Baugeschehen: Bernsdorf

  • Gerade wo Altchemnitz mit dem Motorenwerk und den Zulieferern und Dienstleistern im Fahrzeugbereich schon länger Tradition hat, macht es vielleicht gerade Sinn den gesamten Stadtteil zwischen TU und Motorenwerk und Technologiezentrum (TCC) als zukünftigen Technologie-Standort weiterzuentwickeln und Bauflächen zu schaffen/bereit zu stellen für Unternehmen und Institutionen, die im Bereich der E-Mobilität, Akkus, Wasserstoff/Brennstoffzellen, "erneuerbare Energien", Maschinenbau etc. unterwegs sind.

  • Was noch dazu nicht schlecht wäre, wäre eine Art Umwelt(technologie)zentrum/Nachhaltigkeitszentrum, wo mal geforscht und analysiert wird, Lösungen gesucht und angeboten werden, mit welchen Maßnahmen und Technologien die Gesellschaft (und Umwelt) weiter nachhaltiger und naturverträglicher verändert werden kann. Wie zum Beispiel eine Stadt wie Chemnitz sich an verändertes Klima besser anpassen kann, was ja schon allein beim Thema Hochwasserschutz und Trockenperioden anfängt oder weiterführt zu Themen wie Flächenversiegelung. In dem Umweltforschungszentrum kann sich mit den ganzen Themen mal intensiv befasst werden, welches menschliche Handeln sich negativ auf Klima und Umwelt auswirkt und was man bzw. die Politik alternativ am besten dagegen Tun könnte oder sollte.

    3 Mal editiert, zuletzt von waldkauz ()

  • Ein Welt-Bericht (Link hinter Bezahlschranke), über den jetzt auch die Freie Presse berichtet (Link hinter Bezahlschranke), deckt jetzt die schon allseitig vermuteten Hintergründe zur Entscheidung über die Wasserstoffzentren auf, wo das bayrische Nest Pfeffenhausen die mit Abstand höchste Summe zugeteilt bekommen hat. In gleich zwei Evaluierungsrunden war der Sieger nicht Pfeffenhausen, sondern Chemnitz. Die federführende Beratungsgesellschaft vergab in Runde zwei 40,9 Punkte an Chemnitz. Pfeffenhausen erhielt 36,6, Duisburg 36,4 und der norddeutsche Verbund 33,5.


    Ohne Kenntnis der Koalitionsvertrages kann ich zwar noch nicht beurteilen, was ich von der neuen Ampel-Regierung halten und erwarten soll, aber dass die CSU zukünftig keine Ministerämter in Berlin mehr bekleiden wird, die sie zum Ausplündern von Bundesprogrammen für Bayern nutzen kann, ist zweifellos zu begrüßen. Ob die neue Regierung solche eben erst stattgefundenen Entscheidungen vielleicht sogar noch mal rückgängig machen wird?

  • Die Arbeiten haben dort eventuell begonnen:


    img_20200725_140929zck17.jpg


    img_20200725_14115011kw7.jpg


    Die Stadlerstraße 2 hat auf der Rückseite vor einiger Zeit Balkons bekommen. Außerdem ist die Gewerbeeinheit im Erdgeschoss vermietet:


    pxl_20211212_14291866zskju.jpg


    Die Stadlerstraße 13 wird ein richtiges Schmuckstück:


    pxl_20211212_14311635tek6v.jpg


    pxl_20211212_14320649jsj8z.jpg


    pxl_20211212_14333430btkz4.jpg


    Der Stadlerplatz ist mittlerweile eine richtig feine, ruhige Ecke, die trotzdem phänomenal gut an den ÖPNV angebunden ist.

  • Auf jeden Fall schön, dass beide ehemaligen Sorgenkinder am Stadlerplatz so gut saniert worden sind. Damit hat man gute Voraussetzungen für eine Bebauung geschaffen.

  • Seit Donnerstag ist der neue Edeka mit Bäckerei an der Ecke Wartburg-/Bernsdorfer Straße eröffnet.


    Nach dem das viele Jahre leerstehende Gebäude der alten Kaufhalle Anfang des Jahres abgerissen wurde, ist tatsächlich wieder ein moderner und "kompakter" Lebensmittelmarkt mit kleinem Parkplatz davor entstanden. Auch die kleine Skulptur mit dem "Sitzenden Junge" ist wieder am Platz.

    20211217-135920.jpg

    Einmal editiert, zuletzt von waldkauz ()

  • Ich verstehe nicht, warum man es in Chemnitz oder überhaupt in den größeren Städten nicht schafft, solche Supermärkte in neue Wohngebäude im EG zu integrieren. Schaffen wir doch in Wien auch, und früher hat man da auch keine extra Parkplätze vom Bereich für Fussgänger abgezwackt. Finde ich echt schade, dass in Deutschland die Bequemlichkeit für den Autofahrer immer noch über alles geht und Fussgänger und andere ohne Auto immer noch so ausgegrenzt werden.

  • ^Weil der Bedarf für neue Wohngebäude in Chemnitz einfach um Größenordnungen hinter Metropolen wie Wien hinterherhinkt. Außerdem gibt es in Chemnitz mehr als genug Platz, Eine Ausgrenzung von Fußgängern kann ich bei dem Neubau nirgendwo erkennen.

  • Auch wenn der Bedarf in Chemnitz nicht dem einer Metropole wie Wien entspricht, ist es mMn trotzdem nicht zu vermitteln, dass man so baut. Sowohl gestalterisch als auch im Sinne der Nachhaltigkeit wäre ein integriertes Gebäude mit Supermarkt im Erdgeschoss und Wohnungen darüber, dass sich in die Umgebung einpasst, deutlich sinnhafter. Von mir aus mir Parkplätzen im U-Geschoss, wenn die Autofahrer nicht einfach den Edeka ca. 500m die Straße runter frequentieren können. Von der Tram Haltestelle vor der Tür ganz zu schweigen. Wer genehmigt überhaupt diese drei Edekas (oberhalb der Lutherkirche) innerhalb eines Kilometers? Vollkommen abstrus.


    Wurde in der Stadt nicht zuletzt abgelehnt, einen Umweltbeauftragten bzw. eine ähnliche Position zu etablieren, die/der sich u.a. mit Fragen des Flächenverbrauchs beschäftigen könnte? Chemnitz ist in mancher Hinsicht eben noch eine Stadt des vergangenen Jahrhunderts, insbesondere in solchen Fragen.

  • Es geht doch nicht darum, was gestalterisch besser wäre - das wäre zweifellos die Kaufhalle im Erdgeschoss eines mehrstöckigen Gebäudes. Aber dann würde sich eine Investition in zweistelliger Millionenhöhe ergeben, die sich in Chemnitz niemals rentieren würde, weil es an Nachfrage mangelt und sich somit niemals Miethöhen durchsetzen ließen, mit denen man die investierten Gelder wieder hereinholen kann. Nicht ohne Grund kann man schon die Neubauten von reinen Wohngebäuden an einer Hand abzählen, in Bernsdorf dürfte man bei etwa null liegen.


    Was die Dichte an Einkaufsmärkten betrifft, ist die in Bernsdorf tatsächlich erstaunlich hoch. Reguliert wird das im Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Dort ist der Standort vorgesehen, siehe Abbildung 86 auf Seite 189 f. Ob die Kaufhalle bei 5500 Einwohnern in fußläufiger Entfernung und den Studentenwohnheimen zwingend erforderlich ist, kann man wirklich hinterfragen, aber meines Wissens ergibt sich schon aus der Erwähnung im Konzept ein Rechtsanspruch. Einen Stadtratsbeschluss habe ich deswegen auch nicht gefunden (bei Suche nach "Edeka"), aber eine Ratsanfrage, die nur einen Bauantrag erwähnt. Auch das lässt mich vermuten, dass hier zusätzlich noch der Bestandsschutz eine Rolle spielt und kein Ratsbeschluss nötig war. Und sicherlich wäre auch nicht investiert worden, wenn dort keine Nachfrage bestünde. Die Alternative wäre Leerstand oder eine Brache gewesen, beides städtebaulich nicht wünschenswert.


    Die abgelehnte Stelle war die eines Klimaschutzmanagers (Freie Presse mit Bezahlschranke und Stadtratsbeschluss). Es soll aber geprüft werden, ob man das nicht später einrichten könne. Selbst Bürgermeister Runkel hatte sich skeptisch gezeigt, ob die dafür notwendigen Fördermittel fließen würden. Und das Argument, dass das eine Aufgabe der ganzen Verwaltung sein muss und sich nicht automatisch durch eine neue Stelle irgendetwas verbessert, leuchtet mir auch ein. Sowieso wird Chemnitz durch die Einstellung der Kohleverfeuerung im Heizkraftwerk Nord und die weiter fortschreitende Deindustrialisierung (aktuell Naplafa mit 80 Mitarbeitern, absehbar möglicherweise Thyssen und vor allem VW) weitere große Beiträge zur CO2-Reduktion leisten. Die ganz großen Effekte werden sowieso bundespolitisch bestimmt, sei es bei E-Mobilität, Energieerzeugung oder Rahmenbedingungen für die Errichtung von Windkraft- oder Photovoltaikanlagen.

  • Das seit Jahren einstürzende Gebäude an der Zschopauer Straße 174 wird demnächst abgebrochen, wie die Freie Presse mitteilt: https://www.freiepresse.de/che…rd-abgerissen-amp11953979


    Demnach soll an der Stelle des in den „1950er Jahren“ errichteten Gebäudes (das Jahr muss falsch sein - das war doch ein gründerzeitliches Gebäude) ein Neubauprojekt entstehen. Investor ist die Theed Projekt GmbH, die nicht gerade mit architektonischen Highlights in der näheren Umgebung glänzt. Ich denke der eigentliche Schandfleck wird nicht die Ruine, sonder der Neubau dort sein.

  • Die Zschopauer Straße wurde spätestens 1882 errichtet, da liegt die Freie Presse tatsächlich weit daneben. Und ein bisschen besser als die jetzige Ruine dürfte der Neubau auf jeden Fall aussehen, also bitte nicht ganz so fatalistisch in die Welt blicken. Soll ich Dich mit einem optimistischen Spruch aufbauen?


    "Schau immer Richtung Sonne, und Du wirst niemals Schatten sehen!"


    Wobei man sich bei der modernen Architektur schon fragen kann, ob das in dem Fall daran liegt, dass man blind geworden ist : - )

  • Zeitgenössische Architektur (die Moderne liegt ja mittlerweile hinter uns) möchte ich verteidigen: die ist natürlich in der Lage, Großartiges zu schaffen. Bei dem was hier entwickelt wird, wird es sich jedoch wohl um einfachste Investoren-Architektur ohne jeglichen gestalterischen Anspruch handeln. Aber du hast recht: noch kann ich darüber nicht urteilen ;) Warten wir mal die ersten Entwürfe ab.

  • ^ ...


    Visualisierungen gibt es zum besagten Grundstück an der Zschopauer Straße in einem Artikel bei Tag 24 <


    Insgesamt sollen 3 Mehrfamilienhäuser als Miet und Eigentumswohnungen entstehen. Dazu sollen auch Carports und Stellplätze geschaffen werden.

    Mit einem Baustart rechnet man ab Frühherbst 2022.

    Die Investitionen sollen sich bei um die neun bis zehn Millionen Euro bewegen.

  • Naja, schön ist anders, ein ziemlicher Klotz, der so gar nicht dorthin passt. Besser wären ein paar wenige große Stadtvillen gewesen, so wird das nur schrecklich werden.

  • Ich hatte hier im Forum schon die Frage gestellt, ob man nach dem Ausscheiden der CSU die offensichtlich fragwürdige Verteilung der Investitionsgelder für die Wasserstoffzentren noch mal aufrollen kann. Die Antwort könnte ja lauten, zumindest äußert sich der SPD-Ostbeauftragte Carsten Schneider dementsprechend (Freie Presse mit Bezahlschranke). Auch aus dem Verkehrsministerium kommen entsprechende Signale. Mal sehen, wie es weitergeht.

  • Seit Donnerstag ist der neue Edeka mit Bäckerei an der Ecke Wartburg-/Bernsdorfer Straße eröffnet.


    Nach dem das viele Jahre leerstehende Gebäude der alten Kaufhalle Anfang des Jahres abgerissen wurde, ist tatsächlich wieder ein moderner und "kompakter" Lebensmittelmarkt mit kleinem Parkplatz davor entstanden. Auch die kleine Skulptur mit dem "Sitzenden Junge" ist wieder am Platz.

    20211217-135920.jpg

    2 Anmerkungen: 1. gehören beide EDEKAS der Familie Bottler

    2. wurde leider das kleine Backhäuschen der Bäckerei Nestler einfach abgerissen, weil Familie Bottler keine Konkurrenz direkt neben dem Markt haben wollte bzw. auch die Bäckerei Schäfer nicht. Kann man davon halten, was man will.