Dresden: Pirnaische Vorstadt/Lingnerstadt

  • Abriss Robotron-Areal der Lingnerstadt


    Nun gehts auch dem Rechenzentrum an den Kragen, was v.a. an der nun Geschichte gewordenen Fassade gen Lingnerallee zu sehen ist.
    Siehe auch die letzten 3 Bilder aus #155.



    Wenn ich mich recht entsinne, steht auch ein Schuttcontainer an debattierter Kantine nebstan.

  • Neubau Schulcampus Straßburger Platz - update
    zuletzt unter anderem #120


    Einer der sich auskennt weist einem jungen Schüler den Weg zur Abfahrtsstation der Pioniereisenbahn, bzw aus heutiger Sicht: die Richtung zur Baustelle:



    Horizontal umfängt der Neubau den vertikalen Musikschulbau, ohne dabei weder ihn noch die kämpferische Eibe (vom Altbau verdeckt) zu touchieren.



    Die baldige neue Platzecke ist bis dato nur zu erahnen, von den Blümchenrabatten des dortigen Vorplatzes verblieb allein das Hochbeet zur Grunaer Strasse (nicht im Bild). Im Bild links jedoch klein zu erkennen: die kämpferische Eibe!

  • ^^ die SäZ vermeldet hinter der paywall folgendes:


    - 2 Achsen der abstrakten bunten Rechenzentrumsfassade (Alu-Platten) wurden fürs Denkmalschutzamt gerettet und im Lapidarium eingelagert
    - die restlichen Achsen (Reihen) erwarb ein Privatmann (!), welcher erstmal anonym bleibend diese Elemente jedoch in einer geplanten Freizeitanlage in Sachsen ab dem 2. Halbjahr 2017 integrieren will
    - die Truppe "Ostmodern" wird wiederum erwähnt und daß sie mit dieser Lösung zufrieden sind
    - schlußlich wird nochmals auf die "bis zu 3000 Wohnungen" (des Gesamtareals!) hingewiesen, die ab nächstem Jahr abschnittsweise entstehen sollen. Das wären in meinen Augen ca. 7-8000 Neueinwohner für den Stadtteil. Lustig: nun schaue doch mal jemand hier nach der Bevölkerungs-Prognose für die Pirnaische Vorstadt bzw. den OA-Bereich Altstadt!: dort ist m.E. leichte Schrumpfung (P-VS., wg. hohem Altersschnitt) bzw ein nur überschaubarer Anstieg (OA-Altstadt) die verwaltungsrechtlich-infrastrukturelle Arbeitsgrundlage für Stadt und Verwaltung. :D



    Edit: die DNN melden es noch viel schöner - hättsch mer och glei denken können.

  • Erste Visualisierung für die Grunaer Straße 20 (ehem. Teppichfreund) in der DNN. Geplant sind 170 "Microlofts", Baubeginn soll noch dieses Jahr erfolgen.


    edit: Huch, habe den Post oben übersehen, die Visu ist allerdings eine andere.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kellertür ()

  • Eine Schande, das dass Robotron-Gelände abgerissen wird/wurde.

    Das sehe ich als Dresdner völlig anders: Es wird Zeit dass dieser Schandfleck endlich verschwindet. Ein riesiges verfallenes Gewerbegebiet hat mitten in der Innenstadt nichts zu suchen.
    Wenn du dir sowas für die Leipziger Innenstadt gut vorstellen kannst, bitteschön, such dir ein großes Areal aus, z.B. zwischen Markt und Augustusplatz, alles abreißen und ein paar schöne große Baracken hinsetzen.

  • Es hat schon eine gewisse Ironie, dass die Gestaltung der Innenhöfe bei den Robotron-Gebäuden teilweise besser (oder zumindest aufwändiger) als die Aussenansicht war. Die roten Glasumrandungen, die Buntglasfenster in den Treppenhäusern...
    Ganz lieblos ist das alles nicht; und ich finde es auch in Teilen bewahrenswert. Nicht unbedingt an diesem Ort. Aber andere Beispiele für diese und ähnliche Bauweisen werden auch über kurz oder lang verschwinden - siehe Könneritzstraße 25 oder das Glasinvest-Gebäude in Radebeul (die fallen mir da zuerst ein; es gibt sicher noch mehr).

  • Das Problem an den ehemaligen Robotron-Gebäuden ist ja auch weniger die Architektur als ihr Städtebau... Architektonisch hatten die Gebäude durchaus ihren Wert - schön saniert und mit neuen Nutzungen hätte da etwas tolles entstehen können, würden die Gebäude nicht einfach irgendwie den Raum besetzen. Da Bezüge zur Stadt herzustellen oder sinnvoll zu verdichten ist nur schwerlich möglich. Dass die neue Architektur im Viertel besser wird, bezweifle ich auch sehr stark :nono:

  • Aktuell in den DNN, mit erster Fassadenabwicklung.


    http://www.dnn.de/Dresden/Loka…em-Lingner-Altstadtgarten


    Städtebaulich ein wirklich tolles Projekt, das geeignet ist, die isolierte Wüstenei am Hygienemuseum wieder in einen städtischen Kontext zu überführen. Ich freu mich drauf...


    Ein Hauptproblem aber bleibt: die unsägliche Schneise der St.-Petersburger Straße. Ohne eine radikale Kehrtwende in der Bewältigung des innerstädtischen Verkehrs wird hier eine strukturelle Gesundung auf Dauer verhindert, denn um einen Rückbau sollte man nicht umhin kommen. In diesem Zusammenhang sollte man die Ringstraßen in ihre ehemalige Lage auf dem heutigen Parkplatz bzw. der Straßenbahnhaltestelle der Nord-Süd-Verbindung zurückführen - Vorteil wäre die Wiedergewinnung wertvollsten Baulandes in bester Lage und die Möglichkeit einer urbanen Gestaltung des Pirnaischen und Georgplatzes ähnlich der Vorkriegssituation. Leider aus heutiger Sicht sicher vollkommen illusorisch, leider...


    Schön wäre es, wenn der Lokaljournalist wenigstens die korrekten Straßennamen verwenden würde. Das Lesen eines Stadtplanes ist ja nun wahrlich keine besonders schwierige Kulturtechnik. Ansonsten bekommt der kundige Leser irgendwie den Eindruck (wahrscheinlich nicht zu Unrecht), der Autor hätte keine Ahnung, worüber er schreibt...

  • ^städtebaulich unbestritten. Bei der Architektur sollte man aber ganz genau hingucken. Die Gestaltung der Eckgebäude wird sehr wichtig sein. Wenn hier wieder nur Kasten auf Kasten "dialoglos" aufeinander stößt, wäre das nicht zielführend. Auch sehe ich die grobere Struktur zur Lingnerallee hin, sehr kritisch. Gerade dort, wo sich der Blick weitet, wieder nur monotone Riegel ohne Abwechselung hinzusetzen, ist bestenfalls als ignorant zu bezeichnen. Da kann man sich die Fassadenvariationen in den schmaleren Straßen auch gleich schenken. Warum macht man das?

  • ^Ganz genau, ich schrub bewusst von einem "städtebaulich" tollen Projekt. Die Architektur der Einzelgebäude habe ich dabei bewusst ausgeklammert, ich glaube auch, dass sich diese recht durchwachsen darstellen wird.


    Und dennoch ist das Projekt ein absoluter Gewinn, vielleicht das bislang wichtigste Flächenbauvorhaben in der Innenstadt abseits des historischen Stadtzentrums. Ähnlich wie auf der anderen Seite der Altstadt die Wilsdruffer Vorstadt, wahrscheinlich aber eher noch viel bedeutsamer.


    Die von Dir angesprochene grobe Struktur zur Lingnerallee (sicher die grauen Buden auf dem Rendering) halte ich für reine Platzhalter, bzw. Baumassensimulationen. Ich glaube nicht, dass sie einen geplanten Endzustand wiedergeben. Da mehrere Architekturbüros beteiligt sind kann man sicher auch hier von einer größeren Vielfältigkeit der Fassadenabwicklungen ausgehen (hoffentlich). Ansonsten finde ich die gröbere Rasterung gerechtfertigt, handelt es sich doch ume eine sehr breite, und wohl als Repräsentationsachse gedachte, Allee. Erinnert mich entfernt an Unter den Linden...


    Ich bin noch etwas hin- und hergerissen bezüglich des Knickes und der geraden Führung der östlichen Lingnerallee. Die Blickachse auf das Rathaus hat definitiv etwas. Dennoch sehe ich es kritisch, dass man sich damit für alle Zeiten die Wiederöffnung der alten Johann-Georgen-Allee Richtung Pirnaischer Platz und damit die aus meiner Sicht nicht minder wichtige Sichtachse auf Neumarkt und Residenzschloss verbaut. Bis jetzt konnte ich mir hier keine abschließende Meinung bilden.


    Sehr positiv sehe ich (bis auf die Ausrichtung an der scheußlichen St. Petersburger) die restlichen Straßenführungen, so die Wiederherstellung der Carusstraße, aber auch das Wiederheranrücken der Baumasse an die Grunaer Straße (da gab es zwischendurch doch einen anderen Bearbeitungsstand, wenn ich mich nicht irre...?) Gut gefällt mir die Idee eines neuen stadtseitigen Zuganges zum Hygienemuseum mit entsprechender Zuwegung, aber auch die Wiederausbildung der Äußeren Pirnaischen Straße und der Zinzendorfstraße. Letzteres erlaubt eine interessante städtebauliche Einordnung des Gartens der Sekundogenitur und der Bürgerwiese, die damit ebenfalls zumindest teilweise wieder eine städtebauliche Fassung erhält.


    Was die städtebauliche (!) Planung anbelangt, hätte man die Aufgabe unter den gegebenen Umständen kaum besser lösen können. Auch die Brechung der geschlossenen Quartiersblöcke gefällt mir, dies erinnert zum Einen an das Fünfziger-Jahre-Quartier nördlich der Grunaer, nimmt zum anderen aber auch die eher lockerere Vorkriegsbebauung auf, die sich ebenfalls ähnlich "zerrupft" präsentierte.


    Da ist Kulka aus meiner Sicht ein großer Wurf gelungen. Dieser Stadtteil wird mit Sicherheit ein Erfolg werden. Da wird auch die eine oder andere misslungene Einzelarchitektur nicht allzusehr in die Waagschale fallen.


    Die Trauer um die Robotron-Buden allerdings kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Auch deren vorgebliche architektonische Qualität will sich mir so überhaupt nicht erschließen. Die Buntglasfenster, gewundenen Betonelemente oder sozialistischen Fliesenmuster konnten den Umstand nur sehr armselig kaschieren, dass es sich in Wahrheit um konventionelle Dutzendware handelte, die man so oder so ähnlich republikáuf und -ab dutzendweise herumstehen sah. Abgesehen davon, dass ein Gewerbegebiet nicht in eine Innenstadt gehört, aber das schrieb ja hier schon jemand...

  • Städtebaulich finde ich auch, dass es ein Gewinn ist.
    Die ersten Fassadenentwürfe sollte man wirklich erstmal abwarten. Vielleicht kommt ja auch der eine oder andere Nöfer-Bau drin vor.


    Ich hoffe es kommen beim Erschließen auch die Dresden-typischen Granitplatten als Bürgersteige zum Einsatz.
    Mit hässlichem Betonpflaster grenzt das Viertel sich nur nochmehr ab.
    Von der Beleuchtung her wird es wahrscheinlich eh modern.


    Auf der Übersichtskarte in der DNN steht die Robotron-Kantine noch.
    Hoffentlich schafft Nestler Tatsachen und das Ding ist auf einmal weg. ;)

  • ^Na na na. das ist aber gemein den wackeren Kämpfern von Ostmodern gegenüber.


    Wo siehst Du das Ding auf der Karte? M.E. ist es dort entschwunden? Oder meinst Du eine andere Quelle?

  • Solange man nicht zum Billigsten vom Billigen greift, kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Es gibt ausnahmsweise mal keine Umgebung, der man sich großartig anpassen müsste. Schlichte, gut harmonierende Designs und hochwertiges Material (Klinker hören sich schon mal gut an) und ich bin zufrieden.

  • ^Ah ok. Das ist aber nicht die Kantine - die ist viel größer und liegt nordwestlich des Museums.


    Guggst Du hier, machst Du Power-Yoga.


    Ist das nicht ein Prachtstück?


    Hier die prächtige Westfassade.




    Keine Ahnung, was das Würfelchen auf der DNN-Karte sein soll. Vielleicht ein Mahnmal für das Kantinen-Kleinod, gesponsert von Ostmodern? Oder ein DDR-Café, genannt "robotron" oder "die kantine"? Natürlich nur echt mit Soljanka und Goldbroiler auf Mitropa-Geschirr.