonderstatus dem Umstand zu verdanken, dass sie im 19. Jahrhundert zum Zentrum der damals noch unabhängigen Stadt Charlottenburg ausgebaut wurde und nach dem Krieg den Kern West-Berlins bildete. Die "City-Ost" wäre identisch mit dem alten Stadtzentrum Berlins: Seit der Stadterweiterung reicht sie vom Kupfergraben bis zum Alexanderplatz.


    Davon ab: Das Anschutz-Areal wird tagsüber Bürostadt sein und abends ein durchorganisiertes Massenbespaßungsgebiet. Schon mangels Wohnungen ist es zur "City-Ost" noch weniger geeignet als die Europacity zur "City-Nord".

  • Ich hatte gesagt, vielleicht wird dieses Areal die „echte“ City Ost. Aber du hast eben nicht so genau gelesen. Und wieder mal machst du einen Buhei aus einer Diskussion, die gar keine ist. Du sagst ja selbst eine City Ost hatte Berlin eigentlich gar nicht. Das stimmt: City Ost = Zentrum. „Echte“ City Ost daher vielleicht in Zukunft das betrachtete Areal.


    Und scheinbar hast du das Areal ebenfalls weniger genau betrachtet, denn was außer Wohnen ist denn bitte „Upside Berlin“ (Max und Moritz). Außerdem steht bereits jetzt dichte Wohnbebauung, auch das Living Levels zählt dazu.

  • Max und Moritz gehört nicht zum Anschutz-Areal, Living Levels auch nicht. Ich bin sehr wohl des Lesens fähig; warum die Gegend nicht als (überflüssige) "City-Ost" taugt, habe ich geschrieben. Und woraus, bitte, mache ich einen "Buhei"? Ich habe Dir lediglich widersprochen.

  • Ich glaube das hatten wir schon einmal. Es ist relativ egal ob Max und Moritz offiziell zum Anschutz Areal gehören oder nicht. Sie sind mittendrin. Also ist definitiv eine Durchmischung von Wohnen und Arbeiten geboten. Noch hinzu kommen die Hotels die sich dort angesiedelt haben - das ist auch eine Form des "Wohnens" - wenngleich auch auf Zeit.

  • mit seiner Durchmischung von Gewerbe und Wohnen, von verschiedensten Stilen ein Areal mit großem Potential. Wer weiß, vielleicht wird das die "echte" City-Ost, während sich der Alexanderplatz ja immer mehr als absolute Mitte Berlins etabliert.


    Das es ein Gebiet mit großem Potential ist stimmt. Aber das es die '"echte" City-Ost' werden könnte entbehrt jeder Grundlage. Warum sollte sich das ganze Treiben dorthin verlagern, nur weil dort auch Wohnen, Arbeiten und Freizeitgestaltung zusammnen möglich sind?
    Das Gebiet wird einen Teil des Zuwachses aufnehmen den Berlin generiert und dafür ist es auch gedacht, aber mehr nicht.


    Und der Alexanderplatz wird bestimmt nicht die "absolute Mitte Berlins" selbst wenn dort alle geplanten Hochhausprojekte irgendwann realisiert würden.
    Für so eine Funktion ist Berlin doch viel zu heterogen.
    Er ist und bleibt eins von vielen Zentren.