Entwicklungsgebiet 'Ernst-Thälmann-Park' [Prenzlauer Berg]

  • Meine Güte, was Ihr nicht wieder alles wisst:


    1. Backstein, wie sollen denn auf der Hälfte des Gebäudes nur Treppenhäuser, Klos und Küchen hinkommen? Hast Du dich mal mit Grundrissen von Wohnungen befasst oder ist bei Dir die eine Seite eines Hauses einfach deutlich länger als die andere? Natürlich gibt es hier Aufendhaltsräume nach Norden, die mit Lärmschutzglas verschlossen sind. Das ist doch alles nichts Neues - macht der Senat am Molkenmarkt und an der Fischerinsel/Leipziger dauernd.


    2. Natürlich kann man etwas zur Architektur sagen, oder kennt jemand einen 300-Meter-Riegel mit ansprechender Architektur? Bitte um Bildpost!


    3. Der Lärmschutz funktioniert natürlich auch ei einer aufgelockerten Bebauung - mit entsprechnden Fenstern.

    Einmal editiert, zuletzt von Konstantin ()

  • ^ zu 2: Man sieht doch auf dem Bild ganz deutlich, dass der Riegel unterteilt wird, wie eine Gründerzeit-Zeile. Sogar leichte Höhenunterschiede sind angedeutet. Meines Wissens macht Höhne auch ganz ordentliche Architektur (falls sie von diesem Büro sein wird).
    Zu 3: Es geht natürlich um den Park und nicht um die Innenräume.

  • Das Problem mit dem Lärm wird hier völlig überbewertet. Von der Ringbahn kommt nicht mehr Lärm als von Straßen wie der Greifswalder. Deswegen muß man keinen Riegel in dieser Länge bauen, eine Länge wie bei üblichen Häuserblocks reicht völlig.

  • Das Problem ist ja nicht die Ringbahn - da hast Du Recht - sondern der nächtliche Güterverkehr. Dieser findet eben in den Ruhezeiten des Menschen statt und hier sind die Vorschriften hart.


    Gottlob ist es kein Gewerbelärm. Da wäre nämlich die TA-Lärm anzuwenden.

  • Rainer Tee, "übliche Häuserblocks" haben auch Längen von 300m, einige mehr, einige weniger.
    Beispiel: die Häuserblocks südlich der Danziger Straße, nur 500m von dem Projekt entfernt.

  • Rainer Tee, "übliche Häuserblocks" haben auch Längen von 300m, einige mehr, einige weniger.
    Beispiel: die Häuserblocks südlich der Danziger Straße, nur 500m von dem Projekt entfernt.


    Dann können wir auch gleich die Stalinallee als Maßstab nehmem. Ich meine natürlich dass nach drei-vier Häusern mal was anderes kommt.

  • Auch richtig. Aber Ihr glaubt doch nicht im ernst, dass die Häuser nennenswert unterschiedlich gestaltet werden?


    Der Investor realisiert derzeit ein ähnliches Projekt in der Seesener Straße in Charlottenburg. Die Häuser sind hier zwar unterschiedlich gestaltet, aber die verwendeteten Materialien wirken nicht besonders hochwertig. Noch viel schlimmer ist das Sanus-Projekt in der Rigaer Straße geworden. Massive Klopper mit billig wirkender Anmutung, vermutlich zu horenden Preisen.
    Nun soll der Wohnraum am Güterbahnhof ja möglichst günstig werden was meine Erwartung an ansprechender Architektur noch mehr dämpft.
    Glaubt ihr wirklich so eine 300m Neubauschlange kommt auch nur annähernd an das vielgestaltige und lebendige Erscheinungsbild einer Gründerzeitzeile ran?

  • ...Glaubt ihr wirklich so eine 300m Neubauschlange kommt auch nur annähernd an das vielgestaltige und lebendige Erscheinungsbild einer Gründerzeitzeile ran?


    Natürlich nicht, aber das hat auch keiner hier als Kriterium angeführt.
    Die Reaktionen sind aber schon merkwürdig. Sonst kann man nicht genug bekommen von diesen Blockrandbebauungen, dann ist mal einer konsequent und dann passt's auch nicht.

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    Die Gründe für mein Bedenken habe ich genannt. Nur weil dir darauf keine Argumente einfallen musst du nicht gleich pampig werden (dann ist mal einer konsequent und dann passt's auch nicht).


    Eine Blockrandstruktur erachte ich aufgrund der isolierten städtebaulichen Lage des Areals auch gar nicht für notwendig. Unterschiedlich gestaltete Solitäre, gerne auch mit höheren Gebäude und parkähnlicher Gestaltung herum - quasi als Fortführung des Thälmannparks - die sich mehr in Richtung Süden richten erscheinen mir hier angebracht. Toll wäre, wenn man die Geschichte des Ortes in die Gestaltung mit einfließen lässt. Wie sowas in modern aussehen könnte zeigt der Degnerbogen.
    Ich lasse mich von den Projektplanern gerne eines Besseren belehren, bleibe aber skeptisch.

  • Sonst kann man nicht genug bekommen von diesen Blockrandbebauungen, dann ist mal einer konsequent und dann passt's auch nicht.


    Ich wundere mich auch. Auf einmal sind aufgelockerte Bauweise und Solitäre das Patentrezept? Die von Bato verlinkten Beispiele finde ich zwar auch nicht überragend aber aufgrund der kleinteiligen Blockstruktur annehmbar. Wenn sie dazu dienen sollen, günstigen Wohnraum zu schaffen, kann ich mir sowas an dieser Stelle als "Häuserschlange" (interessanter Begriff übrigens) gut vorstellen.

  • Eine Linie mit Delle ist noch lange keine Schlange.


    Ich teile die Bedenken Batos. Bei der städtebaulichen Form ist in der vorliegenden Konstellation nur ein Desaster zu erwarten. Auf dem Parkplatz baut im übrigen die Gesobau, die maßgeblich zu der städtebaulichen Veränderung der ursprünglichen Pläne beigetragen hat.


    In einer der Ursprungsvarianten hatte Höhne das ganze Areal des Güterbahnhofs begrünt und 5 schlanke Hochhäuser jeweils versetzt zur Bahntrasse gestellt. Das fand ich am besten, weil es sich eben am besten einpasst.

  • Ich meine der vordere Parkplatz an der Greifswalder bietet sich geradezu für einen Häuserblock an. Das passt auch gut zu der Bebauung auf der anderen Seite der Bahn (Schaubude und Eckhaus an der Grellstraße). Im hinteren Bereich an der Schwimmhalle passen dann besser einzelne, auch höhere Häuser.

  • Es gibt auch eine Machbarkeitsstudie des Bezirksamtes. Darin ist der Streifen entlang der Bahn mit zwei langgestreckten Gebäuden von Gerome enthalten. Der Parkplatz ist mit halboffenen Blöcken umschlossen die auf die vorhandenen Gebäude Bezug nehmen und darin auch Stadtvillen. Das soll die Gewobag realisieren. Hochhäuser sind nicht vorgesehen.
    Ein Bild wurde in den Prenzlauer Berg Nachrichten veröffentlicht. Ich weiß nicht ob ich es hier reinsetzen kann.

  • Ich finde ja, dass bei diesem Projekt nicht nur nichts stimmt, sondern sowohl Architektur als auch Städtebau vorsätzlich falsch sind:


    1. Statt den Blockrand größtenteils zu schliessen erhält man den ohnehin fragwürdigen negativen Platz, der aber keine Rückwand hat um zu wirken Stattdessen schaut man in den Hof auf die Mülltonnen.
    Die Überhöhungen hinter dem Nati-Tradi-Bau und an der Ecke sind nicht lesbar, sondern verunklaren die verkorkste städtebauliche Situation zusätzlich.


    2. Architektonisch gehört der Bau an die Uferpromenade von Marbella oder Tel Aviv. Ein Anknüpfungs- oder Kontrastpunkt für diese Balearenarchitektur ist im Umfeld nicht zu erkennen.

  • Zudem verstehe ich die äußerliche Proportionierung überhaupt nicht. Sieht aus, als hätte eine Kiste einen fiesen Ausschlag bekommen. Gerade bei einer solchen Riesenkreuzung hätte ich eine starke Betonung der Ecke auch bevorzugt, statt sie nur noch mehr aufklaffen zu lassen.