Axel Springer Medien Campus [realisiert]

  • Diese gelben oder goldenen Streifen in der Fassade gefallen mir nicht so gut, sehen etwas bieder aus. Ich bin mal neugierig wie die Wirkung ist, wenn es mal fertig ist. Das ist bestimmt eine Referenz oder Konzession an die Farbe des Springerhauses.
    Würde mich interessieren ob so etwas vorgegeben wird (Friede: Hm, bisschen Gold wär doch ganz nett, hätte meinem Axel bestimmt gefallen) oder dem Architekten geschuldet ist.

  • Mal weider die übliche Differenz zwischen Visu und Realität, zwischen Wunsch und Wirklichkeit, zwischen Renderbarkeit und Realisierbarkeit - siehe Elphi. Gähn.

  • Da offenbar länger niemand mehr hier war eine etwas ausführlichere Fotostrecke:


    Axel-Springer-Straße (von Nord nach Süd geblickt):





    Ecke Axel-Springer-Straße/Schützenstraße:




    Axel-Springer-Straße:




    Blick in das Erdgeschoss:



  • "Baustellenbesuch" mit Fotos: https://www.baunetz.de/meldung…MA_in_Berlin_5540004.html
    Eine diagonale Linie, die in der Dachgartengestaltung sichtbar werde, soll demnach die ehemalige Grenzlinie aufnehmen, die früher quer über das Grundstück verlief. Sie splitte das Haus in eine Nord- und eine Südhälfte, die über mehrere Brücken verbunden werden sollen.
    Zugleich bestehe der Baukörper aus einem oberen und unteren Teil. Eine rund 35 Meter lange Stahlröhre, die durch die Dachhaut steche, sei entgegen einiger vielleicht sogar bewusst gestreuter Gerüchte keine Wasserrutsche, sondern der Fluchtweg für die oberen Geschosse an der Ecke der Atriumfassade.:)
    Neben dem goldeloxierten Fassadentyp analog der Axel Springer-Hochhausfassade gebe es den grau Getönten mit einem Glasaufdruck, der von Mies van der Rohes Entwürfen für das Hochhaus an der Friedrichstraße inspiriert sei, und eine verglaste Atriumfassade, die optisch die oberen, hängenden Geschosse mit dem Erdgeschoss verbinde.


    Mit der erfolgreichen Lastumlagerung der oberen Geschosse vom provisorischen Tragwerk auf das finale Stahltragwerk (dürfte oben unter #138 auf dem 5. & 6. Foto abgebildet sein) sei die größte Herausforderung der Baustelle in diesem Jahr gemeistert.

  • Ich muss sagen, dass mir die Fassadenausführung gar nicht gefällt. Ich finde die Grundkubatur sehr ansprechend und mir haben auch die Visus sehr gefallen. Nur kommt die Transparenz und die Leichtigkeit und auch die wertige Optik der Visu irgendwie gar nicht rüber.


    Das ganze wirkt extrem düster. Und diese Schlierenaufdrucke auf der Fassade sind meiner Meinung nach völlig missglückt. Das sieht einfach nur billig und altbacken aus.


    Wie gesagt, der Bau hatte viel Potential, vielleicht hätte man es mit einer Metalloberfläche wie bei Libeskind oder Gehry versuchen sollen, in Kombi mit spiegeldem Glas. So ist der ganze Zauber der Visus irgendwie dahin. Leider!

  • Finster! Anders lässt es sich nicht beschreiben. Und was mir noch auffällt: Zeitgenössische Architektur ist nicht mehr in der Lage, Stadträumen eine Struktur zu vermitteln. Moderne Formensprache, aber Vor- und Rücksprünge, Unförmigkeit und Unregelmäßigkeit der Straßenfluchten wie im Mittelalter. Nichts will zum anderen passen, es bleibt ein Sammelsurium der Architektur. Wenigstens hat man den Versuch unternommen zwischen Springerhochhaus und Geschäftshausarchitektur der Jahrhundertwende durch die Verwendung von Glas und Lisenen zu vermitteln. Aber glücklich macht das nicht. Und noch etwas finde ich problematisch: durch die fehlende Parzelle ist das Risiko, dass eine missglückte Architektur ganze Straßenzüge optisch abwertet, besonders groß. Dabei gibt es für an Parzellenstruktur angelehnte ausdifferenzierte Blockstrukturen bei ein und demselben Investor auch in der Friedrichstadt viele Beispiele.

  • Der Rücksprung ist momentan noch vollgestopft mit Gerüsten und man darf wohl davon ausgehen, dass in diesem Bau permanent Licht scheinen und so die Flächen aufhellen wird. Sprich es ist noch gar nicht klar, wie es später wirken wird. Vor allem mit den Kontrasten zwischen der dunkleren Fläche und dem großen Fassadeneinschnitt.

  • Ich stelle mir vor, dass die große Halle einen sensationellen Raumeindruck bieten wird und die Arbeitsplätze sehr schöne Ausblicke bieten werden...nur die Fassadengestaltung erinnert mich irgendwie an die "Kampfstern Galactica" Ästhetik...auch das Zitat der goldfarbenen Lisenen ist total misslungen, es wirkt hier einfach altbacken...

  • ^ Was ist so schlimm an "Kampfstern Galactica" - Ästhetik? Das Internationale Congress Centrum (ICC) sieht auch aus wie Kampfstern Galactica und gehört damit zu den besten Gebäuden der Berliner Architekturgeschichte. Und auch der Axel Springer Medien Campus hat das Zeug dazu, ein Ikone zu werden.


    Die Kombination von dunklem Glas und gelb/goldenem Fassadenmaterial stößt hier auf viel Kritik. Aber ist euch schon mal aufgefallen, daß damit das Axel-Springer-Hochhaus zitiert wird? Das Axel-Springer-Hochhaus besteht nämlich auch aus einer gelb/goldenen Fassade und einer dunkel verglasten Fassade. Der goldfarbene Teil ist der ältere Abschnitt des Hochhauses. Der dunkel verglaste Teil wurde Anfang der 90er Jahre errichtet. Und der Medien Campus nimmt die beiden Farben wieder auf und kombiniert sie. Ich find's gut.

  • Das ICC ist zeitloses Design!


    Natürlich ist das Zitat der Vorbebauung offensichtlich, aber es ist einfach nicht gelungen! Es erinnert an Fassaden von Geldinstituten der 80er, einfach altbacken...

  • Hier einmal der große Rundumschlag, denn der Haifisch, der hat Zähne.


    Aus der Kommandantenstraße, Ecke Axel-Springer-Straße (Blick in die Schützenstraße):





    Blick entlang der Axel-Springer-Straße:




    Hier erkennt man erste Elemente der Fensterkonstruktion:




    © HarrySeidler

  • Hallo zusammen,


    erst einmal ein dickes Dankeschön an Harry Seidler für die großartigen Fotos in diesem und in den anderen Strängen. Die Fotos sind fantastisch und man sieht, dass du dir sehr viel Mühe damit gegeben hast.


    Zum Axel-Spinger Medien-Campus: Das Gebäude ist ziemlich beeindruckend. Es hat etwas Raumschiffartiges, das mir gut gefällt. Highlights sind natürlich die Einschnitte mit den prismaartigen Fensterkonstruktionen. Von der Schützenstraße aus finde ich es etwas abweisen. Ich war auch vor kurzem dort und die schiere Masse des Gebäudes erschlägt einen fast. Daher, finde ich, hätte es and der Schützenstraße auch eine Art tieferen Einschnitt in das Gebäude vertragen. Im Großen und Ganzen bin ich aber sehr angetan. Das ist wirklich Stararchitektur, die viele Menschen anziehen wird... Ich bin gespannt, wie sich das nähere Umfeld hierdurch entwickelt. An der Axel-Springer-Straße gibt es ja noch eine Baulücke bzw. renovierungsbedürftigen Altbauten. Auch in der Schützenstraße Ecke Jerusalemer Str. gibt es noch eine kleine Baulücke.