Lichtenberg | Kleinere Projekte

  • Ursprünglich von Marc Kocher geplant, die Ausführung übernimmt allen Anschein nach "klare-architektur". Den Plänen nach zu urteilen hält man sich an die Gestaltungsideen von Marc Kocher, was wünschenswert wäre, allerdings hat uns das Beispiel Fischerinsel gezeigt wo die Reise bei den städtischen WBGs auch hingehen kann.

    Wie auch immer man nun zum Thema "Klima" stehen mag, das Thema Architektur und Städtebau hat es fast vollständig verdrängt. Mittlerweile erfährt man bei den meisten Neubauten bei der Präsentation oder durch die Medien kaum mehr etwas über den Architekten, Fassadengestaltungen oder gar städtebauliche Ideen. Man erfährt noch den Umfang des Baus und dann gehts eigentlich nur um "Klima".

    Diesmal also ein ganz neues Bauverfahren, alles für das "Klima". Dass sich ein Haus erst nach Jahren im Betrieb zeigt, ob es wirklich die angegebenen Standards, Klimatabellen, etc. einhält oder vielleicht sogar auf Grund der Bauweise eher unwirtschaftlich läuft, scheint bei den "Klima"-Jubelfanfaren regelmäßig unterzugehen. Selbst das hochpreisige GSW-Hochhaus, obwohl als Naturwunder gepriesen offenbarte erst im Betrieb seine Unzulänglichkeiten.

    Immer mehr beschleicht sich mir das Gefühl, dass sich mit dem Thema "Klima" vor allem Geld machen lässt und am Ende hat die Kosten die Unterschicht auszubaden. Bitte nicht vergessen, hier soll "preiswerter Wohnraum" (also geförderter) entstehen! Die Bauweise mag sich nun gut anhören, aber keiner von uns weiß was in 20 oder 30 Jahren wirklich ist. Ich bleibe bei dem Punkt sehr skeptisch.


    Zum anderen ist das Projekt eines der fast unzähligen Großprojekte im Raum Hohenschönhausen, Marzahn, Hellersdorf, Lichtenberg bis Schöneweide. Hier entstehet im Grunde eine ganze Stadt neu, ohne dass die meisten Berliner das überhaupt mitbekommen. Im Norden der Landsberger Allee 341-343 entsteht derzeit "Ferdindands Garden", Deluse Architekten scheinen Landsberger Allee 315 zu realisieren und auf den Grundstücken neben der Pyramide findet man im Internet zumindest rudimentäre (großstädtische) Planungen:

    https://livos-gruppe.de/projek…berger-allee-357-lar-nord

    Jetzt fehlt nur noch ein Baudirektor der die gesamte Stadt im Blick hätte und sich auch im Osten der Stadt ganz einfach für sowas wie "Qualitätssicherung" einsetzen würde. Von Frau Kahlfeldt war ich anfangs angetan, allerdings hörte ich bis heute von ihr keine konkreten Ideen zu Berlin. Außer plakativen Aussagen zu "Klima" und dass sie wegen dem "Klima" nichts abreißen will, hörte ich bisher nichts zum Thema Architektur und Städtebau, was sich qualitativ von ihrer Vorgängerin unterschied.


    Für Lichtenberg/Hohenschönhausen/Marzahn allerdings freut mich die Entwicklung ungemein!

  • ^^ ein kleiner Nachtrag von mir zum besprochenen Projekt Landsberger Allee 341-343.


    Hier offenbart sich die Unzulänglichkeit und auch die Zusammenhangslosigkeit Berliner Stadtentwicklungs- und Verkehrspolitik.

    Die "Klimafreundlichkeit" des Baus wird in den höchsten Tönen gelobt, jedoch stellt sich die Frage wie diese tausende neuen Bewohner denn von A nach B kommen? Hier wird entgegen aller Bekunden das Auto gefördert, denn ohne Auto ist der Anschluß an der Stelle eher suboptimal. Oder möchte man die jetzt schon überlastete Tram-Strecke S Landsberger Allee nach S Marzahn im 0-Minuten-Takt fahren lassen?


    Betrachtet man die in naher Zukunft entstehenden Stadtquartiere entlang der Landsberger Allee (grob von "Am Volkspark" samt Sportforum bis zur "Knorrbremse") und der im Süden der Allee entstehenden Bauten und Quartiere (Wohnpark Herzberge, Herzberge Offices, Rhinstraße 59/79, 121 und 143), so fragt man sich wie all diese Menschen samt zu erwartenden Lieferverkehr ohne die (gut vorgeplante) U11 funktionieren soll?

    https://de.wikipedia.org/wiki/U-Bahn-Linie_U11_(Berlin)

    Sind all diese Klimabekundungen bei dieser offensichtlichen Missachtung der Wirklichkeit und das Gerede von "Verkehrswende" nicht eine klare Täuschung?

  • ^Ich bin mir ziemlich sicher, dass die vorhandene Infrastruktur ein paar tausend weitere Anlieger verkraften wird. M6, 16, M17 und 27 vor der Haustür.

  • ^ Das denke ich auch. Die Taktung könnte zudem optimiert werden.

    Jedenfalls kein Grund mal wieder über den Senat herausfallen. Was ja irgendwie in Mode gekommen ist.

  • Jedenfalls kein Grund mal wieder über den Senat herausfallen.

    Bitte nicht falsch interpretieren. Mir geht es um die Frage was eigentlich die Verkehrspolitik des Senats bzw. der Politik generell sein will?!

    Und hier verstehe ich die Einwürfe auf meinen Post nicht ganz. Lieber Artec, ob die oder jene Tram-Linie dies oder das noch verkraften wird ist eine subjektive Einschätzung. Die propagierten Ziele, weniger Individualverkehr und damit "klimaschonend" kann man so niemals erreichen. Um diesen Widerspruch geht es mir.

    Die Achse Landsberger Allee bis Marzahn wird bei gleichbleibender Entwicklung in Zukunft deutlich mehr als ein "paar tausend weitere Anlieger" haben. Was ist mit den neuen Quartieren Gehrensee bis Neues Zentrum Neu-Hohenschönhausen? Wäre hier nicht endlich eine U-Achse von der Landsberger nach Marzahn überfällig? Oder ist nur die Innenstadt von Belang? Die böse Frage muss sich die Politik von mir gefallen lassen, sind die Menschen dort weniger wichtig?

    Es ist ja nett wenn in der Friedrichstraße auf ein paar hundert Meter kein Auto fährt, und auf der anderen Seite der Stadt wie im Falle des Neubaus Landsberger Allee 341-343 ein deutliches hinzukommendes Auotaufkommen zu erwarten ist. Und nicht jeder wird sich vorschreiben lassen, er habe mit der jetzt schon zu Stoßzeiten übervollen Tram zu fahren. Hier braucht es ein Angebot, oder man schweigt generell zum Thema Verkehrspolitik, da nicht existent.

  • Lieber Markus, ob die oder jene Tram-Linie dies oder das noch verkraften, kann eine objektive Einschätzung sein, wenn man sich Jahrzehnte mit dem ÖPNV in Berlin beschäftigt hat. Ich wohne selbst in Lichtenberg.

  • Man muss wissen, dass dieses Gebäude auf dem Grund von ein paar alten, recht ungepflegten Schrebergärten entsteht. Der Bau wirkt wie eine natürlich Fortführung der Bebauung aus den 20er/30er Jahren, die ja in diesem Gebiet öfters zu sehen sind. Und wenn meine trüben Augen nicht täuschen, scheint es hier im EG auch zumindest bei einem Eingang einen Gewerbeanteil zu geben. Toll!

  • Auf "Entwicklungsstadt Berlin" wird von einem neuen Bauvorhaben an der Hauptstraße in Lichtenberg unweit der Rummelsburger Bucht berichtet. Auf dem Gelände, auf dem heute eine Aldi-Filiale steht, soll ein Bürokomplex mit 28.000 qm und bis zu 9 Stockwerken entstehen. Das Bauvorhaben wird von Kilian Immobilien zusammen mit Aldi entwickelt. Eine Aldi-Filiale soll später dann in das Erdgeschoss einziehen. Das ganze bekommt den trendigen Namen "New Work Office". Optisch finde ich den geplanten Neubau sehr ansprechend, erinnert stark an Nöfer ( z. B. Port One).

  • ^ Danke! Das BV wurde in die DAF-Karte aufgenommen.

    New Work Office

    Ergänzend hier der Link zur noch wenig ergiebigen Projektseite der Kilian Immobiliengruppe. Dort wird die geplante Fertigstellung des BV mit
    2025/2026 angegeben.


    Dies sind die beiden dort gezeigten Visus:


    new_work_visu01.jpg

    © Kilian Immobiliengruppe


    new_work_visu02.jpg

    © Kilian Immobiliengruppe

  • An der Wallensteinstraße fallen auf dem Bauerwartungsland die Schrebergärten.


    Mein Standort bei Aufnahme der Bilder: hier


    Richtung NW:


    w1qvf3b.jpg


    Richtung O:


    w2kbefx.jpg



    Diese Gärten fallen derzeit auch bis zur Kreuzung Neuer Feldweg

  • Das Kilian-Gebäude gefällt mir ausgesprochen gut, und gibt hoffentlich ne positive Blaupause ab, wie Supermarktüberbauung funktionieren kann (im Gegensatz zu dem Rewe-Desaster in der Revaler. Allmählich haben Hauptstraße / Köpenicker fast nen eigenen Strang verdient, da passieren ganz interessante Dinge.

  • In diesem riesigen Innenhof


    bildschirmfoto2023-02l0dsw.png

    (Copyright: Google Earth)


    wollte die HOWOGE drei achtgeschossigen Gebäude mit rund 180 1 bis 5-Zimmer-Wohnungen (Planung 2017 ursprünglich 237 Wohnungen), einer Kita für rund 60 Kinder sowie eine multifunktional bespielbare Fläche im Erdgeschoss (Nachbarschaftstreff) errichten. Die Gebäude sollen als Holzhybridbauten im energieeffizienten KfW 40-Standard errichtet werden.

    So sollten die Gebäude im Hof verteilt werden:

    csm_how-bartherstrabejndk6.png

    (Copyright: Zoomarchitekten)

    Allerdings gab es - wie meistens bei Nachverdichtungen - Proteste der Anwohner und der Bezirk verweigerte 2021 die Baugenehmigung. Dem Widerspruch der HOWOGE hat SPD-Bau und Stadtentwicklungssenator Geisel stattgegeben, was wiederum die Linke in Bezirk kritisiert. Zumindest 2 der 3 Baukörper dürfen jetzt errichtet werden. Von Zoomarchitekten stammt der Entwurf.

    So soll alles einmal aussehen:

    bildschirmfoto2023-02phc5i.png

    bildschirmfoto2023-02ngezs.png

    bildschirmfoto2023-0227fkn.png

    (Copyright: Zoomarchitekten)


    Eintrag DAF-Karte

  • Interessant, aber ich würde das gesamte Gebiet Stück für Stück komplett umbauen, auch den Bestand verändern. Gebäude 🏢 komplett neu anordnen, Grünflächen an die neue Struktur anpassen und so auch neue Flächen dazu gewinnen, die dringend benötigt werden. So können wir nämlich andere wichtige Freiflächen/Grünflächen und Parks erhalten.


    Also:

    Komplette Verdichtung als Ranbebauung

    Punkthochhäuser an die Randbebauung anpassen und die Innenhöfe "nutzbar" machen, auch vielleicht mit kleiner Nutzung für Cafés und Nahversorger, die aber ab einer gewissen Uhrzeit für Ruhe sorgen, denn auch so etwas braucht eine METROPOLE, zu viel Lärm macht krank und depressiv. Letzteres kann nicht im Interesse aller Sein, ich jedenfalls habe keine Lust mehr auf Freaks, jedenfalls nicht solche, die aggressiv sind.

  • ...so wünschenswert eine Randbebauung mit nutzbaren Innenhöfen im Prinzip wäre - heutzutage sprechen schon CO2-Footprint-Überlegungen gegen einen Abriss des Bestands - neben dem politischen Sturm, den das auslösen würden - und der fraglichen Wirtschaftlichkeit angesichts der erzielbaren Mieten vs Kosten. Auf absehbare Zeit wird man damit leben müssen, dass der Plattenbau-Bestand aus sozialistischer Zeit statt dessen "weitergebaut" wird.

  • Hier ist noch ein Bauprojekt, das ziemlich weit fortgeschritten ist.


    In der Eitelstraße 55-56 und 60-61 baut die HOWOGE insgesamt 59 Wohnungen in zwei Gebäuden.         Einträge DAF-Karte: Hier und hier


    Die 1-5-Zimmer-Wohnungen verfügen alle über eine Loggia, Balkon oder Terrasse. Die Hälfte sind WBS gefördert. Ebenfalls die Hälfte der Wohnungen verfügen über barrierefreie Zugänge. Die Fertigstellung erfolgt in Q2 2023. Der Entwurf ist von HemprichTophof


    Lage links ist das Gebäude 60-61 und rechts das Gebäude 55-56:


    bildschirmfoto2023-02lkfyq.png

    Visualisierungen:

    Hausnummer 60:

    200930_eit60_bildgrosx5fmb.jpg

    Hausnummer 56:

    200930_eit56_bildgrosfncyh.jpg

    Hinteransicht:01.3-hinteransicht-sck8dvw.jpg

    Vorderansicht:

    01.4-vorderansicht-sc67eei.jpgCopyright: HOWOGE/Hemprich Tophof Architekten

  • In der Hubertusstraße 16 stand heute morgen der Abrissbagger auf dem Grundstück. Hier ist die letzten 10 Jahre nichts passiert. Tippe auf Spekulation.

    Wohnquadrat plant hier 2- bis 4- Zimmer Eigentumswohnungen. Dazu muss zuerst das verfallen Haus geräumt werden.


    So könnte es aussehen:


    eigentumswohnung-lichtenberg-1.jpg


    Copyright: Wohnquadrat - Unverbindliche Illustration

  • Ganz schön viel Platz dazwischen. 😳

    Tja, 10 Jahre Wartezeit, weil Berlin es eben nicht auf die Reihe bekommen hat und Investoren, die anscheinend zu viel Zeit haben. Aber erfreulich, dass nach einem Jahrzehnt endlich etwas passiert. 🙏♥️

  • BV Kaisergärten

    Seltsam, dass ich über dieses - inzwischen fast fertige - Projekt hier nichts gefunden habe. Unweit des S-Bahnhofs Karlshorst - an der Wandlitzstraße

    entsteht zurzeit ein Wohnensemble mit 118 Wohnungen in sechs Häusern (es sind zwar 7 Häuser zu sehen, aber in der Beschreibung steht 6 ???) mit je 7 Geschossen (Ich zähle zwar nur 6 in der Beschreibung stehen 7 ???).


    Eintrag DAF-Karte


    Auf ©Google Earth ist es schon fast fertig zu sehen:


    bildschirmfoto2023-03hie3n.png


    Ursprünglich wurde das Ensemble von Ten Brinke geplant und laut Thomas Daily 2019 an Magna Real Estate weiter veräußert. Aus der Fertigstellung 2021 wurde nichts. Jetzt steht auf der Webseite 3/2023.


    So soll es aussehen:

    bildschirmfoto2023-03vxdq0.png


    bildschirmfoto2023-03djixa.png


    kaisergaerten2-1280pxp1i7x.jpg

    © baerlinhousing/Magna Real Eastate/Ten Brinke

    Einmal editiert, zuletzt von KaBa1 ()

  • BV Wohnen in der Welsestraße

    In der Welsestraße 1-3 entstehen auf einem knapp 6.000 qm großen Grundstück eine Wohnanlage mit 110 Wohneinheiten und einer Kita mit 160 Plätzen.

    Siehe auch DAF-Karte.


    Wie auf ©Google Earth zu sehen ist, ist der Bau schon recht weit fortgeschritten:


    bildschirmfoto2023-03qlc3l.png


    Auf der Seite von Ten Brinke steht, dass der Innenausbau erfolgreich voranschreitet und man zurzeit mit Maler- und Fliesenarbeiten zugange ist.


    So soll alles einmal aussehen:


    welse_visusmallhtenb.png

    ©Ten Brinke


    Und das ist der Stand in der KW 5:


    welse-23-1.1small-ebbiof4p.jpg

    ©Ten Brinke


    Ten-Brinke Zitat aus urheberrechtlichen Gründen umformuliert.