Entwicklungsgebiet 'Ernst-Thälmann-Park' [Prenzlauer Berg]

  • Ich wohne scräg gegenüber und vefolge den Bau schon länger. Was mich wundert ist daß keine Tiefgarage gebaut wurde. Auch auf dem Grundstück gibt es keine Stellplätze. Wie kann man rechtlich über 200 Wohnungen ohne Parkmöglichkeit bauen?
    Auch wenn viele Bewohner nicht längerfristig dort wohnen sollen werden doch einige ein Auto besitzen.
    Der Mietpreis soll übrigens bei 14,20€ liegen, das wird den Mietspiegel nach oben drücken und meine Miete indirekt erhöhen. Die Hausverwaltung ist dieselbe.

  • ^ Seit 1997 gibt es in Berlin keine Pflicht zur Schaffung von Kfz-Parkplätzen bei Neubauten mehr - die Stellplatzverordnung fordert lediglich Fahrradstellplätze.


    Und warum sollten die neuen Nachbarn nicht längerfristig dort wohnen?


    Der Mietspiegel berücksichtigt Neubauwohnungen im ersten Jahr nach Fertigstellung nicht. Danach in einer Gruppe der aktuellen Neubauwohnungen (der letzten 10 Jahre oder so ähnlich). Falls Du also in einem Neubau gegenüber wohnst, aber wesentlich weniger zahlst, dann könnte es Dich tatsächlich indirekt betreffen. Falls nicht, klingt das ein wenig nach dem üblichen Gentrifizierungsgejammer...

  • ^
    Es stand mal auf der Seite des Anbieters Paragon daß die Wohnungen für kurzfristiges Wohnen konzipiert wurden. Vielleicht sind sie davon wieder abgerückt.


    Es ist kein Gejammer wenn die Miet-/Kaufpreise und die Einkommensentwicklung immer weiter auseinandergehen. Wir steuern hier auf Pariser und Londoner Verhältnisse zu.
    Ganz normale ehemalige Mietwohnungen in lauter Lage an der Danziger Str.werden nach Luxussanierg zu unglaublich hohen Preisen verkauft: http://www.luxx-living.de/?portfolio=eg-links


    Bitte nur zitieren wenn es Sinn macht. Danke.
    Bato

  • Wer von Pariser oder Londoner Verhältnissen auf dem Berliner Mietmarkt spricht, übertreibt maßlos und verbreitet einfach Unwahrheiten.
    Diese Verhältnisse werden aus verschiedensten Gründen die nächsten 20 Jahre und darüber hinaus nicht in Berlin erreicht werden.
    Die Berliner Mieten sind glücklicherweise geradezu lächerlich gering im Vergleich mit diesen Städten und werden es auch bleiben, jeder der einmal in London oder Paris gelebt hat, weiß um die völlige Absurdität dieser Behauptungen, egal von welchen Medien das kolportiert wird.

  • Und wer will denn schon Londoner oder Pariser Verhältnisse ausser ein paar marktradikale Lemminge? Und wer immer noch nicht verstanden hat, dass hier in Berlin Einkommen und verlangte Mieten himmelweit auseinanderklaffen, ist einer von diesen. Das wäre aber vielleicht in einem anderen Busch zu diskutieren.

  • Ich habe nicht geschrieben daß wir diese Verhältnisse haben sondern habe eine Prognose für die weitere Zukunft gewagt.
    Ich halte es ebenso für eine Behauptung daß es in den nächsten 20 Jahren nicht so teuer wird.

  • ^Die Prognose geht aber leider an der Realität vorbei. Nur weil es Angebotsmieten von 12-15€/m² kalt in einigen Vierteln gibt, sagt das noch lang nichts über den gesamten Berliner Wohnungsmarkt aus. Das sind alles nur Peaks. Ich zahle 10€ warm Erstbezug nach Komplettrenovierung Altbau in Ringnähe. Es wird sich nach der Betriebskostenabrechnung auf 9,50€/m² einpegeln. Völlig in Ordnung.


    Ein anderes Bespiel: Ich besuche diesen Monat jemanden in einer Londoner WG. Miete 12m² für 150 Pfund/Woche in einem gewöhnlichen Stadtteil. Nichts besonderes. Kein Vergleich zu Berlin.

  • Das offensichtliche vorweg: Freie Mietpreise finden sich über Angebot und Nachfrage. Solange ein Investor die Wohnungen vermietet bekommt, ist die Nachfrage nach Wohnungen in dieser Lage offensichtlich groß genug um das Angebot für Berliner mit entsprechendem Einkommen attraktiv zu machen.


    Nun besteht ein (relativ) breiter Konsens darüber, dass sich Mietpreise nicht nur nach Angebot und Nachfrage finden sollen, sondern so, dass die Grundversorgung mit Wohnraum (beileibe nicht an jeder Stelle – das wäre die nächste Diskussion) auch für den schlecht verdienenden Teil der Bevölkerung funktioniert. Idealerweise so, dass möglichst wenige Menschen aus ihrem gewohnten Umfeld wegziehen müssen, die sich plötzlich am unteren Ende der Einkommensskala wiederfinden, wenn sich die Bevölkerungsstruktur geändert hat.


    Das wird momentan in Berlin per Mietpreisbremse versucht. Allerdings nicht, weil das ein *wirksames* Instrument ist, sondern weil es ein *billiges* Instrument ist – Daten aus anderen Ländern zeigen, dass eine Mietpreisbremse eher dazu führt, dass sich Besserverdienende grössere Wohnungen in angesagten Vierteln leisten und dies zu einer weiteren Verknappung des Wohnraums führt.


    Meiner Meinung war es hier ein Fehler, aus dem staatlich subventionierten sozialen Wohnungsbau auszusteigen und bestehende Sozialwohnungen zu verkaufen. Denn: subventioniert gebaut und vermietet werden kann nur vom Staat (oder Land) auf eigenem Grund. Die grossflächige Privatisierung von landeseigenen Wohnungen und Baugrund war ein ebensogrosser Fehler wie die Privatisierung der Pflege, der Wasserversorgung etc. Das von mir bevorzugte System nannte sich früher im Westen mal Soziale Marktwirtschaft. Hat aber nur funktioniert, solange es einen Wettbewerb mit dem Sozialismus jenseits der Grenze gab...


    Hm. Das war jetzt ein bisschen off-topic. Konkret: Wenn an dieser attraktiven Stelle attraktive Architektur entsteht, wird sich ein hoher Mietpreis realisieren lassen. Menschen mit niedrigem Einkommen werden es schwer haben, ebenfalls dorthin zu ziehen und solche die dort schon wohnen irgendwann auch, wenn ihr Vermieter sich stets am oberen Ende des Mietspiegels orientiert. Trotzdem sind die Mieten in Berlin bisher großflächig ok. Wie DerBe weiter oben allerdings anmerkte - die Einkommen teilweise nicht. Ein Vergleich mit London etc. halte ich aber auch für übertrieben. Aber einfache Lösungen der Problematik sehe ich nicht, auch wenn sie von diversen Seiten (von Markt- bis linksradikal) angeboten werden.

    4 Mal editiert, zuletzt von mmork ()

  • ehemalige Schule/Krankenhaus Danziger Str.

    Inzwischen sind die Gerüste fast abgebaut. Das Neue sieht schon deutlich interessanter als die Nachbargebäude aus der Nazizeit aus.
    Schon Anfang Dezember eröffnet denn's die nächste Filiale im EG. Bald gibt's die an jeder Ecke.






    Die Fotos habe ich heute gemacht.


    Die Fotos kannst du mit der Windows Fotoanzeige drehen. Und dann hochladen.
    Bato

  • ^ Ja, mir gefällts auch ausgesprochen gut.
    So sieht für mich moderner Wohnungsbau aus.
    Weniger Riehmchenziegel, runde Ecken und andere Griffe in die Mottenkiste.
    Bitte mehr davon!

  • Exakt. Und großflächige Sichtbetonwände nch Süden sind auch nicht die Krone des Wohnungsbaus. Aber ist ja Graft Architekten, da muss es super sein!
    Die bodentiefen Fenster sind wieder etwas für Exhibtionisten, die ja nicht so breit gesät sind. Wahrscheinlcih sieht das Haus nach dem Bezug innerhalb von wenigen Wochen aus wie das Feldlager Süleimans des Prächtigen vor Wien: alles mit Tüchern verhängt. Erstens wegen der Sonneneinstrahlung von Süden und zweitens wegen des Wohnens auf dem Präsentierteller.
    Für mich ist - jenseits von Geschmacksfragen - das Projekt ein weitres Beispiel dafür, dass eben kaum auf den Ort Bezug genommen wird. An der der Ecke hätte man sich im Sinne der Bewohner ein geschütztes Wohnen gewünscht.

  • Hm? Erst mockierst du dich über Betonwände an der Südseite - dann ist die die Sonneneinstrahlung durch die bodentiefen Fenster too much.


    Also mir gefällt's sehr gut, nehm ich zwei davon ;)
    Und na klar ist alles irgendwie irgendwo auch schon mal so oder in ähnlicher Form vorgekommen. Man kann das Rad ja nicht jedesmal komplett neu erfinden. Dennoch ist das für mich kontemporäre Formensprache, die mit Sicherheit auch schöne Räume schafft. Top!

  • Na ja, das mockieren über zuviel Transparenz hat Tradition. Meistens löst sich dieses Vorurteil in Luft auf. Man brauch halt irgendein Argument um ein solches Projekt zu diskreditieren, wenn es einem persönlich nicht gefällt. Hier sei mal an das Lux-Gebäude erinnert. Nichts neues also. Mir gefällt`s ausserordentlich gut und ich bin schon sehr gespannt auf den Endzustand.

  • Ich bin wohl der einzige, der dieses Gebäude einfach nur grausam hässlich findet?


    Das dachte ich mir auch, als ich gestern vorbei fuhr... der hintere Bereich gefällt mir persönlich besser. Zumal die Fenster im vorderen Bereich ziemlich seltsam unterteilt sind. Zwar bodentief aber dennoch in mehrere Flächen unterteilt...

  • Na ja, das mockieren über zuviel Transparenz hat Tradition. Meistens löst sich dieses Vorurteil in Luft auf. Man brauch halt irgendein Argument um ein solches Projekt zu diskreditieren, wenn es einem persönlich nicht gefällt. Hier sei mal an das Lux-Gebäude erinnert. Nichts neues also. Mir gefällt`s ausserordentlich gut und ich bin schon sehr gespannt auf den Endzustand.


    Wie sieht es denn am Lux-Gebäude aus? Mir fallen in dieser Typologie stets die Baller-Bauten in der Württembergischen ein, bei denen der von mir beschriebene Effekt vollumfänglich eingetreten ist. Das trifft auch für die meisten anderen Neubauten zu Wohnzwecken mit wandhohen und -breiten Fenstern zu. Es würde mich wundern, wenn sich Menschen plötzlich bei einem Projekt anders verhielten...