Humboldt-Forum / Stadtschloss - Der Bauthread

  • Gute Nachrichten zum Abbau des Gerüsts an Portal III


    Der Förderverein Berliner Schloss erklärt heute:


    Gerüste am Portal III

    Die Kupferblecharbeiten am Portal III, mit denen die Dächer und auch die Schutzbleche für die Gesimse vollendet wurden, sind fertiggestellt. Damit ist es möglich, jetzt hier die restlichen Gerüste abzubauen – was gerade geschieht.


    Gerüste am Portal I

    Zur Behebung des Brandschadens vom 8. April 2020, bei dem zwei in Brand geratene Guss-Asphalt-Behälter im Durchgang von Portal I zur Explosion einer Gasflasche führten und nur leichte Brandschäden verursachten, werden am Portal I wieder Gerüste angebaut.


    Quelle: https://berliner-schloss.de/bl…ed4TNEvsp6ZkapWf2A9qc-Auc

    Einmal editiert, zuletzt von Georges Henri ()

  • Vielen Dank für die Bilder von meinem Lieblingsprojekt in Berlin. Das sieht wirklich sehr schön aus und ich freue ich schon darauf, wenn endlich die Baustellen in der Ecke alle verschwunden sind.


    Weiß jemand, wieso das große Schildwappen über dem Westportal (noch) nicht angebracht wurde? Wenn man ranzoomt sieht man, dass zumindest Aufhängemöglichkeiten dafür existieren (die vier Punkte). Und die großen Statuen auf dem Podest kommen nur, wenn ihr Finanzierung gesichert ist, oder? Dies (und die übrigen Attikafiguren) finde im Übrigen deutlich wichtiger als die hier allzugerne diskutierte Versetzung des Brunnens.


    Aber was mir nicht gefällt ist dieser helle Grauton der Balustrade unmittelbar über dem Portal. Es passt weder dazu, noch zu dem Rest des Schlosses. Hier wäre es schöner gewesen, wenn man die Farbgestaltung rechts und links davon einfach fortgeführt hätte.

  • Vielen Dank für die Bilder von meinem Lieblingsprojekt in Berlin. Das sieht wirklich sehr schön aus und ich freue ich schon darauf, wenn endlich die Baustellen in der Ecke alle verschwunden sind.


    Weiß jemand, wieso das große Schildwappen über dem Westportal (noch) nicht angebracht wurde? Wenn man ranzoomt sieht man, dass zumindest Aufhängemöglichkeiten dafür existieren (die vier Punkte). Und die großen Statuen auf dem Podest kommen nur, wenn ihr Finanzierung gesichert ist, oder? Dies (und die übrigen Attikafiguren) finde im Übrigen deutlich wichtiger als die hier allzugerne diskutierte Versetzung des Brunnens.


    Aber was mir nicht gefällt ist dieser helle Grauton der Balustrade unmittelbar über dem Portal. Es passt weder dazu, noch zu dem Rest des Schlosses. Hier wäre es schöner gewesen, wenn man die Farbgestaltung rechts und links davon einfach fortgeführt hätte.

    Dabei handelt es sich um Bauteile, die nachträglich angebracht werden sollen, sobald sie finanziert sind. Bei der Wappenkartusche und den Reliefplatten handelt es sich um Bronzearbeiten aus dem späten 19 Jahrhundert, die auf Veranlassung von Wilhelm II., im Zuge des Abrisses der Häuser der Schlossfreiheit und der Errichtung des Nationaldenkmals angebracht wurden. Auf Fotos, die den Abriss der Schlossfreiheit dokumentieren, sieht man die wesentlich schlichtere Gestaltung des Portals. Diese wurden hier meines Erachtens schon einmal gepostet.


    Bin mal auf die Diskussionen gespannt, die sich dann entzünden werden, wenn der schwere wilhelminische Dekor im Anflug ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von rako ()

  • Aber was mir nicht gefällt ist dieser helle Grauton der Balustrade unmittelbar über dem Portal. Es passt weder dazu, noch zu dem Rest des Schlosses. Hier wäre es schöner gewesen, wenn man die Farbgestaltung rechts und links davon einfach fortgeführt hätte.

    Ich denke bei der Ballustrade sollte man noch ein, zwei Jahre abwarten bevor man da eine Beurteilung abgibt. Durch das Gerüst war der Teil über dem Portal bisher weit weniger dem Sonnenlicht und der Witterung ausgesetzt als die Abschnitte rechts und links daneben, das wird also noch nachdunkeln und sich im Farbton verändern. Als die Blöcke für die Weiterverabeitung ausgesucht wurden, dürfte wohl auch eher die Festigkeit eine Rolle gespielt haben, als der exakte Farbton.

    Beim Rest des Bauwerks gibt es auch überall Partien, mit "hartem" Kontrast, egal ob nun zu sehr ins Graue oder eher ins Gelbe tönend. Hier sind halt mal ein paar helle Blöcke nebeneinander geraten. Mit etwas mehr Patina wird man aber locker darüber hinwegsehen, zudem werden die kommende Wappenkartusche und die Attikafiguren die Blicke stärker auf sich ziehen.


    Wichtig ist aber mal, dass mit der Abrüstung des Portals auch das Signal gesetzt wird, dass man langsam fertig wird, fast hatte ich ja schon den Eindruck als wollte man mit der Enthüllung bis ein paar Tage vor der Eröffnung warten, um einen größeren Aha-Effeckt zu erzielen. :)

  • Das ist ja das schöne an historisierenden Gebäuden: Sie werden mit dem Alter schöner, nicht umgekehrt.

  • < ich kann den Alten Fritz immer besser verstehen warum er Sans Souci den Vorzug gab und den ' kalten Kasten' in Berlin nicht mochte.

    Aber bitte, eine enorme Leistung, Gratulation.

  • Zu Fritz Zeiten gab es allerdings auch noch keine Kuppel... da war es natürlich ein Kasten... aber stimmt, es ist natürlich kein sanftes Schloss aus einem Guss wie Sans Souci mit rießiger Parkanlage etc...allerdings war es nicht auch der Fritz oder sein Freund welcher Potsdam als langweilige Kasernenstadt beschrieb ?.... deine Wahrnehmung finde ich trotzdem sehr intressant. Zum Beispiel finde ich die Stadtschlösser wie Buckingham Palast oder das Stockholmer Schloss usw und viele mehr, äußerlich weit unattraktiver als das des Berliner Schlosses.... aber stimmt schon, intressant, wie oft es als Kasten wahrgenommen wurde/ wird. Für mich ist die Besonderheit ein Triumpfbogen und eine große Kuppel zu vereinen, ein großes, wenn auch stilitisch gewagtes Kunststück....

  • Camondo Gibt es für diese Friedrich II zugeschriebene Äußerung eigentlich eine Quelle? Du hast sie z.B. auch im Wiederaufbauthread #2.363, #3.633 verwendet, und ich lese und höre es auch anderswo kolportiert, sehe es aber nie belegt. Mich interessiert vor allem der Kontext der Äußerung, daher die Frage nach der Quelle. Kannst Du oder ein anderes Forumsmitglied weiterhelfen?

  • Meine erste Assoziation war ehrlich gesagt auch nicht so euphorisch wie ich selbst erwartet hätte. Zumindest der mittlere Abschnitt wirkt mE im Vergleich zu den sehr gefälligen, harmonischen 'Seitenstücken' schon recht wuchtig.


    Das liegt wohl einerseits an der angesprochenen Formensprache mit 'Triumphbogen', achteckigem Kuppelunterbau und dann eben der im Vergleich dazu fast schon etwas zu filigranen Kuppel selbst plus Aufbau (und durch die in der Aufnahme sehr präsente Ufermauer darunter wird es auch nicht gerade besser).


    Und andererseits wirkt alles mE auch noch etwas zu clean und unwirklich. Es fehlt Patina, Grün und allgemein einfach Leben. Die Stadt muss sich so einen Brocken sozusagen erst einmal neu einverleiben und verdauen. Das ist bei modernen Neubauprojekten ja nicht anders und auch nicht kritisch gemeint. Insgesamt freue ich mich nämlich trotzdem weiter enorm über das Projekt.

  • Beim alten Schloss gab es an den beiden Ecken der Westfassade noch jeweil kleine Kuppeln am Dach. Ich finde wenn man sieht mittlerweile sehr deutlich, dass ihre Funktion darin lag dem Portal im Zentrum der Fassade etwas von seiner Wuchtigkeit zu nehmen den Blick auch nach links und rechts davon schweifen zu lassen.

  • ^ Ich hoffe, dass die kleinen Kuppeln an den Seiten irgendwann noch hinzugefügt werden. Ich bin da positiv eingestellt. Die kleinen Kuppeln werden noch realisiert werden, denn guter Geschmack setzt sich langfristig immer durch.

  • < ich kann den Alten Fritz immer besser verstehen warum er Sans Souci den Vorzug gab und den ' kalten Kasten' in Berlin nicht mochte.

    Aber bitte, eine enorme Leistung, Gratulation.

    Vielleicht haben ihn nur die Berliner genervt und er wollte lieber auf's Land.

    So wie es bei mir damals war.:D

  • ^^ Schöner geht immer, aber mit dem Ergebnis kann man auch ohne die Kuppeln (Die sehr klein waren) leben. Wir können sehr froh sein mit dem was da überhaupt schon geschaffen wurde. Die komplett anderern Vorschläge damals waren eher grausam.


    Vorteil ist, dass diese auch nachträglich eingebaut werden können.

  • Ich habe heute viel Zeit mit Reflektion verbracht, bin mit meinem besten Freund zum Schloss gefahren, hab mich über die nicht durchgängig durchbrochene Ballustrade über dem Portal geärgert, was viel eleganter und leichter aussehen würde... hab mich an meine Grundschullehrerin erinnert, eine Frau Böttger die vor dem Mauerbau mit ihrer Familie von Potsdam ins niedersächsische Celle, wie viele andere ostdeutsche Familien, auch aus den verlorenen Provinzen Ostpreussen, Schlesien und Pommern, geflüchtet war. Das erklärte auch den hohen Anteil an ostpreussischen und mecklenburgischen Adelssprösslingen in meiner späteren gymnasialen Oberstufe und überhaupt im Flair dieser nierdersächsichen Residenzstadt in der ich das nicht ganz ungetrübte plaisir hatte, aufzuwachsen. Diese Lehrerin brachte mir schon sehr früh das preussische, friederizianische Potsdam nahe. Im zarten Alter von ungefähr 9 Jahren wusste ich viel, viel mehr als andere, die nicht den unglaublichen Vorzug hatten, in diesen Grundschuljahren von ihr unterrichtet zu werden, über zum Beispiel, das Glockenspiel der Garnisonkirche, das Dreikaiserjahr 1888 und auch Friedrich den Großen und seine aufklärerischen Ambitionen. So war es wohl jene Lehrerin die durch ihre Erzählungen und auch durch ihren praktizierten Unterrichtsstil, mir eine große Nähe zu den ' guten ' preussischen Idealen, dem alten Fritz und auch zu Potsdam vermittelte. Ich denke es war auch sie, die uns dieses Bild vermittelte, dass Friedrich den selbst erbauten Schlössern oder den positiv besetzten Schlössern wie Rheinsberg, Charlottenburg und dem Potsdamer Stadtschloss den Vorzug gab. Das Berliner Schloß war wohl zu sehr mit der Bürde der ungeliebten Familie belastet. Was ich ausgesprochen gut nachempfinden kann.


    P.s. Danke kluge und geliebte Lehrerin.


    P.s. Cavendish, das war gute Archivarbeit, Du siehst, wenn mich etwas richtig auf die Palme bringt habe ich noch den gleichen Esprit wie ' neulich'

    2 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Was da alles bei Dir hochkommt! Man sieht doch, dass so eine Rekonstruktion Menschen zum Nachdenken über ihre persönliche sowie die allgemeine Geschichte anregt, was neben der Schönheit auch deren Hauptaufgabe ist.

  • Wieder einmal ein super Youtube chlip über das Schloss aus allen Perspektiven...


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