Nbger Osten: Wöhrd, Prinzregentenufer, Gärten b. Wöhrd

  • Harmoniestraße: neue KfZ-Zulassungsstelle

    Heute stand es in der Zeitung, und daraus dürfte die Nutzung des durch den Abriss des einst denkmalgeschützten Verwaltungsgebäudes des Großkraftwerks Franken frei gewordenen Grundstücks an der Harmoniestraße Ecke Nunnenbeckstraße klar sein: Es wird ein Parkplatz:



    http://www.nuernberg.de/presse…ilungen/presse_43405.html


    Nachdem die Teambank in ihren Neubau an der Beuthener Straße umgezogen ist und die alte Liegenschaft frei wurde, ziehen nun städtische Dienststellen dort ein. Sowohl SÖR wird dort Büros haben und andere, verstreut liegende Dienststellen konzentrieren, als auch die bislang in Großreuth ansässige KfZ-Zulassungsstelle. Die alte Liegenschaft in Großreuth wird aufgegeben. Der Platz im Innenhof wird also für die Fahrzeuge gebraucht, die dort an- und abgmeldet werden sollen, ca. 80 Stellplätze soll es geben. Diese Info, und die Tatsache dass man nichts zu einem geplanten Neubau sagt, legt den Schluss nahe dass man nicht beabsichtigt etwas neues zu bauen. Die Fundamentmauern des alten Verwaltungsbaus von 1926 stehen ja auch noch. Sollte doch ein Neubau entstehen wäöre es natürlich blöd, wenn man damit erst anfängt wenn die Dienststellen bereits ihren Betrieb aufgenommen haben.

  • Ergebnis: Georg-Strobel-Straße / Ecke Gießereistraße

    Das Projekt in der Gießereistraße / Georg-Strobel-Straße ist schon recht weit ....

    .. und zwischenzeitlich fertig gestellt:


    Der Wohnkomplex zur Georg-Strobel-Straße ist wirklich ansehnlich geworden, da hab ich jetzt nichts zu meckern:




    Weniger gelungen ist der Geschäftsteil. Der Biomarkt, ein Geschäft mit dem Versprechen Waren anzubieten, die näher dran sind an Mutter Natur, steckt in einer eher unwirtlich-kalten Ecke zwischen Tiefgarageneinfahrt und Bürogebäudeeingang.



    Der Büroneubau sieht dem Vorhänger recht ähnlich, ist allerdings fast doppelt so groß. Für sich allein genommen ein schnörkelloser Bürobau, dem man gerne das Prädikat "modern" zu geben bereit ist; Lob auf niedrigem Niveau. Denn in Wöhrd erschlägt einem der massive, langezogene Baukörper, dessen Fensterraster die bald 100 Meter Fassadenflucht "copy & paste"-mäßig ausfüllt ohne wenigstens den Winkel irgendwie zu betonen. Ein wenig mehr Gestaltung hätte es hier schon sein können, aber naja.



    Von Süden, dem Hochschulgebäude kommend, bietet sich nun folgendes Bild:



    Die scharfe Hauskante endet wo das alte Wöhrd anfängt und rückt ihm wie ein Eisbrecher zu Nahe. Das Eckgebäude aus den 1980'ern sowie die dahinterliegende deutlich ältere St. Josef-Kirche sind noch waschechte Architektenentwürfe, die zwar nicht jeder schön finden wird, aber die eindeutig zeigen, dass man sich hier mit dem Ort auseinander gesetzt hat und überlegte, was der Architekturbaukasten da passendes anzubieten hat.
    Der Neubau allerdings greift davon nichts auf, weist keinerlei Gestaltungs- und Stilelemente auf. Ich kann ihn daher nur schwer als Architektur akzeptieren. Aber vielleicht war ja dieser Kontrast zwischen Kleinteiligkeit und Naturwerkstoffen zu überdimensionaler Styroporfassade ja gewollt. Das Einzige was mir dann noch an dem Neubau gut gefällt sind die großen, durchgehenden Fenster im Erdgeschoss.

  • fertig: Studentenheim Wollentorstraße

    Vor einigen Wochen wurde der Bau in der Presse bereits gelobt. Nach wie vor wird in Nürnberg jeder fertige Neubau gefeiert - egal ob der auch irgendwie aufregend ist oder nicht. In diesem Fall jedoch ist zumindest die Einbindung in das sensible Gefüge des wiederaufgebauten Alt-Wöhrd ganz gut gelungen. Das Haus könnte auch in den 50'ern entworfen worden sein, erst die Details verraten seine Moderne: senkrechte, bodentiefe Fenster, große Dachgauben, blaue Dachziegel sind dann doch untrügliche Anzeichen eines Neubaus.



    Der Entwurf wurde in weiten Teilen umgesetzt. Lediglich das Farbschema wurde leider von ursprünglich erdfarbener Tönung in eine kühlere und unfreundlichere blaugraue Tönung geändert.

  • Fertig: Fassadenrenovierung Sulzbacher Str. 5

    In Beitrag Nr. 25 dieses Fadens ist bereits die Neugestaltung der Fassade der Hausnummer 7 gezeigt worden (Bildmitte rechts). Die hatte sich dabei ja stark verändert und ein postmodern clean schwarzes Kleid erhalten. Die Hausnummern 1-3 sind originalgetreu renoviert worden und haben sich gestalerisch nicht geändert (links anerissen), ich habe daher hier auch nichts gezeigt. Nun, zuletzt ist Hausnummer 5 an der Reihe gewesen (Bildmitte links).



    Und anders als so oft ist das Stadtbild hierbei aufgewertet worden. Im Gegensatz zu vorher (google streetview) ist das mausgraue, öde Haus aus den 1950'er Jahren farblich wieder aktiviert worden und schaut nun etwas peppiger aus, wie es vermutlich die Architekten damals auch beabsichtigt haben. Mir gefällt es sehr, eine einfache aber wirkungsvolle Maßnahme, die der massigen Häuserzeile gut tut.


    Leider ist die jüngste Fassadenrenovierung gegenüber am Haus Sulzbacher Straße 22 weniger gelungen:



    Die nun grauen Bauchbinden waren zuvor Space-Age-mäßig als gemaltes Mosaik, und haben der an sonsten Schmuck- und Gliederungsarmen Fassade das gewisse Etwas gegeben (Vorzustand: Google Streetview). Nun hat man sich die Restaurierung der Farbfelder gespart und alles simplifiziert. Zwar nicht unbedingt dramatisch, aber jedes Stück handwerklicher Gestaltung, das bei Renovierungen eingespart wird, lässt unser Stadtbild verarmen und jeden Einzelnen von uns noch öfter Fernweh z.B. nach Italien bekommen.

  • Vor einigen Wochen wurde der Bau in der Presse bereits gelobt. Nach wie vor wird in Nürnberg jeder fertige Neubau gefeiert - egal ob der auch irgendwie aufregend ist oder nicht. In diesem Fall hjedoch ist zumindest die Einbindung in das sensible gefüge des Wiederaufgebauten Alt-Wöhrd ganz gut gelungen. ....


    Tja schon schade, wenn es kaum mehr zu loben / berichten gibt. Den meisten Bewohnern / Studenten wird es egal sein, aber unambitionierter geht es ja kaum noch.

  • Neubau Areal Landeskirchliches Archiv

    Auf dem Filetgrundstück zwischen Veilhofstraße und Wöhrder See, wo einst das alte Landeskirchliche Archiv stand, dass unter nicht ganz transparenten Umständen trotz Denkmalschutzes abgerissen wurde, ist natürlich eine Neubebauung geplant.


    Klar war, dass die ev. Landeskirche das Grundstück verwertet wissen will, das bedeutet es werden Eigentumswohnungen gebaut. Das Architekturbüro Leuschner von Gaudecker hat im dazugehörigen Wettbewerb einen Entwurf für die Wohnanlage vorgelegt, der den 1. Preis gewonnen hat:



    Quelle: Leuschner von Gaudecker, München, http://leuschnervongaudecker.de/startseite/


    Das Team schlägt einen vierflügeligen Komplex vor, der die Belichtungsmöglichkeiten der Wohneinheiten maximiert und einen spannenden Baukörper ergibt. Das fassadenmaterial der Wahl ist roter Klinker. Das ist schon fast zu schön um wahr zu sein, sind wir in Nürnbegr doch nur weisse Styroporkisten gewöhnt. Ob der Wettbewerbsgewinner allerdings auch umgesetzt wird wird sich zeigen. Aktuell wuchert das Abrissgelände wieder zu. Von Bautätigkeiten keine Spur.

  • ^^


    Mag sein dass ich hier nur alte Kamellen wiederhole, man möge mir Bescheid geben wenn das unpassend ist. Eher durch Zufall bin ich auf die Seite der Stadt Nürnberg gestoßen, auf der einige Wettbewerbe vorgestellt sind, u.a. auch zur Neubebauung des Geländes des ehemaligen Landeskirchlichen Archivs in der Veilhofstraße.


    https://www.nuernberg.de/internet/referat6/wettbewerbe.html


    Demzufolge hat es zwei 1. Preise gegeben, einer davon ging an Leuschner von Gaudecker aus München, im letzten Beitrag gezeigt. Der zweite 1. Preis ging an Baum-Kappler Architekten aus Nürnberg:




    Architekten: Baum-Kappler, Nürnberg


    Mir persönlich gefällt der Entwurf aus München besser. Schon allein weil es den Flächenverbrauch auf dem Gelände vermindert und durch die höhere Geschosszahl einige Wohnungen mit einer tollen Aussicht auf den See schafft. Der Entwurf von Baum - Kappler dagegen schafft mehrere kleinere Stadthäuser, die so auch andersnorts stehen könnten und die Seelage nicht nutzen. Der Flächenverbrauch ist dafür in dieser wertvollen Stadtlage einfach zu hoch.

  • ^^ und promt kommt die passende Information dazu im Nürnberger Stadtanzeiger dieses Wochenende. Der Bauherr, die evangelische Landeskirche, hat bewusst beide Entwürfe mit dem ersten Platz prämiert und möchte beide Varianten auf ihre Realisierbarkeit hin prüfen. Hierzu wurden zu beiden Vorschlägen Bauvorbescheidanträge eingereicht, zu denen die Bauverwaltung jeweils Stellung nehmen wird. Dabei wird auch eruiert, welche Auflagen es jeweils dazu geben wird. Darauf basierend kann man in die Detailplanung gehen und die Kosten genau berechnen, um sich für einen Entwurf zu entscheiden. Angeblich spielen für die Ev. LK auch Aspekte wie Naturschutz (Flächenverbrauch) eine Rolle.


    Ich hoffe ja, dass der Leuschner-Gaudecker-Entwurf das Rennen macht. Das 10+ geschossige Wohnhaus ist aus meiner Sicht das städtebaulich klügere. Es bebaut nur den oberen Teil des Grundstücks und lässt das Grün und die Bäume talwärts unberührt. Es schafft den kompakten und damit energetisch günstigeren Baukörper und zeitgleich Wohnungen mit einem phantastischen Ausblick über den See. Zudem entstünde damit ein Kontrapunkt zum Norikus am Südufer, hat schon das Preisgericht erkannt.


    Die Entscheidung soll noch 2016 durch die Bescheide ermöglicht werden.

  • Umbau: 100 Wohnungen und Konzertsaal

    In der Presse wars am 19.01. bereits zu lesen:


    http://www.nordbayern.de/regio…e-1.5758760?searched=true


    Der Bürokomplex an der Bartholomäusstraße kommt wohl nicht in die Gewinnzone, deswegen plant der jetzige Eigentümer die Umwandlung von Büroetagen in Wohnraum, dadurch sollen 70 Wohnungen entstehen. Die ehemalige Reime-Fabrik wird dann ein Ende als Wohnraum nehmen, wenn alles gut geht. Die Lage direkt am Wöhrder See ist dafür jedenfalls ideal.





    Knackpunkt am Plan ist die Errichtung eines Neubaus an einer Stelle, an der heute noch ein Parkplatz vorhanden ist, wo aber schon vor über 10 Jahren ein neubau hätte entstehen sollen:



    Die bepflanzte Brandwand hatte dem geneigten Spaziergänger schon immer signalisiert, dass hier ein Gebäude fehlt, das sich direkt anschließen könnte. Nun ist es wohl soweit, und es kommt ein Neubau mit 31 Wohnungen, vermutlich der Luxusklasse mit Terrasse und Seeblick. Haken ist die die Kindermusikeinrichtung "Klüpfel", die eine Spielstättenerlaubnis habe, um Konzerte durchzuführen:



    Wenn in der direkten Nachbarschaft nur Büros vorhanden sind ist das kein Problem, bei Wohnungen aber muss Ruhe sein. Deswegen bauen die Investoren gleich einen neuen Konzertsaal für das Klüpfel, der den erforderlichen Schallschutzanforderungen entsprechen soll. Selten so eine spendable Aktion gesehen. Aber mei, wenn man dafür 31 Premiumwohnungen hochziehen darf kann man soetwas schonmal mit einrechnen.


    Visualisierungen habe ich noch keine gefunden, der Bauantrag soll im März genehmigt sein.

  • Sehr schönes Projekt. Hier kann sich der Architekt noch verwirklichen. Sogar mit Konzertsaal. Ich bin schon ganz gespannt auf die ersten 3D Visualisierungen.

  • Bauvorhaben Hirsvogelstraße

    In diesem Jahr stehen rund um die Hirsvogelstraße einige Projekte an. In direkter Nachbarschaft am Kesslerplatz wird ein neues Schulzentrum gebaut (Beitrag hier) und der Cramer-Klett-Park geht in die Sanierung (Bürgerbeteiligung hier, nächster Workshop-Termin am 28.03.17).


    Im BKB wurde ein neuerlicher Entwurf für die Bebauung am Hirsvogelbunker besprochen (hier), das Protokoll ist zwischenzeitlich veröffentlicht. In der Presse war eine Visualisierung des Entwurfs abgedruckt, der stark an die Sebalder Kontore erinnert. Der BKB kritisiert die ausdrucksstarke "Bauskulptur" als unpassend und wünscht sich ein dem Gegenüber angepassten Entwurf. Ich denke das wird hier noch interessant, zumal die Empfehlungen des BKB zu einer Verringerung der Baukosten führen sollen, ein Fallenlassen des Projektes wie bereits 2014 geschehen steht hier nicht zu befürchten hoffe ich.


    Und zuguterletzt Rädda Barnen. Das ehemalige Jugendhaus aus den 1950'er Jahren ist bereits weitgehend geräumt, ein Gebäude ist bereits abgerissen. Lediglich die Erdgeschosse sind teilweise genutzt. Die alten Holzbarracken gelten als marode und im Brandfall als problematisch, da ein zweiter Fluchtweg fehlt.




    Die Stadt beabsichtigt die Auflassung der Gebäude zugunsten von Wohnbauprojekten direkt am Cramer-Klett-Park. Die Gebäude werden wohl 2018 endgültig verschwinden. Der alte Baumbestand im Innenbereich ist dabei zu erhalten.



    Das zu sanierende Parkgelände grenzt direkt an.



    Ich denke es wird eines der Filetgrundstücke werden, das demnächst von den üblichen Bauträgern entwickelt werden wird. Mit Südwestausrichtung in den Park, in den die Stadt nun viel Geld investieren wird, könnten hier hochattraktive Wohnungen in bester Innenstadtlage entstehen. Aus sozialpolitischer Sicht wären sicherlich Wohnungen für Azubis, Studenten und Familien sinnvoll, v.a. wegen der umliegenden dichten Schul- und Universitätslandschaft. Teure Eigentumswohnungen werden aber trotzdem kommen. Bin gespannt auf erste Pläne.

  • Was ich immer mit gammeligen Wärmedämmfassaden meine kann man aktuell gut an einem erst vor 5 Jahren fertig gestellten Wohnheim an der Bauvereinstraße sehen:



    Die Farben waschen sich nun einmal leicht aus dem "kunststoffvergüteten Silikatputz" heraus, wenn die Oberfläche durch längere Regenperioden ständig durchnässt wird und fehlende Wärme von innen eine Austrocknung verhindert. Das ganze suppt mit allem was sonst noch in den Oberflächen steckt in den Untergrund und gelangt in die Umwelt. Und Eigentümer wundern sich dass eine kostenintensive Wartung fällig ist, wenns nicht noch hässlicher werden soll. Mich persönlich wundert es dass sowas immernoch verbaut wird.

  • abgeholzt und asphaltiert

    ... was ich mit überschätztes Wöhrd meine ist am Beispiel des Eckgrundstücks Hohfederstraße/Bartholomäusstraße zu bewerten. Noch im Frühling stand dort ein kleiner urbaner Wald (Vorzustand Streetview). Dann waren intensive Rodungsarbeiten zu beobachten.



    Ich dachte hier wird wohl gebaut, aber meine Netzrecherche hat nichts ergeben, und jetzt stand es als Artikel in der Zeitung. Es war nicht die Absicht hier etwas zu bauen, sondern lediglich die Fläche zu asphaltieren um darauf Maschinen abzustellen.



    Bauherr war eine Tochter der Stadt Nürnberg, die hier einen Bauhof bzw. Maschinenpark betreibt für Straßenkehr- und Winterdienste. Ein Argument dabei war auch, dass die Bäume die Gehwege angehoben und damit beschädigt und für Fußgänger gefährlich gemacht hätten.
    Unsere Stadt soll grüner werden! Das gilt aber nicht für alle Stadtteile. In vielen Stadtteilen muss man echt um einige Ecken laufen um einen Baum zu finden, und so manche Maßnahmen der Stadt verschlimmern das Ortsbild weiter. Besonders in Wöhrd.

  • Unser Wöhrd soll öder werden, denkt sich wohl auch die Kirchengemeinde Wöhrd und plant die Sanierung eines Wohnhauses neben der Kirche. Dieses Wohnhaus trägt den Stadttypischen Fassadenschmuck aus der Nachkriegs-Wiederaufbauzeit, für die sich Nürnberg bis heute lobt und die auch in besonderem Interesse des Denkmalamtes liegt:



    Das schöne Sgraffitto ist schon durch seine Großflächigkeit selten in Nürnberg und zeigt ein christliches Motiv. Zugleich ist es eine Sonnenuhr. Umso erschreckender ist die Absicht der Kirchengemeinde, das Motiv durch Deämmmaßnahmen zu zerstören. Heizkosten lassen sich auch anders sparen, z.B. durch neue Fenster und sparsame Heizungsanlagen. Und schöner würde Wöhrd dadurch sicherlich nicht, denn viel Reizvolles haben Kriegszerstörungen und bereits durchgeführte Sanierungen an der sensiblen Nachkriegssubstanz nicht übrig gelassen.


    Ich weiss ja nicht in welchen anderen Religionsgemeinschaften beschlossen würde, religiöse Bilder zu zerstören. In seinem Kommentar in der Presse am 31. Mai macht es sich Jo Seuss auch sehr einfach in dem er konstatiert, das Fassadenbild sehe man eh nicht wenn die Bäume davorstehen. Mein Foto beweist das Gegenteil, und ob die Bäume die Bauarbeiten überleben darf auch angezweifelt werden. Ich bin schockiert!

  • Wie der Stadtanzeiger gestern berichtete wird das Haus, insbesondere das Fassadenbild in wenigen Tagen vom Denkmalamt auf seinen Denkmalwert geprüft. Der Urheber, der Nürnberger Künstler Kurt Busch soll das beeindruckende Sgraffitto im Auftrag des damaligen Pfarrers geschaffen haben. Unbegreiflich, wieso die heutige Kirchengemeinde es nun zerstören will. Wie die Presse berichtet, ist ebendiese Gemeinde nicht gerade begeistert von dieser Entwicklung, da man das Haus unbedingt einpacken wollte. Die Baumaßnahme i.H.v. 80.000 EUR sei eingeplant gewesen. Das Haus sollte also durch diesen Vandalismus, eine halbherzige "Sanierung" unbedingt ruiniert werden, damit sich hoffentlich ein paar Heizkosten einsparen lassen.


    Mir schwant schlimmes, denn für 80.000 EUR bekommt man keine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und neue Fenster und Türen eingebaut. Und ohne kontrollierte Lüftungsanlage reichert sich die Innenraumluft mit Feuchtigkeit an und das verursacht Schimmel. Ich kann nur hoffen dass die Gemeindevertreter zur Vernunft kommen und dieses Haus, eines der schönsten aus den 1960'er Jahren (die ja sonst eher unterdurchschnittliches hinterlassen haben) sorgfältig und fachmännisch renovieren, anstatt auf Werbeprospekte der Dämmindustrie herein zu fallen.

  • Ich finde das Gebäude gar nicht so schlecht. Aber trotzdem wird es wohl kein Denkmal werden. Mir kann nur immer niemand, auch nicht beim Landesamt, verraten, warum nicht. Die Begründung ist dann meistens in etwa: "Na ja, hm, ist ja nun nichts Besonderes, und… naja, ich muss weg…" Auf gut Deutsch: Wir halten uns nicht an unsere eigenen Vorgaben, dass wir nämlich neben dem Besonderen und Traditionalistischen auch das Typische in einer Auswahl unter Schutz stellen. Für mich sieht das streckenweise arg nach Geschmäcklerei aus, frei nach dem Motto: "Gefällt mir nicht, ist nichts wert." Dass kommende Generationen das vielleicht anders sehen könnten, fällt niemandem ein.

  • Mit knapp 6.000 Denkmälern auf 500.000 Einwohnern ist Nürnberg eh recht dünn bedient. Das meiste hiervon fällt dann auch auf die Oberklassemonumente wie die rekonstruierte Burg, die teilweise rekonstruierte Stadtmauer mit mehreren vollrekonstruierten Türmen, oder die teilrekonstruierten Kirchen, Fachwerkäuser und das Rathaus. Außerhalb der Altstadt bleibt da nicht mehr viel, teilweise sind die Grenzen zwischen durch Ensembleschutz geschützten Straßenzügen und der ungeschützten Nachbarschaft nicht nachvollziehbar, wie z.B. in St. Leonhard oder Gärten h.d.Veste. Und in nicht wenigen Fällen stehen sich zwei gleichartige Bauten als Paar gegenüber, aber nur eines davon ist denkmalgeschützt, das andere nicht, z.B. die Mathildenstraße 38 und 40. So lässt sich natürlich keine Stadtbildpflege machen. Der Denkmalschutz in Nürnberg ist eher rudimentär, und von der Stadtpolitik, allen voran OB Maly, der kein Interesse an dem Thema hat, auch nicht mit der nötigen Kompetenz in Form von Stellen und Mitspracherecht ausgestattet. Die Stadtspitze begreift den Denkmalschutz offensichtlich eher als Behörde zur Pflege der Touristenattraktionen, die sich um Altstadt usw. kümmern soll.
    Mich würde ja mal interessieren welche Bauwerke in jüngster Zeit neu erfasst und dadurch vor mutwilliger Demolierung ("Energieberater" nennen es "Sanierung") geschützt werden konnten. Da fällt mir in den letzten 5 Jahren nur ein einziges ein, und das wurde Denkmal aufgrund einer Bürgerinitiative! Stattdessen ging seither einiges an denkmalwerter Substanz verloren. Da kommt mittlerweile einiges zusammen, was der Denkmalschutz aufgrund Untätigkeit an Leichen im Keller angehäuft hat.

  • Waterside Nürnberg am B²


    (c) Santiago Asset GmbH


    Das mit reichlich Vorschusslorbeeren versehene Bauprojekt an der Bartholomäusstraße am sogenannten B² wird nun selbstbewusst auf einer Website mit aufwändigem Werbevideo präsentiert: http://waterside-nuernberg.de/


    Eine derart Webdesignerisch aufwändige Verkaufsseite habe ich in Nürnberg noch nicht gesehen, die Präsentationen von Schultheiß und Konsorten sind dagegen tatsächlich armseelig. Selbstwusst wird man außerdem in die neu eingerichtete Musterwohnung eingeladen. Das Design des Neubaus scheint den des bestehenden Büroflügels im Südwesten der Anlage aufzugreifen und fortzuführen:



    Der entstehende Innenhof wird begrünt und wohl mit einer Tiefgarage unterbaut sein.



    (c) Santiago Asset GmbH


    Über die Architektur und Materialien wird allerdings wenig verraten. So kann man auch raten, ob die Fassade hochwertig wird oder ob es nur eine gestrichene Polystyroldämmung wird.

  • Ich habe selbst einige Jahre im b² gearbeitet. Wenn ich das richtig aus dem Webauftritt interpretiere, dann werden nur die ehemaligen Büros zur Grundschule hin in Wohnungen umgewandelt, oder?


    Grundsätzlich kann ich sagen, dass sehr oft und sehr lange Büros leer standen. Vermutlich hat man aus diesem Grund sich entschieden das in Wohnungen umzuwandeln.

  • Ich kann da nur spekulieren. Der Neubau soll 31 neue Wohnungen bereit stellen, insgesamt sollen aber 100 Wohnungen entstehen. Daraus würde ich mal schließen dass der gesamte Komplex zu Wohnungen umgewandelt wird. Die Hofansicht zeigt ja auch nur Wohnungen. Außerdem steht auf der Website irgendwas mit "früheres B²", das klingt auch danach als würde der Bürostandort komplett aufgegeben. Finde ich aber auch nicht verkehrt, das ist eine wunderbare ruhige Wohnlage, für Büronutzung eigentlich zu schade.