Wohnquartier Mittelbereich Lehrter Straße | Europacity

  • Notiz am Rande: Die in den Plänen zur Lehrter Straße hin sichtbare "Mauer" ist eine bereits existierende Klinkermauer die meines Wissens nach zumindest teilweise unter Denkmalschutz steht.


    Auf diesem Foto sehr gut zu sehen:
    http://ziegelstempel.files.wor…sse-23-25-mauer.jpg?w=640


    Bei Moabitonline wird behauptet, dass das Denkmalschutzschild an dieser Mauer "selber gebastelt" sei und wir in den Architekturforen nur "schwafeln" und über "angeblichen 70er Jahre Städtebau" reden. :lach:


    (Bei der Kommentarfunktion heißt es dann: "Beachte bitte die Netiquette!")


    Ich war selber auf der Bürgerinformationsveranstaltung und dort wurde der zwingende Erhalt der Mauer mit als Grund genannt, warum kein Blockrand an der Straße realisiert werde.

  • ^ Update, die ersten Rohbauten zeigen die künftigen Dimensionen der BV:






    Auch aus der Ferne, hier von der Heidestraße aus gesehen, sieht man allmählich, dass hier nicht gekleckert wird:



  • Das Hochhaus wird nun von Groth in Zusammenarbeit mit Zabel Property entwickelt. In einer kürzlich veröffentlichten PM heißt es:

    In Berlin-Mitte setzt ein gemeinsames Projekt der Zabel Property AG mit der Groth Gruppe bald Akzente: Verteilt auf ein Sockelgebäude und ein 17-stöckiges Wohnhochhaus entstehen in der Lehrter Straße zurzeit 266 Mikroapartments als Eigentumswohnungen, die auf eine internationale Käuferschaft ausgelegt sind. Die Apartments werden in drei Größen von 21 bis 42 Quadratmetern voll möbliert angeboten und sind mit Küche und Bad ausgestattet. Der Wohnraum wird um einen buchbaren Meeting Room sowie Co-Working-Plätze ergänzt und ist auch für Bewohner ohne deutsche Sprachkenntnisse geeignet. Egal ob es darum geht, ein Paket entgegenzunehmen oder eine Besorgung zu erledigen: Ein englischsprachiger Concierge-Service steht für den gesamten Komplex kostenfrei zur Verfügung. Die neuen Wohnkonzepte lohnen sich dabei nicht nur für die internationale Interessenten. Als Kapitalanlage sind Mikroapartments eine attraktive Alternative und bieten aufgrund der großen Nachfrage ein stabiles Renditepotenzial.


    So weit so gut, aber was auf der Visu zu sehen ist sieht wirklich erschreckend schwach aus:




    (C) Zabel Property


    Farblos, uninspirierend, passt vielleicht ins Märkische Viertel aber doch bitte nicht in der Innenstadt.


    Der Hinweis, dass es sich um eine unverbindliche Visualisierung handelt lässt mich noch auf eine Verbesserung hoffen.

  • ^^ @#105: Soll die Fassade verputzt oder mit Fassadenplatten belegt sein? Ich glaube, auf den Visualisierungen zarte Muster zu erkennen, wegen der Auflösung kaum sichtbare - vielleicht wird damit der worst case gerade eben knapp gemieden.


    Eine interessantere Form wäre wünschenswert, allerdings wohl teurer.

  • Bin ja wirklich mal gespannt wie sich das auf Moabit auswirken wird.
    Zwängen sich dann 500 gut situierte Neumoabiter in die 2 Kneipen die es dort gibt oder fahren die zum saufen lieber nach Mitte?


    Bekommt Ostmoabit dann vielleicht endlich einen Bäcker?

  • Aktuelle Bilder - im nördlichen Teil des Baufeldes haben die Rohbauten schon ihre Endhöhe erreicht:



    Auch im mittleren Abschnitt geht es gut voran:



    Im südlichen Bereich geht es wohl gerade erst los. Ganz rechts ist das Infobüro zu sehen:


  • Update. Der Schnee ist weg ;) und der Baufortschritt ist weiterhin flott. Im mittleren Bereich haben erste Rohbauten auch fast schon die "Endhöhe" erreicht:



    Im südlichen Abschnitt wurde mit den Tiefbauarbeiten begonnen:




    Aus der Entfernung sieht man die Masse und Dichte der Böcke. Blick von der Döberitzer Straße:



    Und noch ein Blick aus noch größerer Entfernung, von der Kieler Straße aus:


  • Das Turmprojekt ist nun auch dem Tagesspiegel ein Artikel wert. So ist zu erfahren, dass das Projekt nun den lächerlichen Namen "The Fritz" trägt und 266 Wohnungen entstehen sollen. Die Apartments werden eine Größe von 20 - 50 m² haben und komplett möbliert sein. Concièrge, Fitnessstudio, W-Lan und Putzservice soll es auch geben. Das Ganze kostet (all incl.) je nach Größe 800 bis 1500 €/Mo.
    Bei Zabel Prop kann man sich auch einkaufen: ab ca. 6.000 €/m² ist man dabei. Dort ist mittlerweile auch eine detailliertere Darstellung der Fassade zu sehen (zum Vergrößern bitte Grafik anklicken):




    © 2017 Zabel Property GmbH


    Sieht mir nach Keramikfliesen aus. Als eines von mehreren Fassadenelementen vielleicht ganz nett, aber auf einen so großen Baukörper wie diesem Turm leider verschwendet. Sehr schön sind auch die Metallgitter die teilweise an den Fenstern zu sehen sind. Fehlen eigentlich nur noch Außenklimageräte.

  • ^^ Die Gitter finde ich nicht so schön, die restliche Fassade schon. Ja, man wird von der Straße nicht genau die Details oberer Geschosse erkennen können, aber welche der unteren - und man konnte schlecht ab dem Geschoss X eine schlichtere Fassade vorsehen.


    Den Namen finde ich nicht lächerlich - kürzlich öffnete in Düsseldorf ein Hotel unter dem gleichen Namen. Er ist eher rätselhaft, wieso gerade "The Fritz" und nicht etwa "The Donald".


    Auch auf den neuen Visualisierungen wirkt die Form eher simpel, aber das habe ich ja bereits unter #107 bemängelt. Ein Wohnhaus ohne Balkone wirkt merkwürdig - wo es doch immer wieder heisst, dass welche ein absoluter Muss sind.

  • ^
    Das Problem bei Hochhäusern ist, dass sie weithin sichtbar sind und man bei diesem Vertreter aus der Ferne nur einen gelben glatten Klotz sehen wird. Man sieht ja schon auf der Visu, dass sich nach wenigen Metern Abstand die Details verlieren. Man müsste mehr mit der Kubatur oder dem Fensterraster spielen, Balkone einplanen etc. Aber so... :nono:

  • Wie im Artikel zu lesen, geht es hier doch um maximale Rendite. Am Lärmschutz wird auch gespart und Balkone kosten Geld oder Platz oder beides. Und vielleicht ist die Fassade, die von Nahen auf den ersten Blick ganz interessant erscheint, auch "nur" kostengünstig oder zumindest pflegeleicht.

  • Bei Boardinghouse Konzepten sind Balkone nicht zwingend notwendig. Schade, dass man in Deutschland nicht den Mut zur Vollverglasung mit Spiegelglas besitzt. Vollverglasung gerade auch mit Spiegelglas sieht m.E. immer wieder gut aus, da kann man auch Aussenwände verglasen. Wenn man sich in südlichen Ländern in voll spiegelverglasten Gebäuden aufhält, merkt man häufig, dass nur ein Teil der Aussenfläche aus Fenstern besteht, auch Aussenmauern werden mit verglast / überglast.


    Die gezeigten Visualisierungen sehen langweilig aus. In der Ecke könnten die Entwickler mehr Mut zeigen.

  • Ein neues Update. Inzwischen sind erste Fassaden fertiggestellt. Aber fangen wir mal im jüngsten, nämlich dem südlichem Abschnitt an. Hier ist man noch mit demTiefbau beschäftigt, während etwas weiter nördlich bereits die Rohbauten stehen:




    Blick nach Osten, hinten sieht man einen der Neubauklötze an der Heidestraße (Europacity), ganz hinten die Wohnbauten aus den 90ern hinter dem Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal:



    Weiter gen Norden an der Lehrter Straße. Hier sind schon die Fenster drin:



    Und noch weiter nördlich sind bereits die ersten Gebäude äußerlich weitgehend fertig und farbig angestrichen:






    Blick von der Perleberger Brücke:



    Blick von der Kieler Brücke Richtung Südwesten. Wo die Autos fahren, verläuft die Heidestraße:



  • Der klobige rote Kasten definiert dann wohl das Niveau der Gestaltung zur Bahntrasse hin. Wenigstens zur Lehrter Straße sieht es zunächst etwas erfreulicher aus.

  • Abwechslungsreich und ein bisschen verspielt. Mir gefällt die Gestaltung sehr. Auch die etwas grobklotzige Kubatur wird durch die unregelmässige Verteilung der Fenster schön aufgelockert.


    Für mich ist das ganze Teil klar im oberen Drittel aktueller Wohnungsbauten anzusiedeln :)

  • Sorry, das hat eher das Niveau von aufgestocktem Plattenbau mit schön viel Dämmpappe drauf. Was diese infantil anmutende, relativ sinnfreie Durchmischung der Fensterformate im Mittelteil soll, auch das bleibt wohl auf ewig das Geheimnis des "Architekten". Das einzig gute ist, dass Wohnraum entsteht, der so dringend gebraucht wird. Architektonisch ist das eine Leistung, die den Namen Architekur eigentlich nicht verdient.