Nun geht es für uns Frankfurter um die spannende Frage, wo kurzfristig ca. 20.000 qm frei sind für einen Bezug im Oktober nächsten Jahres, mit den entsprechenden technischen und baulichen Vorbereitungen. Und außerdem muss man eine Ausweitung auf etwa 35.000 qm mit einplanen
Aber das ist vielleicht hier der falsche Diskussionsstrang.
Einen interessanten Artikel zum Thema EZB-Bankenaufsicht gibt es heute in der FAZ. Kurze Zusammenfassung:
Tja, die Europaeische Bankenaufsicht soll in die Altflaechen der EZB, wenn diese freiwerden und vorerst im Japantower loslegen, vermeldet die FAZ morgen. Dann wäre das auch erstmal geklärt und die Ex-BFG-Turm Eigentümer können ihr Glück nicht fassen!
Außerdem ist geklärt, dass das Euro-Symbol an seinem aktuellen Standort verbleibt. Die gesamte Pressemitteilung des EZB zur Weiternutzung des Eurotowers:
Eurotower wird Arbeitsstätte der für die Bankenaufsicht zuständigen EZB-Mitarbeiter
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat beschlossen, den aktuell von ihr angemieteten Eurotower auch künftig zu nutzen: Dort werden die mit der Bankenaufsicht betrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sein. Somit bleibt die Verbindung der EZB zum Eurotower in der Frankfurter Innenstadt samt dem vor ihm aufragenden Euro-Symbol bestehen. Letzteres ist zu einer Art Wahrzeichen sowohl für die EZB als auch für die Stadt Frankfurt am Main geworden.
Zum Zeitpunkt der Planung des EZB-Neubaus, der derzeit im Frankfurter Ostend entsteht, war die Übernahme aufsichtlicher Aufgaben durch die EZB noch nicht abzusehen. Daher verfügt das Gebäude nicht über genügend Platz, um die rund 1 000 zusätzlichen Beschäftigten aufzunehmen, die die EZB zur Erfüllung ihrer neuen Aufgaben benötigt.
Die EZB hat mehrere kurzfristig realisierbare Optionen geprüft, um zu eruieren, welche Gebäude einerseits ein geeignetes Arbeitsumfeld bieten und die logistischen wie auch operationellen Anforderungen erfüllen und bei denen sich andererseits die Gesamtkosten in Grenzen halten. Sie ist zu dem Schluss gelangt, dass der Eurotower die beste Lösung ist.
^ Thomas Daily berichtet darüber hinaus, dass der Eurotower mit seinen 46.600 qm Bürofläche vor dem Einzug der neuen Behörde noch "grundlegend saniert" werde. Das könnte auch eine Fassadensanierung bedeuten, muss es aber nicht. Bis zur Fertigstellung werde die Bankenaufsicht einen Teil des benachbarten Japan-Towers beziehen. Das Journal Frankfurt ergänzt, der Auszug der EZB aus dem Eurotower finde erst "Ende 2014" statt. 2015 dürfte das Hochhaus demnach leerstehen. Ein glänzender Klassiker ist der 1970er-Turm in jedem Fall. Zur Illustration der Meldungen nachfolgend ein aktuelles Bild mit den Nachbarbauten inklusive dem Japan-Tower:
Bild: epizentrum
Der Zuzug von 1000 Mitarbeitern der neuen europäischen Bankenaufsicht wirft seinen Schatten voraus. Jürgen Lutz, Geschäftsführer des Vereins „Mieter helfen Mietern“, ist besorgt darüber, dass dies zu einer weiteren Verschärfung der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt (v.a. in den bevorzugten Wohnlagen) führen könnte.
Er fordert - mMn heutzutage ziemlich realitätsfern -, „dass die EZB sich aktiv für die Neuschaffung von Wohnraum für ihre Beschäftigten" einsetzen soll, sich mithin als Bauträger betätigen soll. Auch die SPD nimmt eine kritische Position gegenüber der EZB ein, die die Wohnungssuche mehr oder weniger gänzlich den neuen Mitarbeitern überlässt und keinen Anlass sieht weitergehend tätig zu werden.
Mehr Infos: FR-Online-Artikel
genau, desweiteren kann sich die EZB auch darum kümmern, daß ein neues Busterminal am HbF entsteht, und vielleicht kann Sie auch noch das neue Schwimmschiff finanzieren, sowie evtl die Kosten für den Umbau des Schauspielhauses übernehmen.....
Es war früher durchaus üblich, dass große staatliche Unternehmen/Behörden wie die Post oder die Bahn Wohnraum für Ihre Mitarbeiter geschaffen haben.
Nicht wenige von diesen Anlagen sind heute Baudenkmäler.
Auch bei großen privaten Unternehmen war das nicht unüblich. Die Höchst AG ist nur ein Beispiel :).
Warum diese Häme?
Vielleicht weil es an der EZB ist, so etwas zu entscheiden, und nicht an der SPD, solche Forderungen zu stellen?
... und es wohl einen kleinen Unterschied macht, ob ein Industriebetrieb irgendwelche Kasernen auf die grüne Wiese stellt oder eine Bank 'angemessenen' Wohnraum für ihre Mitarbeiter schafft, die vermutlich einen anderen Standard gewöhnt sind.
Wie soll denn das bitte gehen in unserer en detail durchgeregelten Compliancewelt ? Mitarbeiterwohnungen? Geldwerter Vorteil? Nachzuversteuern aus dem bereits versteuerten Gewinn? Wo bereits heute jeder kleine Schokonikolaus große Panikattacken in den Revisionsetagen auslöst?
Die Zeiten sind vorbei bei der Regeldichte und der Mietrechtssprechung. Und wenn sich Leute bei der ABG einklagen wollen, bloß weil die ABG strategische Stadtberufe wie Polizisten, Krankenpfleger, Feuerwehrleute etc. präferiert..... da warte ich jetzt schon auf das Wehklagen, dass die EZB ja nur an die eigenen Mitarbeiter vermietet.....
@ HöchsteZeit
Nein, früher war nicht alles besser oder schlechter, aber es war anders. Und in puncto firmeneigenem Wohnungsbau war alles ganz anders. Der gesamte rechtliche Rahmen dafür ist abhanden gekommen, weshalb es so, wie es die Farbwerke Hoechst AG, die Reichsbahn, die Bundespost u.v.a. gemacht haben, nicht mehr funktioniert. Nach dem I. WK haben die Unternehmen auch nicht frewillig Wohnungen gebaut, sondern sie sind mit staatlichem Geld, mit billigem Bauland, öffentlichen Darlehen mit niedrigen Zinsen gelockt worden, Sozialwohnungen zu bauen, also Wohnraum, der nur Mietern zu Gute kam, die bestimmte Einkommen nicht überschritten haben; schon deshalb dürfte das kein Modell für die EZB sein. Die Einkommensbeschränkungen gibt es heute noch, die Einkommensgrenzen sind aber so niedrig, dass es kaum noch Leute gibt, die in den Genuss einer der wenigen Sozialwohnungen kommen, die es noch gibt.
Desweiteren waren dies ausschließlich gemeinnützige Wohnungsunternehmen, die qua Gemeinmnützigkeit von der damals noch erhobenen Vermögenssteuer, Grunderwerbssteuer und anderen Steuern befreit waren. Dafür hatten sie sich einem komplizierten Regime von Sonderregeln zu unterwerfen (ReichsmietG, 2. WohnbauG, WohnBindG, NeubauMietVO, Fehlbelegungsabgabe usw.). Dieses - salopp gesagt -sozialdemokratische Geschäftsmodell der Gemeinwirtschaft hat sich ab den 70er Jahren als zunehmend untauglich erwiesen, weil die regulierten Mieten nicht ausreichten, den gigantischen Wohnungsbestand in Ordnung zu halten und dem sich wandelnden Marktumfeld anzupassen; diese Wohnungsbestände wurden zunehmend zur Last. Nach zahlreichen Insolvenzen gemeinnütziger Wohnungsunternehmen, von denen die Neue Heimat nur die größte war, aber weitem nicht die einzige, wurde 1989/1990 mit der Abschaffung der Wohnungsgemeinnützigkeit die wohnungswirtschaftliche Gemeinwirtschaft abgeschafft, weil sie nicht mehr zu bezahlen war. Der Rest ist bekannt.
Langer Rede kurzer Sinn: die Rückkehr in eine staatlich geförderte Wohnungswirtschaft alten Stils durch firmeneigene Wohnungsunternehmen ist nicht mehr vorstellbar, weil zu teuer. Förderung in kleinem Umfang findet weiterhin statt im Rahmen sog. kommunaler Gemeinnützigkeit. Das ist das Modell ABG Frankfurt Holding, welches durch Beschlüsse seiner Organe, die den Weisungen der Kommune als Alleineigentümer unterliegen, in kleinem Umfang und soweit dies durch Gewinne aus anderen Geschäftfeldern (ETW-Bau, Eigenheimbau) möglich ist, mithin intern quersubventioniert, Sozialwohnungsbau betreibt.
Welches andere Unternehmen sollte so etwas leisten?
Ich wollte eigentlich nur auf zwei Dinge hinaus.
1. Haltet mich für naiv aber ich finde es nicht völlig absurd, dass die EZB Mitarbeiterwohnungen unterhält (vgl. http://diepresse.com/home/wirt…ihre-MitarbeiterWohnungen). Zumindest sehe ich keinen Grund, das komplett ins Lächerliche zu ziehen.
2. Man muss einer politischen Partei schon zugestehen, dass sie politische Forderungen stellt. Auch wenn man davon aus rechtlichen, wirtschaftlichen und sonstigen Gründen nichts hält.
^ Ich bin weit entfernt, diese Idee ins Lächerliche zu ziehen, aber die Rahmenbedingungen, das gesamte wirtschaftliche Umfeld, sind heute völlig anders. Es gibt eben - anders als bis in die 70er Jahre - keinen "numerischen" Wohnungsmangel. Es gibt heute mehr Wohnungen als Haushalte vorhanden sind; das war über Jahrzehnte effektiv nicht der Fall. Die Wohnungen sind nur teilweise dort situiert, wo die Haushalte sie nicht nutzen wollen.
Deshalb ist schon die Frage erlaubt, warum ein Unternehmen Wohnungen errichten und bewirtschaften soll, dessen Geschäftszweck eigentlich etwas anderes ist. Unter den gegebenen Bedingungen ist es heute eher angesagt, in Kinderbetreuungsplätze zu investieren als in Wohnraum; fast alle Großunternehmen unterhalten, bezuschussen oder beteiligen sich an Kindertageseinrichtungen, um dort Betreuungsplätze für ihre MitarbeiterInnen zu erlangen, allen voran die EZB, die gleich drei große Kindertageseinrichtungen unterhält. In diesem Bereich gibt es nämlich "numerischen" Platzmangel, also objektiv viel weniger Plätze als es braucht.
Und was den Verweis auf die sozialdemokratische Gemeinwirtschaft angeht: Herr Feldmann und die SPD können in ihr Programm schreiben, was sie wollen, das sei ihnen fraglos zugestanden. Aber erlaubt ist auch die kritische Auseinandersetzung mit der Forderung nach mehr sozialem Wohnungsbau; nur weil "sozial" drauf steht, muss er nicht gut und richtig sein. Und die Probleme, die zu seinem Untergang geführt haben, sind ja nicht gelöst.
zu 2. ^ Forderungen kann jeder stellen - und das tun Oppositionsparteien allzugerne, auch wenn die Forderungen teils absurd sein mögen. Aber - um das klar zu sagen - das sei jeglicher Opposition auch gern zugestanden. Ich erinnere nur an ein jüngstes Beispiel von Frau Künast im Bund, als sie den Veggie-day forderte. Darf sich auch, nur ist die Frage, was man davon halten "muss".
(ich bezog mich auf den vorletzten Beitrag von "Höchstezeit", nur war tunnelklick schneller...)
Die Frankfurter Rundschau gibt sich dem Thema "Bankenaufsicht hin.
http://www.fr-online.de/frankf…ter,1472798,25901296.html
Bis der momentane Sitz der EZB frei wird, dauert es zu lange, daher mietet man den kompletten Japan-Tower und will, nach erfolger Sanierung des alten EZB-Turms dort einziehen.
Evtl. aber, und das ist neu, gibt es Überlegungen, die Bankenaufsicht langfristig auf dem EZB Gelände im Ostend anzusiedeln.
"Dort könnte auch ein zweites Hochhaus gebaut werden neben dem neuen EZB-Turm. Allerdings wäre die Höhe dieses Hochhauses zumindest bisher auf 60 Meter begrenzt."
Nach dem B-Plan B830 gibt es auf dem EZB-Gelände noch vier Flächen, auf denen in der Summe bis zu 35.000 m² BGF errichtet werden könnten; die Baufläche für ein 60m-Hochhaus mit relativ kleiner Grundfläche befindet sich im Bereich der Einfahrt an der Holzmannstraße. Ferner ist eine Kita an der Südwestecke möglich, eine Überbauung des Ladehofs bis zu einer Höhe von 22,00/26,00 m. Schließlich könnte auch noch der Bereich südöstlich des Hochhauses und südlich der 60m-Hauses bis zu 26,00 m Höhe überbaut werden.
Danke, ich halte den Bauplatz für 60m wie im Plan angegeben für unpassend. Besser wäre dies wohl auf Baufeld B. Denn dort stünde ein Neubau nicht direkt vor dem Doppelturm.
Ich vermute mal, der Standort ist so ausgewählt, weil er die Wohnbebauung auf der gegenüberliegenden Seite der Sonnemannstraße am wenigsten tangiert. Ich bin aber der gleichen Meinung wie Adama, dass die Fernwirkung von Osten vermulich bescheiden wäre, wenn ein klobiges 60m-Hochhäuschen vor dem EZB-Neubau entstehen würde...
Die Gespräche darüber laufen bereits seit einigen Wochen. Nichts im B-Plan ist für die Ewigkeit, denn er ist kein Dogma. Also nichts, was sich nicht ändern ließe. Der südliche Teil der Fläche C ist am attraktivsten.
Noch ein bisschen Spekulatius: wie wäre es denn mit dem Honsell-Dreieck?
