Alexanderplatz - Abkehr vom Kollhoff-Plan?

  • Das Problem an den Hochhäusern ist, man muss das gut durchplanen und genau sehen wie sich die ganzen Schatten dann auf den Alex und das Rathausforum auswirken.


    Der einzige Kandidat für eine relevante Verschattung ist der Turm neben dem Alexa. Der steht in süd-östlicher Richtung und würde wohl ca. am frühen Vormittag den Platz stark verschatten. Die restlichen Türme könnten nur im Frühsommer, wenn die Sonne extrem früh aufgeht Schatten Schatten auf den Alex werfen. Das Rathausforum wird überhaupt nicht verschattet.



    Was mich am Kollhoffplan noch total nervt ist dieses geplante Hochhaus direkt an der Freifläche vor dem ALexahaupteingang. Warum bitte alles zupflastern?!? Man sollte doch gerade so eine kleine Freifläche erhalten, und bitte noch bepflanzen.


    Da gibt es nichts zu erhalten. Diese Freifläche existiert, wie auch die am Saturn, ausschliesslich wegen des geplanten Turms. Das Alexa wurde von Anfang an mit dieser Freifläche für den Turm geplant

  • Ich kopiere genau was ich schon auf den SSC Forum geschrieben habe:


    Wer sagt dass die "11. Hochhaus" nicht mehr geplant ist? Der B-Plan 1-70a ist immer noch gueltig und genau da ist eine bis 55m hoch Gebauede vorgesehen!

  • Ich habe das Gefühl das die 11.Hochhäuser Nummer, geplantes Kalkül war. Er ist in der Anzahl hoch gegangen um einen Runterkorrigiberbaren Puffer zu haben der eine Hohe Anzahl erhält.

  • Die kann man alle einfach nicht mehr ernst nehmen. Da wird stoisch an HH am Standort des Park Inn festgehalten, aber dort wo es problemlos möglich wäre (am Haus der Statistik) wird die Idee eines HH gestrichen.


    Man muss wahrlich kein Prophet sein um vorherzusagen was am vor Ort passieren wird: Ausser dem Haus der Statistik und dem Flachbau am Park Inn wird kein einziges bestehendes Gebäude in den nächsten Jahrzehnten dort verschwinden. Sogar dieses grausame Memi wird wohl erhalten bleiben.


    Gebaut wird eventuell am Alexa, dann sehr viele Jahre später vielleicht noch neben dem Park Inn.
    Das Gehry/Hines Hochhaus am Saturn wird am Ende wegen der Problematik mit der U-Bahn aus Kostengründen abgesagt werden und mit viel Glück wird dort ein etwas höheres Haus gebaut werden.


    Vielleicht kommt auch tatsächlich ein kleines 50-70m HH hinter dem Haus des Reisens, bei dem würde ich sogar als erstes Chancen auf eine Realisierung sehen. Auf der Banane hinter dem Alexa werden auch die kleinen HH kommen und das war es dann mit HH am Alex und Umgebung.

  • Die DDR-Gebäude währen eigentlich nicht das Porblem wenn die Senatsbaudirektorin sie nicht unter den Drakonischen Denkmalschutz gestellt hätte, denn dann könnte man sie schlichtweg aufwertend Sanieren, letzendlich sind sie Adaptiv und könnte eine Gute Ausgangslage sein. Und wenn das Gehry-HH nicht kommt mache ich einen Freudentanz. Diese uninspirierte 08/15 Showitecture in ihren gekünstelten Statitisch verlangweilten Skultpuralismus währe wortwörtlich eine Schande. Berlin ist Polyzentrisch und Dialogisch, da passen keine weiteren Phantasmen-Ausraster von Ego-Archinvestoren.:nono:

  • Eigentlich ist doch egal, ob 9, 10 oder 11 Hochhäuser nicht gebaut werden. Da muss es doch Bedarf und Investoren geben.


    Momentan gibt es gerade mal Planungen für 2 Hochhäuser und ob da eines davon überhaupt kommt, steht noch in den Sternen.

  • Ich kopiere genau was ich schon auf den SSC Forum geschrieben habe:


    Wer sagt dass die "11. Hochhaus" nicht mehr geplant ist? Der B-Plan 1-70a ist immer noch gueltig und genau da ist eine bis 55m hoch Gebauede vorgesehen!


    Der B-Plan 1-70a ist noch nie verabschiedet worden. Der Prozess wurde mit der Unsicherheit, was mit dem Alex passiert, nach der Bürgerbeteiligung unterbrochen. Hier liegt die Hoheit beim Bezirk Mitte, beim Alex beim Senat.

  • In der Abendschau und im Tagesspiegel finden sich aktuelle Berichte zum überarbeiteten Kollhoff-Plan. Viel Neues erfährt man eigentlich nicht aber es gibt ein paar interessante Modelle zu sehen.
    Warum der Hines-Entwurf nach dem abgeänderten B-Plan-Entwurf nicht einfließt bleibt offen. Der 150m Turm hinter dem HdR erscheint mir in der neuen Planung irgendwie überflüssig da er merkwürdig an den Rand gedrängt scheint. Und ob so ein massiver Eingriff in die Bausubstanz des Park Inns wie sie Kollhoff vorschwebt realistisch ist erscheint mir fragwürdig.
    Das Memi soll erhalten bleiben und es sind mehrere kleinere Plätze, die zum Verweilen einladen, vorgesehen.

  • Der vorgeschlagende Eingriff am Park Inn ist wahrscheinlich ebenso unrealistisch wie am HdE,aber es sind Gewerbebauten und damit ist es politisch korrekt. Dass die Memi bleibt,vielleicht saniert wird, ist "bedauerlich" aber konsequent wie bei den Platten gegenüber. Ansonsten ist es immerhin ein anderes Konzept,was der Realität schon etwas näher kommt.

  • Zielloser Aktionismus seitens der Senatsverwaltung. Ein Masterplan, der seit 22 Jahren mehr oder minder unbeachtet herumliegt, wird ein bisschen aktualisiert, damit er wieder in die modernisierten Schubladen der kommenden Jahrzehnte hineinpasst.
    Aber immerhin, es waren wieder einige Leute über einen längeren Zeitraum beschäftigt. Zweck erfüllt.

  • Immerhin ist damit die Planungssicherheit für die nächsten zehn Jahre wieder erneuert und man kann einen neuen Anlauf auf die Umsetzung nehmen.
    Letztendlich ändert sich ja nicht soviel.


    Wie das mit dem Park Inn funktionieren soll, ist mir allerdings ein Rätsel. So eine Art Anbau wie beim Springerhochhaus denke ich mal, und dort ist das Ergebnis ziemlich enttäuschend und meines Erachtens misslungen.


    Ich denke man muss einfach darauf warten, dass Berlin so attraktiv wird, dass sich entsprechende Investitionen auch lohnen. Jetzt hat man zwei Jahrzehnte durchgehalten, da kann man jetzt auch noch ein paar Jahre länger hoffen, zumal ja insgesamt schon Fortschritte zu sehen sind und allen Widerständen zum Trotz die Realisierung als durchaus möglich erscheint.

  • Die wenigen Investoren, die bauen wollen, stehen vor immensen baurechtlichen Schwierigkeiten vom Schutz der linksgeringelten Turteltaube bis zur Gentrifikation der Bahnhofstoilette.


    Ideologisch gefärbte "baurechtliche Schwierigkeiten" (wenn ich Dich richtig verstehe) scheinen mir kein plausibles Argument dafür zu sein, warum es am Alexanderplatz nicht weiter geht mit den Hochhäusern, da dies nicht erst seit R2G so ist, auch nicht seit Wowereit, sondern seit 23 jahren (!), und zumal in dieser Zeit anderswo in Berlin durchaus nicht wenig gebaut wurde, darunter auch einige Hochhäuser.


    Ich vermute daher, dass die Nachfrage nach sehr teuren Wohnungen in dieser Gegend, die ja durchaus noch nicht unendlich attraktiv ist, wenn man die unmittelbare östliche, südliche und auch nördliche Nachbarschaft anschaut, eben doch nicht so riesengroß war, bislang, und man das zu kaschieren versucht mit irgendwelchen vorgeschobenen Plaunungsverzögerungen und in die Länge gezogenen Verhandlungen.

  • So weit sind wir mittlerweile gekommen, dass eine sachliche, mit Fakten unterlegte Argumentation bzw Meinung als "pöbeln" bezeichnet wird.
    Zwischen pöbeln und einer ironischen Bemerkung ist ein erkennbarer aber wichtiger Unterschied.


    Peinlich, Architektenkind! :Nieder:


    "Pöbeln" bezog sich auf Konstantins Suada von Vorurteilen, die mit dem, was ich hier über die Kriminalität auf dem Alexanderplatz geschrieben hatte, nichts zu tun haben. Ironie nicht erkennbar. Davon ab hatte ich eine ganz ernsthafte Frage an Konstantin gerichtet, die auf Erkenntnis gerichtet ist, und auf deren Antwort ich hoffe: Warum wird am Alex nicht gebaut? Konstantin behauptet, die Gründe zu kennen. Ich kenne sie nicht, ich bitte um Info.

  • ^ElleDeBe hats doch ganz gut zusammengefasst- für hochwertige Wohnbauten ist der Alex wahrlich zu unattraktiv, da muss zu viel passieren, bis man wirklich von guter Lage sprechen kann.
    Sicher funktioniert nur Konsum.
    Hier sicher bekannt, was innerhalb der letzten 15 Jahre tatsächlich ging:



    Das Deprimierende ist doch, dass was dadurch entsteht, die eher untraktive Lage, weiter zementiert-ein Teufelskreis.

  • Gerade um den Alex herum, gibt es ja sehr viele Wohnungen mit Einkommensschwachen Bewohnern. Und dort ist eben auch eher eine Tendenz zur Kriminalität zu vernehmen. Daher wird eine bessere Durchmischung evtl. auch potentielle Investoren eher dazu motivieren hier zu bauen.


    Das stimmt nun wirklich nicht. Dort mögen vielleicht nicht die finanzstärksten Berliner wohnen, aber es sind doch solide Ostrentner, Studenten und andere. Sicherlich keine Menschen, die zu besonderer Kriminalität neigen. Die Platten werden von der WBM oder Genossenschaften vermietet. Am Alex hängen auch keine direkten Nachbarn ab, sondern eher Menschen, die sich dort aus allen Teilen der Stadt treffen, da sich dort die Nahverkehrslinien kreuzen.


    Das hier im oberen Beitrag gezeichnete Projekt wurde übrigens von Sauerbruch Hutton entworfen und beherbergt in den oberen Etagen Luxuswohnungen.

  • Das hier im oberen Beitrag gezeichnete Projekt wurde übrigens von Sauerbruch Hutton entworfen und beherbergt in den oberen Etagen Luxuswohnungen.


    Da hast Du natürlich recht und war mir auch bekannt-ein paar Luxuswohnungen auf nem Konsumtempel sind für mich aber noch kein dolles Bsp. für hochwertige Bauten. Ich denke auch an die Saturnkiste auf der anderen Seite.

  • So weit sind wir mittlerweile gekommen, dass eine sachliche, mit Fakten unterlegte Argumentation bzw Meinung als "pöbeln" bezeichnet wird.


    Ach, das ist nur Architektenkinds rhetorische Masche: Immer einen Tick zu sehr ad hominem, und genauso schnell larmoyant, wenn er selbst einen vor's Schienbein bekommt. (Jetzt nicht wieder gleich den Stecker ziehen, Architektenkind!) Ansonsten aber durchaus lesbar, jedenfalls soweit es um Architektur und Städtebau geht und solange er das R2G-forever-Banner nicht allzu penetrant durchs Bild schwenkt.


    Unterhaltsame Diskussion, übrigens, die ich zur Zeit aus notorischem Zeitmangel leider nur passiv verfolgen kann.


    Hier sicher bekannt, was innerhalb der letzten 15 Jahre tatsächlich ging.


    Der Architekt des abgebildeten Monstrums hat es doch tatsächlich geschafft, ein Gebäude zu entwerfen, das die benachbarte Platte beinahe gut aussehen lässt. Auch eine Leistung... .


    Gesellschaftliche Probleme durch Bauaktivität lösen? Ich denke nicht, dass das klappen wird.


    Lösen vielleicht nicht, aber lindern schon.


    Seien wir mal ehrlich: Würde sich irgendjemand von den hier Versammelten für Architektur und Städtebau interessieren, wenn wir glaubten, beides habe eine rein ästhetische bzw. rein technische Funktion - und nicht auch eine gesellschaftliche Bedeutung?


    Menschen benehmen sich anders, wenn das Umfeld sich ändert. Das fängt bei der eigenen Wohnung an und endet bei der Gestaltung des öffentlichen Raums.