Wohnen am Humboldthafen [in Bau]

  • Ein paar Bäume hätten dem Uferbereich gut getan und würden die Aufenthaltsqualität erhöhen. Es wundert mich etwas, dass in Berlin viel von Klimaresilienz geredet wird, in Mitte aber alle neu angelegten öffentlichen Plätze weitgehend versiegelt werden (Europaplatz, Washingtonplatz, Schlossplatz). Für mich passt das irgendwie nicht zusammen.


    Wann wird denn mit der Bebauung des Grundstücks auf der linken Seite begonnen? Gibt es hierfür schon Pläne?


    Die folgenden Beiträge zum absolut wichtigen Thema Klimawandel und dessen Folgen wurden in diesen neuen Thread verschoben.

  • Im (etwas polemischen) Aritkel der BZ über die Zukunft der Riekhallen am Hamburger Bahnhof steht, dass der Senat der CA Immo unter anderem ein Grundstück am Humboldthafen zum Tausch angeboten hat. Im Grunde genommen kann es sich ja entweder nur um das letzte Grundstück am Nordufer oder um das Grundstück am Washingtonplatz handeln. Letzteres glaube ich allerdings nicht, weil es deutlich größer sein dürfte und zudem noch jahrelang wegen der S21 blockiert ist. Außerdem plante Wowereit einst auf dem Nordgrundstück eine Kultureinrichtung, was nahelegt, dass das Grundstück derzeit in Landeseigentum ist. Ich fände es schön, wenn es schnell bebaut würde, habe allerdings etwas Angst davor, wie es aussieht, wenn ein opitsch anderes Gebäude neben den zwei gleichaussehenden in einer Dreierreihe aufgestellt wird.


    https://www.berliner-zeitung.d…muessen-bleiben-li.260157

  • gibt es bebauungspläne für das kleine freie grundstück an der invalidenstrasse? auf der instagramseite von Schulz und Schulz gibt es dazu einige visualisierungen. überraschend (zumindest für mich) ist auch, dass darauf ein kleiner riegel zwischen hbf / hochhaus und dem humboldthafen zu sehen ist



    screenshot_20231130_0jscri.jpg

    copyright by Schulz und Schulz



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    copyright by Schulz und Schulz



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    copyright by Schulz und Schulz

  • ^ Danke. Leider kann ich nichts zu den aktuellen Planungen finden. Die Visus von Schulz und Schulz zeigen nach meinem Verständnis „nur“ einen Wettberwerbsentwurf (competition entry 2023), aber das lässt natürlich hoffen.


    Zumindest die gerundete schmale Front nach Westen (zweites Bild) gefälllt mir recht gut und die westliche Fassung des Hafenbeckens durch ein weiteres Gebäude mit Kolonnadengang am Friedrich-List-Ufer täte dem unfertigen Areal sehr gut.

  • Ich find's insgesamt eher piefig und verschwenderisch, obwohl der Arcadengang gelungen ist. Da wünsche ich mir doch etwas mehr Hochbau/Verdichtung statt lockere Bebauung, die man sich wahrlich einfach nicht mehr leisten kann.

  • ^ tolles Projekt aber irgendwie auch kein leichtes Bau. Den genau neben an entsteht der BHF der S Bahn Linie 15. Vor 2028 könnte man glaub nicht anfangen mit den Bau da wie gesagt die DB da bauen tut zurzeit. Vorallem das Hochhaus was man auf den 1 Bild sieht könnte es kritisch Werden mit den Tiefbau da genau da der Zukünftige BHF stehen soll. Mal abwarten ob es kommt.

  • Einen Abschluss in Form dieses Eckgebäudes kann ich nur befürworten und täte der Ecke gut.
    Ich habe mal in dem Instagram Account von Mittes Bezirksstadtrat Ephraim Gothe gestöbert, da ich mich erinnern konnte dass er bezüglich Humboldthafen mal etwas gepostet hatte.

    Der besagte Post stammt aus April 2021 und beinhaltet ein Aussage über den Bebauungsplan über ein 6-geschossiges Gebäude mit kultureller Nutzung. Zudem möchte er sich für ein Fahrradparkhaus auf 2 Etagen einsetzen.


    (Ergänzung: nach der mittlerweile gelöschten und peinlichen Unterstellung von Minimalist sei gesagt, dass die Erwähnung des Bezirksstadtrat rein informativ und völlig wertfrei/neutral hinsichtlich des Bebauungsplan und Nutzung sein sollte und sich jeglicher "politischer Einflussnahme" entbehrt. Traurig sowas dazu sagen zu müssen...)

    Eine weitere Bebauung wie auf den Visualisierungen in Form des Riegels halte ich persönlich für falsch und wirkt ziemlich abweisend. Einen freien Übergang von Europaplatz zum Humboldthafen empfinde ich dagegen passender, insbesondere wenn irgendwann mal das Hochhaus an vorgesehener Stelle steht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Fips_65 ()

  • 5 Etagen in absoluter Bestlage sind ein Witz! Und hier möchte ich Forumsmitglied Minimalist durchaus recht geben, die abgerundete Ecke mag ja als kleine Abwechslung durchgehen, aber inzwischen wird sie mir auch zu inflationär verwendet, und sieht hier in diesem Ambiente von Vierkantbolzen eher unpassend aus. Die Idee mit der durchlässigen Arkadenbebauung ist wohl das Überbleibsel aus einer der allerersten Planungen für den Humboldthafen, er sollte ja mal fast völlig von durchlässigen Arkaden eingefasst werden Ende der 90er war das glaube ich. Das war nicht so schlecht gedacht aber jetzt eh nicht mehr umsetzbar.

  • Zur Bauhöhe habe ich keine besonders starke Meinung.


    Die (räumliche) Dichte gefällt mir gut!


    Das runde Eckhaus ist – bekanntes Stilmittel hin oder her – ein sehr nettes Extra.


    Positiv hervorheben möchte ich auch den unvorhergesehenen Riegel vor dem Hochhaus. Der seltsam verloren wirkende Freiraum vor dem Hochpunkt hatte mich in den abstrakten Grafiken, die man bisher sah, immer etwas gestört.

  • Einen Abschluss in Form dieses Eckgebäudes kann ich nur befürworten und täte der Ecke gut.

    (...)

    Eine weitere Bebauung wie auf den Visualisierungen in Form des Riegels halte ich persönlich für falsch und wirkt ziemlich abweisend. Einen freien Übergang von Europaplatz zum Humboldthafen empfinde ich dagegen passender, insbesondere wenn irgendwann mal das Hochhaus an vorgesehener Stelle steht.

    die ecksituation gefällt mir ebenfalls sehr gut.

    ähnlich wie das gebäude in der schönhauser allee 136/137.


    auch deine einschätzung zum riegel teile ich zu 100% - so schön dieser auf der ersten visu auch wirkt, speziell der kolonnadengang.

    diese 22m sollte man lieber gleichmäßig auf das geplante hochhaus und dem eckgebäude verteilen. dadurch würde das direkte hbf-umfeld deutlich urbaner wirken und es bleibt der freie blick am hochhaus vorbei auf den humboldthafen.

    für den gesamteindruck empfinde ich es viel wichtiger, dass der kleine riegel auf der ostseite des hafens endlich entsteht

  • Zur Bauhöhe habe ich keine besonders starke Meinung.


    Positiv hervorheben möchte ich auch den unvorhergesehenen Riegel vor dem Hochhaus.

    Bonteburg  Camondo  Minimalist  mr_ilaischa

    Hallo. Ich war bisher stiller Mitleser und möchte mich nun zu Wort melden, weil ich beim Lesen eurer Beiträge schockiert war. Ihr alle schreibt von einem „unvorhergesehenen“ Riegel. Dazu sei gesagt: Wie kommt ihr darauf? Der Riegel zwischen Hochhaus und Humboldthafen und auch der Kollonadengang ist KEINE Neuigkeit, und auch KEINE Idee der Architekten, sondern die Idee von Stadtplanern in den 90er Jahren gewesen. Ihr kennt doch alle den Masterplan um den Hauptbahnhof aus den 90ern, oder nicht? Der wurde doch hier im Forum vor einiger Zeit gepostet. Jedenfalls ist seit Jahrzehnten bekannt, festgeschrieben und veröffentlicht, dass dort und an der Ecke daneben kleine (in Traufhöhe) Bauten kommen müssen, die den Humboldthafen einrahmen. Kein Hochhaus. Da ist die aktuelle Entwicklung im Grunde egal und die Ideen der Architekten sind auch nachrangig, weil die Stadtplanung aus den 90ern kaum Gestaltungsspielraum lässt - zum Glück. Denn so ist gewährleistet, dass der stimmige Masterplan Schritt für Schritt umgesetzt wird. Und endlich wird der Humboldthafen eingerahmt, so wie es seit Jahrzehnten geplant und somit vorherzusehen ist.

    Die seit Jahrzehnten vorgegebenen Baumassen auf diesen Grundstücken sind auch über die Jahre immer wieder in unterschiedlichsten Publikationen wieder und wieder gezeigt worden. Merkwürdig, dass euch das entgangen zu sein scheint, obwohl wir hier in einem Architekturforum sind.

    Damit ihr in Zukunft nicht mehr überrascht seid, was Baumassen, Bauhöhen und Standorte angeht und damit ihr in Zukunft nicht mehr Architekten die Credits gebt, die eigentlich der Stadtplanung aus den 1990ern gebühren empfehle ich euch den Konsum folgender Inhalte:

    https://www.lehrter-strasse-be…hafen_neu_Lieg-brosch.pdf

    https://images.app.goo.gl/xuxcNuPrjV5V8v6LA

    https://images.app.goo.gl/8dHCTcGvUE8gjeAF9

  • ^... wie ich bereits geschrieben habe, handelt es sich bei dem Block wohl um ein Überbleibsel der 90er Planung. Vielleicht ist noch anzumerken dass inzwischen 30 Jahre ins Land gegangen sind. Wenn man jetzt nach 30 Jahren noch nicht in der Lage ist den Plan zu vollenden.... dann vielleicht ihn bezüglich Urbanität zu ändern, denn da hat sich ja wohl Einiges getan die letzte 30 Jahre. Soviel zu Ihrem etwas kecken Post wie ich finde, so als Einsteiger.

    Die Änderungen die bis jetzt erfolgt sind, sind nicht gerade zum Besten erfolgt. Wegfall der durchlässigen Arkaden bei allen umgebenden Gebäuden bis auf den besagten nicht gebauten Riegel. und die Einheitshöhe von 5 Etagen läßt das Ganze sehr einschläfernd wirken. Das war vielleicht vor 30 Jahren (Stimman-Plan etc.) der Weisheit letzter Schluß, heute ist das allerdings sehr gestrig.

  • herzlich willkommen im DAF @Hulloder ✌🏼


    von einem unvorhergesehenen riegel habe ich nie etwas geschrieben, daher musst du nicht schockiert sein :)


    es mag zwar planungen geben die schon über 30jahre alt sind, aber diese können ja auch geändert werden (siehe masterplan alexanderplatz). unabhängig davon habe ich hier nur meine persönliche einschätzung zu diesen visualisierungen gepostet. und ich persönlich halte halt nichts vom westlichen riegel. mir gefällt die nördliche und die geplante östliche einfassung sehr, jedoch würde ich einen offenen übergang im westen bevorzugen.

    aber wie gesagt --> meine persönliche meinung! unabhängig von iwelchen planungen, die zu zeiten meiner geburt entstanden sind

  • mr_ilaischa danke ☺️

    Achso, dein Satz vorhin „überraschend (zumindest für mich) ist auch, dass darauf ein kleiner riegel zwischen hbf / hochhaus und dem humboldthafen zu sehen ist“ klang so, als wenn du von der Planung des kleinen Riegels überrascht gewesen wärest.

    Ich finde das Gesamtkonzept eines um den Humboldthafen herum laufenden Kollonadenganges total reizvoll, auch wenn dieser nur selten so warm und schön wirken dürfte, wie ältere Kollonaden in südlicheren Städten.

    Camondo Ja, das, was Gestaltungsspielraum war, haben die Architekten in den letzten 30 Jahren nicht gut genutzt. Ich sage nur HumboldtHafenEins. Da ist das, was die Architekten an Spielraum hatten, nicht dazu benutzt worden, jene heimelige, mediterrane und einladenden Kollonaden-Atmosphäre herzustellen, die man mit dem Bebauungsplan erzielen wollte. Ich fürchte, dass auch die anderen Neubauten dieses Ziel verfehlen werden.

    Und zum Thema Jahrzehnte-alter-Plan und Entwicklung: das ist leider ein grundlegendes Problem, ob in Berlin, Nürnberg oder Hamburg: überall gibt es Pläne, die seit Jahrzehnten existieren, und erst Jahrzehnte später umgesetzt werden, obwohl sich in der Zwischenzeit Stellplatzschlüssel, Radweg-Vorgaben und sonstige Dinge verändern. So kommt es, dass überall in unserem Land Baumaßnahmen stattfinden, die auf uralten Plänen basieren. So ist unsere Stadtplanung nun mal. Leider. Mein Stadtplanungsprofessor damals war selbst Planer bei der Stadt gewesen und hat in unseren Vorlesungen zahlreiche aktuelle Projekte vorgestellt, an denen er als Stadtplaner beteiligt war. Ich fragte ihn nach einer Vorlesung, wieso er ein Areal mit solch engen Fahrradwegen und so wenigen Bäumen geplant hat, obwohl die Stadt seit Jahren selbst verkündet, breitere Fahrradwege und mehr Bäume zu schaffen. Seine Antwort darauf war so logisch wie bitter: die Pläne, an denen er mitgewirkt hat, wurden vor über 20 Jahren erschaffen und werden erst Jahrzehnte später umgesetzt. Er sagte, dass er sich heute über seine eigenen Pläne ärgert und dass er sie heute anders entworfen hätte als damals, und dass sie nicht mehr zeitgemäß sind, aber dass sie trotzdem verwirklicht werden. Da sind den Beteiligten wohl die Hände gebunden. Städtebau kann so verdammt träge sein, dass man, wenn man beispielsweise im Alter von 30 Jahren etwas plant, häufig erst im Alter von 50 Jahren sieht, was draus wird. Ich kenne kaum einen Beruf, in dem man erst 20 Jahre nach seiner Arbeit sein Resultat sieht. Und ich kenne kaum einen kreativen Beruf, in dem man mit 50 seine Arbeit noch exakt so machen würde, wie man ihn mit 30 ausgeübt hat.

    Inwiefern man die Stadtplanung am Humboldthafen noch jetzt ändern kann weiß ich nicht. Allerdings fürchte ich, dass wenn man sie jetzt nochmal ändern würde, wieder Jahrzehnte ins Land gehen würden, bis sie umgesetzt wird. Daher lieber jetzt den Plan aus den 90ern mehr schlecht als recht umsetzen und hoffen, dass die heutigen Architekten die Kollonaden-Idee verstehen und wollen, als einen neuen Plan entwerfen und dann wieder Jahre warten, bis gebaut wird. Erstmal den einen Plan zu Ende bringen, es fehlen ja nur noch 4-5 Gebäude in Humboldthafen-Nähe.😊

  • Danke @Hulloder und willkommen. ^.^


    Tatsächlich war es bei mir so, dass ich mich an einen Riegel nicht erinnern konnte. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich nie intensiv in den Humboldt-Hafen eingestiegen bin. "Unvorhergesehen" kam von mir, sozusagen das Weiterspinnen von mr_ilaischa 's Formulierung.

  • Bonteburg danke auch dir 😊

    Ja, die Formulierung „unvorhergesehen“ kam von dir und die anderen äußerten sinngemäß das selbe, nur mit anderen Worten.

    Von etwas überrascht zu sein wie mr_ilaischa ist ja im Grunde das selbe wie etwas nicht vorhergesehen zu haben wie du.

    Wie auch immer, jetzt dürfte der alte Plan wieder präsent sein, sodass wir alle wissen, dass nicht die Architekten für die Baukörper bzw. Kubatur verantwortlich sind und somit nichts dafür können, weder im positiven noch im negativen, und die aktuellen Verantwortlichen lediglich die alten Planungen umsetzen. Wofür Schulz und Schulz jedoch etwas kann ist die Fassadengestaltung und die Visualisierung. Ich für meinen Teil halte die Wirkung der Visualisierung für relativ realistisch und die Fassade ist in meinen Augen ok. Aber definitiv neutral sowie trist und kühl - wie die ganze Europacity. Geschmackssache.

  • Auch wenn der Riegel vom Hafen aus gesehen schlüssig wirkt, halte ich die räumliche Wahrnehmung vom Bahnhofsvorplatz aus für deutlich wichtiger. Schließlich laufen dort die allermeisten Menschen entlang - darunter Touristen, die den ersten Eindruck von Berlin erhalten. Den (funktionell bedingt) zugepflasterten Platz mit grauen Gebäuden zu umringen halte ich nicht für sinnvoll. Ein Durchblick zum Wasser ist hingegen eine willkommene Abwechslung.


    Am interessantesten fände ich weder einen Gebäuderiegel, noch eine Freitreppe, sondern einen Kolonnadengang auf dem Niveau der Hafenpromenade mit Cafes und Geschäften, der obendrauf auf Höhe des Bahnhofsplatzes begehbar ist und somit eine Art Aussichtsterrasse bildet. Auch eine doppelstöckige Kolonnade wäre interessant. Unten mit Geschäften und oben durchlässig - ähnlich wie Pergolen - um einen Ruhe- und Rastbereich mit halbüberdeckten Sitzgelegenheiten in der hektischen Gegend herzustellen.


    Übrigens irritiert mich irgendwie die Position des Hochhauses. Warum hat man den so zur Straße quergestellt, wodurch unangenehme Resträume entstehen, die in Anbetracht der Lage am Ende zu stillen...äh stinkenden Örtchen umfunktioniert werden? Liegt das am Tunnel der S21? Auch ein Sockelbau mit geringeren statischen Herausforderungen würde zur Straße hin die Situation erheblich verbessern.

  • Da bin ich genau anderer Meinung – ich empfand gerade den Durchblick zum Humboldthafen vom Bahnhof immer als zu unstrukturiert und irgendwie zu wenig dicht oder "zu plötzlich" für diese Ecke. Daher begrüße ich genau so eine kommende Bebauung – weiter bereichert durch den Hochpunkt – dort sehr, hinter der sich dann, (wenn sie architektonisch dazu einlädt) der Hafen entdecken wird lassen.