Humboldt-Forum / Stadtschloss - Der Bauthread

  • Dropdeaded209 ist mir zuvorgekommen, dafür hatte ich etwas besseres Licht ;)


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    Der Eindruck des offenen Platzes heute bei Sonnenlicht war feierlich und großartig, alle Gesichter heiter. Der Platz ist viel unebener und beeindruckender, als man das von den Webcams auch nur erahnen kann, Berlin hat einen neuen Begegnungsort.


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    Da steht übrigens der neue Schlossherr, Dorgerloh.


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    Nordseite:


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    Neue Veduten Richtung Altes Museum und Dom:


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    Dass hier nun ein Schloss steht, das den gesamten Museumsinsel- und Dombereich abschließt und ihm eine Fassung gibt, wird erst jetzt, mit seiner Teileröffnung und Zugänglichkeit, wirklich spürbar. Der Gewinn für Berlin ist kaum zu ermessen.


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    Aller Bilder von heute & von mir.

  • Sehr schöner Fund!


    Damit kann man sich mindestens 20 Minuten lehrreich die Zeit vertreiben und es fühlt sich tatsächlich so an, als sei man dagewesen.

  • Danke an Dropdeaded209 und ElleDeBe für die tollen Bilder! Es sind ja erstaunlich wenige Menschen zu sehen - der Lockdown scheint beachtet zu werden. 🙂


    Der Abbau der Bauzäune und die Freigabe der Außenflächen ist von der Wirkung her schon ein Meilenstein. Endlich! Freue mich schon darauf, es selbst zu begutachten. 👍

  • Auch ich möchte mich für die Aufnahmen bedanken. Es ist wirklich beeindruckend, was hier in all den Jahren entstanden ist und (im wahrsten Sinne des Wortes) Schritt für Schritt erlebbar wird.

    ElleDeBe schreibt, dass mit Fertigstellung des Humboldtforums nun der gesamten Museumsinsel eine Fassung und ein Abschluss gegeben wird, was in der Tat der Fall ist. Gleichzeitig freue ich mich aber auch darüber, dass mit der Freigabe der öffentlichen Freiflächen um das Forum herum endlich die Durchgängigkeit der gesamten Insel wieder ermöglicht wird und die gefühlte Abschottung der Fischerinsel von der Museumsinsel ein Ende findet.

  • ^ Ganz richtig! Und es ist absehbar, dass das (bald auch physisch) eröffnete Humboldt Forum auf seinen gesamten südlichen Bereich mächtig einwirken und belebend wirken wird. Ich wundere mich nur ein wenig, dass man von Planungen für die Bebauung an der Breiten Straße so wenig hört und die Entwicklung dieses Bereiches nicht intensiver betrieben wird.

  • Bei aller verständlichen Begeisterung, viel Neues hab ich jetzt nicht erkennen können.

    Das einzige was ich nicht kannte, war der Skulpturensaal. Der Schlüterhof sieht jetzt vielleicht fertiger aus als vor zwei Jahren bei der letzten öffentlichen Begehung, das gleiche gilt für Durchgang und die Eingangshalle. Und die Entwicklung des Umfeldes haben wir ja in Superzeitlupe die letzten zwei oder drei Jahre begleiten können. Klar es ergeben sich neue Perspektiven usw., aber alles bekannt.


    Alles was auch gegenwärtig über das Humboldtforum gezeigt wird, konzentriert sich schon sehr auf den Ort, alte Kellergewölbe die man ausgebuddelt hat, die Geschichte des Baus, das ehemalige Schloß, klar den Palast der Republik, ne Wahlurne und Skulpturen von Kurfürsten und Königen, naja.

    Das konterkariert schon ein wenig das angeblichen Konzept hier eine Begegnungsstätte der und den Austausch mit den Weltkulturen zu schaffen und den Anspruch zu erheben, wichtigstes Kulturprojekt Deutschlands zu sein. Mir kommt es eher wie eine abschließende Baustellenbesichtigung vor mit ein paar Ankündigungen was man so machen will.


    Ich weiß auch, dass man im Augenblick nichts zum vorzeigen hat, und in Ermangelung dessen, und weil gegenwärtig eh fast nur Berliner die Eröffnung verfolgen, diese sich für den Bau und ganz bestimmt die Infotafeln vom PDR interessieren.


    Ich find's schon ziemlich piefig und doch recht viel heiße Luft, da ist auch kein wow Effekt dabei. Ich finde in den gezeigten Flächen auch nichts was an das Konzept heranführt, sondern vornehmlich, was sich mit dem Ort auseinandersetzt. Von einem 'Weltmuseum' spürt man gegenwärtig wenig. Ohne dass das jetzt unbedingt vergleichbar wäre, aber verglichen mit dem Centre Pompidou kommt es inhaltlich eher rüber wie ein Heimatmuseum, die Fragen der Menschheit und der Anspruch hier eine Plattform zu bieten, bleiben - hoffentlich nur vorerst - außen vor.

  • Aufgrund der schönen und für mich überraschenden Bildeindrücke (wusste vorher gar nicht, dass die Außenflächen nun so "plötzlich" zugänglich geworden sind) haben wir uns zu einem spontanen Abendspaziergang ums Hufo entschlossen. Alles sehr schick und immer noch kann ich es kaum glauben, dass die ganzen Bauzäune und das Baustellenzeugs drumrum jetzt größtenteils weg sind. :)


    Sehr schön ist, dass man auch einen provisorischen Gehbereich vor der Westseite geschaffen hat zwischen Fassade/Portal und der Wippenbaustelle. So kann man wirklich das gesamte Gebäude ohne Umwege umrunden.


    Die Beleuchtung ist, sagen wir mal, dezent, schlicht und wirkt fast etwas schummerig - sie hätte tatsächlich etwas heller sein können und evtl. geschickter bei der Ausleuchtung der plastischen Details, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Die meisten Gebäude in der Nachbarschaft, egal ob historisch oder modern, sind eher noch schummeriger beleuchtet.


    Die Stellafassade, nach wie vor nicht so meins, wirkt auf mich noch weniger gelungen, wenn man ganz nah ran geht (was ja nun möglich ist). Irgendwie ein klobiger Bauklotzstapel. Absolut keine Katastrophe, aber so richtig anfreunden kann ich mich weiterhin nicht mit ihr. Aber ich akzeptiere gern, dass sie vielen gefällt und die Beleuchtung der Rampen und Brüstungen davor sieht dafür recht ansprechend aus.


    Auch ich möchte einige Fotos zeigen (nach Dropdeaded209 und ElleDebe jetzt eine dritte Lichtstimmung). 8)


    Zunächst die Lustgartenseite:


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    Die Westseite:


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    Auf einem der Neubauten am Schinkelplatz sind die "Flakscheinwerfer" installiert, die die Westfassade anstrahlen:


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    Blick über die Wippenbaustelle Richtung Zeughaus:


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    Über dem Westportal:


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    Blick durchs Portal ins Innere:


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    Blick durch ein "Bullauge" in einen der Ausstellungssäle im EG (Südwestecke):


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    Südseite/Schlossplatz:


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    Blick von der Rathausbrücke:


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    Unter der Rathausbrücke:


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    Die einsamen Weiden:


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    Scheinalt und modern:


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    Stellafassade:


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    Uferpromenade und Rampen:


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    Im EG des Ostflügels ist noch viel Innenausbau zu erledigen:


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    Über dem Osteingang (innen):


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    Nochmals die Südfassade:


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    Hübsche Tür an der Lustgartenseite:


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  • alles was Ihm selbst nicht gefällt .......ist es nicht Wert respektiert zu werden!

    So ist es. Ich bin übrigens Ästhet und respektiere UND liebe sehr unterschiedliche Stile und Architektursprachen.


    Das HF wird jedoch niemals in die Architektur-Geschichte eingehen.

    Nicht als gekonnte Reko, wie die Frauenkirche in Dresden.

    Nicht als gewitzter Stilmix, dazu fehlt die Spannung.

    Selbst als ehemals historischer Bau und Monarchensitz kann das HF mit seinen drei Reko-Fassaden nicht punkten. Schon die Kuppel wirkt seltsam angeflanscht. Fast wie ein Fremdkörper.


    Beim HF gibt es für Architektur Liebhaber nichts zu jubeln. Als Symbol für was auch immer ebenso wenig. Halt, ich korrigiere, als Symbol für den Sieg über den Kommunismus reicht es wohl.


    Inhaltlich wird das HF mit seinen Sammlungen ein profaner Ort, im schlechtesten Fall (so wie ich die Deutschen kenne) wird man aus wiederkehrenden Restitutionsdebatten und Selbstgeißelung über die Kolonialzeit nie wieder herauskommen. Dann wäre der Ort in etwa so belastet wie der Parkplatz über Hitlers Bunker.

    Einmal editiert, zuletzt von Arty Deco ()

  • ^^Das HF ist ein Bekenntnis zur Berliner Vorkriegszeit und zur Berliner Altstadt mit ihren Gründerzeitbauten. Mit dem Berliner Dom ergibt sich ein eigenwilliges Ensemble das UdL abschließt und eine große Wunde im Zentrum heilt.
    Ich verstehe den Pessimismus daher nicht ganz.

  • Nach dem virtuellen Rundgang muss ich schon sagen, dass ich vom Innenleben etwas enttäuscht bin. Was am bisher Gezeigten nun besonders innovativ, neu oder anders sein soll, als in anderen Museen unserer Zeit, konnte ich noch nicht feststellen. Was ich bisher gesehen habe, ist einfach ein modern aufbereitetes Museum. Schon die 3Sat-Reportage nahm das vorweg. Das Stadtmuseum Berlin wirkt wie ein sehr poppiges Stadtmuseum- aber was daran anders sein soll, nur weil sich explizit mit „Spannungsfeldern“ auseinandergesetzt wird& und PoC ihre Gedanken zu Schloss, Stadt und Kolonialzeit formulieren durften: keine Ahnung.

    Das Eröffnungsfilmchen des HF zeigt auch an einem Punkt diese (mMn typisch deutsche) Langweiligkeit: als der LED-Turm erstmals „in Betrieb“ geht. Da sitzen Krethi und Plethi vor dem heimischen Rechner, fuchteln mit ihren Handylichtern vor der Kamera rum, und tun es so dem Leiter des HF gleich, um dem leidlich gelungenen Hingucker „Energie“ zuzuführen und so zum Leben zu erwecken. Das war einfach zum Fremdschämen.

  • Man sollte hier auch einmal die Spender würdigen, die weit mehr als die ursprünglich angedachte Summe für die Fassadenrekonstruktion zusammengetragen haben. Und es wird weiter gesammelt. Wie viele Artikel gab es in den letzten 15 Jahren, die dies bezweifelt haben... Hut ab!

  • @Arty Deco


    "(so wie ich die Deutschen kenne) wird man aus wiederkehrenden Restitutionsdebatten und Selbstgeißelung über die Kolonialzeit nie wieder herauskommen."


    Da sind wir Deutschen aber nicht die einzigen. Aktuell gibt es bei allen Ex-Kolonialmächten die Diskussion der Rückgabe von meist gestohlenen Kunstgegenständen. Frankreich hat gestern erst beschlossen wichtige Exponate an Senegal und Benin zurückzugeben. Ich finde dies auch gut, wenn der Erhalt und die angemessene Presentation in den Ursprungsländern möglich ist.

    Das wird sicher eine Thematik die die Ausstellungen im Humboldtforum noch stark beeinflussen wird.

  • Man sollte hier auch einmal die Spender würdigen, die weit mehr als die ursprünglich angedachte Summe für die Fassadenrekonstruktion zusammengetragen haben. Und es wird weiter gesammelt. Wie viele Artikel gab es in den letzten 15 Jahren, die dies bezweifelt haben... Hut ab!

    Wobei man nicht unerwähnt lassen sollte, dass es mit der Anerkennung der Gemeinnützigkeit des Fördervereins und der damit verbunden steuerlichen Abzugsfähigkeit der Spenden den "großzügigen" Spendern entsprechend schmackhaft gemacht wurde. Ich schätze mal, dass der Steuerzahler dadurch mit einem zweistelligen Millionenbetrag an der Fassadenkulisse beteiligt wird.

  • Dies gilt doch nicht nur für diesen Förderverein! Und damit tut man der Oma aus dem Wedding Unrecht, die auch mal zehn Euro für die Rekonstruktion gespendet hat. Auch das gab es; es gab nicht nur die Spenden der Familie Otto und Co.


    Sinnloses Vollzitat des Vorposts gelöscht.

  • ^

    Für die Oma aus dem Wedding, die auch mal 10 Euro an den Förderverein gespendet hat, dürfte die steuerliche Ersparnis vermutlich nicht relevant sein.

    Wie dem auch sei, ich wollts nur nochmal erwähnen.

  • Was möchte das Humboldtforum eigentlich wirklich sein, dass wäre

    mal interessant. Komisch finde ich noch immer den "Berlin-Teil" den man auch im Erweiterungsbau am Märkischen Museum hätte zeigen können. Dieses Sammelsurium & massives Auseinanderzerren von verschiedenen Orten empfinde ich als höchst irritierend und ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar. Das Märkische Museum/Humboldtforum Berlin Teil wirken auf mich null durchdacht und ohne echtes Gesamtkonzept.


    Das finde ich unlogisch und unkonzeptionell. Ich sehe insgesamt im Forum keine echte Vision dahinter. Es darf kein Funds für alle werden, sondern mit einer Leitidee für ein weltweites Leben im morgen der Menschen. Alexander von Humboldt hätte man dort mit einer Bibliothek, mit Bildungsangeboten für die nachfolgenden Generationen ehren können.

  • Interessant für Berlin wäre ein Blick nach Brüssel. Das dortige Kolonialmuseum wurde vor einigen Jahren geschlossen, 2018 Ist es mit einem völlig neuen Konzept wieder in das Scheinwerferlicht der kritischen Öffentlichkeit getreten. Belgien hat zwar eine längere und sehr spezielle Kolonialgeschichte, trotzdem wird ein Blick mehr als lohnenswert sein. Zumal es auch ein sehr beeindruckendes Gebäude ist.


    https://de.m.wikipedia.org/wik…m_f%C3%BCr_Zentral-Afrika



    Das Pariser Musée du Quai Branly ist hier natürlich wegweisend, allein durch die fantastische Architektur von Jean Nouvel aber auch durch seinen modernen Zugang zu dieser schwierigen Thematik.


    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mus%C3%A9e_du_quai_Branly

  • [...] Aktuell gibt es bei allen Ex-Kolonialmächten die Diskussion der Rückgabe von meist gestohlenen Kunstgegenständen. [...]

    Das British Museum ist das weltgrößte Museum von Raubkunst, wobei der Großteil dieser Schätze nicht einmal ausgestellt wird.
    Es gab bereits Eklats, dass wohl zahlreiche Ausstellungsstücke mit Halbwahrheiten oder Lügen über eine angeblich legale Aneignung ausgestellt seien.

    Das British Museum stellt die Spitze der Raubkunst-Museen vor dem Louvre in Paris, dem Metropolitan in New York und nun auch dem Humboldt-Forum in Berlin dar.

    Während Macron sich bereits für eine Rückkehr der geraubten Schätze ausgesprochen hat, ist seitdem auch noch nicht viel passiert. Aber immerhin mehr als in Deutschland oder Großbritannien.
    In letzterem Land (immerhin dem einst größten Weltreichs aller Zeiten) ist die koloniale Vergangenheit nicht einmal Bestandteil des Schulunterrichts.

    Aber damit schweife ich zu sehr ab. Klar ist, dass viel mehr passieren muss und eine Vertuschung oder zögerliche Rückgabe von Raubkunst aus europäischen Museen kein angemessener Weg ist.