Wie dem TOP Ö3 Städtebaulicher Wettbewerk Maximilianstraße / Eckdatenbeschluss in der nächsten Sitzung des Stadtplanungsausschusses am 3.4. zu entnehmen ist, soll auf dem ehemaligen VAG-Areal an der Maximilianstraße eine Wohnbebauung entstehen. Die Stadt will zusammen mit der wbg zu einem städtebaulichen Wettbewerb mit hochbaulichem Ideenteil acht Büros mit Teams aus Architektur, Städtebau und Landschaftsplanung einladen. Ziel sei es, die optimale Lösung in Bezug auf städtebauliche und freiraumplanerische Qualität, Gestaltung, Nachhaltigkeit, Funktionalität und Wirtschaftlichkeit zu finden, wobei eine hohe Aufmerksamkeit auf die Planung eines öffentlichen Frei- und Grünraums gelegt werden solle. Zudem solle eine Nutzungsmischung im Sinne der europäischen Stadt mit dem städtebaulich kleinteiligen „Haus auf der Parzelle“ Berücksichtigung finden. Es wird zudem darauf hingewiesen, dass sich ein erhaltenswerter Baumbestand auf dem Areal befinde sowie die beiden auf dem Areal bestehenden Gebäude zu transformieren seien. Der denkmalgeschützte "U-Bahnabgang" an der Maxi soll ebenso erhalten werden.
Nbger Westen: Himpfelshof, Kleinweidemühle, Eberhardshof, Muggenhof, Schniegling
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Ich hätte einen Abriss des städtebaulich mehr als problematischen U-Bahn Abgangs befürwortet. Die beiden anderen Gebäude reihen sich ebenso eher am unteren Ende der Skala ein, so Richtung West-Platte, irgendwo schnell hingestellt. Da bin ich mal gespannt ob es gelingt das alles im Sinne der "europäischen, kleinteiligen Stadt" zu transformieren!
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Ich hatte auch gehofft, dass der brutal(istisch) hässliche U-Bahn-Eingang damit Geschichte sein wird. Schade. Eigentlich könnte man den ganzen VAG Block abreißen und neu orientieren. Am Ende wird es vermutlich wieder ein wbg Standard-Bau entweder im monotonen grau / weiß oder schrillen Farben ohne jegliche Architekturhighlights. Ich hoffe, dass ich falsch liege.
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Schuhmannstraße 11
Weil wir das Thema erst vorgestern hier hatten, "muss eine gedämmte Fassade immer hässlich sein?" Experten antworten ja darauf regelmäßig, dass es da auch einen Katalog an Gestaltungsmöglichkeiten gibt, Gesimse, Ornamente, Verdachungen usw., die für die Montage auf Dämmstoffen angeboten werden und so das Erscheinungsbild des Hauses wiederherstellen helfen. Sicher, es schaut trotzdem immer etwas unbeholfen und klobig aus, aber besser als nichts. Wenn schon "Fortschritt", dann soll er doch auch so schön wie möglich sein. In der Praxis wird das aus Kostengründen eigentlich immer eingespart, denn das Entfernen der Originalstruktur und die Dämmung an sich mit all ihren Nebenarbeiten ist schon teuer genug. Deshalb würde ich sagen enden bis zu 95% dieser Projekte in einer strukturlosen Pappkartonoptik. In der Schuhmannstraße 11 interessanterweise haben sich die Eigentümer redlich bemüht, dem Gebäude hinterher ein möglichst ähnliches Aussehen zurück zu geben:

Vorzustand von 2013, hier nur links im Bild angerissen, weil ich Primat natürlich wieder nur das tollste in der Straße fotografiert habe. Die Hausnummer 11 war mir nicht interessant genug. Aus heutiger Sicht bedauerlich:

Streetview zeigt die Vorher-Fassade auch noch. Auch hier wurden gleichzeitig die Fenster erneuert und in die Dämmebene nach vorne gesetzt, hier sogar hochwertiger als Vorher, da die Segmentbögen mit einbezogen wurden. Damit ist der Kühlschranklook deutlich abgemildert. Sogar die Sockelbänke unter den Fenstern hat man nachgeahmt. Auch die Dachgauben wurden einem historischen Erscheinungsbild angenähert. Wirklich lobenswert! Leider ist aber der Fassadenputz der übliche Reibeputz, den man immer auf Dämmungen findet. Historisch war der strukturierter um Erdgeschoss lebendiger und gröber gekörnt als darüber. Das bekommt man heute nach meiner Beobachtung nirgendwo auf Dämmungen mehr hin. Und wenn doch, dann ist es so überzeugend dass ich es als solchen nicht mehr identifizieren kann.
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Studentenwohnheim Maximilianstraße "MAXI"
Der Neubau des Studierendenwerkes Nürnberg-Erlangen an der Maximilianstraße 54 ist fertig. Mag sich jeder sein eigenes Urteil dazu bilden:



Meins ist der Neubau nicht wirklich. Aus der Ferne, stadtbildwirksam gesehen ist es nur ein öder grauer Klotz ohne jegliches Profil und Textur. Aus der Nähe ist er leider immer noch grau, wuchtig und monoton. Komplett mit einer Blech-Vorhangfassade versehen kann man natürlich anerkennen, dass man die gestalterischen Möglichkeiten der Blechherstellung mal genutzt hat, und hier auf eine Gebäudehälfte ein Wandbild umgesetzt hat, das einen Wald darstellt. Diese Art der Gestaltung kennt man jetzt aus den Nürnberger U-Bahnhöfen neueren Baujahres. An sich nicht schlecht, aber das Gesamtbild des Gebäudes ist mir doch zu wenig lebensbejahend, viel zu düster und abweisend.
Exkurs: Wenn ich bedenke dass Architekturkenner z.B. die Südkaserne in der Frankenstraße als abweisende Architektur beschreiben, einen Militärbau, der ganz offensichtlich diverse Anleihen an historische Palastarchitektur nimmt, ja was wäre denn das politisch wertneutrale Urteil zu dem grauen Klotz hier?
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Ja, das typische Klötzchenstapeln, immerhin hier nicht in Siff Styropor, sondern mit einigermaßen wertiger Verkleidung. Dennoch mit vielen architektonischen Unzulänglichkeiten: die zerklüftete Erdgeschosszone ist ja inzwischen leider fast schon als Standard akzeptiert, komisch sind diese abstehenden Panele neben den Fenstern, die hätte man wenigsten etwas variieren können. Erinnern mich etwas an dieses Gebäude.
Wiederum Standard ist, dass der Bau die Ecksituation gar nicht ausnutzt. Ok, ich verstehe dass man der Kirche nebenan keine Konkurrenz machen möchte, aber auch ohne Ecktürmchen hätte man da schon etwas mehr machen können, etwa durch eine konkave Fassadengestaltung, Staffelung,... es hätte sicher Möglichkeiten gegeben.
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Ein bisschen was aus dem Nürnberger Westen:
Maximilianstraße
Der Autoverkäufer an der Adam-Klein-Straße Ecke Maximilianstraße ist nun geräumt, es steht nur noch ein kleines Verkaufskiosk dort (Achtung, Denkmalschutz?). Die beiden Brandwände der großen Nachbarhäuser rufen allerdings sehr laut nach einer Neubebauung. Gabs es da hier nicht bereits Entwürfe zu sehen?

U-Bahnhof Muggenhof
Außerdem ist der U-Bahnhof Muggenhof als Hochbahnhof fertig saniert. Wirkt irgendwie als sei das eine Denkmalsanierung, denn die großen Glasbausteine wurden erneuert und nicht durch schnödes Fensterglas oder - noch schlimmer - irgendwelche vandalismussicheren Lochbleche ersetzt. Nein, so ist es dann doch am Besten:

Alte Schulhäuser an der Kläranlage
Die wollte ich schon immer mal wieder aufsuchen, denn sie sind wirklich schmuck geworden. Dieses Schulhauspaar aus früher Gründerzeit standen ja bereits zur Abrissdiskussion, aber der Denkmalschutz hat es verhindert. Und so stehen die beiden Schmuckstücke heute wieder frisch hergerichtet da:

Das Vordere soll, soweit ich das mitbekommen habe ein Stadtteil- oder Jugendtreff werden. Aktuell steht es noch leer, soweit ich das erkennen konnte:

Das hintere wurde dem Kläranlagenbetrieb zugeschlagen, ist entsprechend abgezäunt und wird auch bereits genutzt.

Was ich ein durchaus reizvoll finde ist, dass sich die beiden Gebäude durchaus als Geschwister präsentieren, aber offenbar hat man es dennoch unternommen, sie im Detail unterschiedlich zu machen. Keine Ahnung ob das historisch auch schon so war, aber außer der Größe/Kubatur und das Klinkermauerwerk mit Sandsteinelementen haben sie nichts gemeinsam. Die Fenster sind in der Farbe und Profil unterschiedlich, die historischen Jalousieverkleidungen sind verschieden und ebenso die Dacheindeckung ist nicht gleich. Muss man schon zwei mal hinschauen. SUN, der Kläranlagenbetreiber informiert noch am Grundstückszaun über das Projekt, dessen Ende wohl termingerecht erreicht wurde.

Übrigens, Projekte gibt es da wohl immer wieder, demnächst soll dort auf dem Areal die wohl größte Wärmepumpe der Stadt installiert werden, sie soll dem geklärten Wasser Wärme entziehen, so Energie liefern und gleichzeitig das Abwasser kühlen und so die Pegnitz ökologisch entlasten. Mal sehen ob man diese "größte Wärmepumpe Nürnbergs" auch vom Grundstückszaun aus wird sehen können.
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Pestalozzistraße 9
In Eberhardshof ist schon vor geraumer Zeit ein kleines Fabrikgebäude umgebaut worden zu Wohnungen. Leider haben es die Planer nicht geschafft, oder auch gewollt das Gebäude als stylisches Loft zu entwickeln, sondern haben die Standardschablone einer Billigsanierung drüber gezogen: Fenster wurden verkleinert oder ganz zugemauert, der Industrielook ist weg, WDVS dran, eine Aufstockung die wiederum fremd aussieht. Den Vorzustand habe ich damals etwas vielseitiger festgehalten, weil das Haus natürlich enormes Potenzial ausgestrahlt hatte:


jetzt:

Sehr schade, denn es fehlte eigentlich nur Geschmack um es besser zu machen.
Neubau Fahrradstraße 10
Einen Steinwurf davon entfernt in der Fahrradstraße 10 soll eine Baulücke geschlossen werden. Zuvor stand dort der Flachbau eines KfZ-Betriebs (streetview).

Geplant ist ein eher durchschnittlicher Lückenfüller ohne gestalterischen Esprit.

Visualisierung der Straßenfassade zum öffentlichen Raum:

Visu: Stattwerkstatt.de
Allerdings ist dieser Straßenabschnitt eh nicht der schönste, deshalb passt der Bau da schon irgendwie hin.
Sehr schade eigentlich, denn Eberhardshof hat insgesamt durchaus einiges zu bieten, dort sind zahlreiche, wirklich gut erhaltene und unverbastelte Gründerzeit-Straßenzüge. Die Fürther Straße ist auch nicht mehr so abartig laut und stinkend wie sie mal war, und die Pegnitzwiesen sind direkt dahinter. Das könnte eigentlich ein sehr beliebtes Wohnviertel werden. Gentrifizierung, wo bleibst du?