Wohnquartier Mittelbereich Lehrter Straße | Europacity

  • Ich denke das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Die Preise sind zwar hoch gemessen an der Umgebung aber ehrlich gesagt sehr bezahlbar im Vergleich was sonst so gebaut wird. Ausserdem wurde das Ganze in Rekordzeit geplant und hochgezogen, auch eine positive Ausnahme in Berlin.


    Die Gestaltung empfinde ich auch als gelungen. Die kräftigen Farben sind jedenfalls besser als der übliche Grau/Weiss Mix. Es gibt Eckfenster, die Balkone sind anständig geplant und ausgeführt, der Vergleich mit einem Plattenbau verbietet sich meines Erachtens. Natürlich ist das Ganze äußerst dicht bebaut und mit der Bahnanlage im Hintergrund nicht ideal, aber immerhin wurde mit der Gebäudeanordnung auch der Versuch sichtbar eine ruhige Innenhofzone zu schaffen und den begrenzten Platz optimal auszunutzen. Ich kann da nachvollziehen was die Architekten sich dabei gedacht haben, was mir bei vielen Bauvorhaben nicht gelingt.


    Natürlich sind das keine architektonischen Wunder, aber ich wüsste nicht was man in dieser Umgebung für diesen Preis viel besser hätte machen können.

  • ^ Die Balkone gefallen mir auch. Schön, dass es mal keine Gitterkästen gibt. Der Vergleich mit dem sanierten Plattenbau trifft aber auf das rote Gebäude durchaus zu. Der völlig banale Eindruck wurde hier lediglich notdürftig durch die Farbgebung kaschiert. Das ist bedauerlich, denn auch (oder gerade) aus der Bahn heraus sollte die Stadt einen positiven Eindruck machen. Die Lage ist ja nun wirklich absolut zentral, entsprechend hoch sind auch meine Erwartungen an die Gestaltung. Die Stellung der Gebäude kann ich nach wie vor nicht nachvollziehen. Ruhige Innenhöfe sind Standard in den meisten Wohnvierteln in Berlin und hängen nicht von einer Schrägstellung ab. Im Gegenteil verschwendet man doch eher Platz weil man diese toten Ecken zur Straße und zur Bahntrasse hin hat.

  • Ein neues Update.


    Bei weiteren Gebäuden wurde die Fassaden fertiggestellt, zudem sind die ersten "Windschutz-Glaswände" zwischen den einzelnen Gebäuden erkennbar (mit Rautengitter):






    Blick von der Heidestraße aus:


  • Aus der Ferne beeindruckend häßlich, oder? :Nieder:


    Vielleicht wird's beim 17-stöckigen Hochhaus "The Fritz" - im obigen Bild im Vordergrund - besser? Ein Chinese soll auf einen Schlag 19 dieser "Mikroapartments" gekauft haben, hieß es neulich in einem rbb-TV-Beitrag.. ;)


    Eins hätte ich auch noch:



    (Foto: Hallole)

  • Ich denke das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.


    Schließe mich diesem Post voll an. Wie es deutlich schlechter geht, zeigt das ähnliche

    .

  • Zum geplanten Wohnquartier Mittelbereich Lehrter Straße und der Straße selbst gibt es heute einen m. E. ganz interessanten Artikel in der Berliner Zeitung. Darin geht es nur zum Teil um die Angst der Altbewohner, wie die Überschrift suggeriert, sondern die jüngere Geschichte, der jetzige Stand und die Zukunft der Straße werden recht neutral beschrieben. ..


    Ähnlich gestrickt ist folgender Artikel vom Mai 2017: https://www.morgenpost.de/berl…e-Stadt-in-der-Stadt.html
    Demnach übernimmt die Degewo die 158 geförderten Wohnungen (ein paar Einzelheiten zur Größe findet man da: http://www.berliner-woche.de/h…rter-strasse-d103974.html).
    Der darin erwähnte "Betroffenenrat Lehrter Straße" ist schon zitiert worden:


    Unterdessen läuft der Verkauf der ETW seitens der Groth-Gruppe für den 1. BA ("Bezugsfertig April-Oktober 2018").



    Laut dem eingangs verlinkten "Berliner Zeitung"-Artikel sitzt nicht nur das Architekten-Büro dieses BV „Sauerbruch Hutton“ quasi gegenüber in der Lehrter Straße, sondern auch eine ehemalige Zweigstelle der JVA Plötzensee, die leer steht.
    Die Berliner Immobilienmanagement Gesellschaft (BIM) prüfe, ob der massive Backsteinbau verkauft oder doch lieber nur vermietet werden solle. Was laut folgendem Artikel wohl schon jahrelang der Fall ist: https://www.morgenpost.de/berl…gefaengnis-verkaufen.html
    Das nächste BV in der Lehrter Straße?

    3 Mal editiert, zuletzt von Hallole ()

  • Gerade bei der zuletzt fotografierten Ansicht wird meine Sehnsucht, wie leider bei vielen, aktuellen Projekten, nach einem Dachabschluss / Gesimse oder einem Satteldach deutlich. Bis auf diesen Punkt kann ich mich durchaus mit dem Bauvorhaben anfreunden.

  • Während beim 1. BA nach und nach abgerüstet wird (im Hintergrund), wächst der 2. BA teils schon in die Höhe:



    Mit dem 17-Stöcker "The Fritz" muss man sich noch in Geduld üben :)



    (Fotos: Hallole)

  • Mal wieder ein Fotoupdate. Auf dem südlichen Baufeld geht es zügig vorwärts:





    Der Übergang zum fast schon fertiggestellten nördlichen Baufeld:



    Eigentlich sehen die Häuser gar nicht so übel aus. Nichts spektakuläres, aber immerhin verschiedenen Farben mit Kontrasten und unterschiedliche Gestaltung der Fenster und Balkone:




  • Ein weiteres Update. Auch auf den südlichen Baufeld geht es nun zunehmend in die Höhe:






    Überblick vom Poststadion aus:



    Eindrücke vom mittleren und nördlichen Bereich des Baufeldes:








  • Ich finde, das Ganze würde besser wirken, wenn unterschiedliche Höhen zugelassen würden. Ich bin ja auch ein Freund der Traufhöhe, allerdings bei freistehenden Gebäuden wie hier, würden unterschiedliche Höhen wesentlich lebendiger und interessanter wirken.
    Nur einen relativen Hochpunkt zuzulassen, ist einfach zu wenig.
    Allerdings habe ich mal die Preise für den zweiten Bauabschnitt angeguckt, und die kann man nur noch als pervers bezeichnen.
    Die Lehrter Strasse war ja irgendwie jahrelang im Dornröschenschlaf und damit ist es nun endgültig vorbei.

  • Auch wenn die Preise steigen, glaube ich nicht an dieses Viertel. Die moderne Stadtplanung zeigt hier auf eindrucksvolle Weise, wie sie weiterhin konstant sowohl architektonisch als auch Städtebautechnisch versagt.


    Eine Totgeburt die auch noch in 10 Jahren kein urbanes Leben zulassen wird. Wer hier investiert kann eigentlich nur verlieren.

  • ^ Geht es Dir eigentlich um die Stadt oder um Deinen Geldbeutel? Im letzteren Falle sei beruhigt: Solange die Immobilienblase nicht platzt und Berlin weiter wächst, kannst Du in jeden Scheiß investieren, und es wird Rendite bis zum get no abwerfen.

  • Bzgl. UrbanFreaks Beitrag:


    Über die Architektur kann man geteilter Meinung sein. Aber die Lehrter Straße hat sich bereits ziemlich gemausert, speziell im nördlichen Abschnitt (und das sind nur ganz wenige Gehminuten von Mittenmang) gibt es diverse neue Kneipen, Cafés und Läden. Und da wird sicher noch mehr passieren. Im neuen Viertel selbst wird es wohl kaum oder keine Gastronomie und Geschäfte geben, da will man halt in relativer Ruhe leben. Der Zugang zum Poststadion gegenüber wird geliftet, Richtung Süden entstand das SOS Kinderdorf mit Hotel und Restaurant, das Spa Vabali ist um die Ecke, die Einmündung der Seydlitz- in die Lehrter Str. wird demnächst umgebaut... Irgendwann kommt die Fertigstellung des Döberitzer Grünzugs. Dazu die Nähe zum Hbf. Das "Viertel" wird m. E. erfolgreich sein als Wohnstandort.


    Das Hauptproblem wird m. M. nach der Autoverkehr sein, der jetzt schon grenzwertig ist und durch das neue Viertel sicher noch zunehmen wird. Man müsste die Lehrter Str. eigentlich für den Durchgangsverkehr sperren.

  • Ich sehe das wie Backstein.
    Die Lehrter Strasse hat unheimlich viel Charme und soviel neue Bebauung wird es nicht mehr geben.
    Ich hoffe dass nochmal was mit dem Frauenknast passiert und vielleicht sich am Poststadion was tut.
    Was eher zu befürchten ist, dass die gegenwärtigen existierenden sozialen Nischen langsam verdrängt werden, die Gentrifizierung wird hier auf jeden Fall zuschlagen und das noch gegenwärtige Idyll verändern.
    Der Autoverkehr durch die Lehrter Strasse ist in der Tat ein Problem und wie man das trotz 30iger Zone lösen kann, weiss ich auch nicht.

  • Solange die Immobilienblase nicht platzt und Berlin weiter wächst, kannst Du in jeden Scheiß investieren, und es wird Rendite bis zum get no abwerfen.


    Du sagst es: Immobilienblase. Ständig wird erzählt das die Preise weiter steigen und steigen und steigen, aber daran glaube ich nicht mehr. Der Zenit für den Wert solcher Wohnungen ist längst erreicht.


    Auch wenn es nach wie vor viel Zuzug nach Berlin gibt, ist doch der Zuzug des Inlands relativ gering. Aus dem Ausland kommt vor allem kauf-schwaches Klientel. Durch die ansteigenden Mieten, sinkt momentan eigentlich nur die Kaufkraft. Man geht an die Schmerzgrenze der Berliner, da sie bisher relativ gut weggekommen sind (wenn man das Verhältnis der Miete zum Einkommen berechnet).


    Die Kombination aus langweiligen Blocks und fehlender Urbanität, aber das dann mitten in der Stadt und viel zu hohen Preisen, kann daher aus meiner Sicht nicht gut gehen.


    Wer es ruhig haben will, der kann auch in eine ruhige sub-urbane Gegend ziehen, die deutlich günstiger ist und mehr Lebensqualität bietet. Da sehe ich eher Potential in Spandau oder Köpenick als in dieser bebauten "Brache".