Riederwaldtunnel / Lückenschluss A661/A66 (Planung & Bau)

  • HessenMobil nimmt allem Anschein die Tunnelbauarbeiten wieder auf. Ab Oktober werden im Verlauf der Tunneltrasse an der Borsigalle und am Gleisdreieick zum VGF-Betriebshof Leitungsbrücken gebaut:



    Im Vorgriff zur Hauptbaumaßnahme des Tunnels werden drei Querungen für Versorgungsmedien über dem künftigen Tunnel errichtet. Nach Herstellung der Querungen besteht Baufreiheit für die Hauptbaumaßnahme. Die Querungen als Leitungsbrücken stellen keine Behelfskonstruktionen dar, sondern verbleiben im Endzustand in dieser Lage und Höhe als Teil des Tunnels. Ziel ist es, die Versorgungsmedien direkt in die endgültige Lage zu verlegen. Hierzu wird das Baufeld an drei Stellen gekreuzt. Baulich werden keine Behelfsbauwerke, sondern schon Teile des Tunnels (Decke) errichtet. Die vorgesehene Deckelbauweise reduziert den Eingriff in den Baugrund und somit in das Grundwasser.


    Die Arbeiten sollen am 17.10.2017 beginnen und ein Jahr dauern. Im Bereich des Gleisdreiecks ist die Leitungsbrücke Voraussetzung, im nächsten Schritt die Stadtbahntrasse und nebst Zufahrt zum Betriebshof aus dem Hauptbaufeld an den Nordrand zu verlegen zu können. Während die Versorgungsmedien in der neuen Lage bleiben, wird der Schienenweg später auf die Tunneldecke des fertigen Tunnels zurückverlegt. Um von einer verlegten Schienentrasse aus in den Betriebshof einfahren zu können, muss das gesamte Gleisdreieck umgebaut werden; wahrscheilich liegt es dann auf der Leitungsbrücke.


    Es handelt sich bei diesen Arbeiten um das, was der Hessische Verkehrsminister im vergangenen Dezember angekündigt hatte.

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  • Update Juli 2017

    Anderhalb Jahre später, und schon ...


    Das Kreuzungsbauwerk Dreieck Erlenbruch wächst zwar langsam, aber stetig. Wir sehen die Einfahrtrampe von Nord nach Ost, Blickrichtung Nord:




    Der Bereich mit der aufragenden Armierung zwischen fertiggestellten Wandteilen markiert den Abschnitt, in dem die Richtungsfahrbahn von Ost nach Süd - hier der Blick nach Süden, Osten ist links - das Bauwerk überquert.



    Überbaut wird das ganze dann noch von den durchgehenden Richtungsfahrbahnen der A661 auf dem Höhenniveau des Seckbacher Galeriebauwerks (also etwas höher als die heutige provisorische Umfahrung der Baustelle).


    Die Zeitreihe:



    Alle Bilder von mir.

  • Eieiei, ob das jemals was wird? Nach diesem Bericht in der Hessenschau geht Klaus Oesterling nun von einem Baubeginn 2022/2023 fuer den Tunnel aus (ab Minute 1:35 im Video). Bei 7 Jahren Bauzeit (laut tunnelriederwald.de) waere man nun also 2030 fertig. Der Baubeginn beim ersten Versuch war mal fuer 1974 geplant ....

  • Da scheint mir der Herr Verkehrsdezernent sehr pessimistisch oder womöglich nicht umfassend informiert zu sein.


    Es gibt einen vollziehbaren Planfeststellungsbeschluss aus dem Jahr 2007, der beklagt wurde. Die Klagen haben keine aufschiebende Wirkung. Im Verfahren wurden noch einige Änderungen durchgeführt, so z.B. die Verlegung der Trasse um 6 m nach Süden, das war 2012. Aktuell läuft ein Planänderungsverfahren zum geänderten Lärmschutz aufgrund der erhöhten Verkehrsprognose, das betrifft aber nicht den unterirdischen Teil, sondern die oberirdischen Lärmschutzwände. Dass die Planfeststellung insgesamt vor Gericht scheitert ist nicht zu erwarten. Das verhindert der Grundsatz der Planerhaltung gem. § 75 Abs. 1a VwVfG, welcher besagt, dass selbst erhebliche Mängel in der Abwägung (nicht erhebliche eh nicht) zur Aufhebung des Planfeststellungsbeschlusses im Ganzen nur dann führen, wenn sie nicht durch eine Planergänzung oder ein ergänzendes Verfahren behoben werden können.


    Daraus folgt, dass diejenigen Teile des Vorhabens, die nicht von einer Planergänzung betroffen sind, gebaut werden können. Und das passiert gerade.


    Südlich des VGF-Betriebshofes Ost werden zur Freimachung des Baufeldes gerade die Bohrpfahlwände für eine Baugrube errichtet, in die hinein der sog. Hauptsammler Nord der Stadtentwässerung verlegt wird.

  • https://www.stvv.frankfurt.de/download/OA_183_2017.pdf


    Die Anregung des OB 11, siehe oben, wurde im Planungsausschuss abgelehnt. Die Bürgerinitiative um Friedhelm Ardelt Theeck hat aber nun eine neue weitere Klage angekündigt um die Forderung des OB 11 zu bekräftigen.


    Ohne Einhausung haben es auch die Günthersburghöfe schwer.
    wie diese Forderung des OB 3 beweist. Diese Bürgerinitiative hat den geleichen Anwalt wie die BI oben. https://www.stvv.frankfurt.de/download/OM_2058_2017.pdf


    Eine Einhausung ist jedoch nicht in Sicht. Die eigentlichen Projekte dadurch hochgefärhdet. Irgendwie unverständlich.

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  • Die hier erwähnten Leitungsbrücken Gleisdreieck und Borsigallee wird die Fa. Waiss & Freytag Ingenieurbau AG aus Düsseldorf bauen. Der Bauvertrag wurde am 12.10.2017 unterzeichnet.


    Beschreibung der Beschaffung
    Im Wesentlichen sind auszuführen: ca. 4.000 m3 Baugrubenaushub, 3.300 m3 überschüssige Aushubmassen entsorgen/verwerten, 1.500 m3 Teilverfüllung der Baugruben, 350 t Spundwandverbau, 1.000 m Bohrpfähle, 70 t Stahlbau, 150 m3 Stahlbetondecke aus PP-Faserbeton, 27.000 m Kampfmittelsondierungsbohrungen und 8.000 m2 Flächensondierung, Wasserhaltungsmaßnahmen, Durchführung von Ankerzugversuchen an 8 Verpressankern, Ausführungsplanung.


    In der offiziellen Präsentation von HessenMobil zum Bauablauf sind das in der Bauphase I Teile der nachstehend blau markierten Felder.



    c: Hessen Mobil


    Über diese Leitungsbrücken werden dann im nächsten Schritt die Gleise zum VGF-Betriebshof Ost verlegt sowie alle Wege, Ver- und Entsorgungsleitungen.

  • Riederwaldtunnel: nächste Planänderung

    Es ist ja schon länger bekannt, dass die Anhebung der Verkehrsprognose bis 2030 zu allerlei Planänderungen beim Riederwaldtunnel führt, für die das RP Darmstadt jetzt das Anhörungsverfahren startet. Die geänderten Pläne werden ab dem 15.1.2018 ausgelegt und online gestellt; wir kommen drauf zurück.


    Öffentliche Bekanntmachung


    Auf die laufenden Vorbereitungsmaßnahmen wirkt sich das anscheinend nicht aus, die gehen weiter, denn für alles, was nicht von der Planänderung betroffen ist, gibts vollziehbare PFB aus 2007 und 2011.

  • 20 Jahre für 2 Kilometer Autobahn.


    Wow.


    Nur weil die Bevölkerungsprognose anders ausfällt, muss das Planverfahren neu aufgerollt werden? Noch mal von vorne? Ein höheres Verkehrsaufkommen betrifft praktisch alle Aspekte der Planung, womit von einer de-facto-Wiederholung des Planverfahrens auszugehen ist (mit allen Einspruchsmöglichkeiten der NIMBYS).


    Armes Deutschland. Kein Wunder, dass Deutschland keine einzige dynamische Weltmetropole zu bieten hat.


    Edit: Na wenn nur der Lärmschutz betroffen ist, dürften aus den 20 keine 30 Jahre werden. Da bin ich wieder beruhigt...

    2 Mal editiert, zuletzt von mysterio ()

  • ^ Nein, keine Wiederholung des Planverfahrens, nur Planänderung. Das höhere Verkehrsaufkommen ändert nur den Lärmschutz, und Einsprüche sind nur gegen die Änderungen möglich.

  • Das Gebäude Flinschstraße 1 steht übrigens der Bautrasse U-Bahnverlegung unversehrt entgegen. Gestern (gesehn) wurde dort von einer bekannten Frankfurter Schreinerei, alle Fenster im Erdgeschoß mit einer sauber und einer handwerklich gut ausgeführten Holzverkleidung/vertäfelung verschlossen. Diese wurden passgenau in die Laibungen eingeetzt!

  • Wie oben unter #87 angekündigt, liegen die Pläne der aktuellen Planänderung jetzt offen, und zwar auf dem neuen länderübergreifenen UVP-Portal.


    Planunterlagen

    Die Planänderungen betreffen im Wesentlichen nur die Straßenebene und den Lärmschutz. Der 100-seitige Erläuterungsbericht ist allerdings insofern interessant, als er auch eine Art Vorschau auf die Änderungen im Verlauf der A661 enthält, die durch den Wegfall des Alleetunnels notwendig werden zwischen AS Friedberger Ldstr. und dem AD Erlenbruch; die Änderungen an der A661 sind aber einem gesonderten Planfeststellungsverfahren vorbehalten.


    Wer in dem Thema nicht zuhause ist, findet im Erläuerungsbericht eine Zusammenfassung der bisherigen Planungsgeschichte. Auf die bevorstehenden bzw. bereits begonnenen Bauarbeiten haben die Änderungen keinen Einfluss, etwaige Klagen können sich nur noch auf die Änderungen beziehen.

  • Seit Mitte Dezember laufen auf den Bauflächen für die Leitungsbrücken Baumfällarbeiten, die bei den Tunnelgegnern natürlich sofort einen Aufschrei der Entrüstung entfacht haben. In einem offenen Brief an den Verkehrsminister hat die nervige BI die Einstellung der Arbeiten gefordert.


    Die vorweihnachtliche Antwort des Ministers hat Hessen Mobil online gestellt. Das ganze steht im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der Karten über die Baumfällaktionen.


    Karte_1
    Karte_2

  • Update 5/2018

    Zur besseren Orientierung sei ein Plan vorangestellt; der gelbe Hals oben ist das Trogbauwerk vor dem Westportal des Riederwaldtunnels.


    copyright: Hessen Mobil


    Das ist die 2-spurige Rampe 46 (von Norden nach Osten), die in die unterste Ebene des 3-geschossigen Kreuzungsbauwerks führt...



    ...wo sie die Rampe 44 (von Osten nach Süden) unterquert...



    Hier sehen wir einen Teil der Rampe 44, die von rechts aus dem Trog kommt und nach Süden in die Hochlage führt...




    Die Rampe erhält noch Seitenwände und einen Deckel, über den später die die durchgehenden Nord-Süd-Fahrbahnen verlaufen.


    Zwischen dem AD Erlenbruch und der Zufahrt zum VGF-Betriebshof, wo derzeit die Leitungsbrücke entsteht, ist in den letzten Wochen eine lange Bohrpfahlwand entlang der Nordseite des Trogbauwerks entstanden...



    ...und der Blick nach Osten...



    Nachstehend der Blick von der Flinschstraße nach Westen auf die Fläche, in die während des Tunnelbaus U-Bahnstrecke und die Straße verlegt werden. Der provisorischen Trasse steht der Wohnblock Flinschstr. 1-3 im Weg, der bereits geräumt ist und auf den Abriss wartet; dasselbe gilt für das Lokal am Ende der Mergenthaler Str. "Zum Erlenbruch", auch schon leer. Die Arbeiten dort beginnen, sobald die Beweissicherung durchgeführt und die Grundwassermonitore gelegt sind.







    Bilder von mir

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Es geht sicher bald los, ganz sicher! Ab 2020 wird jetzt aber am Tunnel selbst gebaut.


    Die Fr berichtet heute darüber (über ein Pressegespräch vom Montag) das der Planfeststellungsbeschluss für den Riederwaldtunnel in der 2. Jahreshälfte 2019 erteilt wird und beruft sich dabei auf den Leiter des zuständigen Dezernats der Straßenbehörde Hessen Mobil!


    Sieben Jahre und neun Monate wird/soll der reine Bau dauern. Baubginn nun 2020 ob nun Januar oder Dezember steht dort nicht. Es werden 1100 Meter Tunnel und 1100 Meter Strecke der Autobahn A66 erstellt, dazu noch die neue Anschlussstelle Borsigallee der A66 und das Autobahndreieck Erlenbruch (schon zur Hälfte im Bau) für A661 und A66.


    http://www.fr.de/rhein-main/ve…el-beginnt-2020-a-1514332


    PS zur angeblichen Fertigstellung 2028, da ich bin dann kurz vor der siebzig, läuft!

  • An der im Beitrag #93, Bild 6, gezeigten Stelle (an der Zufahrt zum VGF-Betriebshof) werden wie berichtet zum Bau der Leitungsbrücke zurzeit die Bohrpfähle in das Erdreich eingebracht. An sich wäre das keine Meldung wert, aber Hessen Mobil verwendet dort für die Baugrubenumschließung keine Bohrpfähle, sondern Stahlspundwände, die in den Boden einvibriert werden. Ab Mitte der 25. KW bis voraussichtlich Anfang Juli 2018 werden die Stahlspundwände in das vorab durch Bohrungen aufgelockerte Erdreich einvibriert. Es kommt eine mäklergeführte* Vibrationsramme zum Einsatz. Hierbei treten wahrnehmbare Erschütterungen im näheren Umkreis der Baumaßnahme auf.


    Da dieses Bauverfahren auch im weiteren Bauverlauf eingesetzt werden wird, findet/fand heute ein Baustellentermin für Anwohner statt, bei dem sie mal Probefühlen konnten, was sie demnächst erwartet. Die Erschütterungsintensiven Arbeiten werden werktags innerhalb des Zeitraums von 07:00 Uhr bis 20:00 Uhr ausgeführt. Die tatsächliche Betriebsdauer der Vibrationsramme ist dabei auf maximal 8 Stunden begrenzt.


    Q


    (* "mäklergeführt" heißt was? )

  • ^
    "Mäklergeführt" heißt, dass das Rammgut (also hier die Spundbohlen) mit einem "Vibrator" eingerammt wird, der an einem Mäkler geführt ist (also etwa so).
    Alternative ist das "freireitende Rammen", bei dem der Vibrator ohne feste Führung an einem Kran oder Seilbagger hängt (also so etwas).

  • Gestern war eine Baustellenführung an der Baustelle "Leitungsbrücke Gleisdreieck".


    Von den Bohrpfählen für die Primärstützen (der Bohrpfahl wird als Gründungselement für den Tunnel genutzt. In den Bohrpfahl wird ein Stahlrohr eingebracht auf dem der "Deckel" ruht)



    Bild:Main-Pinguin


    Zur Einhaltung der Lärmschutzvorgaben wird der Mäkler temporär "eingehaust". Ein Kasten aus Lärmschutzplatten wird mittel Autokran über den Mäkler "gestülpt"



    Bild:Main-Pinguin


    Gruß
    Andreas

  • Riederwaldtunnel - Update

    Auch wenn an dieser Stelle schon länger nicht mehr berichtet wurde, heißt das keineswegs, dass sich nichts tut.


    Derzeit steht das Projekt - grob gesagt - in der Phase der Baufeldfreimachung. In Höhe des VGF-Betriebshofs wird ein großer Kanal gebaut, der diejenigen Kanäle ersetzt, die im Baufeld des Tunnels liegen. Im Bereich der Zufahrt zum Betriebshof und im Bereich Borsigallee werden Leitungsbrücken gebaut, über die alle Medien über die Tunnelbaugrube geführt werden. Im Sommer werden am Beginn der Borsigallee Behelfsbrücken für die Stadtbahn eingebaut, wozu der Stadtbahnbetrieb die gesamten Sommerferien 2019 unterbrochen wird.


    Mitte Februar oder Anfang März beginnt der Abbruch der beiden schon länger leerstehenden Gebäude Erlenbruch 131 und Flinschstraße 1-3.



    Bilder von mir


    Erst danach kann die Stadtbahnstrecke in den Grünstreifen auf der Nordseite der Trasse gelegt werden; wenn Fahrbahnen, Gleise verlegt und die Bäume links (südlich) dieses Grünstreifens gefällt sind, kann der Baugrubenverbau (Spundwände oder Bohrpfahlwände) beginnen.



    Für die Herstellung der Baugrube (Verbau, Aushub) werden dann in der Summe zwei Jahre benötigt.

  • Über den Stand der Arbeiten informiert jetzt auch Hessen Mobil ganz offiziell. Insbesondere Einzelheiten zu den vielzitierten Leitungsbrücken sind jetzt in einer PM vom 17.1.2019 lesen.


    Leitungsbrücke Lahmeyerstraße


    Neuorganisation des Versorgungsnetzes


    Das erste Foto im Artikel "Neuorgansiation..." (nach den Leitungsplänen) zeigt, dass die sog. Leitungsbrücke praktisch eine vorab hergestellte Scheibe des künftigen Tunnels ist, der rechts und links unmittelbar anschließt. Die in der Bildmitte aufragenden Armierungseisen markieren die Mittelwand des Tunnels, die Arbeiter im Hintergrund stehen praktisch über der äußersten Fahr- bzw. Standspur der Röhre Richtung Osten.

  • Laut Rundschau von heute (bislang nur Print) geht Hessen Mobil derzeit von einer Kostensteigerung auf 477 Mio aus, das sind knapp 50% als die 320 Mio, die ursprünglich in Jahr 2013 kalkuliert waren. Woran es hier liegt, ist dem Artikel nicht zu entnehmen.