Bauprojekte an der East Side Gallery (Living-Levels und Pier 61/64)

  • Ich persönlich wäre ja für eine "Dekonstruktion" der Mauer d.h. man könnte die Mauerelemente dreidimensional im Raum arrangieren, manche Teile z.B. über Stützen in die Luft erheben, andere nach hinten versetzen. So könnte man sie A) weiter bestaunen B) es wäre schwieriger sie zu verunstalten ("Ich war hier..") und C) würde es diese Abgeschlossenheit, diesen Riegelcharakter den mmork erwähnt hat reduzieren. D) es würde die Mauer einerseits belassen aber andererseits sich ihr nicht unterordnen, der Zweck der Mauer ist vernichtet, das Mahnmal bliebe bestehen.

  • ... die Mauer in diesem Abschnitt ist nicht erhalten weil sie hier ein Mahnmal wäre, sondern wegen der in der Wendezeit durch Künstler aufgebrachten Graffitis und Murals. Als Mahnmal gibt es in Berlin den Mauerabschnitt in der Bernauerstraße, das sollte genügen. Dies wird leider mmer nicht oder Mißverstanden und den Touristen wird dieser Abschnitt immer als der Bedeutungsvollste und fotogenste verkauft, dabei hatte die Mauer in diesem Bereich keinerlei städtebaulichen teilenden Effekt weil die Grenze die Mitte der parallelverlaufenden Spree war. Es würde völlig reichen, die künstlerisch wertvollsten Mauerteile zu erhalten und den Rest abzuräumen um den Weg endlich frei zu machen in Richtung Spree. Und um weitere Missverständnisse auszuräumen, mir schwebte wenn schon Gastronomie hier auch ein eher hochwertiges Angebot vor. Irgendwann nach 50 Jahren muss man diesen extrem künstlich aufgeblasenen Rummelcharakter dieses Bereichs auch mal in geordnete Bahnen überführen, Ähnlich am Checkpoint-Charlie. Da muss sich Berlin auch mal von ein Paar liebgewonnenen Marotten verabschieden. Wenn ich in 20 Jahren mal wieder als Tourist dort aufkreuzen sollte, möchte ich jedenfalls nicht von kaukasischen DDR-Konvektionalien Verkäufern die mir alte NVA Uniformschirmmützen andrehen wollen oder Matroschkamütterchen, genervt werden.

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  • Sorry, aber das stimme ich zu 0% zu. Ja, technisch waren die Stadtteile durch die Spree getrennt, aber der Mauerabschnitt symbolisiert die Trennung wohl deutlich geeigneter als ein Fluß, zumal sie ja keine Attrappe ist, sondern die "echte" Mauer, die dort auch 1989 stand. Wer sie überwand, auf den wurde geschossen. Wenn ich Besucher habe, laufe ich nicht zur Bernauer Str., sondern zur East Side Gallery, denn dort kann man so wunderschön beschreiben wie hier zwei Welten unmittelbar aufeinander geprallt sind. Die Bedeutung der East Side Gallery für Berlin Besucher ist ungemein höher als der Abschnitt an der Bernauer Str.

  • Hier mal meine Eindrücke nach meiner ersten etwas aufmerksameren Begehung.


    Fangen wir mit der weniger attraktiven Vorderseite an. Der schmale Durchgang zwischen Mauerresten und dem Gebäude hat den Charme einer Anlieferungsstraße:


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    Hier kann man später runter zur Spree:


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    Die neue Uferpromenade ist breiter als ich dachte, trotz des grauen Wetters macht sie auf mich einen guten Eindruck:


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    Erste Vorzeichen kommender Gastronomie:


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    Aus dieser Perspektive hat es doch was:


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  • Das Pier 69 scheint nun fertiggestellt zu sein. Das einzige was zum Glück fehlt, wäre eine Fussgänger / Fahrradbrücke im gleichen Stil - leicht und schwerelos wie ein Segel an der Stelle der ehemaligen Brommybrücke. (Santiago Calavatra wäre der geeignete Mann dafür)

    Das wird aber eine Illusion bleiben Abgesehen davon, dass Berlin für neue Brücken wenig übrig hat, wird wenn überhaupt irgendwann wohl eher eine funktionale Holzüberquerung gebaut - très germanique.



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    Mir gefällt es.


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  • Aktuelle Eindrücke vom Pier 61/64


    Blick von der Mühlenstraße


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    An der Uferpromenade wurden Pflanzen aufgestellt. Die Gastronomie an der Terrasse hat noch geschlossen.


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    Der Durchgang zur Spree ist fertig und schick beleuchtet.


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    Die Zimmer des Locke Aparthotels erinnern mich an Kabinen von einem

    Kreuzfahrtschiff.


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    In der Gesamtansicht von der Oberbaumbrücke


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    Bilder von mir vom 23.10.23