• Am Wehrhahn

    Ich berichtete bereits, dass dieses Eckhaus eingerüstet wurde - gestern sah ich es wieder aus der Nähe und habe festgestellt, dass die weißen Fassadenplatten bloß neu (wieder weiß) gestrichen werden. Das Deal Magazine berichtete gestern, dass das Gebäude mit über 4.000 Qm Nutzfläche umgebaut werden soll - mit Handel im EG und Wohnungen in den Etagen darüber.
    Die Immobilien Zeitung nennt noch ein paar Details: 3.100 Qm Wohnraum, fast 1.000 Qm Handelsflächen, Beginn der Arbeiten in Kürze und Fertigstellung in der zweiten Hälfte 2014. Die bisherige Büroimmobilie wurde von Morgan Stanley an eine Privatperson verkauft.


    Eigentlich habe ich auf einen Abriss und höheren Büro-Neubau gehofft.

  • Eine Ecke weiter befindet sich übrigens eine der hässlichesten Kreuzungen Düsseldorf. Geschmückt durch eine Minderbebauung durch einen Supermarkt. Wenn schon irgendwo delendam esse, dann hier. Ich hoffe, hier tut sich nach dem Abschluss der Wehrhahnlinie ganz gewaltig was.

  • Den ersten Beitrag postete ich im Sonstige-Projekte-Thread, jemand machte einen separaten daraus - leider ohne viel Betrieb bisher. Deswegen zeige ich das im Erstbeitrag erwähnte Bürogebäude - die von den Gerüsten befreite Ostseite wirkt genauso öde wie zuvor, die Nordseite hat noch Gerüste. Merkwürdig finde ich die vor jeder Etage sichtbaren Zum-Vermieten-Aushänge, die jedoch nicht präzisieren, ob Büro- oder Wohnflächen vermietet werden sollen. Wenn Büroflächen, wird wohl nichts aus dem unter #1 angekündigten Umbau zum Wohnhaus. Eine Vermietung der Wohnflächen wäre jedoch eher verfrüht, wenn noch nichts umgebaut wurde - derart vorzeitige Wohnungsvermietung dürfte anders als bei den Büroflächen ungewöhnlich sein.


    Rechts sieht man etwas vom Abriss eines anderen Bürobaus zugunsten eines Billighotels.


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    Ergänzung 16.02: Auf der Hotel-Baustelle wird derzeit der Baukran aufgebaut.

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  • Hotelneubau am Wehrhahn

    Da es hier sonst keinen Betrieb gibt und geben kann, eine Zusammenfassung des Geschehens auf der Hotel-Baustelle (rechter Rand des Fotos im Vorbeitrag - Holiday Inn Express :( das Vorgängergebäude wurde abgerissen, dessen letzten Reste vom Nachbarhaus abgesägt, die Grube ausgehoben. Heute auf Zwangsdurchmarsch habe ich gesehen, dass bereits Bewehrungen der Fundamentfüße aufgestellt werden. Das Besondere dabei - normalerweise werden Bewehrungen am Zielort aus einzelnen Drähten zusammengebaut, hier scheinen diese vorgefertigt und so mit dem Baukran aufgestellt zu sein.
    Wegen ikonoklastischer Stimmungen habe ich bewußt kein Foto gemacht.

  • Holiday Inn Express verkauft

    Das Deal Magazine berichtete vor wenigen Tagen, dass die Investa Immobiliengruppe die Immobilie bereits an ein Private Placement eines Kölner Unternehmens verkaufte. Hat es eine Aussage, dass ein Objekt bereits verkauft wurde, von dem derzeit bloß einige KG-Wände und Teile der Bodenplatte existieren? (Normalerweise kauft man lieber Dinge, die bereits stehen - hier gibt es noch ein Restrisiko, dass der Bau aus welchen Gründen auch immer unterbrochen wird.)

  • Das ist in der Branche durchaus üblich; ein Bauträger muss bei einer Finanzierung des Vorhabens in der Regel eine gewisse Vorvertriebsquote erreicht haben, um mit dem Bau beginnen zu können.
    Bei Eigentumswohnungen ist es heute oft ein Quote von 40 %;
    bei Mietwohnungen oder Gewerbeobjekten kann auch eine Vermietung eines entsprechenden Anteils der Flächen einen Baubeginn ermöglichen und auch einen Verkauf an einen Investor erleichtern.


    Für den Fall von Verzögerungen beim Bau oder eines Stillstandes, gibt es natürlich entsprechende Rücktrittsklauseln in den Verträgen.
    Das Risiko bleibt also beim Bauträger.

  • Holiday Inn Express

    Stichwort maximale Raumausnutzung - sehr oft wird der Raum unter der Tiefgarage-Rampe einfach mit Erde verfüllt. Hier zum Teil so, der Teil mit ausreichender Höhe soll als Raum genutzt werden, man sieht bereits die Türöffnung dorthin. Es ist kein großer Raum, doch die kreative Ausnutzung jeder Raumreserve zählt in der Summe.
    BTW: Inzwischen wurden die meisten Kellerwände betoniert.

  • Holiday Inn Express

    Nach zwei Monaten müsste die Zeit reif für ein Update sein - inzwischen wurde ein großer Teil der EG-Wände und Säulen betoniert. Hinter der Säule in der Bildmitte sieht man eine Wand mit der Tür links von der Säule und einer Öffnung darüber - wahrscheinlich für Lüftungen und sonstige Installationen. Rechts von der Säule wird die Wand niedriger - anscheinend wird der rückwärtige Teil des EG niedriger sein als vorne (dort dürfte das Bauwerk eingeschossig sein). Die künftigen Bewohner der Zimmer im 1. OG hin zum Hof wird die größere Distanz vom Dach zum Fenster beruhigen:





    Es wäre schön, würde man dort das Dach begrünen, selbst wenn es im Schatten bleiben wird. Wahrscheinlich werden die Hotelgäste es vom Treppenhaus aus sehen - wie auch von einigen Zimmern.

  • Holiday Inn Express

    Inzwischen ist das zweite Obergeschoss fast fertig. Das 1. OG hat zwei größere Fenster (diese sieht man auch auf den Visualisierungen) - hinter der Säule dazwischen gibt es keine Trennwand, es ist ein größerer Raum. Da es im EG genügend Platz für den Frühstücksraum usw. geben müsste - ist dort eine große Suite vorgesehen?





    Es wäre schön, würde man diese Stelle betonen - Balkongeländer, andersfarbige Umrahmung des Fassadenputzes usw. - wenigstens minimale Belebung der urlangweiligen Fassade.


    Ich glaube, die Nasszellen werden als vorgefertigte Betonkasten angeliefert und eingebaut - so eine Montage konnte ich festhalten:


  • Wehrhahn 6 - ein Durchbruch?

    Ich finde, der hier gezeigte Entwurf beweist viel Mut - die erste (nach dem WKII) traditionell gehaltene Backsteinfassade mit Fenstersprossen usw., sie würde selbst in die Altstadt passen. Bisher war die simple Fassadengestaltung am Wehrhahn (wie auch an der Schadowstraße) Rechtfertigung für weitere Bausünden wie etwa das darüber gezeigte Hotel (die letzte neue Fassade am Wehrhahn gegenüber dem Hotel sieht man hier, letztes Foto vom 24.06 - nur Weißputz mit ein paar andersfarbigen Akzenten) - und jetzt so schöne Überraschung. Ich hoffe, es werden weitere positive Überraschungen folgen.

  • Sie würde "nur" in die Altstadt passen.
    Wer solch ein Gebäude mag, der mag auch Butzenscheiben und andere bautechnische Errungenschaften, die ein halbes Jahrtausend alt sind.
    Solch eine Fassade in diesem Umfeld entspricht für mich ästhetisch dem Venetian Resort Hotel in Las Vegas, nur reiht sich dort eine geschmackliche Entgleisung an die nächste, also könnte man sagen, dort wäre es stimmig.

  • Eine Backsteinfassade mit umgerahmten Sprossenfenstern - davon gibt es in der Umgebung einige wie hier an der Jülicher Straße. So sah die frühe Moderne aus, vor knapp einem Jahrhundert (nicht fünf).


    Im Hetjens-Museum gab es kürzlich eine Ausstellung über den Skulpturalen Schmuck aus Ton und Ähnlichem auf den Fassaden früher Moderne, darunter wurden zahlreiche Backsteinfassaden gezeigt u.a. aus Berlin und Bremen, zum Teil aus den Altstädten, wo die Bauten gut hinpassten. Hier haben wir mit einer vereinfachten Fassade zu tun, dem Cityrand nicht weniger angemessen als die an der Jülicher Straße oder an der Kaiserswerther Straße.

  • Ich kenne meine Heimatstadt, habe auch nichts gegen die von dir gezeigten weiteren Beispiele zu sagen, waren sie doch damals ein schöner Schritt für verbessertes Wohnen, und sie sind auch heute noch ansehnlich. Jedoch solch ein stilistischer Rückgriff und vor allem Am Wehrhahn macht mich immer traurig, dass ich nicht in der finanziellen Lage war, selbst als Bauherr solch ein Vorhaben zu vereiteln. :-(( Ich mag auch keine Retro Cars, sondern nur die Originale.

  • ^ Das Objekt würde sicherlich besser in die Altstadt passen. Aber so ganz allgemein zu sagen, dass ein Rückgriff auf Stilelemente vergangener Architekturepochen immer hässlich sein soll - dem kann ich mich nicht anschließen. Sehr viele Stile greifen bereits dagewesenes auf - sei es in der Architektur oder in der Mode.


    Deine Sichtweise, würde zum Beispiel am Wehrhahn dazu führen, dass dort nur noch hässlich gebaut werden dürfte. Ortstypisch aber hässlich. Da empfinde ich den zugegebenermaßen etwas deplatzierten Entwurf für Wehrhahn 6 immerhin als einen Schritt hin zu etwas mehr Ästhetik an dieser Stelle.

  • ^ Die Moderne gehört schließlich ebenso einer vergangenen Zeit an - je nachdem, von wem man sie zählen möchte, sind es eher über 100 Jahre als fast 100. Es gibt in Düsseldorf recht viele Bauten des Stils, bei dem man heute manchmal Retro sagt - ausblendend, dass es Moderne-Retro und nicht ein anderes ist. Wie eben in diesem Fall - barock ist der Entwurf ja nicht, schon eher Backsteinexpressionismus - also eine der Strömungen der Moderne.


    Wenn man von der Seite hinschaut, sieht man inzwischen große gemauerte Fassadenteile und helle (steinerne?) Fensterumrahmungen - es wird wirklich so aussehen wie auf der Plane.



    Einmal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • ^ Das Objekt würde sicherlich besser in die Altstadt passen. Aber so ganz allgemein zu sagen, dass ein Rückgriff auf Stilelemente vergangener Architekturepochen immer hässlich sein soll - dem kann ich mich nicht anschließen. Sehr viele Stile greifen bereits dagewesenes auf - sei es in der Architektur oder in der Mode.


    Deine Sichtweise, würde zum Beispiel am Wehrhahn dazu führen, dass dort nur noch hässlich gebaut werden dürfte. Ortstypisch aber hässlich. Da empfinde ich den zugegebenermaßen etwas deplatzierten Entwurf für Wehrhahn 6 immerhin als einen Schritt hin zu etwas mehr Ästhetik an dieser Stelle.


    Es ist nicht hässlich, es wäre vielleicht sinnvoll als Neubau auf einem Trümmergrundstück in der Altstadt, wenn die Nachbarhäuser auch so aussehen würden, wäre aber auch dann immer noch nicht mein Fall.
    Mir käme es dann nur darauf an, dass Kubatur und Material den Nachbarn entsprechen.
    Was Architektur und Mode angeht: Sicher gibt es immer Rückgriffe auf Dagewesenes, man kann ja auch nicht immer das Rad neu erfinden.
    Wenn ich mir Flakons anschaue und die Hochhäuser der entsprechenden Zeit, dann frage ich mich immer, wer wen inspiriert, ist also Mode.
    Unpassend finde ich aber verschiedene Stile in einer geschlossenen Reihe,
    als Solitäre stehend ließe ich jedoch noch mit mir reden. ;)

  • Es ist doch erfreulich, dass das Stilelement des "bewussten Bruchs" hier auch mal in die andere Richtung angewandt wird. Wenn in eine geschlossene Reihe von Gründerzeitlern eine hochbunkerartige Sichtbetonfassade eingefügt wird, wird dies in der Regel stets als Argument dafür angebracht,dass auf die Nachbarbebauung keine Rücksicht genommen werden muss.
    In der Aneinanderreihung belanglosester Rasterfassaden des Wehrhahns dürfte diese Backsteinfassade aus meiner Sicht sicherlich ein wohltuender Hingucker werden und es wäre erfreulich, wenn noch mehr der Nachbarn einer entsprechende Umgestaltung unterzogen würden.
    In dem Beitrag von medienhafen kann man die Wirkung der Fassade schon teilweise sehen.

  • Ich finde es nicht erfreulich, unabhängig davon, was "gebrochen" wird. In eine Pariser Straßenzeile mit Mansarddächern passt auch kein Flachdach, die Fassade des Neubaus in dem Fall muss aber auch nicht unbedingt die der älteren Nachbarn kopieren. Sie sollte sich nur dezent einfügen.

    Einmal editiert, zuletzt von Betonrüttler () aus folgendem Grund: falschen Kasus verwendet

  • Holiday Inn Express

    Die Vollgeschosse sind als Rohbau alle da (teilweise werden bereits Fenster eingesetzt), es wird noch am Staffelgeschoss gearbeitet. Man merkt bereits, dass das Hotel die Nachbarn links überragen wird - was ich nicht verkehrt finde, die Straße könnte dadurch urbaner als bisher wirken:



    Ohne Foto - gegenüber der TG-Einfahrt sieht man einen hohen, vielleicht 10 Zentimeter schmalen Schlitz zur Beleuchtung/Belüftung. Der erste Gedanke ist, dass die Architekten stark auf Minimalismus stehen - gleich habe ich die Hoffnung aufgegeben, die Fassade könnte gelb, hellbeige oder irgendwie sonst als weiß verputzt werden.


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    Links sieht man die hässliche blinde Wand des Parkhauses - sollten jemals welche Wohnhäusern weichen, könnte dieses mit auf die Liste.


    Am Westende der Straße wird gerade am steinernen Bogen am EG des darüber diskutierten Geschäftshauses gearbeitet.