Nbger Nordosten: Ziegelstein, NO-Bhf., Herrnhütte, Erlenstegen

  • Man kann das ganze wie folgt zusammenfassen:


    Der Stadt Nürnberg, Politik wie Verwaltung, ist der öffentliche Raum nichts wert. Er ist einfach wertlos, nicht wert gereinigt und sauber gehalten zu werden, gestaltet zu werden, kultiviert und bespielt zu werden, und auch aufgewertet zu werden. Der Gehweg ist halt nur 2 Meter breit, das wurde mal keine Ahnung 1935 festgelegt, und so isses halt. Und wenn man das Gebäude nun ein paar Meter zurück setzen würde, dann hätte man noch mehr dieses wertlosen Stadtraumes. Deshalb darf jeder Privatmann und Investor soviel davon bebauen, wie es rechtlich zulässig ist.


    Es gibt einen Grund, weshalb es in Nürnberg die Altstadtfreunde gibt, den deutschlandweit größten und einflussreichsten Stadtbildverschönerungsverein: Weil es die Stadtverwaltung einfach programmatisch verkackt. Immer und überall. Wäre sie leistungsfähig, durchsetzungsstark, progressiv und würde das oben gesagte vorantreiben, dann wären die Altstadtfreunde viel kleiner. Und auch die Vorstadtvereine.

  • Ich verstehe den Frust, aber Altstadttaube hat ja schon auf den gültigen Bebauungsplan verwiesen, in dessen Rahmen sich das zur Rede stehende Vorhaben befindet. Die rote Baulinie ist also (in diesem Falle leider) einzuhalten, um eine Baugenehmigung zu erhalten:

    Der gültige Bebauungsplan ist tatsächlich schon von 2000, war für das "Fachmarktzentrum" a.k.a. mercado und sieht an der Stelle 3 bis 5 Stockwerke mit Flachdach vor: Bebauungsplan 4404  ^.^


    25 Jahre später der Stadt Böshaftigkeit und Inkompetenz vorzuwerfen, sich nicht für einen guten öffentlichen Raum einzusetzen, wird dem Problem, denke ich, nicht gerecht. Vor allem, wenn man sich die neueren Bebauungspläne anschaut, die genau deine guten Punkte aufnehmen. Mehr geht natürlich immer, aber es ist illusorisch, angesichts der vielen Aufgaben und der geringen Kapazitäten im Stadtplanungsamt zu fordern, alle bestehenden alten Bebauungspläne zu „aktualisieren”. Zur Stadt Nürnberg gehören vor allem ihre Einwohner:innen. Solange hier keine Mehrheiten mehr Leistungsfähigkeit, mehr Durchsetzungsstärke und mehr Progressivität fordern, muss man leider mit den aktuell herrschenden Realitäten das Beste versuchen. Hier ist mein Eindruck, dass das Stadtplanungsamt in Nürnberg nicht der bremsende Punkt ist. Hier bräuchte es vielleicht auch Stadtfreunde, die sich um alles außerhalb der Stadtmauer kümmern und sich konstruktiv einbringen.

    Ein großer Hebel im öffentlichen Raum sind ja Verkehrsflächen (die meist dem Autoverkehr gewidmet sind). In einem extrem polarisierten Diskurs stehen die Interessen hier bekanntermaßen teilweise diametral gegeneinander...

  • Aufstockung Welserstraße 68

    Zwischenstand am ehemaligen REWE-Markt. Man sieht noch gut wo die alte Dämmung an der Giebelwand abgerissen wurde. Diese Wand wird nun eine Innenwand.


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    Ein sehr herausforderndes Projekt, würde ich mal sagen, denn nachträglich angebaute Gebäudeteile senken sich ja gerne mal. Aber der Supermarkt dürfte sicherlich ein gutes Fundament haben, denn soweit ich gesehen habe wurde da nichts neu ausgehoben, sondern es wird wirklich nur aufgestockt.


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    Dieses Bild hatte ich ein paar Tage zuvor aufgenommen, aus einem anderen Winkel hätte ich nun gut zeigen können, dass die Innenwände des Dachgeschoss aus Holz gebaut werden. Und, wie man sieht, haben die künftigen Bewohner dort eine stattliche Firsthöhe.


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  • Neubau Äußere Sulzbacher Straße 164

    Der Aldi an der Äußeren Sulzbacher Straße ist äußerlich weitgehend fertig. Wie findet ihr das?







    Ich finde man kann man hier von einer stilvollen und hochwertig gemachten Fassade sprechen, auch wenn der Komplex etwas zu monolithisch zu groß wirkt, aber das ist nur mein Ersteindruck. Der Aldi soll im Herbst wieder eröffnet.

  • Mit Klinkern und großen Fenstern eine leidlich gelungene Anknüpfung an die Industriearchitektur nahe der Bahnflächen, ähnlich der am Zollhof. Gefällt mir um ehrlich zu sein eher als die Neubauten direkt daneben. Die haben zwar nette Farbtöne, erinnern mich sonst aber sehr an die doch arg karge und monotone Wiederaufbauarchitektur in der Sebalder Steppe - da tue ich mir schwer das als wirklich gelungen zu bezeichnen.

  • Gefällt mir ebenfalls recht gut, große Fenster, gute Fassadenaufteilung, wertig erscheinende Materialien, trotz der Variation von Loggien und zwei verschiedenen Fenstergrößen wirkt es nicht unruhig. Ist für mich um Längen besser als die billigen Abklatsche von 1950er Bauten gleich nebenan.


    An dieser Stelle im Niemandsland zwischen St. Jobst und Erlenstegen ist die Äußere Sulzbacher Straße ja insgesamt ziemlich gesichtslos und beliebig. Da hebt sich dieser Bau - trotz seiner Zwecknutzung im EG - m.E. positiv ab.

  • In der NN war heute ein Artikel, der den aktuellen Zwischenstand der Bauarbeiten an der Welser Straße 68 bzw. 70 zeigt und verlautbart, dass ab November ein Denns Bio Markt in den ehemaligen REWE ziehen soll. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts solle erst im Laufe es nächsten Jahres erfolgen.

  • Den Neubau an der Welserstraße habe ich die Tage erst fotografiert. Die ungewöhnliche Dachform nimmt Formen an, und wie ich schon schrieb, hier wird sehr viel aus Holz gebaut. Es ist schon fast erstaunlich, dass dazu so wenig in der Presse geschrieben wird, denn der Neubau ist ja schon ein Stück weit außergewöhnlich:



    Und der Bioladen soll bereits im November eröffnen? Naja, wieso nicht, in Holzbauweise dürfte die Außenhaut des Gebäudes rasch fertig gestellt sein, und im EG sind auch schon die Schaufenster eingebaut.

  • Jugendstilaltbau Lönerstraße 9

    Das zuletzt hier gezeigte Sanierungsprojekt zeigt sich nun von Gerüsten befreit. Zu Erinnerung, der Vorzustand (Foto von 2014):


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    jetzt:


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    Leider ist das Haus nun Kühlschrankweiß verblasst, und wirkt dadurch nicht mehr so attraktiv. Aber immerhin ist die hübsche Jugendstilfassade erhalten geblieben, und wie es scheint bleiben auch das Tor und die original Haustüre drin. Das ist sehr erfreulich!


    In der Durchfahrt liegen noch die historischen Bodenfliesen:


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    Ebenso noch erkennbar, die Reste einer erhaltenen Stuckkehle in der Durchfahrt. Die Löcher an der Unterkante lassen erahnen, dass hier wohl mal eine abgehängte Decke drunter war, die man unsanft herunter riss und dabei die Löcher verursachte. Die OSB-Platten oben sind neu, die Stuckkehle wird dauerhaft verschwinden. Vermutlich kommt da jetzt noch etwas Dämmung drunter, dann Trockenbau. Und und daran wiederum könnte man, wenn man wollte und den Charakter des Hauses bestmöglich erhalten möchte, wieder Stuck anbringen. Das kostet ja nicht viel. Leute denken immer, Stuck sei sündhaft teuer, ist es aber nicht, v.a. dann nicht, wenn man nicht an schiefen, krummen Wänden arbeiten muss und originale Reste einarbeiten will. Nagelneu auf schnurgeraden Flächen und Kanten lassen sich fertig vorbereitete Elemente einfach anbringen. Eine Stuckdecke dieser eher einfacheren Art ist viel günstiger als ein Parkettfußboden und trotzdem sehr effektvoll.


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    Die schlichte Hofseite wurde gedämmt. Und der Seitenflügel dabei massiv umgebaut, wenn ich das über die letzten Monate richtig beobachtet habe (Streetview)


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    Die Balkone fehlen noch. Und vermutlich wird es im Hof wenig Grün, aber dafür Stellplätze geben, denn damit lässt sich Geld verdienen. Mit Grün ja eher nicht, das kostet vielmehr Geld.


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    Ein winziger Zettel in einem der Fenster weist darauf hin, dass hier Mietwohnungen entstehen, die bald angeboten werden. Ist sicherlich nicht das schlechteste Angebot zurzeit am Markt:

  • Neubau von-Fürer-Straße

    Nochmal was Hübsches?


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    Seit einiger Zeit wird das Eckhaus Welserstraße 88 Ecke von-Fürer-Straße umgebaut, dabei handelt es sich um ein Fabrikgebäude aus der Nachkriegszeit (Streetview), der wiederum einen Neubau-Seitenflügel in der Nebenstraße erhalten hat. Dieser präsentiert sich nun ohne Gerüst. Das Hauptgebäude an der Welserstraße ist zwar noch eingerüstet, aber ich kann schon verraten dass es genau so schnuckelig aussehen wird.

  • Ohje, dunkelgrau + Zinkblechorgie. Da wird man ja schon beim Anblick depressiv. Das "Welser-Quartier" ist doch schon unambitioniert und klotzig genug.. Soll das eine Art Blumenfenster sein? Es werden auch treffsicher immer nur die unästhetischsten Gestaltungselemente wieder ausgegraben, siehe auch Laubengänge etc. Oder soll das da oben am Zinkblech etwa ein zarter Hauch von Gesims sein. 😛



    Bitte keine sinnlosen Vollzitate des vorstehenden Beitrags. Der Bezug versteht sich von selbst.

  • Umbau Welserstraße 88 Ecke von-Fürer-Straße

    Es ist vollbracht. Nürnberg ist um ein Schmuckstück reicher:


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    Vorzustand:


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    Bereits der Vorzustand wurde vor ca. 10 oder 15 Jahren schon einmal renoviert, dabei hat man die Fensterbrüstungen verputzt und grau angestrichen, was schon eine Abwertung der Gebäudegestalt war. Zuvor war es wie in der frühen Nachkriegszeit typisch ein sauberes Kachelraster:


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    Bei aller Unzulänglichkeit, die der Ursprungsbau wohl hatte, aber das was man daraus gemacht hat hat, einfach den Straßenasphalt die ganze Fassade hochziehen und nur das nötigste an Fenstern auszuschneiden, also das dürfte schon den direkt rezeptfreien Zugang zum Psychiater sicherstellen, wer durch soetwas keinen Lagerkoller und Urlaubsbedarf bekommt, der hat wohl Nerven aus Stahl.


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    Retten könnte man das vielleicht noch, in dem man die Fassade mit ein paar random angepappten Straßenschildern dekoriert. Dann schauts echt aus wie vertikale Straßenliebe. Aber in gewisser Weise bringen die paar eingezinkten Fenstergruppen das schon mit. :evil:

  • Zum Glück komme ich an der Welserstraße selten vorbei. Der schwarze Umbau ist mir aber auch noch nie aufgefallen, trotz der monströsen Hässlichkeit.