Bauprojekte an der East Side Gallery (Living-Levels und Pier 61/64)

  • Bei Sonnenschein und blauem Himmel kommt die Kombination von strahlend weißen Paneelen mit blau spiegelnden Glasscheiben natürlich immer gut. Ich bin hin und hergerissen. Die vielen Lamellen wirken auf mich "irgendwie 90er" und ich bin nicht sicher, ob die nicht schneller runtersiffen als die Fassade. Aus irgendeinem Grund assoziiere ich die auch mit Handtuchhaltern, was das Gebäude in die Nähe von mediterranen Hotelkomplexen mit angeschlossenen Poolanlagen rückt und den Wunsch nach Palmen aufkommen lässt, aber wahrscheinlich geht da nur die Fantasie mit mir durch.

  • Also die Umsetzung des ursprünglich mediterran leicht wirkenden Gebäudes gefällt mir leider gar nicht.


    Durch die Lamellen erkennt man die interessante Struktur durch die Weißen Balken nicht mehr… wenn viele Lamellen zu sind hat es gar etwas von einem weiß-beige Bunker und wirkt dadurch wie eine massive Wand.


    Die Idee war ja eigentlich das es an eine Welt wie Yacht- Boot- Marina erinnert…


    und ich stelle fest das der „Pier“ von Pier 61 - also die Uferpromenade viel zu schmal ist… wenn da unten Gastro rein kommt werden die kaum Platz für Möbel haben oder die Menschen kaum Platz zum flanieren. :(((

  • Ich bin letztlich doch ziemlich begeistert.


    Nach wie vor finde ich, dass der Riegel dort, aus der Mariane-von-Rantzau-Straße kommend, eine ganz wichtige Rolle spielt, indem er eine T-Kreuzung mit angenehmen Höhen herstellt.


    Dann war mir lange gar nicht aufgefallen, dass es ein Staffelgeschoss gibt. Mit der ungebrochenen Wuchtigkeit des Gebäudes hatte ich immer noch ein paar Problemchen – die sind jetzt so ziemlich weg.

  • Also von allen nicht-Hochhäusern in erster Reihe dort an der Straße finde ich dieses doch ebenfalls sehr gelungen und vielleicht sogar am besten. Es wirkt angenehm clean, hell, offen, wertig, und ist eine perfekte Fortführung des living Levels. Das Raumgefühl dort ist auf eine Art und Weise aufgewertet die sich durch Bilder meiner Meinung nach kaum erahnen lässt. Natürlich ist die Kubatur nicht gut, da zu lang, aber dennoch ein gelungener Bau. Die Ecke macht sich extrem gut.


    Sollten nicht Krieg oder schlimme Verwerfungen dazwischen kommen wage ich zu behaupten dass kaum eine Gegend Berlins so viel Potential hat extrem attraktiv zu werden wie links und rechts der Oberbaumbrücke, um die Warschauer herum, sowie zwischen Arena, Ostbahnhof und Alexanderplatz.

  • Pier 61/64

    An der Strassenseite beginnt man jetzt mit dem Abrüsten des Wohnanteils. Ich persönlich mag die Gesamtskulptur des Turms und des Riegels.






    Alle Bilder von mir

  • ^ Wenn erstmal das Gelersch an der Holzmarktstraße verschwunden ist, wird man sehen, wie sich die Mauer mit dem Gebäude verträgt. Ich glaube, dass das noch mal eine Extra-Kick sein wird.

  • Was soll den wieder dieser Zaun? Berlin, Hauptstadt der Zäune... Öffentliches Ufer, überall normal, in Berlin eher ein Graus...🤣🙄


    Ansonsten TOP!

  • ^^ Ich bin auch erstaunt, wie gut das Mercedes-Hochhaus hier zur Geltung kommt. Ohne die umgebende Bebauung schien es mir immer etwas gestaltungsarm und fehlproportioniert - Ich kann es mir den Effekt zwar nicht ganz erklären, aber in diesem Ensemble gefällt es mir mittlerweile tatsächlich.

  • Absolut. Die Frage bleibt doch trotzdem? Was will dieses Quartier eigentlich sein? Das erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht, eher ein Sammelsurium aus allem. Ich find's Konzept und Planlos. Die Hochhäuser sind absolut eine Bereicherung für die Ecke, das kann man nicht abstreiten, gerne mehr Davon. 😍👍

  • ^^ Das fällt mir immer wieder auf, dass Ensembles häufig besser wirken, als die Summe ihrer Teile. Selbst die Downtown von Washington, DC, finde ich ganz angenehm, obwohl viele Gebäude nichts Besonderes sind und es wegen der Höhenbeschränkungen kaum Varianz in der Gebäudehöhe gibt. Noch stärker erlebe ich das bei japanischen Städten (mit toller Varianz in den Höhen) und vor allem in Hong Kong (wobei hier auch die Architektur der Einzelgebäude eine ganz spezifische Rolle spielt).


    Wenn, zurück zu unserem Beispiel hier in Berlin, die niedrigen Gebäude (sozusagen der Sockelbereich) durchgehend 4 bis 5 Etagen mehr und zwei oder drei der Hochhäuser doppelt so hoch wären -- das wäre ein richtig beeindruckendes Viertel geworden! Der Riegel ganz vorne -- das Pier 61/64 -- hätte, obwohl es mir recht gut gefällt, ruhig zwei Etagen weniger haben können das hätte dem Living Levels und dem Mercedes-Haus etwas mehr Gewicht gegeben.

  • Kontraste machen sich meistens gut. Da gehen dann auch so klobige Vierkantbolzen mit öder Fassadengestaltung wie im rechten Bildausschnitt einigermaßen unter. Dennoch würde dem Cluster ein >150m Highrise als sich deutlich absetzender Höhenakzent gut tun.