Axel Springer Medien Campus [realisiert]

  • Was man hierbei nicht vergessen darf: Es handelt sich um ein Bürogebäude.


    Ja schon, aber es definiert ja trotzdem mit seiner Fassade die Umgebung und dominiert sehr stark den öffentlichen Raum.


    Die Aufbrüche mit der hervorquellenden "Glaswolke" gefällt mir, besonders bei Illumination von innen.


    Aber tagsüber ohne künstliche Beleuchtung ist es ein Trauerspiel...

  • Nicht von überall erscheint das Axel Springer Medien Campus dominant und latent-aggressiv. Aus dieser Perspektive wirkt es fast schon zierlich.



    Foto von heute & von mir & gemeinfrei.

  • ^
    Haha, da hast Du aber einen großen Bogen drumherum machen müssen für diese Perspektive :D


    Ich bin hin und hergerissen, die Glaswolke gefällt mir sehr und ich bin auf das Raumgefühl gespannt wenn man im Foyer steht, aber die Schlierenfassade und die güldenen Streifen...:nono:

  • Also nachts sieht das schon ziemlich eindrucksvoll aus. Ich habe fast den Eindruck, dass das Gebäude besser geworden wäre, wenn man für die Bleche der Fassade durchgängig ein schimmerndes Dunkelgrau genommen und auf die Schlieren verzichtet hätte.

  • Wer mal einen Blick in`s Innere des Gebäudes wagen möchte, kann das hier tun. (Die Zeitung mit den 4 Buchstaben)

    Es ist, wie ich es erwartet habe, ein grandiose, lichtdurchflutete, monumentale Halle geworden.

    Einmal editiert, zuletzt von DerBe ()

  • Das Gebäude ist äußerlich seit einiger Zeit fertig. Zurzeit werden die Außenanlagen und z. T. die umgebenden Straßenbereiche neu angelegt bzw. gestaltet. Im Inneren des Gebäudes wird ebenfalls noch gearbeitet.


    Ein aktueller Rundgang. Zunächst die NO-Ecke AS-Str./Schützenstraße:


    springer_neubau01.jpg


    Arbeiten an den Außenanlagen, Gehwegen und Straßen:


    springer_neubau02.jpg


    An der Ostseite (AS-Str.) werden anscheinend Schutzpoller eingebaut:


    springer_neubau03.jpg


    springer_neubau04.jpg


    Vor dem Eingang in der Zimmerstraße wurden im Gehweg Stolpersteine verlegt:


    springer_neubau05.jpg


    Alle Treppenstufen zu den Eingängen wurden mit horizontalen Leuchtbändern versehen (sieht man auf einigen Bildern weiter unten besser):


    springer_neubau06.jpg


    Innen wird noch gewerkelt:


    springer_neubau07.jpg


    Die Zimmerstraße. Warum man hier (erstmal?) sehr sauber gewalzten Asphalt statt Kleinpflaster gewählt hat - keine Ahnung:


    springer_neubau08.jpg


    Blick in die Jerusalemer Str. nach Norden. Rechts die Treppenstufen mit Leuchtbändern:


    springer_neubau09.jpg


    Ein paar Blicke nach oben:


    springer_neubau10.jpg


    Alt und Neu:


    springer_neubau11.jpg


    Je nach Lichtverhältnissen sind die künstlichen "Schlieren" mal schlechter, mal (wie hier) besser zu erkennen:


    springer_neubau12.jpg


    springer_neubau13.jpg


    Jerusalemer Straße, Blick nach Süden:


    springer_neubau14.jpg


    Die Schützenstraße wird in diesem Abschnitt komplett erneuert. Blick nach Osten:


    springer_neubau15.jpg


    Eingang Nord (Schützenstraße), ebenfalls mit Leuchtstreifen an den Treppenstufen:


    springer_neubau16.jpg


    springer_neubau17.jpg


    Zum Schluss noch ein Detail an der Ostfassade an der AS-Str.:


    springer_neubau24.jpg

  • Danke Backstein für die Fotos. Schon in Teilen ein tolles Gebäude, insbesondere die faltige Glasfassade. Die Muster im Glas erinnern mich allerdings an den aktuellen Dauerzustand meines Küchenfensters, wenn morgens die Sonne grell den Kastanien und Lindenstaub bescheint.

  • Die Überarbeitung des ursprünglichen Wettbewerbentwurfs hat imho leider zu einer wesentlichen Verschlechterung geführt. War der Entwurf zunächst noch wie aus einem Guss, so ist insbesondere mit der geänderten Seite zur Schützenstraße und der polygonalen Gestaltung der Fenster im "Rachen" ein völliges Durcheinander entstanden.

    Die Seite zur Schützenstraße sieht aus wie die Außenseite einer Stadiontribüne.

    Naja, und zu den Schlieren sag ich nichts mehr.

  • Mich erinnert das Gebäude an das Kröpke-Center in Hannover vor dem Umbau, es erscheint mir genauso verkorkst und missraten. Man hat es tatsächlich fertig gebracht, etwas zu bauen, was wie eine Bausünde aus den 70er oder 80er Jahren aussieht.

  • Es wirkt als hätte sich jemand mit einem "möchte-gern"-Meisterwerk verhoben.

  • Ja, das Gebäude bzw. die Gestaltung hat ihre Schwächen. Insgesamt finde ich es zwar eher positiv, mal was anderes mit ein paar "gewagten" Elementen und irgendwie sieht es schon "einmalig" aus, auch wenn es sich in Teilen an anderen Vorlagen bedient.


    Die Negativpunkte sind für mich u. a.:

    • Den Vergleich mit der Stadiontribüne (Schützenstraße) kann ich nachvollziehen.
    • Die weißen netzartigen Streben, die die gefalteten Glasbereiche halten, sind mir irgendwie zu plump - sie hätten aus meiner Sicht filigraner und eleganter sein müssen. So, wie es geworden ist, erinnert es mich an das Glasdach im Quartier 206 der Friedrichstraßenpassagen, das auf mich ähnlich plump wirkt.
    • Die Schlieren sind der große Schwachpunkt. Klar, an der Süd- und Westfassade ist ein Sonnenschutz nötig, aber da gibt es sicher bessere Lösungen.


    Nichtsdestotrotz kann ich dem Gebäude was abgewinnen. Wuchtig, behäbig, retro, laut, unbedingt auffallen wollend, irgendwie unentschieden zwischen konservativ und modern - das passt zu Springer. :)

  • Zumindest von den Bildern wirkt das Gebäude in Teilen faszinierend und abstoßend zugleich.


    In der Fotoansicht entlang der Jerusalemer Str. gen Süden sehe ich mit Erleichterung, daß das Mosse-Zentrum (eines meiner Lieblingsgebäude) nicht komplett erschlagen wird und seine repräsentative Wirkung nicht total unterzugehen scheint.


    Gruß, Jockel

  • Was habt ihr gegen die Schlieren???



    Ich kann die Kritik nicht ganz nachvollziehen, die hier geäußert wird. Wenn man ernsthaft behauptet der Bau erinnere an das Kröpke Center in Hannover, es tut mir leid, aber so etwas kann ich nicht Ernst nehmen. Wenn das eine Bausünde sein soll, hätte ich gern mehr davon.


    Der Bau überzeugt in vielen Belangen. Allein die Tatsache, dass er völlig anders ist, als was sonst gebaut wird, hebt ihn schon hervor. Solitäre in dieser Größe entstehen jetzt auch nicht so viele in Berlin, das ist schon eher die Ausnahme. Die Kubatur, die wirklich gelungenen Öffnungen mit den Glasbereichen, vor allem der Effekt durch die räumliche Anordnung der Glasflächen gefällt mir sehr gut. Die weissen Streben empfinde ich jetzt nicht als plumb, werde mir das nochmal genauer live ansehen.

    Die 'Stadionseite' ist schon etwas missraten und lässt das Gebäude ziemlich bunkermässig erscheinen, die springergoldenen Streifen sind etwas altbacken. Und was nun die Schlieren betrifft, mir gefallen sie.

    Außerdem passt das Gebäude ziemlich gut in die Ecke rein. Jedesmal, wenn ich vom Prinzenbad mit dem Rad die Lindenstrasse hochkomme, ist der Anblick der sich da bietet, schon ziemlich beeindruckend.

  • ^^Die Ansicht von der Lindenstraße erinnert mich irgendwie an Pacman. Die Vista an der Schützenstraße ist dagegen in etwa so freundlich wie der Reaktorsarkopharg von Tschernobyl, nur mit weniger Gestaltungswillen. Sieht aber bestimmt toll aus, wenn nachts einer innendrin das Licht brennen läßt. So was hat man in Prag in den 70er und 80ern gebaut.

  • Die Zimmerstraße. Warum man hier (erstmal?) sehr sauber gewalzten Asphalt statt Kleinpflaster gewählt hat - keine Ahnung:

    Ich vermute mal, dass es hier zahlreiche Fahrradbügel geben soll.

    Nur ist es zur Zeit sehr schwer diese auch baubehördlich genehmigt zu bekommen....hier geht's ja auch immer um Fluchtwege, Feuerwehranfahrten und Aufstellflächen usw.

    Da es sich um öffentliches Straßenland handelt ist das auch noch Bezirkssache.

    Dann müssen sie auch noch aufgebaut und die Fläche gepflastert werden...alles nicht so einfach zu bekommen zur Zeit.

  • Ich kann die Kritik einerseits durchaus nachvollziehen und andererseits fasziniert mich dieser Bau extrem. Tatsächlich gefällt mir mit der Zeit und von Mal zu Mal jedes einzelne Detail immer besser - selbst die vermeintliche Bunkerfront und die Schlieren. Das Schlimme ist nur, dass ich nicht mal genau erklären könnte, weshalb. Das ist mir selbst ein wenig unheimlich, zumal mir der ursprüngliche Entwurf zunächst auch um Welten besser gefallen hatte und ich zunächst gar nicht so erfreut von den Änderungen war.


    Wenn ich diese paradoxe Wahrnehmung doch irgendwie greifen wollte, würde ich zunächst meine Assoziationen beschreiben:

    -wuchtig kraftvoll, mit Kanten und Brüchen, Beulen und Rillen, Rissen und 'Narben' aber insgesamt eher charakterstark und einprägsam als entstellt

    -dynamisch in Formgebung, Materialität/ Struktur und Farblichkeit

    -verspielt und unkonventionell

    -radikal destruktiv und zugleich versöhnlich in Bezug auf die Bestandsbauten des Verlags


    Als Architekt wäre ich wohl niemals selbst auf gerade so einen Entwurf gekommen und doch beschäftigt und inspiriert er mich inzwischen total. Auf so einen Effekt habe ich bei manch abgefeiertem Projekten der Moderne vergeblich gewartet bis ich mich enttäuscht abwendete und hier gerate ich nun selbst in ein kryptisches Geschwafel als müsste ich den Bau als PR-Heini vermarkten. Wie gesagt ist mir das gerade selbst etwas unheimlich aber ich kann mich der Wirkung dennoch nicht entziehen. Und das auch noch ausgerechnet bei einem Projekt von Springer. :/

  • Kein Stil, keine Proportion, keine Innovation....und für immer Fenster die aussehen als wären sie vollgeschissen.


    Das Haus ist wie die BILD: großmäulig, düster und jedes mal geschmacklos.


    Der Springer Neubau ist der wichtigste Kandidat für den Berliner Bad Taste Award.

  • Das könnte das erste Gebäude sein, an dem ich absolut nichts Gutes finden kann. Das Ding ist wie ein Eintopf aus Stilmitteln, die man von anderen Bausünden geklaut hat, wobei die meisten Bausünden nicht schon am ersten Tag per Design dreckig aussehen.